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Annadme von Antülidlaunaen b>» AlMiminass S litis Do»» »»!> ilnkrla»- »in Morikiitirnik x> v> ' ii bis ' :i Hin Dis l ivaliiäkGiuud «kiie na. » SiU>en> so Pio «» kii»!>.»miini aui :>»> Pnvaüsilk »Pi, ^ dier>l>aliiae3e>l«<it«.U>n «kinudi oSkr cui Tklttcü« so Aa In Numineni »ach Lonn- und stein- iaakn I bk, rivaliisk Ärundttilen so. «o de, « und «> Via nach be ionderem Lani AnbwSriiae Aut träae nur aeaen Barausdktaiiiun,. vkiradiLtter werden mit io lv»a bkikümkl, stklnivreibaniiiilut!: ««t l Nr- U und Nr- LÖSS. VoUsILuäisv Ilvl8v-^u8rü8lull8vll u«,«rt Lodert Luurv, GR»» Ä>ß Der Fall Löhning. Katastrophe Hanla-PriinuS. Hosnachrichtcn, Tödtc» von Geflügel. VN»» <dLV» Deutsche Turnklschast. Blitzgesahr. Schultvoit, GerichtSvelbandlungcn. Muthmaßlichr Witterung: Kübl. zu Regen neigend. ffrcitag» 1. August 1W2. dis/sn cst« „Dresrin«»' ^ao/ttic?tkc»" i/>ren Laser»» reAelittttSsiA am sc^ttcf/s/er» ckia LAr Lkonake ttner SGI»e«I»tbvD' adorini»«» <ii« Leser »n Dresc/s^ a»«ci «/essen ^oror/en ^/«rse»^//st. ^p/suen, ^öü/cra de» r/or //au^lAr»e/ici/<L- steil« /l/ar-,ens<r. SS «nck «len al/e» eoä>/s dc/rnr/lic/ten ^»r- na^mei<ai/eit »um -?- a«ss ro» / L-» -r-». Z^»^«s^LoLor» L^ost- »m /)eit/sc/»en Ikerc/iSAsbiÄs «esrcien L«<ellu»i-a» »m 2 in Oeslsrrerc^- l/nFarn »u 2 Lrsnen 96 //eiisrr» anAenomkna»». Der Fall Löhning. Der i»« der unliebsame» Bedeutung des Wortes sensationelle Fall deö Provinzial-SteuerdirektorS und Geh. Obcrfinauzraths Löhning in Posen hat eine persönliche und eine politische 2eite. Jene erschöpft sich in der Art, wie von Ncgierungswegen die Ver lobungsangelegenheit des Herrn Löhning behandelt worden ist, diese gipfelt in der Stellung des Gcmabrcgcltcn zu der Polen politik der von ihm vertretenen Regierung. Für daS Ansehen des hohen preußischen Beamtenthums wäre es zweifellos vorthcil- haster gewesen, wenn beide Angelegenheiten sorgfältig auseinander gehalten worden wären. Da man an leitender Stelle aber einmal beliebt hat. sie zu verquicken, so sollten wenigstens auch die Folgen eines solchen Vorgehens in den Kauf genommen und die unver meidlichen kritischen Ausstellungen dort, wo man sich schuldig fühlt, eingehend gewürdigt werden, damit für den dringend nöthigeu Wandel in gewissen fatalen Verhältnissen an der Ost- grenze der preußischen Monarchie endlich die Bahn frei wird. Soweit die Berlobungsgeschichte deS zwangsweise pcnsionirien Herrn Löhning allein in Frage kommt, stimmt alle Welt, sofern sie sich in „westlichen" Anschauungen bewegt, ohne Unterschied der Parteirichtnng sachlich darin überein, daß hier ein höchst befremd licher Ausfluß des engherzigsten Kastengeistes und Kasinesenthums zu Tage tritt. Schon für gewöhnliche Verhältnisse mutz cs geradezu als ein Unding erklärt werden, daß die ganze gute Gesellschaft eine- Platzes von oben bis unten förmlich revolutionirt wird durch die einfache Thatsache der Verhcirathung eines ihrer Mitglieder mit einem in jeder Beziehung tadellosen Mädchen, das lediglich da« Unglück hat, keine „standesgemäße" Partie zu sein. Nimmt man vollend» hierzu noch die Erwägung, in welcher exponirtcu Lage sich das Deutschthum in den polnischen Gegenden befindet, bedenkt man, wie jede seiner Handlungen von polnischen Spähern mit Lrgusauge» bewacht wird, dann mutz ein derartiges Verhalten im Angesicht de- nationalen Feindes vom deutschen Standpunkt aus ganz und gar unbegreiflich erscheinen. Ter praktische Erfolg kann jedenfalls nur der sein, daß die Hervorkchrung zersplitternder Standesvorurtheile an Stelle einer festgeschlossenen Einigkeit die Stellung des DeutschthumS im Osten noch weiter schwächt und herabdrückt. Die von Herrn Löhning über die amtliche Behänd- lmig seiner Verlobungsangelegenheit zum Besten gegebenen Einzel- heilen vermögen den üblen Eindruck der ganzen Affairc auf Freund und Feind nur auf daS Aeußerste zu verstärken und sind wie dazu geschaffen, ein allgemeines Kopffchütteln hervorzurusen. Höchst verletzend wirkt zunächst die soziale Werthschätzung, die dabei dem Jeldwebelstande entgegcngebracht wird. „Der Vater der Braut ist früher einmal Feldwebel gewesen!" Das ist „»iioeleing" für die grsammte gute Gesellschaft Posen». Muß man aber nicht der „Boss. Ztg." Recht geben, wenn sie schreibt: „Ein Feldwebel, der mit seinem Versorgungsschcin bis zum Range eines Regierungs- sekretärs anssteigt, ist ein tüchtiger, strebsamer und begabter Mann, der der allgemeinen Achtung würdig ist. Dem Sohne eine» preußische» Feldwebels steht der Weg zu den höchsten Ehrenstellen nach Maßgabe seiner Fähig- kette» und seine» Fleißes offen, er kann Land- gerichtspräfldent, General, Staatssekretär werden, und wir haben Beispiel« a« der -and. daß er es geworden ist." Warum soll nun also auf der an sich durchaus «hrenwerthen uud einwand- freien Tochter eine» solche« ManneS grundWtzlich «in so unauslösch. sicher gesellschaftlicher Makel ruhen? Eine derartige Auffassung widerspricht durchaus der de» modernen Mensche» sonst in Fleisch und Blut übergegangenen Lehre, daß in unserem Zeit alter nur der sittliche Eigenwcrth der einzelnen Persönlichkeit für seine Benrtheilung durch die Gesellschaft und die Allgemeinheit in Betracht kommen dürfe. Wie eigenartig, um keinen stärkeren Ausdruck zu gebrauchen, muthet es ferner an, wenn der Ober- Präsident kaltblütig erklärt: „Ein Ministcrialrath, ein Oberregicr- uugsrath mag eine solche Heirath schließen. Sie aber in Ihrer Stellung als Provinzial-Stcucrdirektor können die Tochter eines Feldwebels ebenso wenig Helrathen, wie ein Oberst dies könnte." Ob die Minister!«!- und Obcrrcgicrungsräthe von dieser ihnen unter so eigenthümlichcn Umständen gnädigst gewährten Liccnz sonderlich erbaut sein werden? Eine weitere ungemeine Selt samkeit liegt darin, daß der Obcrpräsidcnt sich ausdrücklich auf die übereinstimmende Ansicht des kommandirendcn Generals be ruft. Ta muß man doch fragen: „Was hat die militärische Be hörde eines Platzes mit der Hciraths-Angclegcnhcit eines Beamten der Eivilvcrwaltung zu thun?" Wollte nian den zufälligen Um stand. daß der Vater der Braut früher einmal Feld webel gewesen ist, für eine solche Zuständigkeit der Militär behörde den Ausschlag geben lassen, dann käme man ja in kon sequenter Meitercnüvickclung dieses Prinzips zu wahrhaft unge heuerlichen Folgerungen. Anderwärts nimmt man Vorkommnisse dieser Art nicht gar so tragisch. Außerhalb der östlichen Regionen lassen sich sowohl in Posen wie anderwärts eine ganze Anzahl von HeirathSfällcn Nachweisen, die theils genau so liegen, wie die Posener Ange legenheit, thcils sogar noch gewisse erschwerende Umstände aus- zuweiscn haben, ohne daß deshalb der „Schuldige" von der Gesellschaft in Acht und Bann gethan worden wäre. Nichts der gleichen! Man kann sich deshalb auch in dem vorurthellssreieren Westen nur schwer einen richtigen BcrS aus der Sache machen und sucht krampfhaft nach anderen plausibleren Gründen: so findet sich eine geheimnißvollc, aber gänzlich beweislose Andeutung, die Maßregelung Herrn Löhning's sei wegen „anderweitiger ver wandtschaftlicher Beziehungen" erfolgt. Wer indessen Land und Leute in Posen kennt, weiß, daß man nicht in die Ferne zu schweifen braucht, um den richtigen Grund zu finden. Es herrscht thatsächlich in jenen östlichen Gegenden der preußischen Monarchie ein übermäßig ausgebildeter Kastengeist: der die sonderbarsten, hier zu Lande ganz unbekannten Blüthen zeitigt: ein echtes und rechtes Erzeugniß dieses Kastengeistes ist auch der Fall Löhning, soweit die amtliche und gesellschaftliche Behandlung der Ver- lobungs-Asfaire in Frage kommt. Gute Familie und standes gemäße Verbindungen gelten ja gewiß auch, und nicht mit Un recht, in der übrigen Welt viel, selbst außerordentlich viel: in Posen und Umgegend aber bedeuten sie für die gesellschaftliche Werthschätzung einer Persönlichkeit geradezu Alles. Bezeichnend für die eingerissencn Mißstände ist der Kampf, den der Reichs kanzler Graf Bülow in höherer Erkenntniß dessen, was Noth thut, gegen das Uebcrwuchern der Standesvorurtheile im Osten führt. Nicht genug, daß der Reichskanzler sich im preußischen Abgeordnetenhause im Ansange dieses Jahres in seiner bedeut samen Polenrede ausdrücklich gegen das „Mandarincnthum" in Posen aussprach, hat er auch an die zuständigen Stellen einen Erlaß gerichtet, in denen er die dortige Beamtenschaft er- mahnt, stets ihrer besonderen Pflichten eingedenk zu sein und sich nicht kastenmäßig abzuschlichen, sondern durch freundliches, liebens würdiges und zuvorkommendes Wesen sich die Herzen der Be völkerung zu erobern und insbesondere mit den ansässigen Deut schen durchaus aus dem Fuße der Gleichheit zu verkehren. Hier nach muh wohl in der That in Posen im Punkte der Standes- Anschauungen etwas saul sein, und Herr Löhning darf begrün- deten Anspruch daraus erheben, den «Opfern der Standcsvor- urtheile" zugezählt zu werden. Gleichwohl wäre es falsch, wenn man nun mit der radikalen Presse aus Herrn Löhning dnrchano einen weißen Raden machen und die politische Seite der Angelegenheit ganz ignoriren wollte. Auf daS Verhalten und die Persönlichkeit des Haupthelden in dieser halb tragischen, halb komischen Episode sollen vielmehr auch manche recht ungünstigen Streiflichter. Einmal ist es ein für einen Beamten in jedem Falle bedenkliches Verfahren, wenn er sich in der Weise, wie Herr Löhning es gethan hat, in die Oeffcntlichkcit flüchtet, dabei amtliche Interna preisgiebt und sich von Sozialdemokratie und Radikalismus im jubelnden Ehore als einen der Ihrigen lob preisen läßt. Sodann aber Hot Herr Löhning trotz seiner hohen amtlichen Stellung nichts darin gefunden, der Pole «Politik seiner Regierung fortgesetzt ganz ungenirt Opposition zu machen. Er hat nach seinem eigenen Geständnis; u. A. gegenüber einem Mi- nisterialkommissar sich schriftlich dahin geäußert, daß er „den HakatismuS und dessen gegenwärtigen Einfluß für verderblich für die Provinz und geradezu schädigend für daS Deutschthum halte". Zum Verständnis; sei hierzu bemerkt, daß der Ausdruck „Hakatis- mus" nach den AnsangSbuchstabcn der Namen der drei Begründer des deutschen Ostmarkenverein», der Herren Hansemann, Kennc- mann und Tiedemanit, aebildet und zur Bezeichnung einer kraft- vollen, zielbewußten Polenpolitik allgemein in Gebrauch genom men worden ist. Ferner hat Herr Löhning dem Oberprästdenten zu verstehen gegeben, daß er „bei seiner milden Gesinn ung für die Ausführung der jetzigen Polrnpolitik nicht der richtige Mann sein würde". Demselben Oberpräsidenten aegenüber bat er da» Borgeben der Regierung in der Wreschener Äffaire für einen „Fehler" erklärt. Gerade in seiner politischen Haltung zur Polenfrage zeigt sich Herr Löhning als ein stammechter Gproßling eben jener Burcaukratie. gegen die er jetzt plötzlich seine Angriffe richtet, weil er in gesellschaftlicher Be- -iehung in Folge einer Verfehlung gegen ihre starren Gesetz .ihre Nackenschläge hat suhlen müssen. ES ist nämlich offenes Geheim- niß, daß euie ziemlich einflußreiche Richtung unter der Posener Beamtenhierarchic ezistirt, die eS dem HakatiSmus nicht Vergeber kann, daß er ohne Hilfe der Bureaukratie und thcilweise im Wider spruche mit ihr aus sich selbst heraus die antivolnische Bewegung in die richtigen, auch von ver preußischen Regierung jetzt ancrkanu len Bahne» gelenkt hat. Zu dieser Richtung bekannte sich noch seinem eigenen Zugeständnis auch Herr Löhning. Wo blieb nun aber angesichts einer so offenen Auflehnung eines der höchsten Provinzialbeamtcn gegen die RegierungSpolitfl der unmittelbare Vorgesetzte des Herrn Löhning im prciißiichen Ministerium, Freiherr v. Rhcinbave»? Schon lange Zeit, viele Monate vor seiner Verlobung, war die politische Stellungnahme Löhning's den maßgebenden Kreisen bekannt geworden, aber man sab sich nicht veranlaßt, ihn deswegen irgendwie zu behelligen: erklärte doch sogar der Oberpräsident noch im letzten Augenblicke unmittelbar vor dem Eingänge der miniiteriellen Entscheidung aus drücklich, seine Haltung in der Polensragc „vermöge ihm nicht de» Hals zu brechen". Erst als die nichtstandesgemäße Verlobung Herrn Löhning's ruchbar wird, „kommt Leben in die Bude". Da wird der Minister „erzürnt", und nun wird nebenher auch die Polensragc hcrbcigezogen, um Herrn Löhning davon zu über zeugen, daß er pensionsreis sei. Das Alles läßt aus erhebliche Mängel in der preußischen Verwaltung, so weit cS sich um die Polensragc handelt, schließen und führt zu der im nationalen Interesse zu erhebenden Forderung, daß der gesummte preußische Regierungs- und Verwaltungsapparat nachdrücklich und harnionisch znsammenarbeiten muß, um es in den bedrohten Gegenden künftig unmöglich zu machen, daß Beamte, die in den nationalen Abwehr- maßrcgcln der Regierung eine „nutzlose Verfolgung" der Polen erblicken, ruhig an ihrer Stelle verbleiben Neueste Dralstmeldungen vom 31. Juli 'Elsen, In einer Zechenbeßtzerversamnilung des Kohlen- syndikats fühlte, der „Rheinisch-westfälischen Zeitung" zufolge, der Vorstand ans, daß die Statistik über die Fördern»«! und den Absatz allerdings kein besricdigcndes Bild ergäbe. Die Verhältnisse in der Eisenindustrie seien wenig geklärt und die Beichästigniig außerordentlich verichiedcn. Eine abschließende Benrtheilung der Gci'amintlage sei nicht möglich, aber nach dem Erachten des Vor standes seien greifbare Gründe für den Mangel an Vertrauen, wornnrer das Erwerbsleben litte, kaum vorhanden. Der Vor sitzende stellte seit, daß die Behauptung eines Kölnischen Blattes, die Verhandlungen mit den außenstehenden Zechen zwecks Bei- tiitts zum Koblensundikat seien als gescheitert zu betrachten, den Thatiachcn nicht entspricht. ' Ferleiten. Heute Nacht wurde der Malermeister Franz Müll er-Dresden unterhalb des südlichen Psandelglrtschcrs in der Nähe des Glocknerhanics todt ausgesundcn. Die Todes ursache dürfte ein Schlagansaü infolge Erschöpfung gewesen sein. ' Hang. Nach einer amtlichen Meldung aus Surinam sind unter den Eingcwandertcn einer Pflanzung zu Marien- burg Unruhen ausgebrochen. Ter Leiter der Pflanzung wurde getöstet. Die Truppen feuerten ans die Aufständischen Von den Letzteren wurde» 13 gelödlet und verwundet. 'London. Unterhaus. Bei der Äerathung des Hecres- bndgets tadeln verschiedene Mitglieder des Hauses, daß man z» Beginn des Krieges Schnellsencrgeschntze aus Deutschland an gekauft habe. Brodrick erwiderte. eS sei wahr, daß diese Geschütze Fehler halten, aber nachdem diese verbessert worden, hätte» lene Geichütze eine größere Schußweite und wären schneller und sicherer im Feuern, als es die britische Artillerie damals war. Der Spruch deS Seeamts über die Katastrophe bei Nienstedten. Hamburg. lPriv.-Tel.j Verhandlung vor dem Secam!. Der erste Zeuge ist Kapitän Sachs von der „Hansa", der un- vcrcidet aussagt: Er habe vor der Katastrophe erst grünes Licht gesehen, dann ^Minuten lang ro!hes:v!ötz>ichsci dieses verschwunden und man habe wieder nur grünes Licht gesehen. Zur Verhütung dc, Kollision sei cs nun zu spät gewesen, da die Fahrt zu schnell war Signale vom „Primus" oder den Gesang der Passagiere Hab er nickt gehört, auch gar nicht gewußt, daß sich vor ihm ein Passagierdampscr befinde. Kerner sei ihm nicht bekannt acweßw. daß Passagierdampscr an der Nienstedtener Brücke anlegtcn. Kapitän Peters vom Primus", der ebenfalls unvereidigt blcivt. giebt zu, ein falsches Fahrwasser genommen zu haben. Er Ihne das immer, wenn das Wasser frei sei. Ais er das Hcrankomme des Schisses gesehen habe, habe er geglaubt, »och vor ihm d> Niensiedtencr Brücke erreichen zu können. Er erklärt welker, nur mein grünes Licht kann von der „Hansa" gesehen worden sein, es ist unmöglich, daß diese ein rothes Licht 2 Minuten lang erblickt habe. Ich bin so nahe an Strand gefahren, daß die „Hansa" sestfahrcn mußte. Ich habe ei» Signal gegeben, aber die „Hanta" hat nicht geantwortet. Der erste Steuermann der „Hansa", der nach den beiden Kapitänen vernommen wird, schließt sich im Ganzen den Aussagen seines Kapitäns an. Ans der weiteren Zeugenvernehmung ist Hrroorzuheben, daß ein Passagier der „Hansa" sehr bestimmt aussagte, er habe bemerkt, daß der Domp'r „PrimuS" kurz vor der Kollision eine Bewegung machte, welche den Zusammenstoß zur Folge haben mußte. Im Allgemeinen ergiebt die Verhandlung eine für den Kapitän Peters vom „Pr-- muä" ungünstige Situation. Hamburg. Der Spruch des Seeamts betreffs der „Primus"-Katastrophe lautet: „Der Unfall ist in erster Linie durch den Führer des „Primus". Kapitän Peters, ver- schuldet, weil er sich in falschem Fahrwasser geholten »nd auch nicht mit genügender Aufmerksamkeit auf etwa in Sicht kommende Lichter geachtet hat. Die durch die Verhandlung fcstgcstclltc Gewohnheit der kleinen Dampfer, auf der Elbe sich bei Ebbe mit Rücksicht aus den dort schwächeren Gegenstrom am Siord- user zu halten, kann den Kapitän Peters nicht entschuldigen, da diese Gewohnheit als «in gegen di« kaiserliche Verordnung ver- stoßender und die Sicherheit der Schifffahrt gefährdender Miß brauch scharf zu verurtbeflen ist. Den Führer tz« ,-ansa".