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dorser Zeitung u »«»«Iiruer, G«a<dche-M»-Adnck» St» M Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und Gemeinde - Mit den Beilagen .Neue Illustrierte« »Mode »ad Hrim* «rd »Der Kobsld". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Stühle, Ottendorf-Okrilla. MeOltngs- Diese Zeitung veröffentlicht die der Gemeinderates mb AszeWM amtlichen Bekanntmachungen pt Ottendors-OLrilla. Dt» ,vttr»d»rf« 8«itmrg- «rscheüü vt««- t»S, V,«mr«a- »w EmmaLrvL. » v« »üS V«gd» » t«d« «losat» brtimü 8 A« F«I« tzih»r,r V«o«V sNrt», »d. s«ch. L ü Lr«w»<lch« VWn«se« dir B«trt«b« d« ü S d. Stes-rrnt«« »d. d. H 2 «kaMmlz«) h«t »« »«Ah«, » Z kW«h «« A«s««a »d« «ach»^««« h« « S 8»<d«e «. neckP-h-Mr v. L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. j» Nummer Freitag, den 30. September M7 26. Jahrgang. Lertliche» «nd EächfisKeS. Dttendorf.Dkcilla, den 2z. September <?27. — Die Mieterhöhung am 1. Oktober. Am 1. Oktober tritt, wie breit« angekündigt, ein« lOprozeutige Mieterhöhung ein, so daß die gesetzliche Miet« dann 120 v. H. beträgt. Die Verordnung für da« Reich vom 11. März lautet: „Die gesrtzliche R ete beträgt vom 1. April 1927 ab mindesten« 110 v. H. und vom 1. Oktober ab mindestens 120 v. H. der Friedensmiele „ Di» Verordnung für Sachsen vom 28. März lautet wie folgt: „Auf S und de« Rrichsarbeitsminister« üb^r Festsetzung einer Mindest- höhe der gesetzlichen Miete vom 11 März wird die gesetz- Mitte vom 1 April 1927 ab aus 110 v. H. und vom 1. Oktober 1927 ab auf 120 v. H. der Friedensmiet« festgesetzt". Lomnitz. Diesen F eitag ist et Herrn Kantor P-ch und Gemahlin vergönnt da« F-st der silbernen Hochzeit zu begehen. Lausa. Der seit annähernd 3 Jahren hier tätige Pfarrer Fischer, vorher in Lichtenstein (Sachs. Schweiz), hielt nach 40 Jahre langer Tätigkeit am Sonntag seinen Abschied»gotte«dienst und trat am gleichen Tage in den Ruhestand. Seiner Abschiedspredigt, gegründet auf Römer 14, 17, gab er das Thema: „Das Recht muß un« doch ble be l" Oberstleutnant von Randelsloh, der Vorfitz-nde der Ki chenoertrelung, widmete ihm herzliche Wort« de« Danke«. Durch Gemischte C^öre sowie Duetts wurde der einduckrtirse Gottesdienst vr schönt. Altar und Kanzel waren mit Blumenkörben, Weinrakru und köstlichen Rosen stimmungsvoll geschmückt. Pfarrer Fischer wird seinen Lebensabend Klotzsche-Königtwald verbringen, da« geistliche Amt in Lausa aber bi« zur Wiedrrbesetzung durch da« Kon sistorium stellvertretend weiter verwalten. — Der hiesig« Sewerb«ver«in gründete eine Gewerbe- bank um seinen Mitgliedern die vom Staate für den Mittelstand bereitgestellten Kredite zugängig zu machen. Dre« den. Die Kolltbiebe die seit einiger Zeit die Straßen Dresden« unsicher machen und er in der tz-upisache auf den Diebstahl von Wrbwaren abgesehen haben, sind am Montag erneut erfolgreich an der Arbeit gewesen. Wiederum find ihnen von ungenügend be- aussichtigten Rollwagen Frachtgüter von beträchtlichem Wkite in die Hände gefallen. Gegen 9,30 vormittag« er- beuteten sie vor dem Grundstück Ammonstraße 41 einen Ballen mit 240 Stück Handtüchern, gegen 11 Uhr vor mittag« in der Twmprtrrstraße ein Packet mit zehn Kilo gramm Papierservietten und gegen 12,30 mittag« zwischen der Struveftraße und Bürgerwies« einen Ballen mit 120 Stück Handtüchern 36 Wischtüchern und 19 Tischdecken. — Am Dienstag gegen 1,30 nachmittag» hat sich von der August »»brücke «ine 23 jährig« Heizersehefrau von hi« mit ihren drei Jahre alten Kinde in selbstmörderischer Absicht in die Elbe gestürzt. Mutter und Kind wurde» von zwei auf der Elb« mit Sandbaggern beschäftigt«» Arb«it«rn drn Fluten entrissen und an Land gebracht. Während die Mutter noch lebte, war bei dem Kinde der Tod bereit« tingetreten. Neustadt. In der hiesigen Volksschule stürzte der 7 Juhr« alte Schüler Kurtze so unglücklich von der Treppe daß er sich eine Gehirnblutung zuzog, an d«ren Folg«« «r im Krankenhau« kurz darauf verstarb. Gottleuba. Dir Oberpofldirektion hat für da« Fernsprechamt Gottleuba bis 1 Dezember genehmigt, daß da« Fernsprechamt für die Te tnehmer Tag und Nacht ge- öffnet ist. Für alle anirschloffenen Teilnehmer düste diese« Entgegenkommen größt Beruhigung auswirken, um so mehr al» die Ausräumung-arbeiten usw. nach drr Un- wetterkatafirophr noch nicht beendet find. — Trotz strömenden Re^en« war der letzte Sonntag für Gottleuba und das Hinter! nd «in recht verkehrsreicher. Mehrere Autobusse brachten Boucher von Pirna und Wnßer Hirsch nach dem schönen Go 'leubatal. Abend» 7,11 Uhr muste ein Vorzug nach Pirna abgelassen werden, v-' 30 Achsen halte. Die Besucher Gottleuba« und de« Oeisen- grunde« kommen bei den Besichtigungen d«r Hochwasser- schädrn auch jctzt noch immer auf ihre KostlN. Löbau Bei der Abnahme der von den Magiru«- Werken in U'm für die Stadt Löbau und den Bezirk Lübau prlt selten etwa 30 000 Mark kostenden Automobil MvtorstUnspUtze steil;« mau au Heu HO - PZ - Pump«oior außergewöhnliche Anforderungen, di« aber voll erfüllt wordrn sind. Er galt, das Waff r der Löbau au« den Tale herauf in einer 400 Meter langen Schlauchleitung nach der oberen Stadt zu tceibrn und dort das Rathaus und den hohen Rathau«turm erstmalig mit Wasser der Löbau zu über- schütten. Zu der Autospritze, die zugleich sl« Mannschaft»- und Schlauchwagen dient, wurde al« Anhänger «ine Zwei rad-Motorspritze von 35 PS geliefert, die infolge ihrer Be- wegl'chkeit sich auf drn Dörfern leicht an die Bäche und Ort«triche heranbringen läßt. Marienberg. Im Ort«teil HütteMund stürzte unterhalb de» Bahnüberganges der Kraftwagen de« hiesil en Kohlenhändler« und Spediteur» Morgenstern infolge plotz n« eine« Rüfen» in den Straßengraben. Der Besitzer wurde durch Glassplttter im Gesicht so schwer verletzt, daß er in« Kiankenhau« gebracht werden mußte, während der Chauffeur mit dem Schrecken davonkam. Limbach. An drr Ecke d«r Chemnitzer und Hohen stein«! Straße verlor «in Motorradfahrer die Gewalt über sein Rad und fuhr in dir Ladenlür de« Munufakturwaren- grschäst« von M hner. Die Maschine wurde vollständig zertrümmert: der Fahrer erlitt so schwere Verletzungen, daß er Aufnahme im Krankenhaus fiaden mußte. Limbach. Seit einiger Zeit war der 37 Jahre alte Kurt Willy Kühn au« Erchlaide bei Waldenburg bet dem Handeltmann Iuliu« S: in al« Hilf«arbeit«r br- schäftigt. Als ihm von seinen Arbeitgeber am Sonnabend nachmittag ein mir zwei Pferden oespauntec Schleifwagen zum Abliefern von Kartoffeln übergrbe« worden war, hat er sich mit dem Gespann «utfernt und ist bi» jetzt nicht wieder zurückgrkchrt. Kühn ist in Richtung Rüßdorf ge- sehen worden. Er wird wahrscheinlich da» unterschlag«« G-spann zu veräußern such«». Mügeln. Gestern früh 5,20 Uhr sand da« Eisen- bahnpersonal dec Haltest«!!« Schwrta in der Wartehalle eine weibliche Person in völlig erstarrtem Zustand« be- wul.tlo« auf. Im Munde halt« sie ein Taschentuch und nicht weit davon lag ein blutige« Kleidungsstück. Der so- fort benachrichtigte Arzt und di« Gendarmerie sorgten für Uchersührung in« Bezirkskrankenhau« Mügeln, wo die Person noch darnisderli«gt sie ist noch nicht Vernehmung«- fähig. N-H d-n Vorgefundenen Papie.en handelt e« sich um ein« gewisse Hedwig Fiolrk au» Hindenburg O.-S. Es fehlten all« Anhaltspunkte in dieser gehrimnirvollrll An- gelrgenhrit. Lugau. Ja der vorvergangeuen Nacht wurden Be wohner de« Hause« Siollberger Straße 29 hier durch einen schüßähnlichen Knall au« den Schlafe geschreckt. Der Schuß hatte di« Wirkung, daß si-ben Fensterscheiben auf der Giebelseite de» Hause« nach innen eingedrückt und zer trümmert wurden. Bet näherem Absuchen der Umgebung de» Hause« fand man an der Toreinfahrt im Erdboden «in 5 Zentimeter tiefe« und 15 Zentimeter im Durchmesser große« Loch, da« anscheinend von einen Sprengkörper auf- gerifft» worden war. Vor einem der beschädigt«» Fenster hatte in einer Schlafstube «in Bett gestanden. Die Person die darin schlief ist jedoch nicht verletzt wordrn. Nach den bisherigen Ermittlungen hat die Tat krinen politischen Hintergrund, vielmehr dürste e« sich um einem Bubenstreich handeln. Am Tatort wurd-n noch RHe einer verbrannte» Zündschnur vorgefvnden. Usber die Person de« Täter« ist bi« j.tzt noch nicht« bekannt. Zu gleicher Zeit, al« di« Detonation erfolgt«, ist von Anwohnern gehört worden, daß auf d«r Straße in unmittelbarer Nähe de« Tatort«» ein Auto oorgefahren ist und anscheinend gewendet hat. Dicse« Aulo ist noch nicht ermittelt da« Käminalamt C-emuitz setzt 200 Mark Belohnung für dir Ermittelung der Täter au». Plauen Der Kraftwagenführer Rudi Müller aus Syrau fuhr heute morgen mit seinen Motorrad, auf den der 22 jährige Schaeideraehilf« Emst Angermeier au» Syrau mttsuhr, auf den Weg« nach Plauen, unweit de« „Echot", mit solche Wucht gegen «inen Baum, daß Müller sofort eine« G.ntckbruch rrlag, während Angermeter ku>j danach im Krankenhaus an den Folge» «tue« Schäo.l- bruche» erlag. Auf der Paueu—Hosen« Staat«straße in , der Nähe von Mrßb -ch stießen mehren Kraftwagen zusomm-v und zwar rin Personenauto au« Meerane, «in Perlon«»- zwage« aus Zittau und ein L eferwagen einer Mch'tzr !Fi-ma. Die Gattin des Mrrnnn r Autobesitzer« wu d« au» de« W-g.u t,:fchli.use« uad erlitt echMch.u Lch^ru. Eingesandt. Für diese Veröffentlichung übernehmen wir nur die preßgesetzliche aber nicht die ideelle Verantwortung. Di« gegruwärtige unter de» Hrrreu Gemtiudeverordnettn bestehende» erheblich«» Meinung«oerschi«deuheiteu wegen der SlraßenbrrrenuunM haben den Vorstand des Ort«- und Bürgers«,in» veranlaßt, zu der Angelegenheit da» Bort zu nehmen. Nach seinen Sitzungen und nach süner ganzen Geschichte ist der Ortsoerein verpflichtet und berechtigt Wünsch« bei Skraß«ubeueknungen zu äußer». Nach drei Gesichtspunkte» sind bisher dir Straßen- bemunungen ersolgt und zwar bi« in die neueste Zeit. Man benannte Straße» nach dem Ort, nach dem sie führen z. B. Radeberger Straß« Lomnitz« Straße «tc. oder man benannte Straßen nach den Hauptgebäuden, die an ihr liegen, z. B. Mühlstrabe, Bahnhofstraße, Förstereistraße. Zweiten» benannte man Straßen nach heimatlichen Gesichts punkt. So finden wir die Teichstraße, Frankeufurt, Wein- bergflrsße und endlich suchte man besondere verdiente Männer zu ehren, z. B. dir Ernststraße, die Werthschützstraß«. Dir Bmenuung nach den drei vorhergenanntrn Gesicht»- Punkten haben sich bewährt. Sie sind den Einheimischen von allen Anfang an geläufig gewesen, weil sie einen Sinn hatten, der jedermann verständlich war. Für die Fremden aber bieten die Straßennamen eine gute Orientierung. Auf Grund der quten Erfahrungen glaubt der Ortrverei», daß die «euru Straßen nun nach den drei Gesichtspunkten si^ngrmÄ BPichuunarn «halten können und sie schlagen vor die Straß« nach der Turnhalle Tmnerw«g od«r -straße, di« Straße im Staatsbeamteuhau» entweder Pegalozzistraß« oder Hermann Lthmaunstraßr, den anschließ«nd«n Platz Friedrich Ebert Platz, die Straße nach dem Ga»w«rk entweder „An der Mark" ober Gaswerkstraße, uud «ndlich die Verbindungsstraße zwischen Radeburger- und Dresdner Straß« Poststraß« zu bruennrn. Ein« Begründung ist fast überflüssig so klar sind di« Bezeichnungen. Nur kurz sei «wä. ut. Di« Straß« nach den SaatSbeamtenhan« möchte zu Ehren d«s Menschenfreunde« und Lehrer« von Stanz: Pestalozzifiraß« genannt werden. Diese Ehrung ist au« doppelten Grunde finnig, denn da» Jahr 1927 ist da» P.'stalozzijahr und all« Vorau«sicht wird nächste« Jahr der An- sm g zum Zrntralschulbau beginnen, dis ja au diese Straße kommeu soll. Nächste« Jahr soll auch uebeu der AMHeke die Post gebaut werden, daher führt di« Straße an Ser Apotheke die Nammbezeichuung Poststraß«. Im V lk«- munde wird der Teil, durch den die Straß« am G:«w.rk führt „dir Mark" genannt, da« soviel bedeutet wie dir Grenze. Wenn mau an den Namen Ga«w«iktstraße au- stoß nehmen sollte, so wäre „un der Mark" eine r«cht ge eignete Benennung. Auch der N me „Hermann Lehmann Straße" für einen Straßrnzug «»scheint gerade in diesen O «teil, in dem die Gemeindehäuser stehen, recht passend; d an dlesrr Ottsteil ist seiner Initiative zuzuschrriben. Den freien Platz an der Turnhalle al» Friedrich Ebert Platz zu benrnnev, ist nicht nur zeitgemäß, sondern ist ein Akt der Dankbarkeit uud Verehrung für den ersten Reichspräsidenten. Durch diese erwähnten Straßenbenruvungen hofft der Ort«- verein allen denen einen Dienst erwiesen zu habe», denm e« b«i Straßennamen darauf ankommt, daß sie Volkstüm lich find und im Ortsintereffr liegen. Die nach Politikern benannten Straße werden jederzeit bei einen Teile der Br- oölkemng ein Mißbehagen auslösen, gleichviel ob e» Politiker von rechts oder link« find. Daher der Wunsch de« Ottsverei'-»: Mögen die neuen Straßennamen wie die alten nicht trrnmnd sondern einend in der Einwohner schaft wirken.