Volltext Seite (XML)
Rl. 60 »« <^qch« »»«Mft«»»»» «sch-» —«»^ W»«^ F«« -««» ditrch »««,« 1» «» dir« »ft L1» Ml «m»s»IftV«ch S»M0^baftk). REch«».«»»^, ««Ii>,1 *Q US» «—»Mft-AMft, »««.Sa. »-. » MAP ««»la, r T.». »««<»«», «»*, G«. E»fibLft«st«llen: «u«. Ruf Sammel-Rr. 2ö41. Schueeb««» »0 Schwarzrnb«r» 8124 und Lößnitz (Amt «««) 2940. Sonnabend Sonntag, den 11./12. März 1944 DU UM,«»« «»»«la»«» «t»a««»cht« «chrlftstlKk» »ft» s»«»u»»u dl« Schrtftftümr, I«t»< »«ra»i»«t>i»» »« >«rf»»u^ —« d»tz« -a»d ft»« v«ft»»« «m I^^1iUr»rich»n,ni d« Jahrg.S7 Heftige Abwehrschlacht im Süden der Ostfront. Auch am Donnerstag Terrorangriff ans Berlin. Der O/tlp.-Sen«kr von Ei» Unterseebootjäger vernichtet« im Schwarzen Meer ein sowjetisches Unterseeboot. Im Raum südwestlich Krlwoj Rog hielt der starke feindliche Druck an. In schwungvollen Gegenangriffe» wurde» die Bolschewiste« a» mehreren Stellen zurückgeworfen und dabei stärkere sowjetisch« Kampfgruppen vernichtet Ä>er zer- schlage». In den Abschnitten westlich Kirowograd, südwestlich Swenigorooka, südlich Schepetowka sowie südwest. lich Iampol steigerte sich di« Abwehrschlacht zu größerer Heftigkeit. Während die mit überlegenen Kräfte« geführten feindlichen Angriffe a« zahlreichen Stellen scheiterte«, konnten die Bolschewisten l» einzelnen Abschnitten Boden gewinnen. Im Berkaus schwerer Kämpfe wurde die Stadt Uma« auf. gegeben. 91 feindlich« Panzer wurde« gestern in diese« Kampfräumen vernichtet. Im mittlere» Fro»tabsch»itt kam es nur zu Kampshandlunge» von örtlicher Bedeutung. An der Front zwischen Rowo Ssokolniki und Ples- lauer See scheiterte« stärkere von Panzern und Schlacht, sliegern unterstützte feindliche Angriffe in heftige« Kämpfen «ach Absch«ß vo« 29 feindlichen Panzern. Oertliche Einbrüche wurden durch sofortige Gegenstöße bereinigt. Bewachungs- sahrzeuge der Kriegsmarine schossen über der Narwabucht fünf, deutsche Jäger und Flakartillerie bei einem feindlichen Nachtangriff auf Reval 21 sowjetisch« Bomber ab. An den italienische» Fronte» «urden bei leb hafterer Kampstätigkeit örtliche Borstöße de» Feinde» abge- wiese« und eigene Stoßtruppunternehmen erfolgreich durch geführt. Unsere Fernkampfartillerie erzielte bei der Bekämp fung der feindlichen Ansladestellen im Raum Anzio und Nettuno Treffer tu Munitiou». und Betriebsstofflager«. Starke Detoaatkonea wurden beobachtet. Die Reichshauptstadt war i« de« Mittagsstunde» de« 9. März wiederum da» Ziel eine» Terroranariffs der nordamerikanischen Luftwaffe. Durch da» starke Abwehrfeuer wurde« die angreifendeu Verbände zersprengt und an einem zusammengefaßten Angriff gehindert. Im Schutz einer ge- ichlossenen Dunst- und Wolkenschicht warfen sie Spreng- und Brandbombe« auf verschiedene Wohnviertel und die Rand, gebiete, wodurch Schäden und Verluste unter der Bevölkerung entstanden. Außerdem warf der Feind auf mehrere Orte i« West- und Norddeutschland wahllos Spreng- und Brand bomben. Infolge besonder» ungünstiger Abwehrbedingungen wurden nur durch Flak neuu feindliche Flugzeuge abgeschosseu. I« der vergangene« Nacht «arfe« britisch« Stör- fluazeuge Bombe« auf Ort« in Westdeutschlaud. I« der Zeit vom 1. bis 19. März wurde« von Seestreit- kräften, Bordflak vo« Handelsschiffe« und durch Mariueflak 25 feindliche Flugzeug« vernichtet. (Wiederholt, da in einem Teil der gestrigen Auflage nicht enthalten.) Die rrrMtSrifche Lage. Don besonderer Seite wird uns geschrieben: Nachdem die zweite Februarhälfte ein vorübergehendes Nachlassen der Kampftätigkeit gebracht hatte, ist die große Winter schlacht tm Osten jetzt wieder zu größter Heftig keit entbrannt. In Anbetracht des auffallend milden Winters, der in Teilen des Südabschnittes schon durch ausgesprochenes Tauwetter mit den üblichen Gelände- und Straßenschwierig- keiten abaelöst wurde, ist erfahrungsgemäß auch an der Mittel und Novdfront mit einem früheren Eintritt der Schlamm periode zu rechnen, die größere Operationen zum mindesten stark beeinträchtigen und insbesondere den Nachschub sehr er schweren wird. Es ist daher verständlich und war auch nicht anders zu erwarten, daß die sowjetische Führung noch einmal alles auf eine Karte setzte, um vor Ablauf des Winters, von dem sie die große Wendung erwartet hatte, vielleicht doch noch die Entscheidung zu erzwingen, die ihr bisher trotz erheblichen Geländegewinns und großer Opfer versagt geblieben ist. Der ausgesprochene Schwerpunkt der feindlichen Offen sive liegt zur Zeit im Raum Schepetowka—Jampol und bei Swenigorodka, wo der Gegner am 4. März mit überlegenen Kräften antrat und seither nach Süden und Südwesten im Vordringen ist. Sein erstes Ziel ist hier die wichtige Eisen bahnlinie Lemberg—Odessa, und im weiteren Sinne verfolgt er natürlich die Absicht, unsere gesamte Südfront von der Dnjeprmündung bis zur den Pripietsümpfen zum EinMrz zu bringen und insbesondere unsere im Dnjeprbogen stehenden Kräfte abzuschneiden und einzukesseln. Nachdem durch die Einnahme von Schepetowka den Sowjets die Bahnlinie Kiew— Berditschew—Rowno zur Verfügung stand, konzentrierten sie im Raum Schepetowka starke Kräfte zum Angriff. Die deutsche Luftwaffe fügte den Bereitstellungen schon vor Angrlffsbegmn laufend schwere Verluste zu. Trotzdem gelang es feindlichen Angriffskeilen in dreitägigen schweren Kämpfen, bei denen allein 357 Sowjetpanzer vernichtet wurden, die Eisenbahn linie Odessa—Lemberg (etwa in der Gegend der Gouverne- mentsgrenze, westlich Tarnopol) zu erreichen. Starke eigene Angriffe warfen sie wieder über die Bahnlinie hinaus zurück. I Gleichzeitig führten die Sowjets nördlich Dubno und südlich Luck Fesselungs- und Entlastungsangriffe mit schwächeren Kräften, die abgewiesen wurden. Aber auch westlich Rogatschew, also im Winkel zwischen dem Dnjepr und der unteren Beresina, sowie an der Roll bahn Smolensk—Orscha hat der Feind in den letzten Tagen mit starken Kräften heftige Angriffe mit offensichtlicher Durch- bruchsabsicht geführt. Nach Durchführung der Absetzbewegungen der letzten Wochen im Nordabschnitt verläuft hier die eigene Linie etwa 40 Kilometer westlich Nowosokolniki nach Norden, hart südlich Noworschew in Richtung Pleskau bi» zum West rand des Peipussees. Die seit Tagen von Norden u. Osten gegen Pleskau geführten stärkeren feindlichen Angriffe wurden unter hohen blutigen Verlusten für die Angreifer immer wieder ab- geschlagen. Ebenso versuchte der Feind seit Wochen aus seinem südwestlich Narwa über den Fluß vorgetragenen Brückenkopf heraus vergeblich, di« Bahn Narwa—Reval zu er reichen. Durch ständig« Zuführung neuer Kräfte uild Panzer füllen die Sowjets ihre erheblichen Lücken immer wieder auf. Auch im Hohen Norden, im Kandalakscha- und Louhi- abschnitt sowie am Fischerhals herrscht lebhafte Kampftätigkeit. Die Sowjets versuchten hier vergeblich vorzudringen. Ge- birqsjäger des Heeres und der Waffen-ff zerschlugen diese An griffe. Stärkere Transportbewegungen auf der Murmanbahn lassen mit einer Erweiterung der Offensivtätigkeit auch in diesem Abschnitt rechnen. Auf dem italienischen Kriegsschauplatz ist im Laufe der letzten Wochen eine bedeutsame Wendung ringe- treten, ja, man kann sogar von einer völligen Umkehrung der Lage sprechen. Seit die deutschen Divisionen am 16. Februar erneut zur Einengung des feindlichen Landekopfes von Nettuno antraten, sind aus den mit ausgesprochenen Offensiv absichten gelandeten Angloamerikanern Verteidiger geworden, die verzweifelt um ihren an sich schon bedenklich schmalen Landeraum kämpfen müssen, anstatt — wie sie es sich vorge- stellt hatten — mit fliegenden Fahnen 'auf Rom zu marschieren und binnen 30 Tagen die Verbindung mit ihrer vor Eafsino festliegenden Süüfront herzustellen. Dabei bleibt es ohne De- lang, ob die deutsche Führung beabsichtigt, nach Eintritt Die Ehrenblattspangc, welche Soldaten er- halten, die im ,Mrenblatt des deutschen Heeres* genannt werden. Scherl-Dilderd.-M. Verkaufsbude am Atlantik? Getarnte Flakstellung eines Infan- teriestützpunkte». PK-Kviegsber. Schwoon (Atl —Sch) G-elfte Trauer. All« großen Soldaten und Führer des deutschen Dolde« hoben um den Sinn des Sterbens für das Vaterland gewußt. Das Opfer der im Felde Gefallenen bedeutet ihnen lebendige» Wirken am Ausstieg des Vaterlandes, der Tod das Aufblühen jenes starken, unbesteglichen Geistes, der eine größere Zukunft erringt. Ueber dem Aufbruch Preußens zum Freiheitskampf 1813 steht ein Mahnwort Schleiermachers, gerichtet an die Angehörigen der gefallenen Helden: „Manches teure Haupt wird fallen, manches teure Blut fließen. Laß uns nicht durch zaghafte Trauer und weichlichen Schmerz das ruhmvolle Los verkümmern. Das herrliche Erstehen des Vaterlandes laßt uns den Gemütern des aufwachsenden Geschlechts einprägen, daß dieser ewig denkwürdigen Zeit auch wirklich gedacht werde und jeder Nachkomme, den es trifft, mit würdigem Stolz sagen möge: Da kämpfte oder da fiel auch einer von den Meirrigen.* Der Geist des fridevizianischen Zeitalters weht uns an, wenn wir in der Berliner Garnisonkirche die Namen der Ge nerale des Großen Königs lesen, die für ihn und Preußen fielen, wie den des bei Hochkirch gefallenen Generalfeldmar schalls von Keith, der das stolze Wort sprach: „Ich freue mich, daß ich im Tod noch zu etwas gut bin: nämlich meinen Offizieren und Soldaten zu zeigen, wie ein General des Kö- nigs von Preußen stirbt!* Der gleiche, aus kämpferischem deutschem Denken geboren« Geist spricht zu uns aus dem tiefen Bekenntnis Artur Scho- penhauers: „Wer für sein Vaterland in den Tod geht, ist von der Täuschung frei geworden, welche das Dasein auf die eigene Person beschränkt: er dehnt sein eigenes Wesen aus seine Landsleute aus, in denen er fortlebt, ja auf die kom menden Geschlechter derselben, für «reiche er wirkt; wobei er den Tod betrachtet wie das Winken der Augen, welches das Sehen nicht unterbricht.* Ganz ähnlich drückt« der General von Roon sein sol datisches Empfinden aus, als er seiner Gattin den Heldentod seines am 1. Sept. 1870 gefallenen Sohnes mitteilte: ,/Sott stärke und stille Dein MutterheiH, daß Du den Schlag mit kindlich ergebenem Sinne hinzunchmen vermagst« Uniset Sohn ist von uns gegangen, «ras ist das weiter? Und sein Abgang aus dieser Zeitlichkeit war ehrenreich...* Von der Edda, die ,cher Toten ewigen Tatenruhm* preist, bis zu den Dichtern der deutschen Gegenwart haben di« Künder unseres Volkes den hohen, ewigen Sinn des Todes fürs Vater- land erschlossen und ihm unvergängliche Prägung gegeben. Schiller, der die Ehr« der Nation über das Leben des einzelnen setzt«, schrieb: „Großer Taten herrliche Vollbringer klimmen zu den Seligen hinan. Was unsterblich im Gesang soll leben, muß im Leben untergehn.* Von Walter Flex kennen wir das tröstende Wahrwort: ,Leid kann tätig oder tatenmüde machen, aber sicher ist, daß das größte Leid auch di« tätigsten Herzen schafft. Die Besten unseres Volkes sind nicht gestorben, damit die Lebendigen tot seien, sondern daß die Toten lebendig würden.* Und dem 1918 in Gefangenschaft gestorbenen Max Dauthendey danken wir den unvergeß lichen Vers: „Keiner stirbt, der für das Loben fällt, keiner, der gekämpft für sein« Welt, und ihr sollt um uns nicht Klage tragen, um Verklärte nicht aus größten Tagen. Größer als di« Sorge ist die Kraft, die aus totem Berge Leben schafft.* Gustav Frenssen schrieb einmal — und er gedachte dabei wohl der großen Heldenfriedhöfe in Deutschland und der «reiten Welt — diese Worte: „Ich möchte die Jugend Deutsch, lands an die Hand nehmen und sie von Grab zu Grab führen und ihr an jedem di« Geschichte des da Ruhenden erzählen. Wieviel tapfere, hohe Kämpfer! Es wäre ein erschütternder Lebensunterricht.* Der Brief eines unbekannten Gefallenen des Weltkrieges reiht sich würdig diesem Vermächtnis der großen Deutschen an. „Hier im Felde, an der Somme, ist Tod und Trauer etwas ganz anderes. Da weiß jeder: es sterben in jedem Augenblick di« Kameraden, di« Fahnenträger. Aber die Idee, di« Fahne lebt, wird hochgehalten. Und das ist das Wesentliche. Die ihr Leben für uns ließen, sind die, welche uns und unserem Volke das Leben geben. Sie sind das Fundament der Zukunft. Darum ist der Tod fürs Vaterland höchste Lebenserfüllung, das sei der Stolz der Trauernden.* Don der Pflicht der Lebenden aber lesen wir auf einer Tafel über dem Grabe Fichtes, des großen völkischen Er- ziehers: „Die edelste Trauer um die Toten ist: Wandeln in ihrer Bahn, ihrem Vorbilde nach.* besseren Wetters — in letzter Zeit waren die Kampfhandlungen durch schwere Regenfälle stark beeinträchtigt — den feindlichen Landekopf noch weiter einzuengtn, oder ob sie sich mit den bisherigen Erfolgen begnügen wird. Wesentlich ist, daß das Gesetz des Handelns in diesem Kampfraum bei uns liegt und daß die überholende Landung, die die deutsche Apenninfront aufrollen und so die Entschetdung des Italienfeldzuges bringen sollte, den zähen deutschen Widerstand im Süden nicht im geringsten beeinträchtigen konnte. So kann es nicht wunder nehmen, daß eine zunehmend« Stimmenzahl im Feindlager das Nettunounternehmen als glatten Fehlschlag bezeichnet. An Bedeutung gewinnen unsere Erfolg« bei Nettuno noch durch die Tatsache, daß die Gegen- eite die Landungsaktion mit großen Worten als „Probe- nvasion" angekündigt hatte. Der klare Mißerfolg wird fiir die Angloamerikaner nicht gerade eine Ermunterung sein für >ie eigentliche Invasion am Atlantikwall, die Moskau so dringend von ihnen fordert. Der nrur OKW^Bertcht liegt bet Drucklegung auch nicht nor.