Volltext Seite (XML)
EMall und AiyeM. Amtsblatt -er Lönigl. Ämtshauptmannschast Großenhain, der Lönigl. Amtsgerichte Riesa and Strehla, sowie des Stadtraths M Riesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redactton verantwortlich: T. Langer in Riesa. 73. Dienstag, den 22. Juni 1880. 33. Jahr-. ttrscheml in Ut iesa wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. — Abonnemcntsprris vierteljährlich 1 Liark 2s Psg. — Bestellungen nehmen alle Kaiser!. Poftanftalten die Speditionen in Riesa und Strehla (E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem auSgebreiteten Leserkreise eine wirksame Berössentlichung finden, erbitten wir uns bis Tags vorher Vormittags 10 Uhr. Herzliche Bitte an die Bewohner -es Amtsbezirks Riesa. Durch die letzthin i» unsrer Lausitz niedergegangencn Wolkenbrüche ist die davon betroffene Grgend schwer heimgcsucht und auf Jahre hinaus in ihrem Wohlstand tief geschädigt worden. Alle, die ein Herz haben für unsrer Landsleute Noth uud Bedrüng- nitz, erlauben wir uns hierdurch innigst zu ersuchen, zur Linderung des namenlosen Elends nach Kräften beizutragen. Wir glauben diese Bitte um so mehr aussprechen zu müssen, da wir durch Gottes Gnade von ähnlichen Schäden beschützt worden sind und nach dem Stand unserer Fluren eine gesegnete Ernte hoffen dürfen. Die Unterzeichneten sind gern bereit. Gaben anzunehmen und weiter zu befördern. Specielle Quittung wird seiner Zeit in diesem Blatt veröffentlicht werden. Uhrmacher Herkner. von Standtfest, General. P. Führer. Auch die Expedition dieses Blattes ist gern bereit, Gaben entgegen zu nehmen. Montag, den 28. Juni 1881-, Vormittags 10 Uhr, sollen im Parterre des hiesigen Amtshauses zwei braune Kleiderschränke, ein schwarzer Tuchrock, ein Sommer- und ein Winterüberzieher, ein grauer Rock meistbietend gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, am 19. Juni 1880. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Eidam. Im Gasthofe zu Gohrisch sollen auf den Schlägen der Herrenhaide und Kiengehau, 379 416 307 98 477 291 50 Bekanntmachung. Freitag, den 2. Juli 188», von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Gohrischer Forstreviere ausbereitete Hölzer, als: St. lief. Klötzer, von 14 bis 22 Ctm. oberer Stärke und 4,« Meter Länge, in den „Hirschlecken," Raummeter kieferne Scheite, - - Rollen, - - Aeste, - kiefernes Reisig, kieferne Stöcke, -- starke Langhaufen, einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Revierverwalter zu Gohrisch zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. König!. Forstrentamt Moritzburg und König!. Revierverwaltung Gohrisch, den 4 Juni 1880 Michael. Roch. ** Abomements-Einladimg. Auf das mit 1. Juli beginnende neue viertel jährliche Abonnement des „Elbeblatt und An zeiger" mit der belletristischen Gratisbeilage „Erzähler an der Elbe" werden Bestellungen zum Preise von 1 M. 25 Pf. von den Kaiser!. Postanstalten, den Landbriefträgern, unseren Boten, sowie unseren Expeditionen inRiesaundStrehla angenommen. Das „Elbeblatt und Anzeiger" hat auch in diesem Quartal wieder einen ganz erfreulichen Abonnentenzuwachs zu verzeichnen und finden An. kündigungen aller Art durch dasselbe in den Amtsgerichtsbezirken Riesa und Strehla und den angrenzenden Ortschaften die beste und weiseste Verbreitung. ' Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 21. Ium 1880. — Die Ziehungsliste der am 14. und 15. Ium! gezogenen Lotterie der Fachausstellung der Drechsler und- Bildschnitzer:,Deutschlands und Oesterreich-Ungarns zu Leipzig liegt für Interessenten in der Expedition d. Bl. aus. ' > - . -- Recht amüsante, heitere Stunden bereitete gestern der „Amphion" wieder sMn ^Mitgliedern. Begünstigt vom herrlichsten, prachtvollsten Wetter fand gestern em Ausflug nach DieSbar-Pristewitz statt. Mit dem Dampfer „Libussa" ging es Mittags i/,12 Uhr von Riesa ab und, nachdem an der Kahnstation am Park noch eine stattliche Anzahl Theilnehmkr von der Partie ausgenommen waren, lustig dem erkornen Ziele zu. Wegen des hohen Wasserstandes zog man vor, direct bis Diesbar zu fahren, woselbst gegen 1 Uhr der Dampfer anlegte. Unter Vorantritt des Musikchors wurde nun der Einzug in Hempel's Etablissement ge halten, woselbst man bis gegen 3 Uhr verweilte und sich an dem edlen Rebenblute und an dem Gerstensaft erlabte. Der z. Z. in prachtvollem Rosenflor stehende Garten bot einen reizenden, angenehmen Aufenthalt. Doch die Trennungsstunde schlug und fort ging es in bunten Reihen über Berg und durch Thal, über Stock und Stein der Endstation Pristewitz zu. In Blattersleben bot der Gasthof zur „Erholung" eine heißersehnte willkommene Haltestation. Gegen 5 Uhr war das Ziel erreicht, der Preis errungen, Alle hatten brav ausgehalten und des Tages Last und Hitze er tragen. Während nun in dem schattigen, an das Stationsgebäude anstoßenden Garten vom Musikchor concertirt wurde, erfrischten die Ausflügler ihre ange griffenen Lebensgeister durch Speiß und Trank. Mit dem 8 Uhr 21 Min. in Pristewitz abgehenden Zug fuhr ein Theil zurück, während der andere, nachdem er Terpsichore noch wacker gehuldigt, um 12 Uhr nachfolgte. - — Der Verkauf von Weizengries, gemischt mit Maisgries, wird, falls dies nicht ausdrücklich angegeben, als Betrug bestraft. Vor der Straf kammer des königlichen Landgerichts zu Magde- Kreise sehr interessanter Prozeß verhandelt. Ein Mühlen besitzer war des Betruges angeklagt, weil er unter der ' Bezeichnung „Weizengries" einen Gries geliefert hatte, der aus einem, Genusch von Weizen- und Maisgries bestand. Obgleich das Gemisch von etwa Mark 2.— billiger verkauft war, als s. Z. reiner Weizengries kostete, so erachtete doch der Gerichtshof die Schuld für erwiesen und verurtheilte den Angeklagten wesent lich über den Antrag des Staatsanwaltes hinaus zu 4 Wochen Gefängniß, Mark 500.— Geldstrafe und Tragung aller nicht unbedeutender Kosten. — Der preuß. Minister des Innern macht darauf aufmerksam, daß in jüngster Zeit mehrfach neue Kar toffeln, die aus namhaften Häusern bezogen seien,, sich als gefälscht erwiesen haben. Gerichtsärztliche Unter suchung hat festgestellt, daß diese angeblich neuen Kar toffeln alte durch Auffrischung und Färbemittel mit dem täuschend ähnlichen Aussehen neuer ausgestattete, durchaus ungenießbare Kartoffeln sind. Eine Be strafung der Berliner Verkäufer hat indeß nicht statt finden können, weil der Gerichtshof die Verfälschung als eine so gelungene und die Nachahmung für eine so völlig täuschende hat erklären müssen, daß die Ver käufer selbst bei sorgfältiger Aufmerksamkeit dieTäuschung nicht zu erkennen vermocht haben würden. — Dem Federwilde hat der rauhe feuchte Mai sehr geschadet, indem das Wild durch die viele Nässe sehr im Brutgeschäft gestört wurde, sodaß Heuer nach Aussage der Jäger namentlich die Rebhühner nur in geringer Zahl zum Schüsse kommen werden. Oschatz. Während Über den Stand der Feld früchte auS anderen Gegenden so vielseitige Klagen ein laufen — man berichtet, daß Regen und Fröste so viel geschadet — läßt sich von hier, wie man dem ,I. T." schreibt^ sagen, daß der Regen, der in den letzten Wochen so reichlich niedergefallen ist, in unseren Felpern