Volltext Seite (XML)
Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes und des Stabtrathev zn Kischsfswerda 1865 Sonnabend, de« 2L October Iwanzlgster Jahrgang. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch» und Sonnabend«, und testet viertegLtzrlich 12j Inserate «erden nur bi« Dienstag und Freitag früh 8 Uhr angenommen. Bischofswerda, Stolpen und UmgegendG Am 16. Oct. starb in Dresden S«. Hoheit der Prinz Teorq Bernhardt von Anhalt (ged. de» 21. Februar 1796), Bruder deS regierenden Herzogs von Anhalt. - st Der Tewerbeverrin in Dresden hat in einer Versammlung am 17. d. M. beschlossen, rin eigenes HauS, und zwar auf dem Platz, wo das Jacobs« Hospital gestanden, zu erbauen. Der Bau «ich im nächsten Frühjahre beginnen und circa 60,0iÄ Thaler kosten. Di« in Leipzig erscheinenden„Grenzboten" führen die deutschen Parteien an den Scheideweg. Der» nünftigerweise, sagen sie, werde eS bald nur noch zwei Parteien geben, eine die zu Preußen um jeden Preis halte und eine andere, die gegen Preußrn unter allen Umständen Front wache. In und an Preußen vollziehe sich daS deutsche Schicksal. Die „Grenzboten" selbst sind bereits über die Grenze ge gangen und haben Partei genommen. Die sächsische Rentenversicherungs-Anstalt zahlt bereits in diesem Jahre, nach erst 24jährigem Be stehen, die höchste Rente, welche sie überhaupt sich verpflichtet hat, zu zahlen, nämlich 150 Thlr. für eingezahlte 100 Thlr., während >»ie preußische Ren», tenversicherungS Anstalt nach 27jäbrigem Bestehen noch weit entfernt von diesem Ziele ist. Sach verständige wollen nun behaupten, daß die höchste Rente von 150 Thlr. von der preußischen Anstalt überhaupt niemals zur Auszahlung kommen könn»^ cS müsse denn ein Rentner noch älter als Abraham werden, was in unfern Zeiten nicht mehr vorkom men soll. Die Ursache davon soll sein, daß das ringe,ahlte Capital in der preußischen Anstalt nicht wie-in der sächsischen zur Vertheilung kommt, sondern angesammelt wird, so daß jetzt schon eia Capital von circa lO Millionen Thaler vorhanden wäre, mit denen man nicht wisse wohin, und daß dieses Ca pital wahrscheinlich zuletzt keineswegs den Mit gliedern der Renten-Anstalt, wohl aber dem preuß, Staate noch anheimsallen dürfte. Einem der Redaktion dieses Blattes soeben zu- gegangenen Briefe aus Werdau vom 17. d. M. entnehmen «ir Folgendes: Bei uns steht rS sehe — 18. October. Die hiesige Glasfabrik deS Hrn. Hammermüller ist nun vollständig im Betriebe und tagtäglich sehen wir Zuschauer zu derselben hinauswandern, um sich daS so interessante Blasen deS GlaseS näher zu besichtigen. Freuen wir unS, daß dieser neue Industrie Zweig auch hier Eingang gesunden hat, so wünschen wir um so mehr dem jungen Unternehmen gedeihlichen Fortgang, als die Opfer nicht unbedeutend waren, die der Besitzer bringen mußte, um sein Etablissement, welches zu gleich eins dec größten in Sachsen sein soll, in dieser Weise zu gründen. ES wird nicht nur Hohl- glaS, sondern auch Tafelglas gefertigt, wovoHrch «nieder, der sich sük"diese? Unternehmen interessirt, täglich an Ort und Stelle überzeugen kann. — Auch die Tuchfabrik der Gebrüder Meißner L Eckardt in der sogenaNnten „Wiesenmühle" ist nun im vollen Gange und die neuen Maschinen sämmtlich aus gestellt, welche durch eine neue Dampfmaschine in Bewegung gesetzt werden und zur Zufriedenheit der Besitzer arbeiten. Ein „Glück auf!" auch diesem Unternehmen. - ' Bischofswerda, 16. October. Der hiesig« Schuldirektor, Herr Schwabe, wurde vor einigen Tagen als Schuldirector nach Döbeln designirt. — 17. Oci. Der Verein ehrenvoll verabschiedeter Militärs feierte am vergangenen Sonntage im hiesigen Schießhause sein 5jährigeS Stiftungsfest durch Festmahl und Ball. Vor dem Festessen ließ Herr Wachtmeister Hetzer diejenigen Knaben, welche er längere Zeit in den militärischen Hebungen unterrichtet hatte, vor den Veteranen einige Erercilien vornehmen, die durch ihre Gewandtheit und Prä- cifion allgemein ansprachen. Beim Festmahl, an welchem auch Gäste aus Rammenau theiinahmen, brachte der Vorstand Enar den ersten Trinkspruch auf Se. Maj. den König aus. Nach Aushebung der Tafel wurde im schön geschmückten Saale ein Ball abgehaltcn, der die alten Soldaten bis spät in die Nacht in kameradschaftlicher Liebe zusammen»