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Dtese» «lntt «ir» de« Lesern «on »ad ,» La»« ssrtzer berest» «ls Ubena-Mzgsbe zugestellt, während »« dt« Vost-rlbonncnten am Morgen in einer «esamiapd-ade »Hallen. SS. J«hr»«q. JL Svs. Ve»»«««e»Srr vterceli-hrl. «r »e-- »en »el lOgllch »»«. «alt,«r Zutr-eun, im, S»nn. »nd wonl«,«» mir «inmall > ba «k., dmch auaim>»ll»«N»m- Slssi-n-ii- ll,L «k. »et einmal«,er Zu» sltlluna durch dl« Polt »M.l««ne Veste lI,«U>i. Dl« den Leiern e»n Dresden u. U«,«dun, »« Dem »«her »u» „ItelUen ildend-stu». »»den erhalten dt« aus» miüieen»«^' d« M»r,ei»< juiammen zuaei! Nachtennl nur »I, deut liche» Quellenan^t, i^resd. «achrl ,». !«st,. — Un»«rl»n,t« Aenustripi» «erde» Nicht »utbeaahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. L8SS Druck und Verlag von kiepsch äc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Mavienstrafte 38M. SomNa,. SS. J«li ISO». Fenisprecher: 11 » 2«S« e :t«t»1. AnzeiOen-Daris Annahme »an Snlun- diaungen biL nachm, st llhr, Sanmagr nur 'Narunilraß- std von I I lila >/»l UV» D t» liNtpaUlne Srundjeile --a. 8 Lilden) LL P,,, lhamUieu» Slachrxdn n aus Dresden ra , iSelchaste-Lnlei^n »ui der PrwaOkil« Zeile stSBs, l di« ,wei>vall>ae Zell« a, TemeileW «>,. — Zn Nummekli na h San» u lheiertagen die emipatilge ldcnne »eile MP,., auitiriual. leite «0Pi„ Familien» Nachrichten a, Dresden dtegirundleUeMP' — Sluswäritge Sullrage >lur gegen VoranSde. Zahlung, — Zeche Ae- legdlaii lostet l« P,. Si'-8i' cien ^abstk'unk, f>unsck, Zsitsk's unc! Zskt sinc! cjis Vo!l<S8eti-änl<e de»- Zukunft, ^nübe^offsn an WotilLSsetimsek unct Sekömmlickkeii. WLrv erkige Lefev. Die durch den Schlich der Reichstagssession unerledigte Novelle zur Gewerbeordnung wird, wie verlautet, dem Reichstag nicht noch eininal vorgelegl werden. Das Pa rseva Ische Luftschiff hat die Fahrt nach Frankfurt endgültig aufgegebcn. Der dem kaiserlichen Gouvernement non Deutsch-Neuguinea gehörige R e g i c r u n g s d a m p s c r ..Seestern" ist übcr- j ä l l i g, Briand hat die Bildung des neue» Kabinetts in Frank reich übernommen. Für den russischen Staatshaushalt des nächsten Jahres wind ei» Fehlbetrag von mindestens 50 Millionen er wartet, In Sansibar ist der Nusbruch der Pest amtlich fest gestellt worden. Neuerte vrablmelltungen vom 21, Juli. Die Novelle zur Gewerbeordnung. Berlin. sPriv.-TclJ Die Novelle zur Gewerbe ordnung. a» der tzie Reichstagskommission über ein Jahr gsavbeitct hatte, gehört zu den Vorlagen, die durch den Schluß des Reichstages nicht zur Verabschiedung gelangt find. Die R eg i c r.n n g wird sich, wie man annimmt, nicht entschlichen, die Novelle »och einmal dem Reichstage vorzuk eg e ». Tenn die Kommission hat nicht >mrr über den ursprüngliche» Berat nngsstos-f hinaus eine solche Fülle neuer Gebiete iu die Bmlagc hincinge- zögen, daß eK uumöglikh ist. sic überhaupt i»> Rahmen der Gewerbeordnung zu löse», wildern sie hat auch auf cinigeu Gebieten Beschlüsse gefaßt, die sür die Reichs Legierung nu annehmbar sind. Hierhin gehören die beschlvsicueu Lohn» ämtcr für Haiisarbeitcr. der 8-Uhr--Ladenschlnß, die Han- dclSiuspettoreu und die Ntarimalarbeits,,eit für Kontore. ES wird angenommen, daß an Stelle dieser Novelle zur Gewerbeordnung eine Reihe von E i n z c l g e s c tz e » treten wird, in denen wie schon früher bei der Frauen arbeit die wichtigsten Gebiete eine erschöpfende Regelung finden können. Wann diese Vorlage» an den Reichstag gelangen, wird davon abhängcu, in welcher .seit die not wendigen Ermittlungen zur Klärung der recht schwierigen Materien zum Abschluß gebracht werden können. Ein deutscher Dampfer überfällig. Berlin. Ter R e g i e r u n g s d a m p s e r- „See stern". der dem kaiserlichen Gouvernement vvn Deutsch- Neuguinea gehört, in am 3. Juni von Brisbane über Sa mara! und Adolsshasen in Sec gegangen. Tie Fahrt dort hin nimmt etwa zwei Wochen in Anspruch. Ter Dampfer ist aber bis heute noch nicht in seinem Bestimmungshasen airgelangt, so daß über sein Schicksal ernste Besorg nisse gehegt werden. Ter zweite Dampfer des Gouver nements von Neuguinea, „Delphin", und ferner der Lloyd- dampser „Waldemar" sind auf verschiedenen Kurien in Lee gegangen, um Nachforschungen nach dem Verbleib des „Sec- . Hern" anzustcllc». Das australische Marincdcpartcmcnt hat den RegieruilgSdampkcr „Merric England" ansgesandt. Ter Dampfer „Seestern" wird vom Norddeutschen Llond gefahren. Bon diesem ist auch die geianttc Scknsfsbesatzung gestellt worden. Das neue Kabinett Briand in Frankreich Paris. Gerüchtweise wird gemeldet, daß sür das Kriegsministerium General Brun oder der Kommandeur der oranischkn Truppen. General Lianthen, kür das Mnrlneministeriuin Admiral Philibcrt oder Bv6 de Lapayrörc in Aussicht genommen seien. Paris. Tic Blätter enthalte» vorläufig säst gar keine Kommentare über das neue Kabinett. Der „Figaro" meldet, die Bcvölteriing, namentlich die Geich,isls- welt würden den Abgang Eaillaux', der durch seine Stener- pläne so große Beunruhigung hcrvorgerusen und alle Unternehmungen lnhmgelcgt habe, mit Freude begrüßen. Der Eintritt des Senators Dnpnn und die Wahl Barth"i>s sür das Justizministerium würden einen guten Eindruck machen. Der „GanloiS" meint, das Land werde den Ein tritt von Militärs i» die Ministerien des, Krieges und der Marine mit der Hoffnung begrüßen, daß endlich die Interessen der nationalen Ltreitkrülte geichntzt werde» sollen. Man alaubt. daß das neue Ministerium noch im Laufe des hrntiaen Tages vollendet sein wird. Die Er- nennnligsdekrctc würben dann noch morgen erscheine», und das neue Kabinett würde sich am Montag der Kammer vvrstellcn können. Paris. Der Dcvntierte Eharles Bäumt hat bereits angcküudigt, daß er den Ministerpräsidenten Briand Uber seine Absichten bctr. die Finanz resorm inter pellieren werde. Berlin. In Sansibar ist nach einer telegraphi schen Meldung des Gvuvcrneurs vvn Teutsch-Sstasrika der Ansbruch der Pest amtlich sestgcstellt wurden. Der Gou verneur hat die erforderlichen Lnarantänematzregeln an- geordnct. Gleiwitz- Ans den Huldichinsknschen Werken wur den heute früh vvn einem Eiseiibahnznge, der ans ein falsches Gleis geraten war. zwei Arbeiter über fahren. Der eine war sofort tot, der andere verstarb ans dem Transport ins Krankenhans. Landau. Gestern nachmittag aeriet in Knittelsheim der Landwirt Braun mit seinem Schwager Sigrist in Streit. Sigrist gab aus Braun drei Rcvolversch tt s i e ab und verletzte ihn schwer. Sodann begab sich Sigrist, in der An nahme. de,, Lchivagcr erschossen zu haben, nach Hanse und tötete sich durch einen Ncvvlverschuß in die Brnst. Schrvda. Ter Spediteur StroinSki, welcher mit Frachtgut nach der Stadt wollte, wurde vom Personenzng Kreuzburg—Posen Nr. 8W ü bers a hrcn und getöt e t. W ivpers ü r t h. Heute morgen aeriet der Sonder- z u g des Zirkus B l u m c n f c l d bei der Abfahrt nach Wermelskirchen aus bisher nilbclanntcr Ursache auf der Station Rönsahl aus ein Ncvengleis und fuhr gegen den Prellbock. Mcnschcnleben sollen nicht zu beklagen sein. Einzelbeite» fehlen »och. Metz. I,, der vergangenen Nacht erschoß ein Mili- tärpvsteu ans der Feste Kaiserin bei Metz einen Mann einer Patrouille, der in der tiefen Finsternis vom Wege abgekommen war »nd auf Anruf nicht stand. Wien. Der Wiener Bezirksrichter Tampicr ist Astern am Ltzassersalt Boden bei Kapaun abae st ü r z t. Tie Leiche ist geborgen. Prag. Das Mitglied des Herrenhauses, Franz Frei herr v. Ringhoffcr aus Prag, einer der hervorragend sten Industriellen Oesterreichs, ist in Bad Kissingen ge storben. Kopenhagen. Ein junger Deutscher in Tou- ristenkleidung kaufte gestern hier in einem Zigarrcn- gcschäst Zigaretten und bat um die Erlaubnis, ein Paket einen Angenblicl anszubewahreu. Als das Paket spät abends noch nicht abgchvlt worden war, wurde es der Polizei übergeben und von dieser gcösinel. Es enthielt deutsche Obligationen und Wertpapiere im Bc trage von l,',oooo Alt. Da der Eigcntnnicr bisher nicht wieder erschienen ist, io wird vermutet, daß die Werl papierc von einem Diebstähle herrührcn. Petersburg. Gegen Ende dieser Woche wird der K aise r die R eise n o ch Franlrci ch n n d E n g - land anlrcte». Die Fahrt des Kaiiers nach Italien zur Erwiderung des Rcsnches des Königs Bittvr Emannel er salgt Ende September a, Si. Die Begegnung der Herr ichcr wird in einein italienischen Hasen staitsindcn. yertlicdez unä Zäcbrircber. Dresden. 21, Juli Wie ans Seis niitgeteilt wird, ist Se. Majestät der König mit seinen Söhnen vvn der über den Schiern Mvlignv» Past, die Baivlcthütte, das Tschagerjoch und Wcistlahnbad iiiilcrnvmnicncn Fnßtvnr am TonucrStag ivohlbehallcn nach Leis zurnclgckehrt. Bei dem in SciS herrschende» schönen Wetter sind sür die nächsten Tage noch Ausflüge in die nähere Umgebung geplant. —* Se. Königl. Hoheit Prinz Max ist heute zu mehr tägigem Besuche bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen »nd der Frau Prinzessin Johann Georg in Rchefcld eingc- trofsen. —* Regicrrungsaiscnor Dr. FrdejnsruS Walther bei der Amtshauptmannschaft Kvmenz ist zum RegierungS- amtmann ernannt worden. —* Der in Obermühl aus dem Leben geschiedene Geh. Korstrat a. D. Schulze ist, wie dem „Ptrm. Anz." gemeldet wird, veru n g 1 ii ct t. Geh. Forstrat a. D. Schulze leitete nach Austritt ans dem säcWschen Staatsdienste die seiner Frau gehörigen, in, Mühltal gelegenen Papicftabriken und Holzstvssschleifereien. Am 20. d. Nk., gegen 6 Uhr abends, begab er sich in Begleitung des Obevmcrkführers nochmals in einen der Maschinenränme, um eine Abmessung per sönlich nachzuprnsen: dabei kam er mit dem Kopf einem Treibriemen zn nahe, der ihn erfaßte und unter das große Schwungrad zog. Tie Verletzungen an Kopf und Ober schenkel waren so schwer, daß sofort und anscheinend schmerz los der Tod eintrat. — Der 1812 in Leipzig geborene Enr- schlasenc studierte vier Jahre in Tharandt Forstwissen schaft und gehörte dort dem Korps „Lylvania" an. 1800 nahm er als Leutnant bei den Jägern am Feldzug gegen Preußen teil und trat »»mittelbar nach Fricdcnsschluß als Forstmann in den sächsischen Staatsdienst, dem er bis znin Jahre 1001 augehörte. In den sächsischen Fvrstkreisen wie auch außerhalb der grün-weißen Grenzpsähle galt er als erste Autorität, was äußerlich anch dadurch znin Ausdruct kam, daß ihn König Albert im Jahre 1800 als Direktor der Fvrstcinrichtnngsanstalt auf den wichtigsten und ver aiitwortnilgsrcichsten Posten der sächsische» F-orskverwaltnng berief, »nd daß ihm bei seinem Ausscheide» ans dem Staatsdienst der Titel eines Geh. Fvrstrats verliehen wurde. —* Znm Tode des Herrn Friedrich Louis Pietsch wird uns ans Zell am Sec des Näheren noch geschrieben: Am 20. Juli 190!» ging der hier weilende 13 Jahre all: Mnsiklehrer Herr Louis Pietsch, gebürtig ans Gostritz, wohn hast in Dresden-Räcknitz, Bergstraße 78, in Begleitung seines ll Jahre alten Sohnes ans die Schmittcnhöhc. Etwa um 6 Uhr abends machten sich beide an den Abstieg und nahmen die Richtung gegen den Fürlhcr Graben über die Dürnbergalmen. Bei der sogenannten „Wcndt" im Turn fslinK unO Aizzenrckzft. 1* „Leipzig im Zeichen des äONjährigcu Jubiläums der Universität" — jo betitelt sich die prächtig ansgestattcte, 100 Seiten starke Lvndcrnnmmcr, die der Verlag der ..Illustrierten Zeitung" I. I. Weber in Leipzig hat ericheincil lassen. Es ist tatsächlich eine Festgabe erlesen ster Art. die der ans allen Gebieten moderner Zeitschriften- techltik rastlos vorivärtsschreitcnde Leipziger Weltverlag mit dieser Nummer bietet. Jeder, der aus der Leipziger Hochschule geweilt und in das wissen,chastlichc, künstlerisch- literarische und gci'ellsclütttliche Leben der Stadt einen Ein blick zu gewinnen versucht hat. wird das Heft mit freudig stem Interesse zur Hand nehme». In zahlreiche» treff lichen Abbildungen führender und bekannter Persönlich keiten der Vergangenheit »nd Gegenivart und hervor ragender Stätten und Baulichkeiten Leipzigs, sowie in nicht minder fesselnden Beglcitartikcln stellt sich diese Sonder ausgabe der „Illustrierten Zeitung" als ei» Spiegelbild der alten Pleißestadt dar. das alle Regungen des GcgenwartS- lcbens des so kräftig sich sortcntwickelndcn Emporiums deutscher Wissenschaft und deutschen Handels treulich wicdcr- gibt. Und stark und froh klingt durch das ganze Heit immer wieder die Freude an dem Feste hindurch, das den Anlaß gegeben hat zu diesem TagcSkoinprndium Leipziger Kulwr: immer wieder sind cs die Beziehungen zur Uni. versität. die in Wort und Bild der Nummer ihren Stempel aufbrücken. Der Verlag hat fcdcnsallS mit dieser Sonder ausgabe eine Fest- und Erinnerungsgabe der Jubiläums- tag«geschaffen, die alle aivos guonclai» s,-»6k>mioi mit Freude und Stolz begrüßen werden. Ter Preis der Stummer ist 2 Mk. s* Ueber die letzte« Stunde« Detlev v. Litte»cr»«S wird noch berichtet: LUiencron litt zuweilen an heftigen Schmerzen und e» machten sich auch Atcmveklemmungen LemerVbar, In der Nacht trat Fieber ein. Mit fetnen Ge danken weilte er aus den Schlachtfeldern und rief im Fieber: „Warum läßt Du mich ans dem Schlachtfeld allein liegen!" Dann erivachtc er noch einmal. Seine Gattin ivicltc sein Lieblingsstüct, den schwedischen Reiterinarsch, der ihn, wie er schon längst bestimmt hat, auch ans dem Weg znm Friedhof begleiten soll. Lächelnd sagte er zur Gattin: „Ei, das ist schön", dann verfiel er wieder in Be wußtlosigkeit. ans der er nicht wieder erwachte. Die Be erdigung findet Sonntag auf dem Altrahlstcdtcr Friedhof statt. Der Maler Willis, ein Meistcrschiilcr des Grasen Kalckrenth, lM im Mai d. I. ein Porträt Lilicncrons für die Hamburger »innsthalle geschaffen. — In Lilicn crons S c lb stb i o g rapH i c entwirft der Dichter fol gendes Eharakterbild von sich. Meine Knabenjahre sind einsam gegangen. Dazu kam die Däncnzeit. Dicic allein war ein besonderer Druck auf allem. Vvn meinen Haus lehrern und von T>cr Gelehrtenschule brachte ich wenig mit. Nur .Meschichte" lwt mich bis znm heutigen Tag immer gleich mit schlagendem Heizen festgehalten. Tie Mathema tik, die „Schleismiihle des Kopses", die mir auch bis zur Stunde eine mit tausend Schlüsseln verschlossene Tür ist. lmt mir die schwersten Zeiten meines Daseins verursacht. Meine Uniätigkeit brachte mir die entsprechenden Früchte, Nachhilfestunde» waren die Folge. Aber dann war ich frei und lies in de» Garten, ins Holz, in die Wälder und über ließ mich meinen Träumereien. Früh bin ich Jäger ge worden. Mit Hund unö Gewehr allein durch die Heide, Wald und Bilsch zu streifen, wird immer mir ein Lag zu leben wert sein. Weidmannsheil! Ich wollte von Kind heit an Soldat werden. In Dänemark war dies zn jener Zeit alS SKlesavig-Holsteiner nicht möglich. Ich ging deshalb nach Preußen. Während meiner aktiven isoldatcn- zcit hatte ich das Glück, viel hin und her geworfen zn wer den. Ich besuchte sieben Provinzen und siebzehn Garniso nen. Dadurch lernte ich Land und Leute kennen. 1801 bis I8ftd war ich am Schlüsse der letzten Erhebung in Polen. Dann folgten der österreichische und französische Krieg. In beiden Feldzügen wurde ich verwundet. O, du Lcutnants- zeit! Mit deiner fröhlichen Frische, mit deiner Schneidig teil, mit den vielen herrlichen Freunden und Kamerad>n>. mit allen deinen Rose»tagen: mit deinem bis aufs schärfst'' lierangenomnienen Pflichtgefühl, mit deiner strengen Selbstzucht. Später wurde ich in meinem Hcimatlande, das ich zwanzig Jahre' nur vorübergehend geselle» Han-., königlicher Berwaltungsbeamter. Leit längerer Zeit habe ich den Abschied genommen, um mich ganz meinen ichrisi stellerischen Arbeiten hingcben zn lönncn. Erst in der Mitte meiner dreißiger Jahre schrieb ich, durch einen Zn fall veranlaßt, mein erstes Gedicht. Glücklich schätze ich mich, von jeher vornehme, gute Musik gewohnt zn kein. Unsere fünf Licderkönige: Karl Löwe, Franz Schubert, Robert Schnmail». Johannes Bralnns und Robert Franz bleiben mir stete Weggenossen. Wieviel des Danke» bin ich ihnen schuldig Geboren bin ich zu Kiek am 3. Juni 1841. Meine Geschwister lmben srüh die Händche» in ihre» Särgen falten müssen. Meine verstorbene Mutter Ädeliuc Sn> vestra geb. von Harte» fand ihre Wiege in Philadelphia. Dort stand mein Großvater als amerikanischer General. Er war, wenn anch über die Hälfte an Lebensjahren jünger, einer -er letzten, innigere» Freunde des großen Washington. f» Die Karikaturcnsammlnng des Fürsten Bülow Ans Berlin wird gemeldet: Tie Karikatnrensammlung des Fürsten Bülmv wird trotz des Wechsels im R eich »kanz le ramte, wie der „Bürscn-Eouricr" berichtet, fortgesetzt. Der Fürst lmtte vor Jahre» einigen Bnreaus und privaten Personen den Auftrag gegeben, alle Karikaturen, die in in- u»d ausländischen Blättern über ihn erschiene», zn sam meln und ihm zususchickcn. Jede derartige Sendung wurd: vom Fürsten persönlich dnrchgcsehen und dann der Saman- lung einnerleibt. Diese umfassen mehrere Druckbairde und veranschaulichen den Fürsten in den verschiedensten Darstellungen. Zahlreiche Abbildungen sind von dem