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Mopauer» Tageblatt und Anzeiger Var „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Äooatlich. Be)ug«prei« 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäftsst.,won den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Anieigen preise: Vie 4b mm breite Nlillimeter?eile 7 Pf.; die 45 mm breite Millimeterreile Im Lext- teil 25 Pf.: Nachlaßstaffel k; Ziffer- und Nachweirgeoühr 25 Pf. Möglich Porto. Var „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger' ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» ni Flöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Finanzamtes Zschopau — Bankkonten : Lrzgebirgische Handelsbanic r. S. m. b. H. 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Die historische Bedeutung der Heerschau, die die Mil lionenstadt Madrid am „Tag des Sieges" erlebte, geht aus der Teilnahme aller Traditionsfahnen der spanischen Geschichte hervor, unter denen Spaniens Unabhängigkeit geschmiedet wurde. So wehte die historische Fahne des Cid, die den siegreichen spanischen Truppen in der Be- sreiungsschlacht von der Herrschaft des Islams voran wehte, ferner die Fahne von Lepanto mit dem Wappen des Kolumbus sowie die Fahnen der einstigen spanischen Kolonien voran. Unter den Fahnen aus dem letzten Kriege seien besonders die Fahne des Alkazars sowie die Fahne der Belagerten von Oviedo hervorgehoben. Madrid ein Meer von Fahnen Ganz Madrid war in ein Meer von Fahnen getaucht. Notgoldrote Banner und Fahnen leuchteten von allen Häusern, riesige Pfeilbündel der Falange und Bilder des Führers des spanischen Volkes, General Franco, sind an den Fassaden der Gebäude angebracht. Hnnderttansende sind auf allen möglichen Gefährten her- bcigeeilt, um die große Siegesparade vor General Franco mitzuerleben. Nachdem Siaatschef Generalissimus Franco im offenen Kraftwagen, begleitet von sämtlichen Mitgliedern der Generalität, am Morgen seinen offiziellen Einzug in die Hauptstadt gehalten und von ihr nach über 30 Kriegs- monalen symbolisch Besitz ergriffen hatte, begann unter unvorstellbarer Begeisterung der Bevölkerung die ge- .altige Siegesparade. Ihr wohnte das gesamte in Bur gos anerkannte Diplomatische Korps bei, unter ihnen der deutsche Botschafter von Stohrer. Truppen in Achtzehnerreihen Nachdem der Kriegsminister General Davila dem Staatschef und Generalissimus die höchste spanische Kriegsauszeichnung, das Großkreuz des San-Fernando- Ordens, überreicht hatte, setzte in voller Stärke Marsch musik ein, und die ersten Truppen marschierten heran. Sie wurden angeführt vom Oberbefehlshaber der Zentral armee, General Saliquet. Die Truppen marschierten in Achtzehnerreihen und in hervorragender Aus richtung, in Paradeuniform, weißen Koppeln und roten Paradcschnüren. Jubel um die italienischen Freiwilligen Dann kamen unter tosendem Beifall die italie nischen Freiwtlligenverbände, zu Fuß und motorisiert. Sie, die in fast drei Kriegsjahren ihren Mut und ihr Draufgängertum bewiesen haben, wurden von General Gambara angeführt. Es folgten Einheiten ver spanischen Kriegsmarine, der Süd- und der Levante armee. Als sich hierauf die Navarra-Infanterie näherte, kannte die Begeisterung der Spanier keine Grenzen mehr. Es sind besonders ruhmreiche, kampf erprobte Brigaden. Als der Marschtritt der Bataillone verstummt und das Geknatter der motorisierten Kolonnen verhallt ist, reitet eine Kavallerie-Division im Schritt vor bei. Es kommen Tausende von Maultieren, die guten Kameraden der spanischen Soldaten in den schwierigen Gebirgsgefechten. Sie sind mit Maschinengewehren und leichten Feldgeschützen beladen. Bewunverung für die deuifchen Verbände Plötzlich deutsche Marschmusik. Die deutschen Trup pen rücken in kakifarbenen Untfornien heran. Ucber- fchwcnglich ist die Bewunderung der Madrider Bevülke- rung. Wie mit dem Lineal auSgerichtet, dröhnen die Soldaten im schneidigen Parademarsch an General Franco vorüber. Mit besonderer Herzlichkeit grüßt der Caudillo die Deutschen, die in glänzender Haltung vor- beimarschicren. Spanische Formationen beschließen dann die große Parade. Spanien kann stolz sein auf diese Wehrmacht, die aus dem Nichts geschaffen wurde und heute eine ach tunggebietende Macht der Ausrüstung und dem Geiste nach Während die Truppen vor dem Caudillo vorbeimarschle- rcn, brausen in den Lüsten Staffel aus Stassel von Flugzeu gen aller Klaffen vorbet. Nun folgen als besondere Abteilung die deutschen Freiwilligen, an ihrer Spitze ihr Befehlshaber Genc- ralmajor Frhr. v. Richthofen, der dann an der Seite des Generalissimus Franco die Parade mit abnimntt. Bon den deutschen Freiwilligen nehmen die motorisierten Forma tionen an dem Vorbeimarsch teil, wobei den größten Anteil die Flak verschiedenen Kalibers und alle motorisierten Einhei ten bilden. Deutschlands Freiwillige grüßen den Generalissi- mus mit dem Nus: „Viva Espanal". Es folgen die deut schen Luftnachrichtentruppen, deren modernes Material und deren vorbildliche Haltung ständig neuen Bei fall Hervorrufen. Der Caudillo grüßt die Deutschen mit erho benem Arm. An wenigen Tage» werden sie die Rückfahrt in die Heimat antretcn. Zum ersten Male sieht die Bevölkerung Madrids und Spaniens in einheitlicher Zusammenfassung den Beitrag von Deutschland am spanischen Befreiungskampf. Gleichzeitig wer den Hunderte von Auslandssournalisten in alle Welt die An wesenheit der Deutschen, die mit Spanien im Kampf gegen den Bolschewismus verbündet waren, melden. Den Abschluß bilden das Bodenpersonal der Flieger- abteilungcn mit Kraftwagen und Krafträdern, der Sanitäts- Park und schließlich die Panzerwagen sowie eine Abordnung Marine. Rettung der Kultur im Mittelmeer ! Die große Madrider Siegesparade von 200 VW Mann vor > General Franco findet in der römischen' Presse in ausführ lichen Sonderberichten ein begeistertes Echo, wobei die Blät- ter unterstreichen, daß die italienischen und deut schen Freiwilligen zusammen mit de» glor reichen Truppen Francos der Kultur im Mittelmeer zum Siege verholfen hätten. Dieser Sieg habe, wie „Giornale d'Italia' hervorhebt, Europa ge rettet, indem er die Niederlage des Bolschewismus besiegelte. Mit unglaublichem Jubel und mit stürmischer Begeisterung dankt an diesem großen Tage des Triumphes die Madrider Bevölkerung und mit ihr das ganze spanische Volk den ita lienischen und deutschen Freiwilligen für ihre selbstlose Ein satzbereitschaft. Zn herzlicher Verbundenheii Telegramm des Führers an Franco Der Führer hat aus Anlaß der in Madrid statt- gefundenen Parade der Spanienkümpfer vor dem spant« scheu Staatschcf Generalissimus Franco an diesen daS nachstehende Telegramm gerichtet: „Zum heutigen Tage, an dem durch die große Parada Ihrer kampferprobten Truppen der Sieg des nationalen Spaniens über alle Kräfte der blinden Zerstörung gefeiert wird, gedenken ich »nd das deutsche Volk inherzlicher Verbundenheit Ihrer und aller Verbände Ihrer stolzen Armee. Möge dem spanischen Volk unter Ihrer kraftvollen Führung eine lange Periode friedlichen Wiederaufbaues beschicken sein. Adolf Hitle r." Zer Westwall HM Md wird gehalten! Ser letzte Tag der Mrerreise — Ser stähierae Wall von Sehl dir Sasel Der letzte Tag der Westreise des Führers ist vorüber. Er galt dem südlichsten Naum des deutschen Westwalles, von Kehl bis zur Schweizer Grenze. Als der Führer in den Panzerstellungen südlich von Kehl eintrifft, kreisen über dem jenseitigen Ufer unablässig zwei französische Flugzeuge. Auch in den Bunkerlinien auf der anderen Seite herrscht eine auffallende Nervosität. Als der Führer ein deutsches Panzerwerk unmittelbar am Rhein inspiziert, bringt man in dem gegenüberliegenden französischen Panzerturm sogar ein Maschinengewehr in Stellung, was deutscherseits mit freundlichem Lächeln be obachtet wird. Den Vormittag über inspiziert der Führer Uferfchutz- bauten, Panzerwerke, Befehls- und Feuerlettstände, Beob- achtungswerke sowie mittlere und schwere Batteriestellun gen. Er überprüft die Leistungsfähigkeit deS Melde- und Nachrichtendienstes und widmet sich lange Zeit eingehend der Frage, wie in einem Ernstfall für Verwundete vor- gesörgt ist. Mit besonderer Aufmerksamkeit inspiziert er zahlreiche Sanitätswerke, die den Verwundeten sogleich mit ihren meterdlcken Beton» und Stahlarmierungen Ruhe und Sicherheit verbürgen. Vorbildlich sind diese Sanitätswerke ausgestaltet. Sie ähneln äußerlich völlig den großen betonierten Mann schaftsunterständen. In ihnen sind nicht nur besonders be queme Ruhelager vorhanden, sondern jedes einzelne Sa- nitätswerk enthält auch einen eigenen Verbandsraum und ein eigenes Operationszimmer, in denen sogleich den Ver wundeten jede erdenkliche Hilfe gewährt werden kann. Da diese schwer geschützten Lazarettstellungen unmittelbar hin- ter der vordersten Linie beginnen und sich weit nach hinten gestaffelt fortsetzen, so ist sofortige Hilfe für jeden Ver letzten gesichert und jeder Verwundete in kürzester Frist und unter allen Umständen dem feindlichen Feuer ent zogen. Die Besichtigungsfahrt des Führers wird immer wie der von großartigen Kundgebungen der Bevölkerung un terbrochen. Aus dem Schwarzwald, aus der ganzen Ober rheinischen Tiefebene, ja sogar aus der Schweiz sind Zehntausende von deutschen Volksgenossen herbeigeeilt, um den Führer auf seiner Reis» zu grüßen und ihm ihren Dank abznstatten. Besonders haben sich die Massen in zwei Orten kon zentriert: der herrlichen alten Festung Breisach, von deren hochgelegenem Münsterplatz aus der Führer ringe- hend die Grenzstellungen beobachtet, und am Istein er Klotz, jener beherrschenden Felsstellung, die die deut sche Südflanke gegen jeden Angriff schützt und abriegelt. Eingehend besichtigt der Führer diese gewattige Stel lung. Tiefe Stollen find in de« harten Fels dieses mäch tigen BergklotzeS hinekngetrleben worden. Im Innern dcS Werkes erweitern sie sich zu mächtigen Unterkünften, Pan-, zcrwerken und Batterie-Stellungen, die das ganze Vorfeld i» großer Tiefe beherrschen. Der Isteiner Klotz war schon immer deutsche Festung. Der Versailler Vertrag erzwang die Zerstörung der dort ctngebaulcn Batterien. Noch heut» find die damals vorgenommencn Verwüstungen deutlich erkcunbar. Aber in demselben Maße, in dei. sich Deutsch land wieder erhob, erhob sich auch die Feftungsanlage aus und im Istcin. Stärker und unbezwinglicher als jemals ist heute dieser gewaltige Steiuttotz. Am späten Nachmittag trifft der Führer In dem klei nen Städtchen Efrtngen ein, nm die Rückreise anzu treten. Unvorstellbarer Jubel empfängt ihn in den engen Straßengaffen dieses schönen badischen Ortes. Die Zehn lausende, die dem Führer diese erhebende Abschicdskund- gebung bereiten, haben die Worte nicht gehört, die Gene ral von Witzleben sprach, als er sich beim Führer abmel- dele. Aber der Jubel dieser Menschenmaffen drückt die selbe Gewißheit noch einmal ans: „Der Westwall hält und wird gehalten, komme was da wolle!' Die Lieder der Nation, in tiefer Ergriffenheit ge sungen, geleiten den Zug des Führers, als er nun Efrin- gen nordwärts verläßt. Der Dank des Führers Der Führer hat nach Abschluß seiner sechstäglgen Inspektionsreise durch das Gebiet des deutschen West walles folgenden Tagesbefehl erlassen: „Soldaten und Arbeiter der Westfront! Die Besichtigung des Westwalles hat mich von seiner Unbezwingbarkeit überzeugt. Mit mir dankt das deutsche Volk allen, die durch bedingungslosen Einsatz in kürzester Zett die Grundlage für Deutschlands Sicherheit in Beton und Stahl geschaffen haben. Mein Dank gebührt außer den Soldaten, Westwall- arbettern und ArbeitSdtenstmännern der Grcnzbevölkerung, die durch ihre Opserwilligkeit vorbildlichen national sozialistischen Gemeinschastsfinn bewiese« hat. Adolf Hiller." Der Führer hat diesen Tagesbefehl dem Oberbefehls haber der Heeresgruppe 2, General der Infanterie von Witzleben, dem Befehlshaber der Luftverteidigungszone West, Generalleutnant Kitzinger, dem Generalinspektor Hauptdienstleiter Dr. Todt und dem Reichsarbeitsführer Reichsletter Hierl übermittelt. Betretenes Schweigen in London Wie sage ich es meinem Kinde? — Stärle des deutschen Westwalls unangenehm Die englischeund diefranz^sischePresse ist eifrig bemüht, keine Berichte über die Besichtigung des deutschen Westwalls durch den Führer zu geben. Es herrscht besonders in London ein betretenes Schweigen über die Stärke dieses deutschen Westwalls, wie ihn die Führerreise unterstrichen bat. Der Grund für dieses Ver«