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Dresdner Journal : 14.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189603149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-14
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 14.03.1896
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emmt 1896 ^61 Sonnabend, den 14. März, abends Amtlicher Teil der Finanz- ge- Ge- Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Vodel. Gersdorf. 1841 Nichtamtlicher Teil Ter Antrag Lieber wird sodann ein ¬ geben t irre machen h in Leipzig, en die vor- ten sich in- imer ein frei zu h Abend > PetitionS- ästigen gar ührer Areal Die Wasserleitungsschäden nnd Unfallversicherungs gesellschaft „Neptun" zu Frankfurt a. M. hat neben n Schluß erden die lusbesitzer Finanz- TreS-eu, 11. März. Ihre Kaiser!. und König!. Hoheit die Frau Großherzogin von Toskana ist heute vormittag l l Uhr 25 Min. nach Brünn ab- gcreist. Gleichzeitig hat Ihre Kaiser!, nnd König!. Hoheit die Fran Prinzessin Friedrich Augnst, Herzogin zn Sachsen, Hvchstsich dahin begeben. stimmig angenommen und der Rest des Etats, so weit er der Kommission überwiesen, unverändert ge nehmigt Tie Etatsbcratung ist damit beendet Am Dienstag tritt die Kommission nur noch zur Erledigung von Petitionen zusammen In den letzten Tagen haben eine Anzahl von Ver sammlungen im Namen des Kaufmannstandes „Protest" gegen eine Politik cinlegen zu muffen geglaubt, von der Leipzig auch Dresden zu ihrem Sitze für dcn schäftebetricb im Königreiche Sachsen erwählt. Dresden, am 6. März 1896. Ministerium des Innern, Straße 9, als dessen Stellvertreter in Pflicht nommen worden. Dresden, am 12. März 1896. Ministerium der Justiz. Schurig. Kekanntrnachung, die Bestellung von Dispacheuren betreffend, vom 12. März 1896. Auf Anordnung des Justizministeriums ist der Kaufmann Herr Johannes Meyer in Dresden, Sachsen-Allee 5. als Dispacheur für das Gebiet des Königreichs Sachsen gemäß 8 87 Absatz 2 Satz 2 des Reichsgcsetzcs, betreffend die privatreckstlichcn Ver hältnisse der Binnenschiffahrt vom 15. Juni 1895 (RGBl. S. 925) und der Kaufmann Herr Friedrich Bruno Max Keller in Dresden, Kleine Packhof- Srnennuugtn, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. TepartementdeS Kultus und öffentliche» Unterrichts. Erledigt: die 2. ständige Lehrerstelle m Grünbach bei Falken stein i B Kollator: das K. Ministerium deS Kultus und Sfsenttichen Unterrichts zu Dresden. Einkommen tvov M. Gehalt und 20« M WohnungSgeld Gesuche sind bis zum .'8 März an den K Bezirksschulinspekwr Echulrat vr Bräutigam in Auerbach einzureichcu Rußland uud Bulgarien. (k. 6.) Die Wiederherstellung normaler Beziehungen zwischen Rußla-.o und Bulgarien nimmt nalurgemäst noch iunner die Aufmerksamkeit der öffentlichen Meinung Rußlands in hervor ragendem Maße in Anspruch. In den ernsten Kreisen der rulffschen Gesellschaft und jenen Preßorganen, welche deren Stimmungen am getreuesten zum Ausdrucke bringen, ist die Ansicht vorherrschend, daß, wenn auch die russi che Regierung die Konversion deS Prinzen Boris als hinreichende Ecmig- tbnuug seitens Bulgariens betrachten konnte, um, ohne ihrer Würde etwas zu vcrg.bc», den Fürsten Ferdinand aiizncrtcnuen, deshalb doch kein radikaler Umschwung der Dinge im Fürstentum zu erwarten sei. Es kann auch auf das Bestimmteste versichert werden, das; die russische Ne gierung solches von dem Fürsten von Bulgarien durchaus nicht fordert, sondern blos; wünscht, das; die bulgarische Regierung sich in Zukunft aller Schritte enthalte, welche geeignet wären, die Inter essen Ruhlands zu schädigen oder dcn Frieden auf der Balkanhalbinsel zu stören. Des ist die einzige Einflußnahme aus die bulgarische Politik, wclchc Rußland anstrebt, uud alle gegenteiligen Behauptungen sind unbegründet. Namentlich ist es völlig aus der Lust gegriffen, daß Rußland wie kürzlich abermals behauptet wurde, die Absicht haben solle, sich der Häfen Barna nnd BurgaS zu bemächtigen, russische Offiziere in die bulgarische Armee einzureihen und durch die Entsendung eines mit außerordentlicher Bollmacht betleidcten Beamten nach Sofia die Leitung der bulgarischen Politik an sich zu reißen. Auf Grnnd verläßlicher Informationen läßt sich im Gegenteile versichern, daß die russische Regierung nicht das geringste Verlangen nach dem Besitze irgend eines Punktes des bulgarischen Territoriums hegt, daß sic gleich allen anderen Regierungen die Unabhängigkeit Bulgariens nach Maßgabe der Bestimmungen deS Berliner BertrageS erhallen zu sehen wünscht und daß ihr ebcnso die Absicht ferne liegt, der bulgarischen Armee russische Ojfizicre zuzuteilcn Gründen für ganz kurze Zeit verzögert worden. (?) Laut „Fansulla" sollen die Friedensverhandlungen auf den von Erispi seiner Zeit sestgestellten Grundlagen geführt werden. „Tribuna" und „Riforma" bekämpfen den Friedensschluss lebhaft. Die „Tribuna" befürchtet, daß die Vorschläge Meneliks eine Falle enthielten. Menelik verlange, daß die italienischen Friedensunterhändler mit Vollmachten versehen feien, die König Humbert eigenhändig unterzeichnen solle. Solche Unterhändler könnten erst in drei Wochen in Meneliks Lager eintreffen. „Opinione" behält sich ihr Urteil bis nach dem Befanntwerden der Beding ungen vor. Der römische Mitarbeiter der „National Zeit ung" will zwar über diese Bedingungen schon fol gendes erfahren haben: Keine weitere Revanche, Frieden mit dem Negus Menelik, Verzicht auf Kassala, viel leicht auch auf Agordat, Begrenzung von Eritrea auf das Dreieck, Massauah Asmara-Keren, Verzicht auf jede Ausdehnungspolilik" Auf Zuverlässigkeit können diese Nachrichten aber kaum Anspruch erheben. Begründet erscheinen die Verhandlung»« zweifellos insofern, als im Hinblick auf die bevorstehende Regen zeit von umfassenden militärischen Operationen in nächster Zeit hätte kaum die Rede sein können. General Baldissera, der neue Oberbefehlshaber der italienische» Expeditivustruppeu, galt stets als ein Gegner der Aus dehnung der Kolonie Eritrea über die Grenzen hinaus, die ohue Ausbietung großer Streitkräfte behauptet werden können. Der Nachfolger des Generals Baratieri wird vor allem die gegenwärtigen Positionen in Ver teidigungszustand setzen, der unter seinem Vorgänger mangelhaft geblieben ist. Anderseits wird der Negus vou Abessyuien, der sich »ach dcu letzten Meldungen noch in Entischo zwischen Adua und Adigrat befand, sich während der Megenzeit nicht allzu weit von dem Zentrum der Verproviautieruug seiner Truppen ent fernen wollen. Da Adigrat von den Italienern nach der Schlacht bei Adua nicht lange behauptet werde» kann, wird angeuommeu, daß die Streitkräfte des Negus, falls die Friedensverhandlunge» nicht zum Ziele führen sollten, während der ungünstigen Jahres zeit etwa das Dreieck Adua Adigrat Makaile inuehalten werden. Mir ingen dgeld »ngS- ilung nmen Mph rzier- Ver- abcc »sicht rBe- iehcn, :ruug icvcr- chtigt lchtetc recht- Richt- Lepu- Ent- >, soll gier ig dc» rund- Fritdtnöverhandlun^en zwischen Italien nnd dem Neguö Menelik sind, wie die „Agenzia Stefani" aus Massauah meldet, cingeleitet worden. In der Hoffnung auf günstigen Abschluß der Verhandlungen ist auch schon die Ab fahrt der letzten für Afrika bestimmten Truppen, welche sich heute in Neapel einschiffeu sollten, verschoben worden. DaS sind die neuesten überraschendsten Nach richten aus Italien, deren eingehendere Würdigung bis zum Eingang näherer Nachrichten über die Be dingungen der Verhandlungen aufgeschoben bleiben muß. Die italienischen Blätter besprechen natürlich ein gehend die Meldungen über die Friedensverhand- inngen. Die „Italia militare" behauptet, die Bedingungen Meneliks seien ehrenvoll und vorteilhaft. Die Zeitungen „Don Chisciotte" und „Fan sulla" berichten, die Abfahrt der letzten Truppcn- verstärkunge» aus Neapel sei nur aus technischen Lag/sgeschichtc. Dresden, 14. März Sc. Majestät dcr König wohnten gestern, Freitag, abend deni 6. Sinfonie konzert dcr Königl. musikalischen Kapelle im Altstädtcr Hoftheater bei. Zur heutigen Königl. Tafel ist Se. Durchlaucht der Fürst Reuß j. L. Heinrich XIV. nebstHöchstscinem Adjutanten Hauptmann Graßmann ciugcladcu worden. Dresden, 14 März Bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen und Ihrer Kaiser!, und König!. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich August fand gestern eine größere Abendgesellschaft statt, zu welcher gegen 1O<> Einladungen an Offiziere der Sr. Königl. Hvheit unterstellten 45. Jnsauteriebrigade mit ihren Gemahl innen und Töchtern ergangen waren Vor dem Souper hatte der Zauberkünstler Professor St Roman die Ehre, einige seiner Produktionen und zwar znr vollsten Befriedigung der Gesellschaft vorsühreu zu dürfen. Dresden, 14. März. Das gestern herausgegcbene 3. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen enthält: Bekannt machung, eine Anleihe der Gewerkschaft „Deutschland" zu Oelsnitz i. E. betr., vom 21. Januar 1896; Be kanntmachung, einen bei Anwendung der Bestimmnngei. in 8 18 des ReichsqesetzeS über die Erwerbung und den Verlust der Bundes- und Staatsangehörigkeit vom 1. Juni 187n entstandenen Zweifel betr , vom 7. Februar 1896; Gesetz, eine Abänderung dcr Be stimmungen des Zivilstaatsdienergesetzrs vom 7. März 1835 betr., vom 15. Februar 1896; Verordnung, Ab änderung und Ergänzung des PferdeauShebungs Regle ments vom 15. Oktober 1886 betr., vom 29. Februar 1896; Verordnung, die allgemeine Verpflichtung ge prüfter Feldmesser nnd anderer Techniker betr., vom 14. Februar 1896; Gesetz über Ausdehnung des Ge setzes, die Gewährung von Entschädigung für infolge von Milzbrand gefallene oder getötete Rinder betr, vom 17. März 1886, auf Rauschbrand und auf Pferde, vom 29. Februar 1896, sowie Verordnung, die ander- weite Abänderung von 8 6 der Ausführungsverordnung zur Gewerbeordnung vom 28. März 1892 betr, vom 6 März 1896. Deutsches Reich. * Berlin, 13. März Beide Kaiserliche Maje stäten unternahmen heute morgen den gewohnten Tier gartenspaziergang. Auf dem Rückwege sprachen Se Mas der Kaiser beim Staatssekretär des Auswärtigen vor, empfingen im Schlosse alsdann den diesseitigen Botschafter am Wiener Hose, Grafen Philipp zu Eulenburg, und be ¬ sticht »linder irrig ist die Annahme, daß Rußland wieder cine» außerordentlichen Kommissär nach Sofia zu entsendeu beabsichtige Die rujsijche Reguruug bat vietmebr das ängstliche Bestreben, sich von den, polilijchcn Ge triebe in Bulgarien so sein «IS möglich zu balten, um nicht durch dasselbe in internaiionale Bei Wicklungen hinemgerisscn zn werden In diesem Sinne hat die russische Regierung, wie bereits an dieser Stelle bcrichlet wurde, nicht nur dem maccdonischen Komitee fiiedsertigc Ratschläge erteilt, sondern sie ist auch entschlossen, ihren jüngst ernannten diplo matischen Vertreter in Sosia, Hin Tscharplow, in demselben Augenblicke wieder abznberusen, wo die genannten Komitees seitens des Sosiancr Kabinetts offene oder geheime Unterstützung finden soUlen. Auch die sür Bulgarien zu ernennende» russischen Konsuln, welche Herr Tscharbtow im Einvernehmen mit dem Minister des Äußer», Fürsten Lobanow, eben auszuwähle» iin Begriffe ist, werden die strenge Weijung erhalten, sich anSfchließlich aus dir in ihr Ressort fallende Vertretung ruffifcher Interessen zu be schränken, und sich in keinerlei politische Aktionen einzulaffcn. Nach dein Gesagten ist ersichtlich, daß die Aussöhnung zwischen Rußland und Bulgarien weder sür die Unabhängigkeit dcS Fürstentums, noch für die Mächte, welche den Frieden aus dcr Balkanhalbinscl erhalten zu fehen wünfchen, in irgend einer Weise abträglich sein kann. Jin Gegenteile, diese Aussöhnung erscheint eher als eine Festigung des Friedens, denn sie verleiht Rußland die Möglichkeit, feincn Einfluß in Sofia zur Verhütung aller sür die Ruhe auf der Balkanhalbiufel gefährlichen Pläne, fci es der bulgarijchen Regierung, fei cZ der einen oder der anderen politischen Partei Bulgariens, zu benutzen. ung an die r Petition»- gaben sich darauf nach dcr Gardepionicrkascrne, wo Se Majestät im Kreise des Ossiziercorps auch das Frühstück einiiahmen. - Ter österreichische Minister Gras Goluchowöki h>ii heute nachmittag die Rückreise nach Wien angetreten. — Zum Besuche des Grafen Goluchowski bemerkt die „Köln Zeitung": „Graf Goluchowski hat heute abend Berlin verlassen Während seines viertägigen Aufenthaltes hat er alltäglich reiche Gelegenheit gehabt, die Berliner leitenden Staatsmänner zu sprechen. Der Kaiser hat mit ihm eine lange Unterredung gehabt Man wird also ge wiß annehmen können, daß über alle schwebenden politi schen Fragen gründlicher Meinungsaustausch erfolgt ist und auch darüber kann kein Zweifel obwalten, daß die Übereinstimmung sich bestätigt hat. Das kann an sich schon als selbstverständlich gelten bei den intimen Be ziehungen, die seit vielen Jahren zwischen beiden Regier ungen bestehen und durch so hervorragende amtliche Ver treter, wie es v Szögycnyi in Berlin und Graf zu Eulenburg in Wien sind, niit großem Geschick und reichem Erfolg unermüdlich gepflegt werden Die per sönlichen guten Beziehungen zwischen den maß gebenden verantwortlichen Leitern der auswärtigen Politik dcr beiden mächtigen und eng befreundeten Reiche werden auch ihrerseits nicht unwesentlich dazu beitragen, das eigentliche Ziel des Dreibundes: die Er haltung des europäischen Friedens, thunlichst zu kräftigen und zu fördern Bestimmte Abmachungen sind nicht getroffen: cs lag dazu kein Anlaß vor, aber in allen schwebenden Fragen wird ein gemeinschaftliches Zu sammenwirken nach wie vor verbürgt sein " Auch die „Nati onalzeitung" weiß über die Verhandlungen zu berichten Sie glaubt melden zu können, an zuständiger Stelle sei nichts darüber bekannt, daß Graf Goluchowski in Berlin auch über ein eventuellesöstcrreichisch - englisches Zusammengehen, besonders im Orient, verhandelt habe. — Daß man es in Osterreich-Ungarn sehr gern sehen würde, wenn eine Annäherung an England zu stände käme, geht aus dcn Äußerungen eines großen Teiles der Presse deutlich hervor Ob die Berliner Zusammenkunft sich diesen Wünschen als förderlich erwiesen hat, ob diese Wünsche überhaupt Deutschland gegenüber zum Ausdruck gebracht worden sind — die „Nationalzeitung" scheint, ivie man sieht, schon dies bestreiten zu wollen — wird sich ja bald zeigen. — In der Budgetkommission des Reichstags wurde heute die Beratung der Einnahmen an Zöllen, Verbrauchssteuern und Aversen fortgesetzt Ter gestern mitgeteilte Antrag Lieber, die Hälfte der Über schüsse der Rcichseinnahmen zur Schuldtilgung zu ver wenden, veranlaßte eine längere Debatte, in welcher alle Parteien sich mit dessen Grundgedanken ein verstanden erklärten Staatssekretär Graf Posa dowSky konnte über die Stellung der verbündeten Re- gierungcn zn dem Anträge »och keine bestimmte Auskunft geben, hieß ihn aber vom Standpunkt dcr Reichssinanz Verwaltung willkemmen Aba. vr. Lieber erklärte, daß die Franckensteinsche Klansel für das Zentrum auch heule noch ihren ungeminderten Wert habe, und zwar aus staats rechtlichen Rücksichten, daß seine Partei aber nicht unzugäng lich sei für Korrekturen der finanzpolitischen Schwächen jener Klausel. Die Einnahmen aus Zöllen, Tabaksteuer, Zuckcrsteuer, Lalzsteuer, Branntweinsteuer und Brausteuer wurden alsdann nach den Ansätzen des Etats genehmigt. Dabei gelangt folgende vom Abg. v Kardorff beantragte Resolution zur einstimmigen Annahme: „Den verbündeten Regierungen zu empfehlen, in den Ausführungsverord nungen über dcn Verkehr in denaturiertem Spiritus Er leichterungen dahin cintreten zu lassen, daß den Brennereien gestattet wird, sür den eigenen Verbrauch der Besitzer geringere Ouantitäten von Spiritus zur Denaturalisation in den Kellern der Brennereien zuzulasien, als dies bisher geschehen ist, und zu dem Zwecke das Tenaturalisations- mittcl auch in kleineren Ouantitäten an dieselben abzu- Munal. Für den Raum cinrr arfval- »cnrn Zeile Keiner Schrift »0 Pf. Unter „ Eingefandt" die Zeile so Pf. Vei Tabellc»- und Zisjernsas tntfprechendtr Aufschlag Hersuspeter: Königliche Erpedilwn de« Dresdner Journals Dresden, Zwingerftr.lv Pernfpr.-Anfchluß: Nr KBL. Dresdner ver»««»ret»: ff«, Dresden »ierleljährUch < Mack LU Pf., bei d»n Naffer- lich deaffchen Postanstalteu McrtcyLyklich »Mart, außer, halb de» Drutschcn Reiche» Poft, rind Slcmpetznlchlag Ginzclne Rummein: tu Pf. Urschet»»»: Täglich mit »»»nähme der Sonn > und Feiertage abend«. Ferufp, -»»fchluß: «r htzinr mmer regen- »ation erung ieraus r. auf 'e sich igung erden, e ein e Er der halte e «nt- > durch mmle ifchalt allen > »c- der aben, »eh« «ung wies Leit nach Kunst nnd Wissenschaft. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 13. d Mt«.: Sechstes Symphonie-Konzert dcr Königl. musikalischcu Kapelle. Das Konzert brachte uns den Genuß zweier klassischer Meisterwerke, der v ckur-Suite von Seb Bach und dcr dritten Symphonie von Beethoven. Die Suite ist die ältere und bekanntere der beiden durch Tonalität und Ur- sprungsort (Leipzig) verwandten Bach'schen Kompositionen dieser Form und hat namentlich durch ihr Air eine weit gehende Popularität erlangt Nach langer Vergessenheit vor etwa sechzig Jahren durch Mendelssohn im Konzert saal wieder heimisch gemacht, ist sie darin seitdem rin immer willkommenes Stück, ein Kleinod, über daS auch unser Publikum stet» die hellste Freude geäußert hat. Die Königl. Kapelle spielte gestern fünf Sätze dcS Werkes (mit Auslastung einer Gavotte) sehr klar und schön bis auf die Ouvertüre, deren Grave und deren Fuge man wohl noch herzhafter, ja herber anfasten darf, als c« Hr. Schuch thut. Die Air mußte wiederholt werden, das Publikum hätte diese selig empfundene und selig wirkend, Musik an» liebsten gar noch ein drittes Mal gehört. Die Ausführung der Eroica zählt unter die vielen rühmlichen Leistungen des Orchester», die jeder ernste Musikfreund fest im Ge dächtnis trägt Wie bei dcr Dckur-Suite dcm Trompeten- chor, so ist bei der Symphonie den Holzbläsern ein be sondere« Lob auSzusprechen; c« war herrlich, wie sie da« übermäßige Lreiklana«thema im ersten Satze vortrugrn und wie fie ihre große Aufgabe im Trauermarfch erfüllten Zwischen den Großmeistern deutscher Musik trat uns cin in seiner Heimat hochgeachteter böhmischer Tonsetzer, Zdenko Fibich, erstmal« entgegen Er wird von seinen Landsleuten fast in einem Atcm mit Smetana und Dvorak genannt und hat sich diese ideale Stellung sowohl durch rcine Jnstrumcntalwerke wie durch dramatische Kom positionen erworben Seine Ouvertüre zum Lustspiel „Eine Nacht auf Karlstein" zeigt zwar sehr ivenig lustspielmäßigc Laune und Heiterkeit, ist aber eine gediegene und in teressante Hervorbringung Nach einer Introduktion, die mit einem zweiaktigen Hornmotiv einsetzt, bringen Violinen und Holzinstrumente da« charakteristische Hauptthcma (b'-ckui), vcn» eine national anklingcnde schöne GesangS- iveise gegenübersteht. Diese beiden Themen und das ver breiterte Hornmotiv werden in einer äußerst lebendigen Durchführung verwertet, welche die Kunst des Komponisten bezeugt, seine Ideen in klarem, flüssigem und schivunavollem Vortrag mit gediegener Satzbehandlung und effektvoller Instrumentation auSzugrstalten Die schönsten Wirkungen knüpfen sich an da» GesangSthema, an die Überleitung zu den» von ihm beherrschten X ckur-Tcil, an sein Wieder- erscheinen in der Durchführung bei den geteilten Geigen . . Die gestrigen Hörer nahmen das Werk ziemlich kühl auf, trotzdem e« von der Königl Kapelle unter Hrn. Schuchs musierhaftcr Leitung vollendet wicdcrgegtbcn wurde H P - Warum sind die Röntaenschen Strahlen un sichtbar? Mit dieser Frage haben sich zwei Pariser Ge lehrte Daricx und de Rocha« beschäftigt, indem sie ver schiedene Teile de« Auge« aus ihre Durchlässigkeit sür die neue Strahlenart untersuchten Unter diesen Teilen besitzt die Augenlinse nahezu denselben BerechnungSerponenten wie das Gla«; wenn dieselbe nun auch in demselben Maße undurchlässig sür Röntgen-Strahlen wäre wie diese«, so wäre dir Uuuchtbarkeit der letzteren clkfürt Die genannten Forschttz ffiWen zwei Reihen von Experimenten Bei der ersten wurde zunächst ein Augc mit der Hornhaut un mittelbar an die die Strahlen auSsendende Hittorfschc Röhre gebracht, hinter dem Auge war cine mit schwarzem Papier vierfach umhüllte photographische Platte auf gestellt. Nach 20 Minuten langer Exposition zeigte sich aus der Platte nur ein Heller Hof an den Rändern, das Auge hatte ganz wie ein undurchlässiger Schirm gewirkt. In einem ferneren Versuche wurden zum Vergleiche fol gende Gegenstände ncbcncinander photographiert: cin Arm einer Schere, eine Augenlinse, ein Stück Muskel von der Dicke der Linse, eine Hornhaut und ein Holztäselchcn, die Linse lag in dem ringsörmigen Griff des .Schercn- armes, den Strahlen direkt ausgesetzt. Nach 20 Mi nuten Expositionszeit ergab die Entwickelung der Platte folgendes Resultat: das Metall dcr Schcre hatte sehr wenig Strahlen durchgclasscn, die Augenlinse etwas mehr, daS Stück Muskel fast ebenso viel wie die Linse, die Hornhaut mehr als die Linse, das Holz endlich bedeutend mehr als die Hornhaut Um die Durchlässigkeit der Augen teile mit der anderer organischer Gewebe genau zu ver- glnchen, wurde eine zweite Reihe vcn Versuchen unter Anwendung besserer Strahlcnerzcugung angestellt, und zwar in folgender Weise: eine photographische Platte wurde mit süns Blättern starken schwarzen Papicrc« bedeckt und in einem Rahmen ausgestellt Tann nahm man ein srischeS Schweinsauge, dcsscn Membranen (weiße Haut, Adcrhaut und Netzhaut) am Hinteren Pole aus eine Ausdehnung von 8—10 mm abgelöst waren, sodaß die X-Ctrahlen nur die für daS gewöhnliche Licht transparenten Teile de« Auges zu durchdringen brauchten, um auf die dahinter befindliche photographische Platte zu gelangen Letztere sungierte also gew»ffermaßcn al« Netzhaut, aus welcher bekanntlich die Bilder im Auge rntstehen Turch da« so präpariert« Auge konnte man auf dahinter gehaltene Gegenstände hindurchsehen wie durch eine Lupe Dieses Augc wurde mm in einem Dreieck gehalten, das durch den Mittelfinger und dcn mit einem Ringe versehenen Ringfinger einer Hand uud ein von diesen gehaltenes 1 em dickes Holzklötzchen gebildet war. Das Auge wurde in diesem Rahmen vor die photographische Platte gebracht und so gehalten, daß es dcn Strahlen unmittelbar ausgesetzt war. Tie Exposition wurde auf Stunde bemessen, das Ergebnis war folgendes: das Auge war weniger durchläfsig für die Röntgenstrahlen al» die Muskel- und anderen Gewebe der Finger, aber durchlässiger als die Knochen derselben »»nd besonders viel durchlässiger als der goldene Rmg, außerdem fand sich auf der Platte im Eentrum des von den» Augc verursachten Schattens ein noch schwärzerer Kreis, welcher beweist, daß die mittleren Teile dcS Auges, die das gewöhnliche Licht am besten durchlassen, für die X-Strahlen gerade am wenigsten durchlässig sind Wenn bei halbstündiger Belichtungsdauer das Auge den Röntgen- Strahlen so viel Widerstand entgegensetzt, so ist es da durch vollkommen erklärt, daß diese Strahlen bei viel geringcrer Zeitdauer gar nicht in da« Innere de« Augc« cinzudrinqen vermögen Deshalb sind die Röntgen-Strahlen sür den Menschen unsichtbar * Der Berliner Kliniker Ernst Leyden, dcm da» Adeltprädikat erteilt worden ist, wurde 1832 zu Danzig al« der Sohn eine« Regiening«ra1ks geboren Er machte seine medizinischen Studien von 1850 bi» 1853 al» Zögling der militärärztlichcn BildungSanstaltcn an dcr Universität Berlin Am Ende seiner Studienzeit war er Unterarzt an der Eharitee. 1854 al« Arzt approbiert, war er »achelnandcr in verschiedenen Städten al« Militärarzt thätig, als Stabsarzt wurde er dem Friedrich - Wilhelm«. Institut zuqciviescn uud von diesem 18ß2on die Traubesch« Klinik
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