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Morgen »Ausgabe «<iug,preis:!!: M »krt«ULdrNch M. ÜM>; sür »ddol»r »onatttch M. 1.7d: d»rch ,ns«K «twSrllain Filtal«» Ii>1 Hot -«brach« monatlich M. 2LS, »i«rt«l- ,ehrlich M. 6Ä: barch dl« Post «nn«rhald D«otschlanb« D«Iamk-A»taad« monatU» M. -LS. v>«rl«liehrllch Al. D.7S; Morsen Aat-ab« M. Ab«»b-4lot,ad« Dl. 0,80, 6»nntoa»-Ä»t-ad< Dl. monakilch <a»1schll«hitch Postdefiellgebabr«. Hauptschriftleiter: Dr. Erich Everih, Leipzig. -er Stadt Leip-i- M«ila,«» «!t pl« hvr> ischi IN« u >m 'prell- «rbti>t. » M. 7.— »«« Tonsrn» anischl. v-^ck»4br. So««-ob Fesltn;« U, Pf. »nd — V°itlch«k!>».on,o 72NL <^chriftt:lk.«g und S»!ch^f!tf>«L«: ?>o!>^na-üg2il- 'Dr.8. Verlag: Dr. Reinhold L Co.. Leipzig. Nr 422 Dierrstckg, den LV. August 1d18 Neue französische Angriffe abgermesLN «td. Berlin, IS. Angust abends. (Amtllch.) Westlich Chaulnes und nördlich Roye sind feindliche Angriffe gescheitert. Zwischen Avre und Oise tagsüber heftiger Artilleriekampf. Französische Angriffe brachen auf breiter Front unter schweren Verlusten zusammen. Zeitweilig Arlillerietäligkeit in dem gestrigen Kampfabschnitt zwischen Oise und Aisne. * * * Die weitgestcckten OperalionSziele des Feindes bei seinem miß- lungenen Angriff am 17. August beiderseits der Avre wurden aus er beuteten Karten einwandfrei festgcfleilt. Hiernach war das Angriffsziel des 17. Avgnst südlich der Avre der mehr als 8 Kilometer rückwärts unserer Kampffront gelegene Wald südlich Avricourt. Bekanntlich bra chen die starken Feindangriffe dieses Tages unter schweren Verlusten bereits vor unseren Kampslinien zusammen. <W. T. B.) Berlin. IS. August. (Dahkbericht.) Unsere Luft streit - Kräfte waren in den Tagen von« 13. bis 16. August wieder anher- ordenkllch tätig. Trotz teilweise ungünstiger Witterung wurden u. a. die Städte Dünkirchen. Calais, Bovlogne, Ronen, Amiens und Ppern mit 250 319 Kilogramm Bomben und große Truppen ansammlungen im Sommegebict mil Wurfgranaten und Maschinen gewehren angegriffen. In der Rach! vom 15. zum 16. f'og infolge Bombenwurfs das Munitionslager von Douvry unter ungeheuren Explo sionen in die Luft. Es entstand ein Brand, der weitere Explosionen zur Folge halte. — Der Gegner verlor in diesen vier Tagen 87 Flugzeug«, und zwar 79 im Luftkampf und 8 durch Flaks. — 8 Ballone wurden von unseren Fliegern brennend zum Absturz gebracht. — Oberleutnant Loerzer errang seinen 29. und 30.. Leutnant Bolle seinen 30^ Leutnant Koenneke seinen 30., Leutnant Ildet seinen 54^ 55. und 56. Luftsieg. Haag, 19 August. (Eig. D r a h l b e r i ch k.) Reuters Sonder korrespondent bei der französischen Armee meldet, daß in dem Abschnitt zwischen Roye und Lafsigny der Feind offenbar fest entschlossen ist, hark- Die Monarchcnbegegnung im Hauptquartier G Berlin, 19. August. (Drahkbericht unserer Ber - l i.n e r S,ch r i f t l e i t u n g.) Die .Nationalzeitung" behauptet, das wesentlichste an den Vorgängen im Großen Hauptquartier sei die Monarchenbcgeanung selbst gewesen. Als positives Ergebnis, gewissermaßen als Aktivum, hätte sich dabei eine volle Ileberein- slimmung der Ansichten der Monarchen ergeben. Alle etwaigen Trübungen als Folgen früherer Ereignisse seien nunmehr als völlig beseitigt zu betrachten. Das tritt auch in einem bisher noch nicht veröffentlichten Telegrammwechsel von besonderer Herzlich keit anläßlich des Geburtstags des Kaisers noch deutlich zutage. Zu Herrn Joffes Moskauer Ausflug will dasselbe Blatt noch wissen, daß Herr Radek, der jetzige Direktor im russischen Auswärtigen Amt, dem Botschafter bis zur Grenze entgegengereist und daher viele Probleme schon unterwegs besprochen worden waren. zk Wien, 19. August. (Drahtbericht.) 3m Pressedepartement des Ministeriums des Aeuhern fand gestern vormittag ein außerordentlicher Ministerrak statt. SekttonSrat von Prasznowsky empfing die Vertreter der Presse und gob ihnen genauere Informationen über den Kaiserbesuch im deut schen Hauptquartier. Er bezeichnete es als unrichtig, daß irgend welche näheren Abmachungen, besonders über die polnische Frage, getroffen worden feien. Schon wegen der Kürze der Zelt sei es unmöglich gewesen, auf Einzelheiten einzugehen. Es wurden nur die Grundlinien fest gestellt und in dieser Richtung volle Uebereinstimmung erzielt. Nunmehr werden nähereVer- handlungen beginnen, zu denen auch Vertreter der polnischen Nation zugezogen werden. Es wird den Polen auch unbenommen bleiben, ebenfalls in der Frage der Königswahl unabhängige Schritte einzulciten. Spanien und Dentschland Dato über eine angebliche Note an Deutschland San Sebastian, 19. August. (Drahtbrricht.) Reuter «neidet: Der spanisch« Minister d«< Aeotzern, Dato, stellt in einer Mitteilung in Abrede, baß, wie einige Zeitungen behaupten, wegen Torpedierung spanischer Schisse eine Rote nach Deutschland gesandt worden sei. Ein« solche Not« existiere nicht. DaS Kabinett sei einmütig entschlossen, di« Neutralität aufrechtzuerhalten. Er tilgte hinzu, daß der «Cervantes" nicht torpediert worden sei. Sein Verlust sei vielmehr dem Umstande zuzuschreiden, daß die Ladung Pe troleum Fever gefangen habe. Der Minister Dato protestiert« gegen di: wiederholten Mitteilungen einiger Zeitungen über Spaniens luter- nationale Beziehungen und sagt«: «Diese Mitteilungen sind daraus be rechnet, die öffentliche Meinung unnötig zu erregen und grundlos« Beunru-iguug Hervorzurusen. Da« fetzige Kabinett wird fich von der Politik der Neutralität nicht «Höringen lasten, die von dem gauzen Land: ausdrücklich gebilligt wird. Es ist besonder« verwerflich, gerade jehi die öffentlich« Meinung za beunruhige«, uw ein« Regieruax geLUdet ist, der Staatsmänner verschiedener politischer Richtungen -an politischem Pflichtgefühl belgetreten find Wie grotz auch ihre Gegensätze sein mögen, sie alle find der Ansicht, daß di« Neu- tralltät aufrechterhalken werden nmß, di« Politik der Neutralität völlig in Uebereinstimmung mit dem Schuh der national«, Znereste» und d« Würde de« Lande«, um W, Wort» «»zuwenden, dl« Manra in de« »nter de« Borfitz des Köutg« abgehatte»«, Minister»«» sprach«, hol. Die berühmte spanische Noke, dl« an Deutschland gerichtet awrden sei« soll, kann schlcchterdiag« nicht veröffentlicht «erden, da sie nicht d « steht. El ist nicht di« Venwhn- hett der Regierung, der Preße den Tert der Sendungen mitzuteilen, die de» RcgiernngSvertretern im Au«lande zngehem Ich bin der Anficht, datz di« Negierung et» Recht darauf hat, zu erwarten, daß da« Publikum in sie Vertrauen seht, uud ich vertraue, daß di« ernsteren Blätter gegen über Mitteilungen, di« di« Ruhe des Laude« bedrohe». Vorficht walte» laste».' nackigen Widerstand an den Stellen zu leisten, di« er jetzt beseht hält. Darum hat die Schiacht hier wieder den Charakter de« Stellungs kriege« angenommen. Zu 3offss Rückkehr Berlin, 19. August. (D r a h l b e r! ch t unserer Berliner Schriftlcitung.) Die Reise de« Herrn Joffe nach Moskau scheint doch mehr Erfolg gehabt zu I-aben, als nach der Kürze seines Aufenthalte« in der russischen Hauptstadt hier und da vermutet wurde. Herr Joffe hat heute Hrrrn v. Hintze einen Besuch gemacht, und man hat danach den Eindruck, als ob, vielleicht mit kleinen Aendcrungen, die deutsch-russischen Vereinbarungen die Zustimmung der Räteregrerung finden werden. Man rechnet mit der Unterzeichnung de« Zusatzvertrages für die allernächste Zeit. Es ist vielleicht kein Zufall, daß um b e gleiche Zeit, wo die Be ziehungen zu Großrußland auf eine neue Basis gestellt werden sollen, sich auch die Vertreter der Krimrepublik und der Don kosaken, ebrnso der schon mehrfach erwähnte Herzog von Leuchtenberg in Berlin elngcsunden haben. Wenn der neue Ver trag mit der Sowjetregierung verbrieft und besiegelt wird, dürfte damit ausgeschlossen sein, daß wir Gebilde, die sich nun noch von Großrußland abtrennen, staatSrechtLch anerkennen. ' Der polnische Ministerrak hielt eine außerordentliche Sitzung ab, in der Prinz Janusz Radziwill über seine Reise ins Hauptquartier berichtete. Im Zusammenhang mit den dortigen Verholzungen wurde für gestern eine Sitzung des Kronrates anberamnt. Wie verlautet, hat sich Radziwill zwecks politffcher Konferenzen gestern abend nach Wien begeben. Oesterrelchischer Heeresbericht. An der Piave wunden italienische Erkundirngsversuche vereitelt. Llemenceaus Kriegsziele G«»f, 19. August. (Eigener DrahtbertchU «wnaaeoa»« Organ .Hamm« Liste«' schreibt, entgegen be» Wiederaufleben her pazi fistischen Umtriebe müsse die Regierung barm, festhatte», daß erst bei weiteren Erfolgen die Möglichkeit für Frankreich sich ergeb«, FriedcuS- besprechunaeu aufzanehmen. Die Kriegsziele feie» »ich» un verrückbar und unterlägen den gleichen Wandlungen wie bte mili tärische Lage. «Petit Journal" meldet, baß El em eure«» au, 18. Augnst in Reim« weilte, die Schäden der Stabt besichtigte uud die Mrstck- aebliebene Bevölkerung ermutigte, mit der Zustch«m,g, bat End« back Schrecken« sei «lehr mehr fern. Er Hofs«, im uächste» Jahr« et» glücklichere« Frankreich um sich zu sehen. .Echo d« Pari«' metdel: De« Deutschen «t e« l» der letzten Zett mehrfach gelungen, die Schlacht um den Besitz Norbfraustretchck entschei dend zu beeinflussen, da« laste annehmen, daß die Dentschen auch i» der Artillerie wieder bi« numerische Ueberlegenheit besitzen. Hutt» schreibt im .Echo de Pari«', die Wahrscheinlichkeit sei setzt gegeben, baß dte Offensiv« der Enkeule aus andere Fronttelle über greise. Die fivckka- gische Lag« werde zusehend« verwickelter. K London, IS. August. (Drahkbrrichk.) Amtlich wird bekannt gemacht, daß künftig jede Dominion einen Ministerresidenten in London haben soll, der Mitglied de« Kriegskabinett« sein werde. Auch Indien werbe vertreten sein. — Der Vertreter des Reuterschen Bureau« bei der eng lischen Armee in Frankreich drahtet: Präsident Poincarä besuchte da« englische Hauptquartier und verlieh dem Feldmarschall Hatg die Militärmedaille. Das Eingreifen Japan» Ein« Erklärung der Regierung Haag, 19. August. (Eig. Drahtbericht.) Wie Hoklandsch Nieuws Bureau aus Tokio meldet, hat dir japanische Regierung fol gende Erklärung veröffentlicht: .Di« Aufmerksamkeit der japanischen Regierung wurde notwendig auf die zunehmende Regsamkeit der bewaff- neten deutschen und österreichischen Gefangenen In Sibirien gelenkt, die an der mandschurisch-chinesischen Grenze ent lang in der Richtung auf die Stadt Mand schult Vordringen. Eine große Anzahl Japaner und Chinesen mußten flüchten. Da« bedeutet eine direkte Bedrohung de« chinesischen Gebiets. Die Grfahr ist aber auch für Japan, das durch Beziehungen enger Solidarität mit China vereinigt ist, eine wesentlich ernste. Beide Regierungen kamen überein, al« vorläufige Notmaßnahme einen Teil der in der Südmandschurei stationierten Truppen nach Mandschuli zu senden. Bei der Ausführung dieses Schritte« wird die japanische Regierung dl« Souveränität von China aufs genaueste beachten.' * Amsterdam, 18. August. (Drahtbericht.i Nach einer Reutermeldung ist da« japanische Kontingent in Nikolsk eingetroffen und geht an die Usturi-Front weiter. Argentinische Rüstungen gegen Ehile Haag, 19. August. (Eig. D r a h tber i chk.) Aus Buenos Aires melden die .Time«', die Regierung werde dem Kongreß einen Gesetz entwurf vorlegen, um die Armeestarke auf 22 OSO Mann zu erhöhen und die Dienstpflicht um zwei Jahre zu verlängern. Der Entwurf enthält auch Bestimmungen für di« Mobilisation der Reserveheere und schlägt vttr, das Budget für dos Kriegsamt zu verdoppeln, wodurch ein Mehr betrag von 50 Millionen Dollar entstehen würde. Dieser Entwurf w«b, K»rz »ach der Wtederiwfnah», des Plaanck « «»vniii Dr dte Vergrößerung der Fsiotte » dewtMg«, ck^eküaUgt. DM Hal natllllich in der Preste die fedhöfkestw, BetveeckaAge» ha-ooewwch«, obgleich der Flottenplan nicht neu ist und vermutlich durch den Kongreß nicht gutgeheißen wird. In Regierungskreisen er klärt man, daß der Regierungsvorschlag nicht« Außergewöhnliches fei, aber die öffentliche Meinung faste den Plan als Antwort Argen tiniens auf die Flottenvergröherung Chiles auf, da sich Chile bekanntlich ebenfalls jüngst Tauchboote angeschafft hat. Bekanntlich lieferte England drei Tauchboot«, weil es bei Kriegs- auSbrnch diejenigen chilenischen Schiffe, die auf englischen Wersten ge baut wurden, mit Beschlag belegt«. Kriegsfürsorge Getragen von dem Geist werktätiger Hilfsbereitschaft, bat das Reich bereits in den Fnedensjahren das Gebäude sozialer Hilfe für den bedrängten Staatsbürger errichtet. Zm Kriege muhten die geschaffenen Einrichtungen sich bewähren, und die Kriegsfürsorge hat sich bewährt. Freilich, gerade wer in der Für sorge tätig war, weiß, welche Mängel den in Betracht kommenden Gesehen anhaften, wie ost der Gesetzgeber bessernd eingreifen mußte) die Kriegsfürsorgc mußte sich eben auch erst anpassen an die Riesenaufgabe dieses Wettringens) oft genug mußte und muß noch private Hilfe mit eingreifen und immer weiter wird an dem Ausbau der Fürsorge gearbeitet. Die Kriegssürsorge gliedert sich in die gesetzliche Ver sorgung und in die freiwillige Fürsorge. Die Militär-Ver- sorgungsgesetze regeln die Ansprüche auf Bezüge für den Mann selbst wie für seine Familie) kommt er durch den Militärdienst zu Schaden, so erfolgt Heilbehandlung und Nentcngewührung) fällt er, so regeln die Gesetze die Versorgungsbezüge der Hinter bliebenen. Diese gesetzlichen Leistungen, die in den Jahren 1906 und 1907 festgelcgi wurden, mußten in der Kriegszeit erweitert werden, da sie mit den steigenden Preisverhältnissen nicht im Ein klang standen. Der gesetzliche Rahmen blieb der gleiche, nur die Werkleistungen wurden erhöht und ihre Anwendung großzügiger gestaltet, indem außergesetzliche Zuschläge zu den Renten der Schwerbeschädigten eingeführt wurden und durch Gewährung von Zuwendungen und Unterstützungen (Kriegsbeihilfen) unter Be rücksichtigung der häuslichen Verhältnisse (Familienstand usw.) Notlagen beseitigt werden können. Einen Nachteil wiesen aber die bestehenden Militär-Versorgmrgsgesetze auf, dessen durch greifende Bedeutung -er Gesetzgeber nicht ermessen konnte: das war die mangelhafte Einstellung auf die Verhältnisse des bürger lichen Lebens) die Bemessunader Renten erfolgte nämlich nach dem militärischen Dienstgrad. Doch sind auch nach dieser Richtung Abänderungen in die Wege geleitet; bis diese Gesehesckraft erhalten, werden außergesetzliche Zusatzrenten ae- wtchrt, auch helfen private und öffentliche Hilfsveretnigungen über Röt« hinweg. So steht der Nationalstiftung für die Hinter bliebenen der im Kriege Gefallenen ein aus privaten Mitteln auf gebrachtes Vermögen von über 100 Millionen zur Verfügung. Die vo« Reichsausschuß der Kriegsbeschädigtenfürsorge ein geleitete Ludendorffspende hat diese Sammeltätigkeit durch ihren «folg noch übertroffen. Diese Maßnahmen reichen aber nicht aus, um Kriegsteil nehmer und Angehörige, Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene i n der früheren sozialen Schicht zu halten: über das unumgänglich Notwendige, das sie gewähren, hinaus bestanden noch dringende Bedürfnisse nach den örtlichen und beruflichen Ver hältnissen. Es ist ohne weiteres klar. Laß ein Landbewohner, der eine» Teil der Lebensbedürfnisse selbst erzeugt, weniger persön lichen Geldaufwand hat als ein Großstadkbewohner, bei dem die Konkurrenz der hungrigen Mäuler die Preise in .schwindelhafte" Höhen treibt, oder daß der Rentensatz für Einschränkung der Arbeitsfähigkeit nicht im Verhältnis steht zu dem tatsächlichen Verdienstentgang. Da sollen Wohlfahrtseinrichtungen aushelfen, die von Reich, Gemeinden und Privaten unterstützt werden, die nach einheitlichen Gesichtspunkten organisiert sind und in einem Netz von örtlichen Fürsorgestellen die Arbeit von Fall zu Falt leisten. Diese freiwillig geleistete Fürsorgearbeit erstreckt sich auf die vier Hauptgebiete: Kriegsteilnehmcrfürsorge, Kriegsbeschädig tenfürsorge, Kriegerangehörigenfürsorge und Kriegerhinkerbliebenen- fürsorge. Die Fürsorgetätigkeit wird entweder von den Behör den selbst ausgeübt oder sie wird von leistungsfähigen Zweckver- bänden mit öffentlichem Charakter geleistet, infolge der Er fahrungen, die man leider auch auf dem Gebiet der Wohlfahrts pflege mit allzu geschäftstüchtigen, privaten Unternehmern machen mußte, wurde dann die Krieoswohlfahrtspflege im Reiche durch Bundesratsverordnung der Aufsicht der Behörden unterstellt, so daß also eine wucherische Ausbeutung der Allge meinheit durch Wohlfahrtshyänen wie auch der Kriegsopfer nach Tunlichkeit erstickt wird. Diese Hauptfürforgegebiete stecken sich zum Ziel, die Fürsorgenehmer über die ihnen zustehenden An sprüche aufzuklären, ihnen die Wege zu zeigen, wie sie diese An sprüche geltend machen können; sie zu beraten in Berufs-, Familien- und Rechtsfragen; ihnen tatkräftige Hilfe bei der Be rufsfrage zu leisten oder zu vermitteln und ihnen den Wiederein tritt in geregelte Erwerbstätigkeit zu erleichtern. Zu diesem Zweck wird in allen diesen Berufsberatung, Berufsausbildung und Arbeitsvermittlung gewährt. Geldmittel werden aufgewendet, um während der arbeitslosen Zeit der Ausbildung oder des Heilver fahrens die Angehörigen vor Not zu bewahren. Zu diesen Wohlfahrtseinrichtungen für die Allgemeinheit der Kriegsfürsorgenehmer kommen ergänzende Hilfseinrichtungen für jedes Sondergebiet des Fürforgewesens: Jugendfürsorge, Miktel- standsfürsorge, Standesfürsorge für Akademiker, Künstler und Offiziere, Kriegsgefangenenfürsorge, Fürsorge für die geistigen Bedürfnisse unserer Frontkämpfer und der Verwundeten, Fiücht- lingsfürforge, das» Rote Kreuz. Es wäre unrecht gegen die an deren, wollte man im Rahmen einer derartigen Zusammenfassung einzelne Grnpoen besonders herausgreifen: jede hat eine derartige Fülle von Aufgaben zu lösen, daß nur die allgemeinen Richtlinien ck>A«hE>D»ch VckkdckN KöNUPU. WM »an den Begriff Krle§»fürfovg« «ch wett« s^sicn, so fall« hlenmZ« auch all« jene Maßnahme«, die es dem kleine« Mann ans dem Bvffie ermöglichen sollen, den wtrtschaftlicheP Nöten gewachsen zu sein. Als Wohlfahrtseinrichtungen wardeal Volksküchen geschaffen, in denen gegen billiges Geld das Nok- wendiaste für den Lebensbedarf an Essen, hergestellt wird. Schließlich bedarf noch besonderer Erwähnung der Rechtsschutz für Kriegsteilnehmer, der Iugeadschutz und die Fürsoroeeinrichtungen der Sozialversicherung. Organisatorisch stillen diese Hilfsquellen durch die in Bildung begriffenen bürgerlichen Kriegswohl- fahrtsämker zugänglich gemacht werden.