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MsOeMksmtililtz — ' l«imabm« ,m> »«ILLN»^Äa!Ü?>» I«, - °-"'"'^'.^a°""> 1er.-E-N4 ! »>» -»- L«.,«? .r«LSV-L«^ I«Uma-m« »oa »elchan»ani»l^en b>» tv Uhl, »«, g<dotII«»I sijr Wahrheit, Recht und Freiheit lItzjt !^i< iüu^trierte Aeit Ig»r«SckMbeetnge^chterEchrUl,^rma-^flchI " * E ' > nicht vnvtndNch: »vckjendimg ersolat, »«m «Lckport» »«l.1 und Ssnntag»beilage ^eieraben- l »ttr-,«- m »°t»°rt«p-rt«j Nr. 91 Mittwoch den 22. April 1914 Fernsprecher 21366 13. Jahrg ,u der heuiigen proi-siversammlung. die von den Salholiken Dresdens im Two» abge- halten wird, hat auch der und der so wird uns von zuverlässiger Seite nulgeteilt. seine Anhänger eingeladen. Die katholischen Männer und Frauen müssen daher in Massen erscheinen. Vor dem Krieg Drüben in der neuen Welt scheint man sich vom Kriege eigenartige Vorstellungen zu machen. Denn obwohl me ganze Union von einem Kriegstaumel erfasst ist und Me gesamte Flotte sich nach Mexiko unterwegs befindet, weil Präsident Huerta auf das amerikanische Ultimatum PstM, und damit nach unseren Anschauungen den schafft, versichert der imnier kurios anmutende Präsident Wilson, daß selbst eine Besetzung von Tampico und Vera- kinz durch die amerikanische Flotte nicht als Kriegsfall an- zusehen sei, zumal es sich nicht um eine Angelegenheit zwischen zwei Ländern handle, sondern nur um eine Streit frage zwischen der amerikanischen Negierung und einer Per sönlichkeit, die sich Präsident von Mexiko nenne. Wie sich die Dinge gegenwärtig zwischen der Union und Mexiko zu- gespitzt haben, können wir in der alten Welt mit unseren vielleicht etwas altmodischen Anschauungen nur von einem Kriegszustand zwischen den beiden Ländern sprechen und vielleicht werden bald die Kanonen den Präsidenten Wilson und seinen Staatssekretär Bryan auch zu der Ansicht brin gen, daß die Vereinigten Staaten mit ihrem südlichen Nach bar wirklich auf Kriegsfuß leben. Die Geringfügigkeit des Anlasses, der zum Ausbruch des Konfliktes geführt hat, läßt am deutlichsten die in tiefgehenden Gegensätzen liegende Ursache des Streits zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten erkennen. Seitdem Porfirio Diaz wohl nicht ohne amerikanische Beihilfe abgesetzt ist, hat Mexiko in bestän digem Bürgerkrieg gelebt und merkwürdigerweise war cs stets der mexikanische Norden, der an die amerikanischen Südstaaten anstößt, der den SclMiplatz der immer währenden Revolutionen bildete. Zu den rein wirtschaft lichen Motiven, die das ergiebige Mexiko den Amerikanern schon seit Jahrzehnten begehrenswert erscheinen ließen, sind init der Zeit auch politische getreten, die eine Okkupation Mexikos oder doch wenigstens seine bedingungslose Will fährigkeit den Nordamerikanern erwünscht erscheinen ließen. Nach vielfachen Anläufen scheint der Washingtoner Regierung nunmehr die Zeit gekommen zu sein, das mexi- kanische Problem auf die eine oder andere Art zu lösen, eine Angelegenheit, für die man von realpolitischem Standpunkt aus um so mehr Verständnis haben sollte, als die etwas spießbürgerliche ,.Sitten"-Politik des Präsidenten Wilson die Aufmerksamkeit von dem eigentlichen Kernpunkt des amerikanisch-mexikanischen Konflikts abzulenken geeignet ist. Was Mexiko für die Amerikaner wertvoll macht, ist ernmal sein Reichtum und dann und vielleicht noch mehr die große Bedeutung, die Mexiko für einen eventuellen L^^'"^^n-schen Krieg besitzt. Unter diesem Ge- ^'"»i auch das jetzige Vorgehen der Union gegen Mexiko bewertet werden und mag man auch über die amerikanischen Praktiken bei dem Versuch einer Lösung der amerikanisch-mexikanischen Frage sehr geteilter Meinung scin vom wirtschaftlichen Interesse aus betrachtet mßs mich „ns Deutschen wünschenswert erscheinen daü „ Mexiko endlich wieder einmal Frieden und Ordnung ge raffen werden. Ob dies nun durch einen Sieg ode/cstm Niederlage der Mexikaner erreicht wird, kommt erst in Merter Linie in Betracht und ist eine Frage, über die die Meinungen ausemandergehen. Gewiß vermögen die Ve, weit größere Strcitkräfte aufz,«bringen, als Mexiko; doch ist zu bedenken, daß mit einer Blockade' "r mexikanischen Küsten, die bei deren Riesenausdehnung Kunstvenglssungen unil Llasmaleneien sün Kincken unrl Villen. Lnt«IIr1s u. LnselMgs kostenlos. — Kepsrstui-en billigst. 9k>mann, Dl-68l!6n-M1ni1r. rsl. 2l70ä u. 20995. Vollständig überhaupt nicht durchgcführt werden kann, dem Land kein allzu bedcntender wirtschaftlicher Schaden zuge- stigt werden kann, da Mexiko an Lebensbedürfnissen immer noch mehr exportiert, als es an solchen Import erhält. Ter wirtschaftliche Schaden ist bei einem Krieg zwischen Mexiko und der Union für diese zweifellos größer. Kommt es aber zn einem Landkrieg, dann haben die amerikanischen Truppen verhältnismäßig weit ungünstigere Chancen; denn dieser würde sich zu einem erbitterten und lang wierigen Kleinkrieg gestalten, in dein die Mexikaner durch die langjährigen Bürgerkriege geschult sind. Ueberdies rechnet Huerta anscheinend mit der Waffenerhebnng des ganzen mexikanischen Volkes gegen die amerikanische Inva sion, und es ist sehr leicht möglich, daß die Kanonen und Flinten, die von den Bankees seit Jahren den mexikanischen Rebellen geliefert worden sind, jetzt gegen die Truppen der Union losgehen werden. Lorbeeren werden sich die Unions- trnppen in Mexiko Wohl kaum holen und darum ist auch das Bestreben einsichtiger Politiker, darunter auch des Expräsi- denten Taft, verständlich, die noch im letzten Augenblick den Ausbruch des Krieges zu verhindern suchen. Sächsischer Landtag Dresden, den 2t, April 1914 Zweite Kammer. Die Zweite Kammer trat heute in Gegenwart des Finanzministers v. Scydewitz zu ihrer 75. öffentlichen Sitzung zusammen, für welche eine Tagesordnung von nicht weniger als 20 Punkten — sämtlich Eisenbahnangc- legenheiten — ausgestellt worden war. Präsident Dr. Vogel teilt vor Eintritt in die Tages ordnung mit, daß im Einverständnis mit der Staats- regiernng und niit Rücksicht auf die Geschäftslage 'des Hauses die Fristen für die Behandlung von Anträgen abge kürzt worden seien. Abg. Wittig (Kons.) berichtete namens der Finanz- depntation U über Tit. 42 des außerordentlichen Etats für 1914/16 und Dekret Nr. 92 betr. die Fortsetzung der schmal spurigen Nebenbahn Mügeln—Geising—Altenberg nach Altenberg. Sein Antrag ging dahin, die Kammer wolle be schließen: sich mit der Fortsetzung der schmalspurigen Nebenbahn Mügeln—Geising—Altenberg nach Altenberg einverstanden zu erklären und hierzu 631 000 Mark unter Tit. 42 des außerordentlichen Staatshaushaltsetats für 1914/16 zn bewilligen. Staatsminister v. Sehdcwitz bemerkt, daß das Pro jekt der Negierung bedeutend günstiger sei als das früher geplante, da hierdurch eine Verkürzung der Bahn von 9 Kilometern erreicht und große Steigungen vermieden worden seien. Er bitte infolgedessen, dem Anträge der Deputation zuzustimmen. — Die .Kammer schloß sich hierauf einstimmig dem Deputationsantrage an. Abg. Nentsch (Kons.) referierte dann über das j Königliche Dekret Nr. 18 und ^ 3 und Tit. 43 des außer- i ordentlichen Staatshaushaltsetats für 1914/16 betr. die i Herstellung eines schmalspurigen Industriegleises zwischen i Schmiedeberg (Bez. Dresden) und Bärenfells. Sein An trag ging dahin, die Kammer wolle beschließen: sich mit der Herstellung eines schmalspurigen Industriegleises zwischen Schmiedeberg (Bezirk Dresden) und Bärcnfels einver standen zn erklären und die erforderlichen Mittel von 806 000 Mark unter Tit. 43 des außerordentlichen Staats- haushaltsetats für 1914/16 zn bewilligen. — Einstimmig beschloß die Kammer demgemäß. Abg. Ca st an (Soz.) berichtete über Kap. 16 Tit. 19 des ordentlichen Staatshaushaltsetats für 1914/16, Er weiterung des Wcrkstättenbahnhofcs Zwickau (zweite und letzte Rate) betreffend. Er beantragte namens der Finanz- dcputation 7i, die Kammer wolle beschließen: die in Kap. 16 Tit. 19 des ordentlichen Staatshaushaltsetats für 1914/16 zur Erweiterung des Werkstättenbahnhofes Zwickau als zweite und letzte Rate geforderte Summe von 2 266 000 Mark, gemeinjährig mithin 1 132 600 Mark als künftig wegfallend nach der Vorlage zn bewilligen. — Die Kammer stimmte diesem Anträge ebenfalls einstimmig zu. Derselbe Berichterstatter referierte weiter über Tit. 22 von Kap. 16 des ordentlichen Staatshanshaltsetats für 1914/16, betreffend die Versorgung des Hauptbahnhoses Chemnitz und des Nangierbahnhofes Chemnitz-Hilbcrsdorf mit Lokomotivspeisewasser (Ergänzuugsfordcrung). Sein Antrag ging namens der Finanzdeputation v dahin, die Kammer wolle beschließen: u) die bei Tit. 22 von Kap. 16 des ordentlichen Staatshaushaltsetats für 1914/16 zur Versorgung des Hauptbahnhoses Chemnitz und des Ran- gierbahnhofes Chemnitz-Hilbcrsdorf mit Lokomotivspeist- Wasser als Ergänzungsforderung eingestellte Summe von 278 000 Mark, gemeinjährig 139 000 Mark, als künftig weg- fallend nach der Vorlage zu bewilligen; d) die Petition der Gemeinde Enba der Regierung in dem Sinne zur Kennt nisnahme zu überweisen, daß der Gemeinde Enba 2000 Mark als Aufwand für die bei dem Talsperrenbau er wachsenen Wegebankosten aus Mitteln der Staatseisenbahn. Verwaltung zn gewähren sind. — Hierauf wurde der Tepu- tationsantrag angenommen. Abg. Casta n (Soz.) berichtete weiter über Tit. 44 des außerordentlichen Etats betr. die Einrichtung von 19 Kraft wagenlinien sowie über die hierzu eingegangenen Pe titionen. Er beantragte, die Kammer wolle beschließen: die bei Tit. 44 des außerordentlichen Staatshaushaltsetats für 1914/16 zur Einrichtung von Kraftwagenlinien ge forderte Summe von 1800 000 Mark nach der Vorlage zu bewilligen, die hierzu eingegangenen Petitionen, soweit sie nicht besonders behandelt werden, durch die Erklärung der Königlichen Staatsregierung vom 27. Februar 1914 für erledigt zu erklären, die übrigen der Königlichen Staats- regiernng als Material m überweisen. Der Berichterstatter bestreitet, das Automobillinien rentabel seien, wenn man alle Kosten, namentlich auch die Wegeabnutzung, in Rech- nnng setze. Ter Antomobilverkehr sei aber vielfach die ein zige Möglichkeit rascher und bequemer Beförderung. Abg. Barth (Kons.) bittet, die Automobillinien Bantzen, Kainenz, .Königsbrück recht bald einznrichten. — Der Dcputationsantrag wird angenommen. Es folgen Berichte über Petitionen. Aba. C a sta n (Soz.) berichtet weiter über die Petition des Gemeindevorstandes Maune in Pennrich bei Dresden um Errichtung einer staatlichen Kraftwagenlinie Dresden— Gorbitz—Pennrich—Steinbach—.Kaufbach—Wilsdruff. E>' beantragte, die Kammer wolle beschließen, die Petition des Gemcindevorstandes Manne in Pennrich bei Dresden um Errichtung einer staatlichen .Kraftwagenlinie Dresden— ; Gorbitz — Pennrich—Stcinbach—.Kaufbach—Wilsdruff der f Königlichen Staatsregiernng als Material zn überweisen. — Die Kammer beschloß einstimmig demgemäß. Abg. Schnabel (Natl.) referiert namens der Finanz, depntation lr über die Petition des Landwirtes Friedrich > August Dietzsch in Notschan i. V. betr. die Errichtung einer j .Kraftwagenlinie Neichenbach—Mylau—Netzschkau mit Fort- ; setznng über Elsterberg nach Langcnbuch bei Mühltroff. ! Sein Antrag ging dahin, die Kammer wolle beschließen: die ! Petition des Landwirtes Friedrich August Dietzsch in Not- schau i. B., die Errichtung einer .Kraftwagenlinie Reichen- bach—Mylau—Netzschkau mit Fortsetzung über Elsterberg nach Langenbuch bei Mübltroff betreffend, durch die Cr- klärung des Königlichen Finanzministeriums vom 27. Fe- brnar 1914 zu Nr. 228, Eiscnb.-Neg. 1> unter 4, für erledigt zn erklären. - . Nach einigen Ausführungen des Abg. Merkel (Lib.) wird einstimmig antragsgemäß beschlossen. Abg. Jllge (Soz.) berichtet über die Petition des Gemcinderates in Gautzsch mit Anschlnßpetitionen der Ge meinde und des Rittergutes Zöbigker, sowie der Gemeinden Prödel und Cospuden und des Stadtgemeinderates zu Zwenkau um Errichtung einer staatlichen Motorwagenlinie Leipzig—Zwenkau. Er beantragte, die Kammer wolle be schließen, die Petition des Gemcinderates zn Gautzsch mit Anschlußpetitionen der Gemeinde und des Rittergutes Zöbigker sowie der Gemeinden Prödel und CoSpnden und des Stadtgemeinderates zu Zwenkau um Errichtung einer staatlichen Motorwagenlinie Leipzig—Zwenkau der König lichen Staatsregiernng als Material zn überweisen. Abg. Friedrich (Kons.) verwendet sich für die Pe tition, auch Abg. N i tz s ch k e - Leutzsch (Natl.) trägt ver schiedene Wünsche vor. — Der Antrag des Referenten wird ohne weitere Debatte angenommen. Abg. Möllcr-Schönefeld (Soz.) berichtet namens der Finanzdepntation li über die Petitionen der Stadt- gemeinden Nochlitz, Mittweida, der Landgemeinde Topf- f scifersdorf und des Ortsvereins Königsbain um Errichtung z einer staatlichen Kraftwagenverbindnng zwischen Mitt weida—Nochlitz. Der Referent beantragte, die Kammer »volle beschließen: die Petitionen der Stadtgenieinden Nocb- litz, Mittweida, der Landgemeinde Tovfseifersdorf und des Ortsvereins Königsbain zur Errichtung einer staatlichen Kraftwagenverbindnng zwischen Mittweida--Nochlitz der Königlichen Staatsregiernng in dem Sinne zur Kenntnis nahme zu überweisen, das; besonders der Landgemeinde Königshain eine böhere Beihilfe zum Straßenbau ver mittelt wird. — Die Kammer beschließt ohne weitere De batte demgemäß.