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Mer Tageblatt unö Anzeiger Mr -as Erzgrbirge. 15. Jahrgang Vkrnetog, -e« s. Miguft 1-L- I Niu,I,«i,»«Is»> VI, fx.tt.U, p,III»,II, ,»,, »,„« a,«m »a, B»e »» »IM «»»IN -chMM«»«, I »» Pf«.. «u.wiMIp« fln,,I,,n t» Pf«.. ,a, „u, UN» »,n »„„> «ch»«„,«»,»«« Pf«.. v»»ft.«» pH. »G ,k»»„,n f«dst»Iüff«n ,nkfp„ch,n»„ a»dn«. 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Am Sonntag hat da» Gesamtministerium be schlossen, .alle» Möglich« zu tun, um die staatlichen Werke zu schützen', -eben pNd Eigentum der Bewohner vor Angrifken zu bewahren und die gesetzmäßigen Behörden wieder einzu setzen. Zu diesem Zweck sind der Letter der Lande»- stcheühettspolizet und der Militärbesehlshaber ersucht worden, da» Nötige zu veranlassen.»Wenn bi» zur Er reichung .dieser Aufgabe vorübergehend der Belage rungszustand über die unmittelbar bedrohten Ge. biete Zittau und Lübau verhängt werden mutzt«. Fo hofft di« Regierung, datz die tatkräftig« Mithilfe der einsichtigen Bevölkerung ihn in ganz kurzer Zeit schon überflüssig Machen wird. i Mn LPs« vier UnrMün. ' TaS Opfer des Zusammenstoßes vvyr Freitag abend. Werkmeister Köschke, ist seinen Verletzungen erlegen. Das Neueste vom Lage. Der Belagerungszustand wurde gestern Über bi« Bezirke Zittau und Lübau verhängt. Zum Regie rungSkommts^ar wurde Otto Schutz tn Dr^Srn ernannt. -. > < > . . i - Im rheinisch.Westfälischen Industriege biet bereitet man infolge Verkürzung der Ko!h- lenlieferüngen umfangreiche BetrtebSeig- Mrünkungen vor. , Der Gesetzentwurf über Vie Entwaffnung der Bevölkerung wurde im Ausschuß de» Reichs tages mit unwesentlichen Aenderungen angenommen. Tie polnisch.russischen Waffenstillstands verhandlungen haben bisher noch nicht begon nen. die Russen setzen iihren Vormarsch fort. Krassin ist in Newcastle an gekommen und sofort nach London weitergereist. beiden Gewerkschaftsmitglieder di« in dem sogenannte« yünfz«hner.Au»schutz sitzen, nicht al» Vertreter der Ge- Wirtschaften selbst anzusehen sind. Eine amtliche knn-gebung. Von V«r Nachrichtenstelle der Staattkanzleil wird «ine Mitteilung veröffentlicht in der eS u. az heißtt Unverantwortliche Kreise haben einen Teil der Be- völkerung zu Gesetzlosigkeiten und Gewalttaten veran« latzt. Mtglieder der Unabhängigen und Kom munisten haben sich.unbefugtermatzen die Gewalt über die Behörden angematzt und weiter« schwer« Ausschreitungen begangen. Ter eigenmächtig gebildete Aktionsausschuß.hat sich al» Inhaber der höchsten Gewalt ausgerufen und damit den offenen Kampf gegen di« verfassungsmäßigen Organe ausgenommen. Land« fremde Elemente versuchen einen spärtakistischen Putsch. Ihr Führer ist der steckbrieflich der- folgte Müller-Jordan aus dem Ruhrreoier,.der dort wie auch im Lugau-OelSnitzer Revier namen- loses Unglück über die Ar beiter gebracht hat. Unter dem Einfluß solcher Leute ist eine terroristische Minderheit dazu übergegangen..Gewalttätigkeiten da- Fortdauer der russisch-polnischen Kämpfe 1. 2. 3. teilt der klei. n«n Staatenkomitees stattgefunden hat, wobei al» Wich tigste» di« von den Verbündeten Polen zu leisten, de Hilfe besprochen wurde. ES Wurde beschlossen, Zo schnell wie mügljch zu handeln, um jede Verzögerung zu vermeiden, fall» die WaffenstillstandSverhandlunge« scheitern sollten. >- « Ein französischer Truppen transport angehatten. Oherschkiesien ah» augMicheD IW. Wie Berliner Blätter melden, wurde am Sonn abend in Erfurt ein ans Köln kommender Trans portzug mit französischen Soldaten vom UeberwachungN- ausschutz der Erfurter Eisenbahner angehalten und den Truppen mitgeteilt, daß keine MilitärtranS- porte nach Polen befördert »oerden dürfen. Der französische Kompanieführer versuchte daraus, die Wei- tersährt gewaltsam zu erzwingen, nahm aber auf die energische Erklärung einiger Eisenbahner^ datz kein Mann des Transportes Deutschland lebend verlassen würde, davon Abstand und zeigte die Etsenbahnfatzrscheine, wonach eS sich! um eine Abteilung pon 160 französischen Ur laubern handelte, -ie sich angeblich auf der Heimfahrt zu ihren Truppenteilen in Obersch le sien befanden. Schließlich wurde dem Transportzug die Weiter fahrt gestattet. Ta die Transportausweis« weder den Stempel der deutschen Grenzstationen noch der Zoll stationen trugen, wollen die Eisenbahner-Gewerkschaften beim Reichsverkehrsministerium vorstellig werden, UM! eine Regelung -er Ueberwachung der Transport« hev- beizuführen. * Innerhalb der Entente und besonders auf.franzö sischer Seite besteht die Auffassung, daß Deutsch lands Neutralitätserklärung -te Transporte nicht hindert, welche die Entente nach Polen senden willj und bereits durchführt. Tie Transporte werden zu» diesem Zwecke nicht direkt nach Polen geleitet, sondern nach .Danzig und Oberschlesien an die interalliierten Kommissionen. Ties« sollen die Weitsrführung nach Polen ii die Weg« leiten. Nach Danzig sind wieder erhebliche Sendungen Kriegswate^ rials verschifft und gelangen von dort aus durch den! polnischen Korridor nach Polen. Frankreich will für fein« Transporte nach .Oberschlesien auch Pie Tschecho slowakei für die Durchfuhr zu gewinnen suchen. In Tanzig werden Schwierigkeiten erwartet, wogegen di« Alliierten ihre Maßnahmen treffen werden. Ter bri tische Kommissar Tower in Tanzig hat um einige eng lische Kriegsschiffe ersucht, welche die Transporte im Tanziger Hafen schützen sollen. Tier französische Ge neral Rollet hat Polen weitgehende Unter stützung zugesagt. weil befürchtet wird, datz der Waf fenstillstand doch verzögert werden soll. Polen trifft in diesem Sinne bereits Maßnahmen, um die Verteidi gung mit Ententehilfe neu zu organisieren. Ti« Ver handlungen mit Rumänien führten bisher zu keinem! Ergebnis. Dagegen scheint Ungarn geneigt, Verpflich tungen zu Übernehmen, falls Wh die Verhandlungen mit Polen zerschlagen sollten. DK» französischen Truppen in Vperschlesie«. Im Fall« Scheitern» deS russisch-polni schen Waffenstillstandes und de» weiteren Vor- rückenS der Russen wird mit der Ueberklu tung Ob er Schlesien» mit zurückwetchenden polnischen Truppen gerechnet. Die Franzosen werden, wie nian in deutschen Kreisen befürchtet, vielleicht sogar Ober« * schlesien als Platz,füp die Neugruppierung der polnischen Truppen benutzen. Unter den französischen Truppen in Oberschlesten macht sich eine stark« Bewegung bemerk' bar. An der Grenze stehen mehrer« Divisionen Alpen jäger mit einer Artillerie-Brigade. Mehrere Brigaden französischer Territortaltrupven sind im Anrollen. Die oberschlesischen Bahnhöfe sind stark militärisch besetzt. In den polnischen Grenzstädten treffen LazarettzÜg« mit verwundeten und kranken Soldat«« «in. Tie Kram» ken find völlig erschöpft, verwahrlost Und ausgehungert, Die von der Ostfront kommenden Soldaten berichten, datz lieber cke Vorgänge in Attau liegen die nachstehenden Meldungen vor, die leider «ine Verschärfung -er Lag« erkennen lassen: Der Generalstreik verkündet. Im Anschluß an die gemeldeten Lebensmittelun ruhen fand in Zittau am Sonnabend nachmittag ein« Versammlung aus den Sckützcnwiesen statt, in der der Generalstreik verkündet wurde. Zittau ist seit Sonntag ohne Licht, auch die Wasserleitung.ist abgestellt worden. Die Kinos sind geschlossen. Die Polizeistunde ist beschränkt worden. Tie Lage ist ernst. — Boni Sonn tag wird gemeldet: Tie Lage im Generalstreik hat sich wesentlich verschärft. In einer Sonntag vor mittag auf der Schießwiese abgehaltenen, von etwa 10 000 Personen besuchten Massenversammlung wurde bekanntgegeben, daß sich auch das Gewerkschaftskartell, das bisher eine abwartende Haltung einnahm, für die Durchführung des Massenstreiks und für die Annahme sämtlicher Forderungen der Arbeiter erklärt hat. MeusrMtreikpropakanpa in, MM Ostsachsen. In ganz Ostsachsen wurde gestern der Generalstreik von Zittau aus vorbereitet. Tie Sendboten der Kom munisten und Unabhängigen überschwemmen zu diesem Zweck alle bedeutenden Orte bis in die Gegend von Kamenz und Königsbrück. In Zittau wurde zur Schließung gller Geschäfte und Fabriken, mit Ausnahme der Lebensmittelbetriebe, aufgefordert. Die Putschisten lehnten es ab, Vertreter zu Verhandlungen mit der Regierung Fach Dresden zu schicken. Die Lage in Zittau. Tie Stadt Zittau ist äußerlich Vollkommers ruhig doch diese äußere Ruhe darf nicht darüber Hinwegtäu schen, daß Fs unter der Oberfläche gärt und daß di« Spannung sehr stark ist. zumal da inzwischen durchge sickert ist, welche Maßnahmen die Regierung plant. In zwischen sind auch Plakate von der Regierung singe- troffen, wonach Aber die Amtshauptmannschaften Zittau und Löbau der Belagerungszustand verhängt wird. Diese Plakate sind ausgehängt worden, wie lange sie noch .Hängen werden, ist sehr ungewiß. Tie Streit le i tung .hatte gestern morgen zu einer großen Ver sammlung eingeladen. In dieser Versammlung ist eine Resolution angenommen worden, in der erklärt wurde, datz man im Generalstreik verharren wolle, bi» di« in Zittau stationierte GicherheitS-, Polizei ohne Waffen au» Zittau abgezogen sei. Fer ner wurde aufgefordert, daß .sämtliche Polizei-- und Reichswehren aufgelöst werden auch solle die säch sische Regierung zuvücktreten und durch Ar- betterräte ohne Einfluß -er bürgerlichen Parteien er setzt werden. Ter Generalstreik werde fortgesetzt wer den, bis diese Forderungen restlos durchgesetzt sind. Von der Regierung forderte mast bis heute abend 8 Mr «ine befriedigte Antwort. Sollte diese Antwort bi« da hin nicht eingehen, .so ist der verschärfte Genera st streik geplant, und zwar will! man sowohl da» Gas als auch da» Wasser nunmehr absperren. ES sind auch Be strebungen im Gange, die Eis.enbahnen im Bezirke stillzulegen. ES ist aber sehr zweifelhaft, ob diese Be strebungen bei den Eisenbahnern Gegenliebe finhen werden. Tie Beamtenschaft hat bereits bestimmte Richt linien angenommen für den Fall, daß die Streiklei tung in ihre Befugnisse eingreifen wird. Auch die Ver einigung der Kleinhändler und die Partei organisationen haben zu der Lage Stellung ge nommen, .und zwar in geschlossenen Versammlungen, da z. B. die Versammlung der Kleinhändler von Abgeord neten der Streikleitung untersagt worden ist. Inzwischen ist auch von der Streikleitung versucht worden, daN Gewerkschaftskartell als Ganzes und die Zit tauer Parteileitung der MehrhettSsozialdemokraten für ihre Forderungen zu gewinnen. Da» Gewerkschafts kartell steht dieser Forderung zunächst noch vollkommen fern. Ein« anderslautende Wolffmeldung -epuht auf irrtümlicher Auffassung. Di« Streikleitung hat zwar den Arbeitern, besonder» den Streikenden, die Ansicht beizubringen versucht, daß auch.die Gewerkschaften ihre Forderungen billigten, indessen ist festzustellen, datz die Die polnische Entschlossenheit. An der polnischen Südfront wird der Kampf fort gesetzt. Tie polnischen Unterhändler sind jetzt seit drei Tagen in Baranowitschi, ohne daß bislang irgendein Ergebnis bekanntgewordcn ist. Sowjet-Patrouillen, die Tag Wr Tag an der deutschen Grenze auftauchen, und über die Grenze hinweg Mit der deutschen Sicher heitspolizei freundschaftlich verhandeln, erklären, daß sie von einem Waffenstillstand nichts wissen. Lem bergs Fall stehe nahe bevor. Trotz allem hat die polnische Regierung neuen Akut gefaßt und dem Landtage erklärt, es kö^ne keine Rede davon sein, allzu scharfe russische Bedingungen anzunehmen. Alle Bedingungen, die eine Verän derung -er polnischen Verfassung verlangten, ebenso die territorialen Abtretungen könnten für Polen nicht in Frage kommen. Ter russische Vormarsch ist aber immer noch nicht zum Stehen gekommen. Die Bolschewisten stehen am Sereth und sind 25 englische Meilen in West galizien eingedrungen. Sie sind somit nur noch 125 englische Meilen von Warschau entfernt. Im Norden steht den Sowjet-Truppen der Weg nach Warschau offen da die polnische Gegenwehr ausgehört hat. Polen givt die Hoffnung niM auf. Journal des Tebats meldet: Obgleich die russische Kavallerie Bialhstok schon 40 Kilometer hin ter sich gelassen hat, haben am Sonntag amtliche Kreis« in Warschau die Lage noch nicht für verzweifelt erklärt. Viele Sachverständige glauben daß die Front wieder-' hergestellt werden könnte. Tie Truppen behielten trotz! der Ermüdung ihre Kriegslust^ und der Etappendienst, der durch den Rückzug desorganisiert wurde, werde von französischen Offizieren zum Teil wiederher^ gestellt. GttpideM und Thortt M Marschziel. AuS Königsberg wird gemeldet: Bereits süd lich von' Soldau sind Montag starke russisch« Kavalle riemassen wahrgenommen worden, die die Bahn Soldau —Mlawa jenseits der Grenze überschritten. TaS Ziel des neuen bolschewistischen Umgehungsversuches der polnischen Nordfront kann Mr Graudenz oder Thorn sein. ! / . . ', . l PolejnS Ter Vizepräsident des polnischen Ministe riums erklärt« dem Berichterstatter der Times in Warschau, Polen könne einem Waffenstillstand nur unter drei Voraussetzungen zustimmen: Unabhängigkeit deS polnischen Staa te», .ohne Einmischung der Bolschewisten In die inneren Angelegenheiten. Keine Entwaffnung de» polnischen Heere». Tis alte polnische Grenze wird Tiemar« kationSlinie. Nötigenfalls würde Polen bereit sein, die bei Ab schluß des Waffenstillstandes bestehende Frontltnie als TemarkationSlinie anzuerkennen. T!te Flucht chM WnrschHn. > Wie Times aus Warschau melden, .haben die eng lische, amerikanische und französische Gesandtschaft in , Warschau ihre Staatsangehörigen aufgefordert, War- < schau auf schnellstem Weg« zu verlassen. Tie Aufforderung der Gesandtschaften hat in Warschauer Kreisen einen sehr peinlichen Eindruck hervorge- ; rufen. Besprechungen ««er Pik BerKaMWEo. TaS polnisch« Ministerium des Auswärtigen amtlich mit, daß eine gemeinschaftlich« Sitzung englisch-französischen SonderkÜmmission und de»