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Nummer 283—38. Iahrg SüchUche volksseuung »iHtlni I «al loSch«niNq. WK»Mche» va-agapral, dmch Lrlgar »lnW. A> Vfg. öz«. « Psg. Irlgerlah» 170; diich »la Poft 1-70 «lnlchll«bl>ch Poftllb«noalsunM«bII-r, pgllgNch « Plg. Post-B<st«llg«ro. Miq«l-N«. 10 Psg., Sonnaband» und F«sttar«-Xi. >b Plg. «bbeftillungan mllllen lpttttft«» «I»« Woch« vor Ublaul »« Bezugs»«!« lchristlkh b«I« Varl», «lngrgange» l«I» Uns«« Irl«, »llrf« kal« «daftalluvgr, »Ni,«,«»«;»«». LaNagEt Die«d«». «njelgenpirlft! dl, Ilpaltig« « mm breli« 3«>l« I Pfl4 fgr 8am>Nrnanz«Ig«n » Vlg. Für Platzwünlch« llnn«, mlr k«t» TawL-r laPm. ShristlaUung: Draadr».«., Pollarftraft« 17, 8«m«s «711 ». DSU D<lch1ft»ft«ll«, Druck und Varl«-: Tarmania Buchdruck««! und v«rlag LH. und «. Wink«!, PoNarftraft» 17, 8«rurus voll, Postscheck: »ir. 10», Bank: Stadtbau» Deeed«, Xr. »<7«7 Mittwoch, 8. November 1S3S s« Fall« vo, hbhrr«, Ltl-aU, v«rbot, «tnli«l«nde, vatrted» PSwnzrn hat d«r »«i>eh«r oder W-ibunglieltxnd« lat» «lnlpiüche, soll, dla g«ttun, tu d«ichi»nU«m Umlau,«, oar- spLt«t odrr nicht «rlchetnt. SrsaltuugaortlftDraada» Neue Erfolge der deutschen Mabwehr s feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht Etwas lebhaftere Tätigkeit tm Westen Berlin, 8. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Westen stellenweise etwas lebhaftere Artillerie- und Spähtrupptätlgkeit. Bei Luftkämpfen Uber deutschem Hoheitsgebiet wur den ain 7. November ein britisches Flugzeug in der Nähe der Wuppermiindung, «In französisches Flugzeug bei Völklingen sowie drei weitere feindliche Flugzeuge bet Saarlautern ab- geschossen. Innerhalb der ersten sieben Tage des Monats Novem ber sind neun feindliche Flugzeuge durch unsere Abwehr zum Absturz gebracht worden, während die eigenen Verluste im glci- «lsen Zeitraum zwei Flugzeuge durch Abschub betragen. Drei weitere Flugzeuge werden vermiht. Moskau, 8. November. Zum 2 2. Jahrestag der Oktoberrevolution fand in Anwesenheit von Stalin, Molotow. Kaganowitsch, Mikosan usw. die Übliche grohe Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau statt. Die Parade, die der Kriegskommissar Woroschilow abnahm, wurde angeführt von dem Oberbefehlshaber des Moskauer Militärbezirks, Marschall Budjonny. Zu Beginn der Parade hielt Kriegskommissar Woro schilow eine kurze Ansprache, worin er die Erfolge des Sowjetstaates im Laufe des letzten Jahres schilderte. Indem er mit wenigen Sähen dabei auch die internationale Lage streifte, bemerkte Woroschilow, das; die Auhcnpolitik der Sow- jetrcgierung das Land bisher vorm Kriege bewahrt habe. Ins besondere hätten die mit Deutschland geschlossenen Ver träge „einige Herrschaften -es Vergnügens beraubt, die Kasta nien durch andere aus dem Feuer holen zu lassen". Die Sow- jctregierung verfolge die auhenpolitischen Ereignisse aufmerk sam und werde im übrigen schon rechtzeitig, und wie es sich gehört, darauf reagieren. Im besonderen ging Woroschilow auf die Leistungen der Roten Armee bei der Besetzung der mcstukrainischcn und westweitzrussischen Gebiete ein. Die aus wärtige Politik der Sowjetunion werde, so schloss der Kriegs kommissar, um so erfolgreicher sein, je mächtiger der Sowjet staat und die somjetrussische Armee und Flotte sich entfalte. Die Sowjetunion nehme nicht am gegenwärtigen Kriege teil, sie verfolge aber mit der grössten Wachsamkeit die Ereig nisse und bereite sich auf alle Ueberraschun gen vor. Tagesbefehl an die Sowjetarmee Woroschilow über den Freundschastsvertrag mit Deutschland Moskau, 8. November. Die Presse veröffentlicht den Heeresbefehl des Kriegskommissars Woroschilow zum 22. Jahrestag der Oktoberrevolution. Darin wird eine Uebcrsicht über die Erfolge des Sowjetstaates während des letz ten Jahres gegeben unter besonderem Hinweis auf den Einsatz der Armee bei der Besetzung der Westukraine und des west lichen Wcihruhlands. Auch die Au he »Politik der Sowjetregicrung wird in dem Heeresbefehl berührt. Die Beistandspakte mit den drei baltischen Staaten bezeichnet der Kriegskommissar als dauer hafte Basis des Friedens im östlichen Teil der Ostsee und in Osteuropa. Der Freundschaftsvertrag mit Deutsch- Berlin, 8. November. Der Relchsfustiz., der Reichs innenminister und der Ches des Oberkommandos der Wehrmacht haben ein« „Personenstandsverordnung der Wehrmacht " er lassen, dl« am Tage ihrer Verkündung, dem 7. November 1888, in Kraft getreten «st. Sie bringt vor allem als eine wichtige Neuerung des deutschen Personenstandsrecht«» die Cinfüh. rung der Ferntrauung für Wehrmachtange hörig«. Wer als Angehöriger der Wehrmacht an einem Kriege, einem kricgsähnlichcn Unternehmen oder einem besonderen Ein satz teilnimmt, und seinen Standort verlassen hat. kann hier nach seinen Willen, die Ehe einzugehen, auch zur Niederschrift des Bataillonskommandcurs oder einer glclchgeMlten Persön lichkeit erklären. Die Erklärung ist unmiderruflwh; sic verliert jedoch nach zwei Monaten ihre Kraft, wenn die Frau ihre Er klärung, die Ehe cinzugchen, bis zu diesem Zeitpunkt nicht vor dem Standesbeamten abgegeben hat. In der Niederschrift Ist hierauf hinzuweisen. Die Niederschrift ist von dem Manne und Dr.Tlso dankt der deutschen Mltarkommlsflon Prehburg, 8. November. Der Präsident der slowakischen Republik, Dr. Tiso, empfing am Dienstag den Chef der bisherigen deutschen Militär kommission, Generalleutnant von Barck Hausen, in Ab schiedsaudienz. Wie das slowakische Prehbüro mitteilt, dankte der Staatspräsident dem Generalleutnant für seine erfolgreiche Arbeit in den vergangenen cinsatzreichen Monaten und ver sicherte ihm. dah die slowakische Nation seine verantwortungs volle Tätigkeit mit herzlicher Sympathie entgcgcngenommen habe. Als der Chef der neuen deutschen Hceresmission ist Ge neralleutnant Otto bereits in Prehburg eingetroffen, während der Beauftragte der deutschen Luftwaffe. Oberst Krueger, bereits seit längerem in der Sloivakei seine Tätigkeit ausgenommen hat. land wird ferner als unübertreffliches Instrument gerühmt, das den Interessen der beiden glühten Staaten Europas diene. Dieser Freundschastsvertrag ist. wie der Heeresbefehl betont, auf der dauerhaften Grundlage der gemeinsamen Interessen der Sowjetunion und Deutschlands aufgebaut, und darin bestehe seine gewaltige Kraft. „Dieser Vertrag ist ein Wendepunkt nicht nur in den Beziehungen zwischen den beiden Grohstaaten, sondern er müsse sich auch auss Allerwesentlichste auf die ganze internationale Lage auswirken." Eine neue starke Verurteilung findet die Kriegspolitik der Weltmächte auch in dem Heeresbefehl Woroschilows. Der europäische Krieg, dessen Anstifter und hartnäckige Fortsetzer England und Frankreich sind, hat sich, so heisst es in dem Heeresbefehl weiter, noch nicht zu einer verheerenden Feuers brunst entfacht; jedoch tun die englischen und französischen Aggressoren, die den Frieden nicht wollen, alles dazu, um den Kriegsbrand zu verstärken und ihn auch auf andere Länder anszudehnen. Die Sowjetregicrung dagegen wirke auf alle Weise mit an der Wiederherstellung des Friedens, den die Völker aller Länder wünschen. Woroschilow schlicht den Heeresbefehl mit der an alle Armeeangehörigen gerichteten Aufforderung, sich mit dem bereits Erreichten nicht zufrieden zu geben, sondern neuen Errungenscl-aftcn und neuen Siegen zuzustrcben. LMl-Schiffe unter britischer Flagge Wie man dl« Bestimmungen des USA-Neutralitätsgesetzeg umgehen will. Haag, 8. November. In der englischen Presse wird jetzt offen zugegeben, dah die amerikanischen Schiffahrtsgesellschaften, um den Folgen des Ncutralitätsgesetzes zu entgehen, in Zukunft ihre Schisse unter der Flagge von Panama segeln lassen wollen. „Panama biete der amerikanischen Schisfahrt den rettenden Ausweg". Uebcr 80 amerikanische Dampfer mussten infolge des Neu- tralitätsgesctzes auhcr Dienst gestellt werden. Der „Daily Ex- preh" empfiehlt nun dem englische» Schtffahrtsminister, ame rikanische Schiffe aufzukaufcn und unter britischer Flagge segeln zu lassen. Da Grohbritannicn durch den U-Boot-Krieg bereits 68 grohe Frachtdampfer verloren habe, könnte auf diese Weise ein Ersatz geschaffen werden. Das amerikanische Neutralitätsgcsctz soll also auf die Art und Weise umgangen werden, dah jetzt ameriknaische Dampfer unter eng lischer Flagge segeln sollen. dem BataUlonskommandeur unter Angabe des Ortes und Tages zu unterschreiben und mit dem Dienstsiegel zu versehen. An die Stelle des Bataillonskommandcurs tritt bei Wehrmacht angehörigen, die zu einer Behörde gehören, der Kommandeur oder Vorstand der Behörde, bet Insassen von Lazaretten und Krankenhäusern der leitende Arzt. Die Ehe wird im übrigen vor dem Standesbeamten geschlossen, in dessen Bezirk die Frau ihren Aufenthalt hat. Die Niederschrift soll Auskunft über die Abstammung und die ehegesundhettlichen Verhältnisse des Man nes geben. Die Beibringung von Urkunden, die er nicht im Besitz hat, darf in der Regel nicht »erlangt werden. Ans der Niederschrift soll ersichtlich sein, dah kein Ehehindernis der beabsichtigten Ehe entgegcnsteht. Der Bataillonskommandeur oder die ihm gleichstchcnde Stelle übersendet die Niederschrift dem Standesbeamten, der seinerseits alsbald die Frau benach richtigt. Die Ehe kommt In dem Zeitpunkt zustande, In dem die Frau vor dem Standesbeamten ihren Willen, die Ehe ein- zugehen, erklärt. (Fortsetzung auf Seite 2) Lor- Halifax und das Meckern Eine anmahende und heuchlerische Rundsunkansprach« Berlin, 8. November. In einer R u n d f u n k a n s p r a ch e stellte Lord Halifax wieder einmal das abgefeimte Spiel eines vor der Bühne der Weltöffentlichkeit von Menschenliebe llbersliehenden und vor den Prinzipien der Demokratie sich mehr als einmal verbeugenden, aber in Wirklichkeit ans Raub zug ausgehenden politischen Intrigantentum zur Schau. Mit einem in seiner abgrundtiefen Heuchelei nur allzu durchsichtigen Entlastnngsmanöver begründete er den Krieg gegen das Reich mit den allmählich einschläfernd wirkenden Propagandaphrasen von der „brutalen Gewalt, dem Wort bruch, der Bedrückung, der Verfolgung", die er Deutschland zur Last legte, und der Verteidigung der Freiheit, der Sicherheit und des Rechtes, für die England zu den Waffen gegriffen habe. Er sprach im Tonfall des europäischen Polizisten, als er England als „Schiedsrichter unter den Nationen" bezeichnete, das gegen die Verletzung geheiligter Verträge und gegen die Mihachtung des gegebenen Wortes Kämpfe. Der edle Lord, dem aus seiner Amtstätigkeit als Vize könig in Indien die grausame britische Brutalität und die Blntspuren nicht unbekannt sein dürsten, mit denen die Ge schichte des Empire befleckt ist, faselte von elementaren Men schenrechten und der Toleranz in den Beziehungen von Mensch zu Mensch. Es machte dem britischen Auhenminister keine mora lischen Schwierigkeiten, mit einer skrupellosen Heuchelei „von der grausamen Verfolgung von Ideen nnd Personen durch die ruchlosen Führer in Deutschland" zu sprechen und im gleichen Atemzug mit der Miene des Biedermannes festzustellen, dah „die Engländer am wenigsten geneigt seien, sich in die An gelegenheiten anderer Völker einzumischcn". Wir können es nur als Zeichen eines heruntergekom menen Hochmutes werten, wenn Halifax die Vorsehung als Zeugin dafür anruft, dah England die Macht habe, „auch die Torheit zu beweisen, mit der die deutsche Regierung ihrer eigenen Vernichtung entgegcngehl". Mit billigem Grohmut sprach Haliiax von „Revisionen in einer fortschreitenden, sich ändernden Welt" und zeichnete in nebelhaften Umrissen eine „neue Welt" englischen Musters ab. die auf alle Völker eine besondere „Anziehungskraft" aus üben dürfte, die unter Versailles und seinen Folgen zwanzig Jahre lang zu leiden hatten. * Unter vielen lichtvollen Sätzen hat Lord Halifax in seiner Rundfunkrede auch diesen gesprochen: „Das Recht zu meckern ist ein angeborenes Recht der britischen Rasse, die es virtuos auszuüben versteht. Es ist ein Merkmal der Freiheit, wenn man an Deutschland denkt, wo das Meckern mit Kon- zcntrationshaft bestraft wird." Lor- Halifax irrt, wenn er meint, dah in England die Meckerer nur aus seilen der Regie rungsgegner zu finden seien. Auch die Regierung selbst versteht cs, das Meckern „virtuos auszuüben". Nur dah sie sich bei ihrer Meckerei nicht au; englische Angelegenheiten beschränkt, sondern in Angelegenheiten anderer Nationen einmischl. Wobei sie sich noch grohartig als „Schiedsrichter -er Nationen? fühlt. Die richtige Antwort an Lord Halifax hat der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare. Molotow, gestern bei dem Moskauer Staatsakt erteilt. Molotow kennzeichnete die Gründe, deretwcgen die Westmächte zum Kriege geschritten seien. Um so grössere Ausmahe ihre Reichtümer annähmen, so sagte er, um so erbitterter strebten sie nach Weltherrschaft und um so unversöhnlicher würden sie den Konkurrenten gegenüber, mit denen sie um jeden Preis auf Kosten ihres Volkes und anderer Völker, keinesfalls aber durch ihre Weltherrschaft berührende Zugeständnisse Schlich zu machen bereit seien. Für das Ver brechen dieses Krieges trügen die Leiter dieser Staaten die Verantwortung. Zu diesen Verantwortlichen gehört Lord Halifax mit in erster Linie. So ist sein „Meckern" im Rundfunk zu verstehen: Einer der Hauptkriegsschuldigen sucht seine Ver antwortung vergessen zu machen, indem er in törichter un überheblicher Weise Anschuldigungen gegen die denlsä)« Regie rung erhebt. Vürgersteuer-Sebesatze für 1940 Durch die Einberufung vieler Bürgermeister zum Wehr dienst war laut „Deutsche Steuerzeitung" die rechtzeitige Fest setzung der Bürgersteuer Hebesätze für das Rechnungsjahr 1840 bis zum 2l. Oktober 1838 in Frage gestellt. Eine Erhöhung der Äürgersteuer-Hebesätze für das Rechnungsjahr 1840 gegen über dem Rechnungsjahr 1838 ist nicht möglich. Andererseits ist an eine Senkung der Bürgersteuer-Hebcsätze im allgemeinen nicht zu denken. Diese Sachlage war die Veranlassung zu der Verordnung über die Vereinfachung der Verwaltung vom 20. Oktober 1838 (RGBl. 1, S. 2066, Rcichssteuerblatt 30, S. 1060). Die Verordnung ist von dem Generalbevollmächtigten für die Reichsverwaltung und von dem Generalbevollmächtigten für die Wirtschaft erlassen. Sie bestimmt, dah In den Gemeinden, in denen für das Kalenderjahr 1830 ein Hebcsatz für die Biirger- steucr festgesetzt worden ist. dieser auch für das Kalenderjahr 1810 gilt, es sei denn, dah für dieses Kalenderjahr ein abwei chender Hebesatz besonders festgesetzt wird. Die Verordnung gilt für das gesamte Reichsgebiet; sie gilt also auch für die Ost- mark und für den Reichsgau Sudetenland. „Rußland auf Lteberrafchungen vorbereitet" Kurze Ansprache Woroschilows bei der Bilitä'rparade auf dem Roten Platz Kerntrauung für Wehrmachtangehörige Eheschließung jetzt auch in Abwesenheit des Bannes möglich