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SS.Jahrgang. ZK«. Die»»t»g, 21. Februar 1222. Gegründet 1856 Dratltonicknilc geni»»r«ch«r-SiumneInumm»r SS 2^1 Nur ftir Dachl,,sprich»: SV011. <7Xa„««,L.ck!rak»ilß^ d, Dreeden und Vorort«, d»i lLglich iwetm-ttger Iutragun, »der durch di» P»A W"VUl)l p,j ligitch zweimal»,«« Deeiand monatlich 4P. vierleliaSrltck <!,— «I. ,, Dt» »ialpoilig» 37 mm drril« gelle »,— M. Aus l7ami>i»na«»»i»«,, Anzeigen unter ÄNzetgeN'Pretlb. A'ellea- u. Wnnnungemarkl. I tpallcge An. u.Der»«ule»°i» Vorrugopasu tz-l " Taril. iUuOwarli,» -luslriig» ,rg«n D°rauod«tadlun,. Einzelnummer 7V vl- Schrtftl»«lun, und Lauoiq»IchSl»l>«ll« Marlrnllrad« SS/chv. Druck u Verla, von " »psch ck »elchardl ln Dk««»»». Poflscheck-Ponta 10SS Druden. Vachdruck nur «U deutlicher Vuellenonsad« („Dresdner Dachr.-> zutityla. — Unverlanol» SchriNlllick» werden nicht auldewadrt Aemste Lederwaren - Damentaschen Elegantes Reisegepäck O/k-X Prag«, Strafe 2ldolf Räter 26 Po1rol6 L /^uikom ^.-6.. v^ssclsn ekmeislsl »irklick, lioruorrag.nU» chuallt». ,4S KömgMele s» Vornehmes Restaurant Um Deulfchlanös Wieüerausbau. Aeichert und Skresemann gegen Aathenaus Pläne. (Drahlmrlduiin »nsrcr Berliner Lchrtf Heilung.» Berlin, 20. Febr. Ter Deutsche Zein entstund hielt heute hier seine 6. Acrktagung ab. bei der die Reichs- tagSgbgeordnelen Tr. Ncich»ert und Dr. Sircsc'nann du? Wort zu bedeutsamen SluSfühningcn ergriffen. 21bg. Dr. Reichert beschäftigte sich noch cnnnal eingehend Mit der »on ihm be. reits in Buchfoirm behandelten Wiedergnsbänpolitit de»; jetzigen Außenministers Dr. Rachenaa. Es iei lliaraiie- rbstisch, so erklärte er. das; mau von Tr. Ra-Henau nach Ab schluh des Wiesbadener Abkommens kein anderes Lob ge hört habe, als das. wie außerordentlich grob die Politesse des Ministers Louchenr gervesc« sei. Was inan in Deutsch land aber später über das Abkommen selbst erfahren habe, habe leider gezeigr, das, bei der sranzöiischcn Politesse die deutsche Politik sehr schleck! abgr schnitten habe. Der Hauptfehler des Wiesbadener Abkommens sei der, daß zu einer „seit, wo jedermann in Denischland überzeug» war. das; das Londoner Diktat nicht ausgejührt werden könne. Skatheua» sich bereit erklärte, über die Zwangs- lekstnugen hinaus freiwillige Mehrlei ft ungen zu versprechen. Mn ipeilerer Kehler sei es. das, in,3 von diesen Leistungen nur :!ü bis kl» Prrgcnr sofort ungerechnet würden, während der hielt von Deutschland als dem Schuldner, seinem Gläubiger Frankreich längstens bis zum Fahre 1088 zu kreditieren iei. Es sei mehr als rrradg^, daß das arme Deutschland >v zum Bantftr des reichen Frankreich gemacht würde. Mathe»,au habe im Wiesbadener Abkommen ferner wichtige hi echte, die der Versailler Krtedensvertrag Deutschland nock gelassen habe, p r e i s g e g e h c n, und zwar ans dem Gebiete der PretSregelung. Das Man der Erfüllung gehe in diesem Abkommen weit über das Ertrag liche hinaus, während aus der anderen Seite durch die Wies badener Verhandlungen keine Entgiftung der polttisären Atmosphäre ,,» verzeichnen sei. Wiesbaden habe bas deutsche Volk weder vor den, Verlust Oberschsesiens. noch vor der Anwendung der Sanktionen bewahr». Es kennzeichne ledig lich die falsche Einstellung der deutschen Politik auf die Pläne der Alliierten Km Kampfs ml« Louchenr sei Rnthcnau zweifellos n»,erlegen. Sogar ein englisches Mitglied der MepararionSkommission habe Matbenon gegenüber erklärt, bah dieses Abkommen noch einen Kumt, zu den schwere» Verpflichtungen Deutschlands bedeute. Solange nicht die Neparationslaste» von »ns genommen sind, schlaf, Dr. Reichert, kann Dcnischland sein Finanzwesen und seine Valuta nicki ,n Drdnnng bringen. — Hie-ans sprach Mg. Dr. Stresemarm übe, meitwirischaftliche Kragen. Seit dem Londoner Ulti matuin sei der Glaube an d,e Wiederansrichtirng Deutsch lands in der Welt crschütle Tic große G elahr der Sachleistungen Deun'a.i u.hs b:stehe darin, das; unsere Industrie für lange Feit voll beschäftigt sei und trotzdem vom Weltmarkt crvgcdräugt iverd . Tie englische Politik lehe in dem Wiesbadener Abkommen die erste Hnpmliek, die für Kranlpenb cingcrrggon i>st. Wenn mag darauf Hinweise, d e Sachleistungen seien ein, Barnerr gegen die Arbeitslosig keit, so seien üe eS ebenso g.gen die Wirdergeiunöung unserer Wirtschaft. Ein beiannler englischer Politilcr er- klarte dein Medn">' gegenüber vor einigen Tagen: ^Tic dciitiche» Politiker, Gelehrten und Wirtschaftler mühten ausstcbrn nsd d'egen protestieren, daß in den näch sten Jahren Tents,Island mcirr unerfüllbare Zahlungen leiste, da sonst d e ugel,-«irisch>ft niemals in gesunde Bahnen kommen mürd Englond t -wc vielleicht über di« indu strielle Krise hc>,ueg. niemals ober über dev Rückgang des Weltstände' - »--s tönu.e diesen .»utland nicht mehr jahrc, lang aushnl,-n. Ter ei.glische» Pali»ik ,<>»> aber die wenig kaitsmänniick denkende französische gegenüber. Er verstehe eö, das, die R» msregierung in ihren ossiziclleu Nundgcbuo- geu aus F r a n t r e i ch. das heute die grohc Be drohung sur uns i st, nachdem England sich als Macht faktor aus der »n-oväiscken Politik avsgcschalte« Hai, Rück, licht nehme. Sei aber nmere Politik Frankreich gegenüber richtig? Seiner Ansicht nach wäre b!S Genua eine dilatorische Politik des Hinaushaltens richtiger gewesen. Ter Weg zu einem etappenweise« Abbau nm'ercr Verpflichtungen dürfe nicht durch Zusagen und Versprechungen, die über unsere Kraft gingen, verbaut werden. Wenn unläikgst ctir sächsischer Kn- dustrtcvcrband die Negierung bat, lieber daö Diktat des Siegers anzunehmcn, als freiwillig Versprechungen zu geben, die unsere Kraft überstiegen, so sei damit sicherlich das Nichtige gerrossen. Was habe denn Deutschland für Machtmittel, aus die sich die Negierung stützen könne? Kürst Vülviv, der unlängst aus Rom zurückgekom. men sei, habe ihm, Redner, erklärt: „Sie glauben aar nicht, wie dcmütigeud eS sür einen Deutsche« im Ausland« ist, eiuer Nation auzugehöreu, die sich aller Machtmittel begeben hat. Wir besitzen heute kein Heer mehr, »ud stehen in dieser Beziehung noch hinter Ruhland zurück, das sich doch wenig stens eine Rote Armee geschaffen hat." Das einzige was unS geblieben sei, sei die Wirkung, die von Deutschland auf den Welthandel und die Wcltwirlschast ausgeübt werde. Es werde heute so htngestellt. als ob die Männer d^r Er füllung die vorauSschauendsteu und sür Deutschland ,egens- reichsten Führer gewesen seien. Km Triumph habe mau verkündet, das, die erste Gvldmtlltarde bezahlt worden sei. Erst später sei im Auswärtigen Ausschuß be kannt geworden, unter welchen Bedingunaen diese Gold- mtlltarde znsammengekratzt worden sei. Ein Zusammen bruch Deutschlands würde auch die Katastrophe Frankreichs bedeuten. Frankreich sei heuic alles andere, denn reich. Seine Hanptsvrge sei, die Vereinigten Staaten zu verhindern, die Verbindlichkeiten einzusordcr», die es etn- gegange.n sei, und der französische Finanzminister habe eben so große Sorgen, wie der bedauernswerte, der diesen Posten in Deutschland bekleide. Auch Genua sei nur eine Etappe. Unser Ziel mäße sein und bleiben, ganz v o m V e r s a i I l e r Kr i e d e n s v e r t r a g l o s z u k o m m e n. Die Ausgabe der I n d u st r i e lei es, der Negierung die Grenzen unserer LeistungSsähigkeit zu zeigen, denn die deutsche Industrie sei der einzige deutsche Machtfaktor, der noch im Auslände an- ertannt werde. Stürmischer, langanhaltendcr Beifall be lohnte den Redner für seine Ausführungen. Ein Wiesbadener Abkommen mi! der gesamten Entente? Berlin. A». Febr. Wie die „Deutsche Allg. Ztg." eriährt, steht die deutsche Regierung im Begriffe, ein ähnliches Abkommen über Sachltcserungeu, wie das mit der sran- zösischcn Negierung in Wiesbaden abgeschlossene, auch mit den übrigen früher feindliche'.» Staaten abzuichließen. Nach diesem Äbkoznpien sollen die Angehörigen dieser Staaten das Reckt haben, Warenkörbe und Bestellungen, lvsern sie im einzelnen Kalle den Betrag von lNOMO Franken nickt übersteigen, in Deutschland zu tätigen. Die Bezahlung «ost derart erfolgen, daß der Käufer nur den Wert der in Ware verkörperte,> aussändtichen Nvhstofse in Devisen entrichtet. Kür die deuijchc Arbeit soll der deutsche Lieferant vom Reiche Bezahlung in Papicrmark erhalten. Dem Reiche soll dieser Betrag in Gold umgewccbiclt aus Repnrationskonto gnigeschrieben werden. sW. T. B.j Line französische Stimme. Paris, 20. Febr. „Petit Puristen" bezeichnet als dringende Au lg alle. Deutschlands WiedergutmachungS- schulden durch eine Anleihe zu mobilisieren und bet dieser Gelegenheit Deutschland zu einer normalen W i r t s ch a s t S v v l i i i k zu r ü ck z n f ü b r e n. Er er klärte cS für das -Hauptübel, daß Deutschland aus den aus ländischen Märkten das Snstein der sogenannten Disse- renzialvreisc befolge, um ,'cine Ware überall billiger als zum Jnkanöpreise des betreffenden Landes anbieten zu tonnen. „Petit Parisien" führt einige Beispiele aus der Tsckrecho Slowakei an, di« darauf hindeuten, daß Benesch diesen Punkt in seinen jüngsten Pariser Unterhaltungen be rührt habe. Die deutschen Arbeiter und der französische Wiederaufbau. Paris, 20. Kebr. Ein Berichterstatter des „Jntransigeant", der in der Gegend von Reims eine Umfrage über die Be schäftigung deutscher Arbeiter ongestellt hatte, teilt mit, das deutsche Material und die deutschen Holz häuser wolle jeder annchmcn. lieber die Beschäfti gung deutscher Arbeiter sei man geteilter Ansicht. Sie können, io sagten die einen, nur in Städten und in kleiner Zahl verwandt werden. Auf dein Lande würde es zweifel los zu Streitigkeiten kommen. Die anderen erklärte», nur die torr Zone könne den deutschen Arbeitern Vorbehalten bleiben. Der Vorsitzende der Wiebcrnufbaugenosscnschaft Reims erklärte dem Berichterstatter, das Wiederaufban- gebict brauche 200 000 bis 250 00k» Techniker. Wenn man anvchme, Deutschland stelle lOOOOO, wer werde sie bezahlen, und ivie werde man sie bezahlen, in Mark oder in Kranken? In ienem Kalle könnten sich die Deut'chen in Krankrcich nicht ernähren. Km andern Falle müßte Deutschland soviel Franken taufen, daß ein neuer Sturz der Mark nnd damit ein Protest Englands zu erwarten sei. Senator Dorahs Eintreten für Deutschland. IE l g n e. r Drahtbcrtch » der „DreSk> n. Nachricht« »".» Washington, 20. Febr. Im Senat brachte Senator B o r a h die Debatten auf die Konferenz von Genua, indem er bezüglich der Zeitungsmeldungen betonte, das; die Regie rung der Vereinigten Staaten cs sich reiflich überlege» solle, ob sie diejenigen unterstützen könne, die mit dem Fort bestehen des Versailler Vertrages das deutsche Volk vernichten wollen. Amerikas Hilfe sür Europa sei zwecklos, solange dieser Vertrag bestehe. Gerade durch das Fernbleiben der Amerikaner von der Konferenz würden vielleicht verschiedene Negierungen in Europa zum Nackdenkcn veranlaßt werden. Festsetzung der Zahlungen durch die Rcparations kommission. Paris, 20. Febr. Kn der als Antwort aus den sian- zvsischc'n Vorschlag an den Quai d'Orsay gelangten Note nimmt die britische Negierung den Antrag an, daß die R e p a r a t t o n L k o m m i s s i o il die deutschen Zahlungen sür das Fahr 1922 sestsctze, verlangt jedoch, daß gewisse Ab kommen endgültig formuliert werben, die in Eanncs vor bereitet wurden, und die die Besatzuugskvsten, die Aus führung des Wiesbadener Abkommens und die Verteilung der Sachltescrungen unter den Alliierten beireffen. Weiter soll das Finanzabkommen vom 18. August o I unvcrzüglich rar-kfzier' werden. »W T B > Die Kraslprobe zwischen Lloyö George und Poinearö. Lloyd George und Poincare rüsten zum Kampf. Diese beiden StaatSmäiiner sind zwei völlig entgegengesetzte Naturen, die sich in Wesen un-d Eigenart viel zu lchaK ab stoße», als daß di« Möglichkeit eines ersprießlichen Zu sammenwirkens sür sie auf die Dauer gegeben wäre. Briand iiaitc immerhin noch etwas Anschmiegsames und besaß ge wisse rcalpolitisckie Einsichten, die ihn versönlich geneigt machten, aus den englischen Diaudpunkt Rücksicht zu nehmen und auch dem europäischen Intereise einige Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn er aber dem englischen Premierminister unter vier Augen Zugeständnisse »nachte, so konnte er sie nicht halten, sobald er in Kammer und Senat die iimperia listisch c Peitsche ans sich nicdersausen fühlte. PoincarL da gegen ist aus dem härtesten und inorrigsten Holze geschnitzt das sich denken läßt, und verkörpert tn einer jede Nach giebigkeit und jede höhere rmlitisch« Einsicht aus schließenden Weise das starre, ungemilderte Prinzip des sranzüsische« Militarismus und Imperialismus, der nur das eine Ziel im Auge hat. Deutschland völlig die Gurgel zuzudrücken und aui dem europäischen Kontinent eine französische Vor herrschaft ,zn begründen. Der weitere Blick des englische» Premiers, der erkennt, daß Deutschlands Leid fremde- Leid ist und daß ein so wichtiges Glied wie Deutschland nicht straflos sür die übrige» Nationen aus dem europäischen Gciamtorganismus losgelöst und lahmgelegt werden kann, fehlt PoincarL ganz und gar. Er ist der echte rücksicht-lose Vertreter der Anschauung, daß es Frankreich schließlich trotz aller eigener Nacht eile einerlei sein könne, wenn Deutschland zugrunde geht, und daß cö für den französischen Ehrgeiz immer noch bester sei, aus de» Trümmern Europas bi« Vormacht zu bilden, als zu einem zweitklassigen Staate »eben einem ans den» Kontinent führenden Deutschland herabgedrücki zu werden. Poincare ist ohne alle diploma- 1 iich: Veranlagung und macht aus seiner Grundaussassung durchaus kein Hehl. Während Briand immer bemüht mar, den sich stels verschärfenden Gegensatz zu England nach Möglichkeit abzufchwäckien und nach außen hin den Schein des Einvernehmens aufrecht zu erhalten, ist es für d!« An und Weise, wie Poincarö sich gibt, bezeichnend, daß das Regierungsblatt, der „Tcmps". in diesen Tagen mit brutaler Deutlichkeit einen amtlichen Katalog aller der Streitfrage« pcrösicntlichte, die zwischen Paris und London vorhanden sind und den poliliickien Horizont Hüven und drüben ver finstern. Außer der Abmilderung der deurschen NcparatkonS- leistiingen, dem Verhältnis zu Rußland und dem ver wickelten kleinasiaiischen Problem spielt dabei insbesondere die Konferenz in Genna eine Nolle, die Poincarö mit alle» Machenschaften zu sabotieren trachtet, wei'l er davon eine ernstliche Hilfelristuna für das notleidende Deutschland be fürchtet. Solange aber Lloyd George am Ruder des cng> lischcn StaaisschifscS steht, ist es nicht denkbar, daß ein anderer Kurs gesetzt und tn das Pariser Fahrwasser eim- geschivenki wird. Der Sturz Lloyd Georges »och vor dem Zusammentritt der Genueser Konferenz würde dabcr im Intereste der Poinoareschcn Absichten liegen, und von -teiein Standpunkte ans gewinnen die Jfezicliungen, die von Pariser nationalistischen Kreisen zu einem Teil der englischen Libera len unterhalten werden, eine besondere hochpolitische Br deutnng. Ter englische Liberalismus stand früher in Deutschland i» hohem Ansehen, und ein großer Teil der deut'stlien öffentlichen Meinung huldigie der falschen Ansicht, daß dt« liberale Richtung gleichbedeutend sei mit Wohlwollen für Deutschland. Das, diese Meinung durchaus irrtümlich ivar, wurde federn tiefer blickenden Deutschen bereits längere Zeit vvr dem Kriege klar, als a»s das konservative Kabinett LanSdowne eine liberale Regierung Asauitl» folgte, die in keiner Weüe von dem deukschfcindsichen Kurse abwich. ES war ja auch das liberale Kabinett Asguith mit dem liberale« Lcrd Grey als Anßenministcr. das schließlich den Krieg gegen Deutschland erklärte, und je länger der Krieg dauerte, desto feindseliger und gehässiger wurde die Haltung der britnckxn Liberalen gegen Deutschland. Sic gaben schließ lick, icdeu liberalen Grundsatz sogar so weu preis, daß sie den Bruch »nit der Pariser Deklaration von 188«, den Asguith vollzog, indem er im März 1015 all« für Deutsch land bestimmten Waren ganz ohne Rücksicht auf ihre Zweck bcstimmung für Konterbande erklärte, ohne mit der Wimper zn zuckcn, gut hießen. Das taten dieselben Liberalen, die sich wegen der Verletzung der bc!reichen, tatsächlich durch den ZKrtrag niit England und Frankreich längs» gebrochenen Neutralität in moralischer Entrüstung nicht genug tu« konnten. Inzwifcheu ist nun allerdings in der Gesinnung her britischen Liberalen wenigstens zum Teil ein Wandel eingctretcu. insofern, als die Geschlossenheit der Partei aus gehört ha» und eine Scheidung in KoalitionSIiberale und un- abhaugi-ge Liberale ein ge treten ist, von denen dir erster«» Lloyd George unterstützen, so daß sic die Pläne zur wirtschaftlichen Wiederaufrichtung Deutschlands nicht ad lehnen und nicht in Las chauvinistische Pariser Horn blastn. Die unabhäirgigeu Liberalen dagegen stehen Lloyd George in oppositioneller Frviu gegenüber und lieb äugeln stark »nit Frankreich. Grcn ist der Vertrauens mann PoincarkS, und die Hoffnungen, dir dieser aus ihn