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^oniglieh Lächfischev Ltaettscrirzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbchörden. «itwetse Nebenblätter: LandtagSbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank-Verwaltung, Überfichte« d«O t. S. Statistischen LandcSamt» über Ein- und Rückzahlungen bet den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de» K. S. LandeSversicherungSamts, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes- Brandversicherungsanstalt, Verkaufsliste von tzolzpflanzen auf den A. S. Staatsforstrevieren. Sir. 289. k> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. < Sonnabend, 13. Dezember ! M3. Bezugspre S: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch di« ! i deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 21 295, Redaktion Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Anlündigungsteile 30 Pf, die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Tie Dresdner Aunung der Baumeister beging heute da- Fest ihre» 400jährigen Bestehen». Auf dem Ernajchachte bei Mährisch Ostrau sind gestern nachmittag infolge Reißens de» FörderkordeS siebe» Bergleute 3VV m tief abgestürzt und sämtlich gt- grtölet worden. * In der italienischen und in der belgische» Kammer kam es gestern zu lärmenden Kundgebungen. Lionardo da Bineis au» dem Pariser Louvre eniwendele „Gioronda" ist in Floren; unversehrt aufgefundeu worden. * Die südalbanische Grenzkommissio» hat die von Eng land vorgeschlagene Grenzlinie, die dem Standpunkte Österreich-Ungarn» und Italien» entspricht, angenommen. Der russische Gesandte machte gestern in der Kon ferenz de» diplomatischen Korps in Peking den Vorschlag, Vie Mächle sollten ihre Truppen au» Tschili znrütkziehen. Ter amerikanisch: Konteradmiral Fletcher forderte die nm Tampieo kämpfenden Aufstäudischen und Re- gierung-truppen auf, Vas Feuer einzustelle», andernfalls er eingreifen werde. Die Parteien sind der Weisung nachgekommen. Amtlicher Teil. Ministerium vr» Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Hofzimmermeister Noack in Dresden das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens und dem Baumeister Gustav Kirsten daselbst das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechts- ordeus zu verleihen. Sc. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Hofrat Alban v. Hahn in Leipzig den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen Noten Adlerorden 4. Klasse an- uchme und trage. Sc. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge- uehmigcu geruht, daß der Hauptmann der Res. des 7. Feldartillerie-Negiments Nr. 77 Gutsbesitzer Seidler in Eassel-Philippincnhof den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehenen Roten Adlerorden 4. Klasse anlcge. Die Königliche Kreishauptmannschaft hat die dem Fahrradhändlcr Wilhelm Richard Müller in Neukirchen widerruflich erteilte Ermächtigung zur Ausbildung von Kraftfahrzeugführern der K assen 1, 2, 3» und 3b zu rückgezogen. 2993X Chemnitz, am 8. Dezember 1913. 9108 Die Kreishanplmannschaft. Nachdem von einer Anzahl Gewerbetreibender die Er richtung einer Zwangsinnung für das Klempn cr- und Jnstallateurhandwerk für die Amtsgerichts bezirke Pirna und Königstein, einschließlich der Städte Pirna und Königstein, mit dem Sitze in Pirna beantragt worden ist, ist Stadtrat Stark in Pirna für die Ab setzung des Verfahrens nach 8 100a der Reichsgcwerbe- ordnung zum Kommissar ernannt worden. 1964»IV Dresden, am 9. Dezember 1913. 9113 Königliche Kreishauptmannschaft. Cruelllluttgen, Velse1;rmgett rc. im öffentlichen Dienste. Im (Geschäftsbereiche dc» Ministerium» de»Inner». Landes- anstalte». Befördert: Oberarzt vr. Müller in Leipzig-Tösen zum Stellvertreter des AnstaltsdircktorS, die AustaltSärzte vr. Hal)» in Hochweitzschcn und vr. Wendt in Zschadraß zu Oberärzten, Wachtmeister R aschig in Sachsenburg znm Oberansseher in Hoheneck. — Angestcllt: MilitäranwärterVizewachtmeisterNeidhardt als Aufseher in Waldheim — Versetzt: Tie AustaltSärzte vr. Tauscher vo» der Landesanslalt sür Geisteskranke zn Waldheim nach Leipzig. Döse» und vr. v. Rabenau von Hochweitzschen an die genannte Anstalt zu Waldheim sowie der AnsialtSarzt vr. Mascher von Eolditz uach BrämiSdorf, die Lehrer Wohllebe in Hochweitzichen und Reich in Hoheneck im Wechsel, Sekretär Pötzsch von Unter- Költzsch al» Sachverwalter nach BrnnnSdors nnd Expedient Neuber von Braunsdorf nach Untergöltzsch. — Ans Ansuchen entlassen: Anstaltsinspektor Paul in Bantzen. Im Geschäftsbereiche des Evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums sind im regelmäßigen Verfahren zu be setzen: Das Diakonat zu Waldenburg mit Pfarramt Schwaben (Glauchau), Kl. III (^), Koll.: Se. Durchlaucht Fürst Otto Viktor v. Schöuburg-Waldenburg; das Diakonat zu Buch holz (Annaberg) Kl. III (^), Kol!.: das Ev. luth. Landeskon sistorium; das Pfarramt zu Liebstadt (Pirna), Kl. V (-1), Koll.: Kammerhcrr v. Carlowitz aus Knkukstsm; das Pfarramt zu Et. Petri in Dresden (Dresden I), Kl. VII (L), Koll.: der Stadtrat. — Angestellt bez. versetzt wurden: E. CH. F. Seyfert, Hilss geistlicher in Döbeln, als II. Tiakonus daselbst (Leisnig); P. G. S a t l 0 w, Predigtamtslandidat, als Tiakonus in Wolkenstein (Marienberg); k. G. E. I. T e ich g r ä b e r, III. Tiakonus in Oelsnitz i. V., als II. TiakonuS daselbst (Ephoralort); L. F. W B. Leuschel, 3. Tiakonus in Werdau, als II. Diakonus daselbst (Epboralort); I'. H. O. E. H e ch t, Tiakonus in Elsterberg, als III. Tiakonus in Werdau (Ephoralort). (Fortsetzung des amtlichen Teiles in Her Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 13. Dezember. Se. Majestät der König begab Sich früh 7 Uhr 38 Miu. mit Sonderzug uach Weißig, hielt die Jagd auf Wildenhaiuer Revier ab und kehrte nachmittags 5 Uhr 34 Min. hierher zurück. Um 7 Uhr 30 Miu. wird Allerhöchstderselbe das Diner beim Staatsminister Dr. Beck, Exzellenz, ein- nehmen. Dresden, 13. Dezember. Se. Königs. Hoheit der Prinz Johann Georg wohnte Henie mittag 12 Uhr im Saale des AusstellungS-PalasteS dem Fcstquartal aus Anlaß des 400jährigen Bestehens der Innung der Bau meister zu Dresden in Begleitung des persönlichen Adju tanten Major v. Watzdorf bei. Deutsches Reich. Ein neuer Bremer Bürgermeister. Bremen, 12. Dezember. An Stelle des versassnugs- gemäß ausschcidende» Bürgermeisters Vr. Barkhausen wurde Senator Or. Buff für die nächsten vier Jahre zum Bürgermeister gewählt. Für das Jahr 1914 übernimmt Bürgermeister Stadtlaender das Präsidium. Kleine politische Nachrichten. Karlsruhe, 12. Dezember. Tie Ersatzwahl im 7. badi schen ReichstagSwahlkreiie für den Karlsruher Stadlrat Kaufmann Leopold Kölch, der sein Mandat bekanntlich nieder gelegt hat, ist auf Dienstag den 3. Februar 1914 auberaumt worden. Ausland. Österreichische Delegation. Auswärtige Fragen. Wien, 12. Dezember. Österreichische Delegation. Die österreichische Delegation setzte die Verhandlung über das Budget des Ministeriums dcS Äußern fort. Ter Delegierte Klofac erklärte: Tas Verhältnis zu Rußland müsse einer gründlichen Revision unterzogen werden. Österreich habe in Europa die Aufgabe des Friedens. Die Rede des deutschen Reichskanzlers über die Möglichkeit eines blutigen Zusammenstoßes zwischen sla wischer »ud germanischer Welt sei am allerwenigsten ge eignet, in Österreich für neue Rüstungen Stimmung zu machen. Wie die Deutschen mit Recht verlangen konnten, daß ihre Gefühle geachtet würden und das Jahr 1866 sich nicht wiederhole, so habe auch niemand das Recht, Slawen gegen Slawen in den Krieg zu führe». Delegierter Waldner (deutsch-nationaler Verband) erklärte: Ter Balkan b»nd ist in Wirklichkeit ein Werk Rußlands. Er Ivar nicht nur gegen die Monarchie, sondern gegen den Drei bund gerichtet, und eS scheint, daß eine europäische Konflagration beabsichtigt war. Österreich-Ungar» hat nicht nur Expansionslust, sondern auch Expansionsfähigkeit. Delegierter Rosner (Pole) erklärte: Sowohl in der AnnexionSkrise wie in der abgelaufeuen Balkan- lrise habe der ganze Lärm im Grunde nicht Österreich-Ungarn, sondern dem Deutschen Reiche gegolten. Tie Bündnisse der Monarchie müßten einen Inhalt haben, der in erster Reihe dem Interesse der Monarchie entspreche. Eine Annäherung an Frankreich entspreche dem nationalen Gefühle der Polen, welche die Überzeugung hätten, daß sich daS nationale Interesse Frank reichs mit dem wohlverstandenen Jnteresse Österreich-Ungarns voll ständig deck«. Herrenhausmitglied Frhr. v. Parish (konservativer Großgrundbesitzer) begrüßte insbesondere die Bessernng des Verhältnisses zwischen Deutschland und England. Tie Angriffe ans Österreich-Ungarn in den letzte» fünf Jahre» seien doch nichts anderes als Flankenangriffe ans das verbündete Teutschland. Ter Redner besürchtete, daß die im letzten Kriege bewiesene Schlagfertigkeit der serbische» Armee dort zu eüier Uber- schätzung der eigene» Kraft führe» könnte, was vielleicht eine außerordentlich ernste Antwort Osterreich-Ungarus erfordern würde. Delegierter Konstantion Lewickyj Rulhene) erklärte, die Rutheneii wünschte» nicht einen Krieg mit Rußland, ver wahrte» sich aber entschieden dagegen, daß die Aimähenmg an Rußland auf Kosten und mit Aufopferung der ruthenischeu Inter essen hcrgestellt werde. Frhr. v. Fnchs (Christlich-Sozial) erklärte, die Christlich-Sozialen stimmte» der Politik des Ministers des Äußer» z», insosern sie de» Völkern der Monarchie das kostbare Gut des Friedens erhalle. Delegierter Kramarcz hielt daran fest, daß es die beste Politik, die beste Licherunz des Friedens gewesen wäre, wenn man Albanien an Serbien und Griechenland überlassen hätte. Tie Lags sei düster und gefahrdrohend. In de» Rüstungen Tcutschlauds imd Frankreichs sowie i» der wirtschaftlichen AuS- bentnng der Türkei durch Frankreich, Teutschland und England lägen »ene Gefahrcumomente. Alle Hoffnungen ans die Störung des deutsch-österreichische» Bündnisse) seien Utopie. Tiefes Bündnis sei der wegen so fest, weil Tentschland Österreich habe» müsse Deutschland und das deutsch-österreichische Bündnis seien vollständig unzertrennlich, weil cs eine deutsch- nationale Institution geworden sei, der die Magyaren beigetrcten seien. Tie ganze Politik Österreichs werde in Tentschland als eine Politik der deutschen Vormacht angesehen. Tarin liege für die Mchtdentfchm allerdings kein Trost, aber cS bedeute auch nicht ein besonderes Festigkeitsmoment für die Stunde der Gefahr. Nichste Sitzung morgen. Ungarische Delegation. Äußere und Heeresfragen. Wien, 12. Dezember. Tie Ungarische Dele gation fetzte heute die Beratung über das Budget des Ministerium des Äußern fort. Gegenüber einer Be merkung des Oppositionellen Rakovsky, daß di: Stelle des Exposes, nach der die Beziehnn en Österreich- Ungarns zn Rußland während der Krise korrekt und freundsch.st ich gewesen seien, der Wahrheit nicht cnt- spreche, gab Seltionschef Graf Wickcnbnrg im Namen des Ministerinins des Äußern die Erklärung ab, daß diese Stelle des Exposes in allem und jedem der Wahr heit entsprc äc und daß das Ministerinm vcS Änßeren dies auch heute aufrecht erhalte, ebcnso wie es auch ans- rcchtcr.aUe, daß der von den Blättern veröffentlichte angebliche Vertrag zwischen den Balkanstau tcn nnd R nnland in Wirklichkeit nicht existiere. Während der ganzen Krise hatten wohl jene jahrzehntelangen Gegensätze, die zwischen der russischen nnd der öster- reihisch-uugarischcn Politik auf dem Balkan existieren, bestanden, aber trotz dieser Gegensätze sei das Ver hältnis Österreichs-Ungarns zn dieser Großmacht iil Wirklichkeit ständig korrekt und freundschaftlich gewesen, was besonders durch den Umstand erleichtert worden sei, daß die russische Politik während der ganzen Krise in der Tat große Friedensliebe an den Tag gelegt habe. Im Laufe der Debatte über das Heeresbudget erklärte der Finanz Minister Tel eszly gegenüber oppo sitionellen Vorrednern, sein Standpunkt fei, daß für das Heer nicht nm einen Heller mehr votiert zu werden brauche, alS im Interesse der Sicherung des Staates oder der Vermögens.nteresse» der Staatsbürger not wendig sei. Die erste Bedingung sei die Sicherung der Existenz des Staates, erst dann könne für die übrigen Elaatsbcdürfnisse gesorgt werden, zumal nie mand sicher behaupten könne, daß die Ordnung nnf dem Balkan eine dauerhafte sein werde. Ter Minister trat schließlich ter seltsamen Anschauung entgegen, als ob die Kosten für Heer nnd Marine irgendeinem Dritten nnd nicht dem Staate selbst votiert würden. (Beifall bei der Mehrheit.) Nächste Sitzung morgen. Italienische Kammer. Eine bewegte Sitzung. Nom, 12. Dezember. Die Kammer beschäftigte sich heute mit dem Vorschläge dec WahlprüsungS- kommisjion über die Wahl im erstell römischen Wahlkreise. Nachdem zahlreiche Reden darüber ge halten worden wäre», bestimmte der Präsident, daß man znr namentlichen Abstimmnng über einen sozialistischen Vorschlag, die Wahl von neuem an die Kommission znrilckzttverwcisen, schrc te. Daraus bat der Sozialist Turali abermals um das Wort, was ihm der Prästdent abschlug, da die Abstimmung im Gange sei. Tie Sozialistc» such:en nun die Al-stimn nna zn verhindcrn, indem sie