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Slalwm/e VcMWÄMA M LmkSkÄWqft, SsMf/vm, Geamke, KirMMe v. Kf-eKer A»,ei,enPr«is: die 8 ,«spalte« «aum-Me 3V Soldpfemri«, die 2 gespaltene Zeile der amtlichen BekanntmachRna« SV »ach» Pfennig, di« r gespaltene SieklaamzeLe im textlichen Tette der Zeitung 100 »oldpfennig. NachmeisungsgebLhr 20 Gal^- wL'KlLL Kmk M/sSruss Sle. 6 annahme dis vormittags 10Ahr. —— — Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Radattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klaga eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Anzeige« nehmen auch alle Vermittlungsstellen entgeg«. », .s-chs-n-s-wm«- »« «.schrst-str»-« ll«d «»-«öd-!-»-« M.rk i» »o»«, dki S-chM-», d»°ch di« S^ü-er.- M/sö/'M? DajMatt ««!cdüftss!-Ilrn nehmen — jederze« Beftclkm,en entgehn. «im -5nLe HSbercr »rw-ll, «ric, »der sonstiger Betrieb»s»run«eu Hot der »r^ch-r keine» «osPWch ans Liestrnng »er Aitun« oder Kürz»»« de« Bezugrorcises. — «ücksendun, ei»,esa»dter SetzriMkrke ersol,t nur, wen» Porto bei»«,«. Die Sachsen-Zeit««g enthält die amtlichen Bekanntmachnnge» der Amtshauptmannschaft Meißen, »e« Amtsgerichts «nd Stadtrats zu Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamts Rosie«».«. Nr. 50 - 83.Jahrgang. Tel.-Adr.: .Sachsenzeitung- Wilsdruff-Dresden. Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag 28 Februar 1924 Kontrolle bis msr Das eine wissen wir jedenfalls schon jetzt: mehr politische und wirtschaftliche Freiheit wird uns die Sach verständigenkommission nicht bescheren. Eher noch das Gegenteil. Denn der Unterausschuß, der sich mit der Balancierung des deutschen Budgets beschäftigt, hat sich nämlich nicht damit begnügt, uns etwa vorzuschlagen, wie wir unseren Haushalt für 1924 in Ordnung bringen sollen, sondern er ist der Meinung, daß sie „die ihr anvertraute Aufgabe nicht vollständig erfüllen würde, wenn sie ihre Arbeit nur aus die Prüfung des laufenden deutschen Budgets beschränken" würde. Er will vielmehr noch wenig stens die Aufstellung der nächsten 5 bis 6 Budgets bis 1930 in Betracht ziehen. Man will nämlich ein der artiges Budget aufstellen, das nicht nur die Staatsaus gaben Deutschlands deckt, sondern auch Ausgaben für die Reparationen aufweisen kann, weil die Einnahmen offen bar so hoch sind oder — geschraubt werden, daß beide Arten von Ausgaben gedeckt werden können. Die Herren in Paris sind sehr freundlich und ihr Vor haben auch deutlich genug. Man will nicht nur die in direkte Kontrolle über Deutschland haben, die der Entente die Goldnotenbank in die Hände legt, sondern diese Finanzkontrolle zu einer bis ins einzelne durchge führten, bis zum Gehalt des letzten Nachtwächters hinab gehenden ausdehnen. Gerade so wie es in Deutsch-- Sst erreich durch den Finanzkontrolleur des Völker bundes, Dr. Zimmermann, geschieht. Es gibt zwar in dem vielberühmten Versailler Vertrag einen Artikel, der ausdrücklich jede Einmischung in die innere Verwaltung des Deutschen Reiches ablehnt, es gibt eine ausdrückliche Erklärung im Londoner Ultimatum vom Mat 1921, die diese edle Zurückhaltung noch unterstreicht, aber — die Entente wird eben einfach darauf Hinweisen«, daß sie für die Projektierte Anleihe „Garantien" brauchte, d. h., erst Garantien da sein, dann kommt — vielleicht — dre Anleihe Oder auch nicht. ivir sollen die Einnahmen schaffen, heran- schaffen, herberschaffen, uni jene Ausgaben zu decken. Man Wird also freundlicherweise ein Budget über die Repara tionszahlungen und — dann — die Staatsausgaben auf- ftellen, uns aber, zunächst wenigstens, wohl noch freund licher selbst überlassen, wie wir nun die Einnahmeseite aus- süllen können. Vielleicht hilft man uns aber demnächst auch dabei noch. In Ägypten und der Türkei, in China und Marokko tat man es ja auch. Warum soll man nicht mit uns dasselbe machen, was man Deutsch-Österreich auf bürdete. Ob wir uns dem sofort, energisch und deutlich entgegenstemmen? DerReichstaghatdas Wort! * Der Erste Sachverständigenausschuß hat beschlossen, Sir Arthur Salter, den Leiter des Wirtschafts dienstes des Völkerbundes, aufzufordern, ihn über die zur finan ziellen Wiederaufrichtung Österreichs an gewandten Mittel zu informieren, um sie für Deutschland in Anwendung zu bringen, ohne indessen die Lage der beiden Länder miteinander aleicksiellen zu wollen. Ztimmimgrbild am Oem sieMlage. Berlin, 26. Februar. Die große politische Debatte, deren Ausgang darüber entscheiden soll, wie lange dieser Reichs tag noch zu leben haben wird, würbe am Dienstag durch den Reichskanzler Marx eröffnet. Der Saal und die Tribünen waren gut besucht und das Haus zeigte ganz das Gepräge eines großen Tages. Die Grundlage der Debatte bildete der Not etat für 1924/25 und die Abänderungsanträge der Parteien zu den Notverordnungen der Regierung. Der Reichskanzler stellte die drei Tatsachen voran, die die Regierung als ihren Erfolg- buchen kann: Beibehaltung des Währungsstandes, wie er durch' die vom Kabinett Stresemann eingeleiteten Reformen geschaffen worden war, ferner Balanzierung des für 1924 vorzulegenden Etats und endlich die Wiederbelebung der Wirtschaft. Freilich 'verhehlt sich der Reichskanzler nicht die Schattenseiten dieses Erfolges: die außerordentlich geringen Goldgehälter für die Beamten, die Verlängerung der Arbeitszeit, die Behandlung der Auswertungsfrage und die namentlich für die Landwirtschaft schwer belastenden Steuern. Die Regierung glaubte aber nicht ' anders handeln zu können, weil sie eine neue Inflation für das größte Unglück hält, das unter allen Umstünden vermieden werden muß. Freilich wird ohne Besserung unserer außenpoliti schen Lage alle Mühe und Arbeit nur Stückwerk sein. Der Reichskanzler appelliert deshalb an den gesunden Menschen verstand der Welt, der allein den Zusammenbruch Europas ver hindern kann. Er begrüßt es, daß endlich Wirtfchgftsführer natt Politiker mit der Prüfung der Reparationsfrage betraut vrden sind. Von den Beamten erwartet er weiterhin treue Achterfüllung und Hingabe, von der Volksvertretung die h^'gung h,xr Regierungsmaßnahmen. Abänderungsvorschläge Regierung für ausgeschlossen, weil das Ermächtigungs- Bei 4?^ vgn Aufhebung, nicht aber von Abänderung spricht, ler ?M)ebung einer der wichtigen Verordnungen ist der Kanz- : prD? schlossen, die Auflösung des Parlaments beim Reichs- ' endM^" zu beantragen, weil er das Ziel seiner Politik, die 'wisst Stabilisierung der Verhältnisse, nicht gefährden lassen / was die^dledner schloß mit dem Hinweise darauf, daß alles, . Regierung getan, nur dem Wohle von Reich und Volk, M MstGMhl ach ReWWeateWH. Ein Antrag -er Deutschnationalen. Mj,e»er kemsprechiirnst der ,,S« ch se n - L e it« « Berlin, 27. Febr. Wie wir erfahren, hat die deutsch nationale Reichstagsfraktion im Reichstage einen Gesetzes antrag eingebracht, der gleichzeitig mit den Neuwahlen zum Reichstag die Neuwahl des Reichspräsidenten verlangt. In einem zweiten Antrag wird die Reichsregierung ersucht, bei der Anberaumung des Wahltermines auf die christlichen Fest- zeiten gebührend Rücksicht zu nehmen. Kahr geht ins Sanatorium. (ki-ener Kernsprechbien st ber „G « ch s e n - 8 e i t u n z".) München, 27. Febr. Nach einer Meldung einer Nach richtenstelle wird Herr von Kahr sich in ein Sanatorium zurück ziehen, in welchen er seit kurzer Zeitchereits angemeldet ist. Die ungeheuren Kosten der Militär- Kontrollen. Mi,en»r U«r»spnchbi«ast E«r « ch s »n - - u « «"4 Münster, 27. Febr. Aus einer Zusammenstellung über die Kosten der Militärkontrollkommissionen ist folgendes zu ent nehmen: Die Deutschland zur Last fallenden Ausgaben für den ersten Monat des Jahres 1924 betragen nach den Berechnungen für Dezember 1923: 1215 450 Mark. (Eine Million, zw eih u nd ert fü nfze h nta usend, vierhundert- fünfzig Mark!) Die Summe der Gehälter einschließlich der Ortszulagen eines Monats für sämtliche 3799 Offiziere des Reichsheeres beträgt demgegenüber nur 688500 Mark. Die Arbeit der Sachverständigen. — Eine Abrüstungsksmmisfion für Deutschland. (Eigener Fernsprechdien st der „S « chsen -Beitun g") Paris, 27. Febr. Düs erste Sachverständigenkomitee hat weiter über das deutsche Budget 25/26 beraten. Die beiden Unterausschüsse sind am Nachmittag zufammengetreten. Der Währungsausschuß hat sich von neuem mit der Frage der deutschen Eisenbahnen befaßt, die zweite Unterkommission mit den Maßnahmen zum Ausgleich des deutschen Staatshaushaltes. Sire A. Salter, der Leiter der WirtschafLsabteilung des Völker bundes wird morgen Donnerstag vor dem ersten Komitee er scheinen und einen ausführlichen Bericht über die zur finan ziellen Wiederaufrichtung Oesterreichs ergriffenen Maßnahmen erstatten. Das erste Sachverständigenkomitee zieht die Schaf fung einer besonderen, vom Völkerbund abhängigen Kommission in Betracht, der die Aufrichtung des deutschen Finanzwesens übertragen wird. Die 4 mit dem Studium der deutschen Mono pole beauftragten Sachverständigen liefern heute oder morgen ihren Bericht ab. Sie werden ihn am Donnerstag oder Frei tag dem ersten -Komitee unterbreiten. Die internationale Wirtschastskonferenz. iEi 1 euer Gernsprechtienft » « r „G«chs,n-8«it»» »*.) London, 27. Febr. Nach der „Times" beschäftigte man sich in amtlichen Regicrungskreifen mit den Bedingungen, unter denen Amerika bereit sein würde, an der internationalen Wirt- schaftskonferenz testzunehmen, die sich mit den Berichten der Sachverständigen und den Reparativnsfragen zu befassen hat. Amerika würde die Initative hierzu der englischen Regierung überlassen. Aus diplomatischen Mitteilungen habe man den Ein druck gewonnen, daß eine baldige Losung der Reparationsfrage in Aussicht stehe. Macdonald zur Nüstungsfrage. (Eigener Fernfprechbienst - «x „S « ch s e n - 8 e it u n»".) London, 27. Febr. In der gestrigen Fraktionssitzung der Arbeiterpartei, die sich mit der Frage der Abrüstung be schäftigte, trat Macdonald dafür ein, die von den Konservativen betriebene NüstungspolM fortzuführen, bis bindende Ab machungen mit anderen Ländern über eine gleichzeitige Ab rüstung getroffen seien. M 2. Tage des MWMs. Wi» e » er Kerns ».rechdien st -er „S « ch s e n - 8 e i t u n z".) München, 27. Febr. Gleich bei Beginn der heutigen Verhandlung im Hitler-Prozeß wurde aus den Reihen der Ver teidiger an Hitler die Frage gestellt, ob zu irgend einem Zeit punkt eine Besprechung stattgefunden habe, in der davon die Rede gewesen sei, das Direktorium Hitler-Ludendorff als Kon kurrenz-Unternehmen gegen v. Kahr, Lossow und Seisser in Aussicht zu nehmen. Hitler antwortete auf diese Frage mit einem — Nein! Auf die Frage der Staatsanwaltschaft, ob Hitler am 8. November 1923 die erste Stelle in Deutschland habe erreichen wollen, erklärte Hitler, es habe sich damals in « München und Bayern darum gehandelt, Revolution zu machen, ! er habe ausdrücklich- nur erklärt, den politischen Kampf führe l ich. Daraus trat das Gericht in die Vernehmung des Ange- ( klagten Dr. Weber ein, des Vorfitzenden des Bundes Ober land, der zunächst Angaben über die Ziele des Bundes machte. Das Endziel des Bundes war, den Versailler Vertrag zu brechen. Ein -weiteres Ziel de» Bundes war, die Mitarbeit an der U-eberbrückung -der -glatten -Gegensätze. Innerpolitisch- gingen die -Bestrebungen des Bundes dahin, eine Befestigung eines nationalen Deutschlands -h-erbeizuführen. In Hitler glaubten wir -den Mann gefunden zu haben-, ihm allein werde es mög lich sein, die vaterländischen Kreise in einer Hand zu vereinigen. Dr. Weber kam dann auf die erste Berührung mit Ludendorff zu sprechen und führte u. a. aus, es war für uns selbstver ständlich, daß wir bei Veranstaltungen stets den größten Wert auf die Teilnahme Ludendorffs legten. Die weiteren Ausfüh rungen- -des Angeklagten -endeten in der Feststellung, daß der Ka-mpfbund sich! von jeder Partei-Politik ferngeha-lten habe. Auf Befragen -des Vorsitzenden erklärte Dr. Weber u. a. noch, er fei von der bevorstehenden Bildung eines Generalftaatskom- missariäts mit Dr. v. Kahr an der Spitze bereits Wochen vor her unterrichtet gewesen war. Es war auch- dem Kampfbund von Anfang an klar, daß die Beschränkung der Diktatur auf Bayern nicht das endgültige Ziel der inneren Befreiung von ganz Deutschland sein könnte. der Rettung vor dem stntergange dienen solle. — Gegenüber diesen kraftvollen Worten des Kanzlers hatten -die Diskussions redner einen schweren Stand. Der Abg. Müller-Franken (Soz.) begnügte sich damit, sozialpolitische Forderungen in den Vor dergrund zu stellen. Arbeitsminister Braun rechtfertigte dann die sozialpolitischen- Forderungen. — Darauf wurden die Ver handlungen auf Mittwoch vertagt. (Ausführlicher Bericht an anderer Stelle.) s » SH/ZW- » 1 Volksbildungsminister Dr Kaiser Aber die sächsische Politik Leipzig, 26. Februar. Die Vertreter aller Volkspartei- lich-en Vereine aus der -Kreishauptmannschaft Leipzig hielten am Sonntag hier eine Versammlung ab, in der u. a. Volks- bildungsminist-er Dr. Kaiser einen Bericht über die sächsische Politik erstattete. Die Deutsche Volks-Partei, so sührte er u. a. aus, umfasse alle Interessenkreise des Volkes und alle Berufs gruppen und habe es daher mit ihrer grundsätzlichen Einstellung nicht so leicht. Koalitionsregierungen seien nie eine reine Freude für eine Partei gewesen, sondern stets eine starke Belastung. Die Erfolge der Köalitionspolitik in Sachsen lägen auf der Hand. Besserungen der von der Deutschen Volkspartei be- käinpsten Beamt-enpvlitik der früheren- Regierungen seien un verkennbar und würden sich weiter zeigen. Der" Einfluß der Koa-litionspolitik auf das Wirtschaftsleben- zeige sich nicht bloß in der Aen-derung der Gewerbesteuer. Auf dem Gebiete seines Ministeriums werde er sich immer von dem Gedanken der Toleranz leiten lassen. Das sächsische Volk habe alle Veran lassung, der Koalition dankbar zu sein, denn die drohende Ver wirklichung der „Reformpläne" Dr. Wünsches und die damit zu befürchten gewesene -Zertrümmerung des höheren Schul wesens in Sachsen hätte unmittelbar bevvrgestanden. Eröffnung -er -ritten -rutschen Leinen- unb Wäschkschs« Dresden, 26. Februar. Die dritte Deutsche Leinen» und Wäscheschau wurde heute in den späten Nachmittagsstund-en in den Prunk- und Feflrä'umen des ehemaligen -königlichen Schlosses zu Dresden in Anwesenheit der Vertreter der Stadt Dresden unter Führung- des Oberbürgermeisters Blüher, des sächsischen Landtages und der sächsischen Regierung, des Finanz ministers Dr. Reinhold und -des Kommandeurs des Wehr kreises 4, Generalleutnant Müller, die die Glückwünsche zum Gelingen der Ausstellung darbrachten, seierlichst eröffnet. Die dritte Deutsche Leinen-- und Wäscheschau, die gegenüber den beiden vorhergegangenen eine bedeutende Erweiterung erfahren hat, legt neuerlich Zeugnis davon ab, welchen Aufschwung die deutsche Textilindustrie, die in -Sachsen ihre hauptsächlichste Vertretung besitzt, genommen hat. Anschließend an die Er- . öffnung, dis an diesem Tage erstmalig auch der breiten Oeffent- lichkeit zugänglich- gemacht wurde, sand im Europäischen Hof ein geselliges Zusammensein im Kreise der deutschen, insbeson dere der sächsischen Wäscheindustri-ellen statt.