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rankenberger Tageblatt dsi» vitsplloxo Amtsblatt für die Kömgl Amtshaichtmamschast Nöha, das Königs. Amtsgcncht und den Stadtrat zu Fraukcnberg Freitag deu 24 Mai 1N18 ists .siäsv 1'avts ! Für, sn«>. ^6V L6ll eai» rigvn vk,ok- 8' üsr ivkr. Berantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Berlag von T. S- Roßberg in Frankenberg l. Gs- Friedensschlutz die Deutschen den Portugiesen Aüge in Auge zur Abrechnung über diese Schmach gegenübertreten. Sie dürfen nicht wie die Rumänen sich in die Falten des weiten Friedensmantels verkriechen und mit blauem Auge oder gar mit geheimer Schadenfreude über ihren frechen Frevel an Deutschland davonkommen. Portugiesische Divisionen belasten sich heute in Nordfrankreich und Flandern mit deutschem Blut- So müssen sie auch von der deutschen Panzerfaust ihre Strafe bis aufs Blut erhalten! Portugal hat seine Räuberhände an die Vernichtung der jungen deutschen Kriegs- äiid Handels flotte gelegt. Zu unserer Genugtuung kann nur das herrliche Wort Bismarcks führen, das er am 20. März 1869 allen Feinden Deutschlands warnend zurief: „Wir werden mit eiser nem Schritt zermalmen, was der Wiederherstellung der deut schen Nation und ihrer Grütze in der Welt sich entgegenstellt!" Wir müssen in diesem Bismarckschen Geiste von Portu gal verlangen: erstens eine Flotten- und Kohlenstation in Lissabon; zweitens die Abtretung sämtlicher po rtugie- sischer Kolonien! Ueber den Ankauf portugiesischer Ko lonien wurde bekanntlich schon vor Ausbruch des Weltkrieges ernstlich verhandelt. Als ich im Jahre 1913, von deutsch nationalen Vorträgen in Südamerika zurückkehrend, Mch in Lissabon einen Vortrag hielt, unterrichtete ich mich über den Stand dieser kolonialen Angelegenheiten bei unserem damaligen Gesandten Dr. Rosen, der einen Abschluß nicht für aussichtslos hielt. Was damals dem deutschen Reichsgold nicht gelang, mutz heute das deutsche Reichsschwert vollbringen. Die Azoren und 'Madeira g?öen uns den langersehnten Stützpunkt im Atlantischen Ozean. Die portugiesischen Besitzungen auf dem afrikanischen Kontinent und an der Küste machen uns auf dem Wege nach Indien völlig gleichberechtigt mit England- Jn Portugiesisch-Ostafrika, in das der heldenmütige v. Lettow- Vorbeck seine Zuflucht nahm, mutz für immer das deutsch« Heldenbanner wehen! Auch auf die reichen portugiesischen Be sitzungen in Asien mutz zu dauerndem Besitz oder zum Ent schädigungsausgleich feste Hand gelegt werden. Das kleine Portugal mit seinen sechs Millionen Ein wohnern besitzt fünfzehn Millionen Menschen in'.seinen Ko lonien, während das gewaltige Deutschland in seinen jetzt verlorenen Kolonien nur zwölf Millionen besatz. Das gesamte deutsche Kolonialland betrug drei Millionen Quadratkilo meter, während das winzige Portugal zwei Millionen Quadratkilometer besetzt und sich womöglich einbi.'det, sie noch auf unsere Kosten vergrötzern zu können. Das arbeits scheue portugiesische Volk ist gar nicht imstande, Wirtschaft lichen Segen in die Welt hinauszutragen. Es mangelt ihm an Bauern und Ingenieuren, Technikern und grotzzügigen Kaufleuten, an denen Deutschland stets einen arbcitsfrohen Ueberschutz hat. Das von Natur reiche portugiesische Mutter land ist wirtschaftlich seit dem Tode des letzten grotzen Staatsministers, des Marquis v. Pombal, eines Zeitgenossen Friedrichs des Grotzen, immer mehr zu einer mützrggehenden, aber grotzschwätzig-n demokratischen Advvka!«nrepublik herab- gcfunken. Seine jetzigen Machthaber, die man in blanken Pariser Zylindcrhüten den ganzen Tag über in ihren erregten Börsendebatten in den Lissaboner Kaffeehäusern beobachten kann, haben moralisch und wirtschaftlich nicht den Wert der Hafenarbeiter, die ihre Apselsinenkürbe in die Schiffe tragen! Das freche Eingreifen Portugals in den Weltkrieg, wäh rend sich das viel stärkere Spanien sittliche und politische Zurückhaltung aufcrlegt, hat leider auch sein altes brasiliani sches Tochtcrland und viele kleinere südamerikanische Staaten gegen Deutschland ausgehctzt. Sogar die Negcrrcpublik Li beria hat die Dreistigkeit gehabt^ dem deutschen Ka.serreich den Krieg zu erklären! Was würde «in siegreiches England nach dem Kriege mit diesen hyänenhaft auf Beute lauernden Raubstaaten tun? ... Es würde die gerechte Gelegenheit gemitz nicht verpassen, seine See- und Kolonialmacht noch tiefer auf dem Erdball zu verankern! Wenn mit Portugal uiid feinen südamerikanischen MH- Eier-Berka«f in der städtischen Niederlage- Baderberg Nr. 6, - Montag, den 27. d. M: vormittag» V-S bis 12 Uhr an die Bewohner des 3. Brotkartenbezirke»; Dienstag, den 28. d. M.: vormittags ' rS bis 12 Uhr an die Bewohner des 4. Brotkartenbezirke» gegen Elermarke Nr. 24. Auf eine Marke entfällt 1 El. — Die Ausweiskarte ist vorzulegen und Kleingeld bereit zu halten. Stadtrat Frankenberg, den 23. Mai ISI8. portugieseit gegen vemkcbe (Lin Warnruf beizeiten von Mar B«wer. Dnsdcn-Laubegast.) Auf dem Riegel, der Deutschland jetzt vom Meere vb- sp.-rrt, steht: England; aber auf dem kleinen Vorhängeschlotz steht: Portugiesen! Kein Deutscher soll jemals ver gessen, dqtz die Portugiesen die ersten waren, die deutsche Schiffe, Hamburger und Bremer Ozeandampfer, in Lissabon beschlagnahmten! Holland kann jetzt denselben Schiffsraub mit weniger verletztem Ehrgefühl von dem grotzen England ertragen, als es das deutsch« Kaiserreich von der kleinen^ ver lotterten portugiesischen Mörderrepublik ungerächt erdulden kann! l Er mutz darauf gedrungen werden, daß beim allgemeinen Ber den Händlern verbliebene Restbestande gelangen HNklNßsfkmiHfklrl-klR» aemütz der Bekanntmachung vom 17. d. M. zum weiteten »okontig«» Vsnirsuk. Stadtrat Frankenberg, den 23. Mai 1918. Nichtbankwürdiges Rindfleisch gelangt Freitag, den 24. d. Ml, von nachmittag» S Uhr ab an Minderbemittelte des 3. Drotkartenbezirkes Nr. S6l bi» Schluß in der hiesigen Freibank zum Verkauf. — Die Hälft« der an sich erforderlichen Fleischmarke» stnd abzugeben. — Die Ausweidkarte ist vorzulegen. Stadttat Frankenberg, den 23. Mai 1S18. ftsuroseumau«, geb du voran Mit dem Unterton« berechtigt«» Triumphes gab es Paris amtlich der Welt bekannt, datz der französisch« General Foch fortan auch amtlich den Titel eines Oberbefehlshabers aller alliierten Armeen der Westfront führt. Seiner britischen Majestät Feldmarschall Haig wird den Franzosengeneral als Vorgesetzten salutieren. Von Flandern- Küste bis zur Oise sind Erotzbritanniens Streiter fortab französischem Befehl gehorsam. Solch Vorgang hat nicht mir soldatisch sein Gewicht- Vor einem halben Jahre noch wäre er Erfüllung der Zweck mäßigkeit gewesen. Nach Montdidier, Albert und Armentreres ist er nicht nur unausweichliches Ergebnis einer Not. Er ist das Geständnis dieser Not im Angesicht der Welt. Sen Jahr und Tag forderte die bessere Einsicht der Franzosen den Oberbefehl über die englischen Truppen der Westfront- Politische Rücksicht, Ucberlieferpng und Stolz Mtzen solch offnes Zugeständnis britischer Unzulänglichkeit nicht zu. Wann je in der Welt hätte britischer Hochmut sich fremdem Befehl gebeugt? Von Kanada bis nach Australien, von Indien bis zum Kap der Guten Hoffnung war trag ende''Stütze britischer Geltung und britischer Macht die Ammenmär von der vermeintlich allen Rassen, allen Völkern unabänderlich überlegenen britischen Führerkrast. Groß war von jeher Eng lands Kraft, unendlich grötzer noch die Meinung von ihr rn der Welt. Vor einem Jahr« konnte noch unwidersprochen ein bri tischer Militär in die Ententewelt rufen: „Wir sind die erste Militärmacht der Welt, uns gebührt Europas Führer schaft". 19^8 ist es damit vorbei. Ms Lum erstenmal« der deutsche Hammer das britische und nur das britische Heer trifft, fällt mit dem ersten Schlage schon die Maske des britischen Dünkels. Das Antlitz aber, das der Welt sich knetet, zeigt nichts mehr vorn grajestatischen Hochmut und der Ruhe „geborener Führerschaft". Nur Hatz, von Unver mögen bang verzerrt, ist da geblieben. ' Uns Deutschen bringt dies keine neue Ueberraschung; wir nehmen Kenntnis, datz der Marschall Haig fortan fran zösisch lernt. Wir nehmen diesen Vorgang auch als ersten Schritt zur kommenden Wahrhaftigkeit. Er ist von deutscher Kraft im Angesicht der Welt erzwungenes Geständnis des Unvermögens. Für des Tages Gang bleibt es nicht von Gewicht, ob unter den.Heeresberichten, die seit Frühlings anfang fortdauernd von gleicht zurückgebogenen" Linien reden, 'Haig öder Foch als Name steht; es sind vier Buchstaben; Name bleibt Schall und Rauch, '.Laten entscheiden. Für die andre Welt aber zieht eine Zeit des Staunens herauf; man beginnt, sich die Augen zu reibeck. Als endlich und zum crstenmale der Blick der deutschen Führung den Briten sich aufs Korn nahm, sank seine „geborene Führer schaft" in sich zusammen, wie «in Haus aus Karten. Frank reich mutz nicht nur helfen, mutz auch führen. Die Welt geschichte wird dies einst den Wendepunkt des britischen Herrschertraumes nennen. Traum und AiMMelt Die Amerikaner haben den Mund recht voll genommen, als sie vor nunmehr Jahresfrist ihre Maske abwarfen und an Deutschland den Krieg erklärten. Die uns feindliche Mächte gruppe nahm die Worte für bare Münze. Es wurde der staunenden und aufhorchenden Welt verkündet, was man von Amerika erwartete. Man rechnete auf seine unbegrenzten Geldquellen, auz'die unbegrenzte Lieferung von Kriegsmate rial, auf seine Kriegsschiffe, seine Flugzeuge, seine Handels schiffe und aus den bekannten Erfindergeist seiner Techniker und Ingenieure. Dies stellte man hoch in Rechnung, aber die Deutschen haben einen starken Strich durch alle die Voraus sagen und Berechnungen gemacht, und sie konnten es mit Hilfe der U-Boote. Der Nus nach Schiffsraum wird immer lauter und dringender. Die Not treibt die Entente zu Matznahmen, die man im gewöhnlichen Leben mit Raub bezeichnet. Holland hat es zu seinem Leidwesen erfahren müssen. Und was hat man alles versprochen? Mit einer Riesenreklame wurde der Plan verkündet, binnen 18 Monaten eine grohe Holzflotte von 1000 Schiffen zu je 3000 Tonnen zu bauen. Di« Schiss« wurden auch auf Stapel gelegt, aber wie das Newyorker Blatt „Journal of Lommerce" schreibt und wie die gleichnamige Liverpooler Zeitung bestätigen mutz, sind die Schiffe nicht ein mal stark genug, die Maschinen zu tragen. Das Holz kann nicht zusammengehalten werden, und das Ergebnis wird sein, datz dre Schiffe in Stücke auseinanderfallen. „Es ist unbegreif lich," so führen die Zeitungen aus, „warum die Regierung Geld, Material, Ladung und Menschenleben riskiert, denn uin alles dies wird es geschehen sein, wenn jene Holzschiffe auf den Ozean gelassen werden." Die Reklame für Holzschiffe rlsf den Stahltrust auf den Plan. Nach der Londoner Reederzeitschrift „Fairplay" hat die United States Steel Corporation einen ungeheuren Werftplatz in Newark angekauft, und die ^Gesellschaft sollte nach sechs Monaten in der Sage sein, täglich einen 5000-Ton- nen-Dampfer aus Stähl abzuliefern. Die Zeit ist verstrichen, dre Schiffe wurden nicht gebaut. „Fairplay" meint spöttisch: „Eine solche tägliche Durchschnittslieferung von 5000 Tonnen, die Sonn- und Feiertage mit eingerechnet, ergibt für zwölf Monate 365 Fahrzeuge mit 1825 000 Tonnen Raumgehalt- Die Tonne zu 20 Pfund gerechnet, würde dies einen Gesamt betrag von 36>/z Millionen Pfund darstellen, oder, in ameri- lansiche Währung umgerechnet, von 182(4 Millionen Dollar — ein Geschäft, zu dem man 'der Gesellschaft Glück wünschen mutz. Indessen darf man hoffen, da die Werft schon damit anfangen w ll, täglich einen Dampfer zu liefern, ihre Leistungen noch steigen werden, so datz sie nach weiteren drei Monaten in der Lage sein dürfte, sagen wir zwei Dampfer vor dem Frühstück, vier vor 'dem Mittagessen und etwa «in halbes Dutzend am Nachmittage zu liefern, so datz bald der Atlanttische Ozean zu klein sein wird." Dann hätten allerdings unsere Unterseeboote keinen Platz niehr. Nun, wir zittern nicht, selbst nicht vor den grotzen Mag neten des Zauberers Edison, die die U-Boote anziehen und festhalten sollen. Deutschland lätzt die Feinde reden und handelt- Seine Taten sprechen. Und diese pressen dem Pro fessor Francis B. Croker, der seit fünfundzwanzig Jahren an der Spitze der Abteilung für Elektto-Jngenieure an der Universität Columbia steht, im „Naval and Military Record" den Seufzer ab: „Weder in Amerika noch in Europa hat man ehre Erfindung gemacht, mit der man den U-Booten bcikom- meN könnte." - - Die Taten reden, und je mehr sie für sich sprechen, desto grötzer die Enttäuschung der Feind«, desto mehr Verzweif- -üngshandlungen, wie der Vorstotz nach Zeebrügg« und Ost ende. Unser bleibt der Sieg, und da» U-Boot wird es schaffen.' - . . . . Saatmais. Der Kommunaloerband Flöha ist in der Lage, Saatmais zur sofortigen Aussaat abzugeben. Bestellungen werden m unserer Hauptgeschäftsstelle — Rathaus, Zimmer Nr. 6 — KM -UN» LS. «si a». 4«. entgegengenomnien. Dort stnd auch die Berkouf»dedingungeu zu erfahren. 8t«cdtt«t Frankenberg, am 22. Mai 1918. Preisaushänge Lm Kleinhandel Auf nachstehende Bekanntmachung wird erneut hingewiesen und dazu bemerkt, daß vor schriftsmäßige Preisverzeichnisse u. a. bet der Firma A. Peitz L Sohn in Flöha zum Preise von 15 Pfg. für eine Preistafel und 4 Pfg. für eine Nachtraasabschrift erhältlich stnd. Flöha, am 18. Mai 1918. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Die durch Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 20. Februar 1917 vorgeschriebenen Preisverzeichnisse für Lebensmittel sind künftig am 1. jedes Monats zu erneuern. Die hierfür bestimmten Verzeichnisse sind spätestens am letzten Tage des Monats der prtsbehörde zur Abstempelung vorzulegen. Aenderungen der Preise, die während des Monats eintreten, sowie im Laufe des Monats neu hinzutretende Waren müssen an der am Schluffe des Preisverzeichnisses für Nachträge vor gesehenen Stelle sofort eingetragen und der Ortsbehörde zur Abstempelung vorgelegt werden. Die bei jeder Vorlegung zur Abstempelung mit einzureichenden zwei Abschriften des Preis verzeichnisses, sowie der etwaigen Nachträge sollen außer den Verkaufs- auch die Einkaufspreise der Waren enthalten, wie sie sich aus den Rechnungen, ohne Hinzurechnung irgendwelcher Un kosten, ergeben. Für Vie Preisverzeichnisse und Nachträgsabschriften sind einheitliche Vordrucke zu verwenden, die bei den Ortsbehörden zu erhalten sind. PreisaushaNgvslichtig sind folgende Waren: Fleischwaren, Butter, Schmalz, Speisefette, Eier, Quark, Käse, Milch, frisches oder getrocknetes Gemüse und Obst, Kartoffeln, Konserven aller Art, Kaffee und Kaffee-Ersatz, Kakao, Tee, Zucker, Mehl und Teigwaren aller Art, Kochsalz, Speiseöle und Oel-Ersatz, Hülsenfrüchte, Brotaufstrichmittel, Fische, Fischwaren aller Art (auch Fischwurft), Wild, Seife und Selsen-Ersatz, Soda, Leucht- und Brennstoffe. Wer diesen Vorschriften zuwiderhandelt, wird auf Grund der Verordnung de« Königlichen Ministeriums des Innern vom 20. Februar 1917 mit Geldstrafe bis zu 150 Mark, im Unver mögensfalle mit Haft bis zu vier Wochen bestraft. Flöha, den 19. März 1918. Die Königliche Amtshäuptmannschast. welche sich für Gemüsegarten vorzüglich bewährt haben, Eden zum Preise von 6.50 Mark das Stück abgegeben. srsttttaok« i.vbenanitti-1-zzdrviiunv, Rathaus (Zimmer Nr. 2).