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vorrde>t<l.I»iit SL. Jahrgang. O S00 »sprind w dl« lU OÜHW E^lNNliMAtzL^E EkhktlOR. Mittwoch, St. vttober I«7. Kogvünöst ' Atrnsprecher-Sammelnummer: «»LI. «ur für Aachtgrsprtiche: «»II. M.Wwtf«. «,,bOnn,,A»n» («-,,»»«>» »«»». », n. r«M. — <«» »««,Nlml-Ml s».«»».. «»tt«» »» «. (MM ««»«>»»». >«»W«»»a»e». «-Ni»»» I» n»m->»r» IM» »«fti. M» »„««««Ml.—««4,«. IO VI. Schrkstlektung und HauptgeschckftosieLe; Marirvstrich« 9S/LV. Druck u. Verlag von Llepsch « «rtchard« «n Drrod«. Lnn«hm« voerlnollokoe v»i,Inl«U«n. » Ln- «in» Voestnul von Ak«i1p»pl«»»n. Mntäoun» von Ltn»-, SowInnniNolloatzotnon unck »»»«««Io»t«n Akockpaploeon. tzmelttvoetzohe U«U»N Akoelpnpl«»« unck Akneon. > Ln- un» Vorkouk »eometor aoläooeGn. Sokookvokfrokr. Mo»«.'), ,— ll»«t<»,«, echrqinxk» ««r»«, -ich« --ao-hr«. HK«, »II, .1« WvR-LUW>, tl dm ß» - KU«ll1»fk!« 7 »MMWW, «. ImtzEÄL elnrlokun» un» Lnlcoul von Akoekaotn. Voeowstun» von Wottpoploron, »o*vl« Lukdownstnen« »»«otiloaaonor Wortpokol«. ------ Vormlotun, von kouor- un» «Inbeuostolotzoe»» SlotitkLekom unlor Vowaklutz »o« tzltot»»» un» dSsivowekluS »or Snnlc. genommen. »«, l» »«, >/»i i i-n ^ »Nts HrrMrir »ludldatur Wr de« siemlerxßr».—Sirtschritte „ »ee lllrtier zr««t.—ökMreichrr Vorstib ««I de« rechte» Mluu-SIer, M?r««>»sr» lesmge». — Weder liAS Limit» »rrsevkt. — St, »roher eagllscher «onltor schwer belchildiit. »er mntllche drutsche »rirnderlcht. «ns. GroßeAHanptqnnrtier.99. Okt. 1917. Westlicher Ziriegsschanpla^ Heereogruppr Kronprinz Rnpprocht I« Flandern »ar die ArtillerietStigkeit i« Abschnitt Dirntnde «lt knrze« Nnterbrechnnge« lebhaft. Zwischen dem Honth-nlster Wald« nnd dem Sana! Comlnes—Aper« erreichte der Fenerkampf «eitern zeitweilig «rohe Stärke. Er Blieb auch «achtS hefti« «nd hat sich heute morgen zu« Lrommelfener gesteigert. Haereogrupp« dentfcher Kronprinz Beiderseits ,»n vraqe am Chemi« des DameS laßt,« hie Franzose« gegen abend ihr Feuer ,« kräftiger Wirkung «es«««««. Rach vorstbergehendem Nachlasse» hat sich der tkrtilleriekamps seit Tagesanbruch dort wieder »erftiirkt. Such in de« andere« Teilen der vergfront »ar der »fast der Artillerie« grdster al» in de« letzte» Tage«, de« rechte« MaaS-User brache« »e«ii m« «ach wirksamer Feneroorberektnng ln Stell»»ae« nordwestlich uo« Vezouvaux «in. isoa Meter vreite eroberte» Gräben «nrden gegen »ter bis in die Nacht wiederholte Angriffe starker französi scher Kräfte gehalten. Mehr als 90« Gefangene sind elngebracht worden. Der Feind hat schwere blntige Berlnfte erlitte«. Bei de» andere« Armee« riefen eigene nnd feindlich« Urknndnngsoorftöbe mehrfach lebhafte Artillerietiitlgkett Hervor. Ans de« vefttlchen Kriegsschauplatz und an her Mazedonischen Front deine größere« Kampfhandlungen. Italienische Front uhf» eist von de« verbündete« Truppe« der II. Arme« genommen! Der »iSherig« Sitz der italienische« »Herste« Heeresleitung ist damit am sechste« Tage der er folgreiche« Operation in »nser« Hand gefalle«. «nanfhaltsam, keine «nstrengnng achtend, dränge» »nsere Divisionen in der Svene dem Laufe de» TagNa, mentv zu. An de« wenige« Uebergiknge« de» durch die «egengüsi« Hochangeschwollene» KlnffeS stant sich der Rückzug des ge schlagene« feindliche« Heere». Die a«S Kärnten vorgehende« Trnppe« haSen anf der ganzen Front venetiaursche« Bode« betreten ««» sind i« BorwärtSdränge» gegen den Oberlans de» Tagliament». Der Erste Generalgnartiermeisier: f«. T. Bl Ln»en»orff. Wieder IS M!»»«»> »erseutt. Berlin. 99. Olt. lAmtlich.) Ans de» nördlichen Krieg»fch««»latze wurden dnrch «nsere Unterseehvote wiehern« 1ö 9»0 Brntto-R-g.ister,Tonne« ver- «ichtet. Unter de« versenkte» Schiffe« befände» sich hie beiden bewaffnete« englische» Dampfer „SlmSgarth". Ladung "f«A.*«E" ^Z§r'«hef des AdmiralstabS der Marine. öia «ilisid« Wimitik schwer brschldiit. Berlin. 99. Okt. sAmtlichs Am 98. Oktober »ach, mittag» wnrd« «in nördlich der flandrische« Küste kreuzen der grotzer englischer Monitor von «nsere« leichte« Streit- kräfte« «berraschend angegriffe« nnd schwer »eschsibig t. f«. T. v i Der «bef de» Admiratfta»» he, Marine. -ras -ertlim der formend« «arrl Der „Berliner Lokal-An z." meldet: Mit dem in Berlin eingetroffenen bisherigen baye rischen Ministerpräsidenten Grafen«. Hertltng ist über die Uebernahme de» RetchSkanzlerposten» seit gestern (Montag) verhandelt worden. Nachdem Graf Hert- ling sich.zunächst vedenkzett ansgebeten hatte, hat er sich nunmehr, wt« wir au» seiner nächsten Umgebung ver- nehmen, persönlich für dt« Annahme de» RetchSkanzlerposten» entschieden. Dement- sprechend hat er im Lause de» Montags begönne«, mit de« Parteiführern in Fühlurrg zu treten: von dem Er- aebnt» dieser Besprechungen wird osfenbar die tatsächliche Uebernahme de» Amtes abhänaen. Da Graf Hertling den Posten etneS preusttschen Ministerpräsidenten ni»t übernehmen will, der vielmehr dem bisherigen R-ichSkanzler Dr. Michaeli» verbleiben soll, so er- HGU si» L h« »ollmi 9« »WWettSpnrtetev SchwiaUt» . tch»kan»leramt mühte, da Graf Hertling als Bayer nicht gut dt« prtüßische Wahlrechtsreform durchfühten könnte, vöu dem de» preutzischen Ministerpräsidenten ge trennt werden. Ety« solche Trennung bat Bismarck in den siebziger Jahren einmal vorgenommen, sie wurde aber, da ste sich nicht bewährt«, bald wieder aufgegeben. Unter de« fetzigen Verhältnissen mühte st« zu> den schwersten Be denken Anlab «den. Der Reichskanzler hat als solcher nur sehr beschröükte tatsächliche Machtbefl gniste. er kann al» Reichskanzler im BundeSrat« nichts durchsetzen, son dern nur ak» preustischer Ministerpräsident durch die In struktion der preußischen Stimmen. Wenn man nun auch vielleicht nicht zu befürchten braucht. Lab sich zwischen dem Reichskanzler «red dem etwa zu ernennenden prr»bischen Mtiitfterbräftdent«« MetnungSverschtedenbetten ergeben würden, so ist »och diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen, so ist doch vor allen Dingen da» Bedenken nicht zu unter drücken, daß durch rttie Trennung der beiden Aemter der Geschäftsgang -«ikchen dem Reiche und Preuben erschwert werden kdnnte. Nicht ganz leicht >>^rft« auch die Per sonenfratze zu lösen sein: Wer soll preußischer Minttter- prästdent «erdenk Herr Dr. Michaelis wirb genannt. SS ist aber'zweifelhaft. ob,Dr. Mtchaelt«. gegen den die Anke »» «üu»aL hi< hekanote Anttpw-ir bat, die Wahlrecht»- kette«, da diese ha» Amt de« preußischen Mintsterprästden- ten der Jngeren» de» R«tch»tage- wicht entrückt sehen möch te». Bei ihre« Bestrebungen können ste sich sachlich dar aus stützen. daß diei bt»herta«n Erfahrungen, die man mit der Trennung der.beiden Aemter gemacht bat. keine der artigen waren, »aß Ihre Wiederholung besonders wün- schenSwert erschiene. Wie die „Bosfische Ztg* meldet, hat Graf Hertling am Montag dt« Bespritzungen «tt Len Parteiführern noch nicht beendet. Er wird tm Lause de» heutigen Dienstag, nachdem er .am Rövtag mit dem Grafen Westarp, einem Vertreter der Sozialdemokratte. Herrn Erzberger und dem fortschrittlichen Abgeordneten ^Haußmann Rücksprache ge nommen hat. «och die AbgeKdneten Trimbs rn. Dr. Stresemaun Und Fischbeck empfangen. Daß er vor diesen Besprechungen «in« Entscheidung finden wird, ist vollkommen ausgeschloffen. Die „Deutsche LageSzeitung' dagegen behandelt die Kanzlerschaft de» Grafen Hertling schon al» feststehend« Tatsache un» meldet außerdem: ! Hert, D». MtchaeltS verbleibt prenßischer Mi- «ifterprästdevt: der früher« UnterstaatSsekretär der ReichS- " der nftt BeHmaun^oll- , ^».«d. «ich in die Reichskanzler al» Pachfortzer d«S Herrn v. Gvaevenitz zurückkehren. Der „Vorwärts" verzeichnet ebenfalls die Meldung von den Besprechungen des Grafen Hertling mit den Partei führern, bemerkt b«u fedoch, es sei nicht wahrschein lich. baß diese Besprechungen zu einem posi tiven Ergebnis führen würden. DaS «Verline.r Tageblatt" endlich bemerkt, datz di« Vertreter der Lttzken dem Grafen Hertling die Be denken» die gegen seine Kandidatur beständen, mit aller Offtlchett.»orgetrage»'tzätten. Gras Hertling dürfte, so bemerkt daS 'Blatts zweifellos den Eindruck empfangen habe«, baß auch außerhälv der Goztaldemokratte und der Fortschrittlichen BolkSpartet seine Kandidatur vielfach nur mit starker Zurückhaltung aufgenommen wird. Sollt« Graf Hertling. der bet setner schwankenden Gesund heit »te schwere Last de» Kanzleramtes nicht ersehnt und nicht erstrebt bak,zu der Ansicht gelangen, daß eine Ver ständigung mit de« Parteien für ihn auch in weiteren Verhandlungen «bcht zu erzielen sei. so würbe er. wie wenigstens vermutet wird, auf die Uebernahme der Kanzlerschaft verzichten. . . > ,» So weft die tatsächlichen Meldungen, die bisher zu der Kavüerkrise vorltetze«. Wie. man steht, weichen die Dar- ftellungen der einzelnen Blätter nicht unerheblich von einander ab. so »aß e» schwer wird, sich ein zutreffendes Bild von der tatsächlichen Sag« zu machen. Am meisten Wahrscheinlichkeit dürfte wohl die Version haben, wonach Graf Hertltng an sich bereit ist. da» Erbe de» Herrn Dr. Michaeli» anzutretrn. seine endgültige Entscheidung aber vdn dem LyfebniS der Besprechungen mit den Partei führer« abhängig W«ht. Sr wird da» Amt übernehmen, wenn fich Om die Möglichkeit einer etntgermabcn soliden MrhrheitSvildung eröffnet. Er hat vorläufig mtt dem Widerstand der Sozialdemokratie und des Fortschritts zu rechne», würde wohl auch von der Rechten nicht mit sonderlicher Begeisterung begrüßt werden. Da aber, wie da» „Berliner Tageblatt" mit schmerzlichem Bebauern fest- stellt., dte MehtheUSparteien sich auch heute ganz im un- klaren beftude». welche Persönlichkeit für Len Kanzlerposten in Krage käme, fall» sich die Kandidatur Hertling zerschlüge, ist e» nicht auSgeschloffe«. daß schließlich auch der Fort schritt au» taktischen Rücksichten sich mit der Kanzlerschaft beS Grasen Hertling einverstanden erklärt. Abgesehen von allen parteitakttschen Hindernissen sind freilich die Schwierigkeiten, die Graf Hertltna als Reichs ter zu überwinpen hätte, außerordentlich groß. DaS reform so leicht miter Dach und Fach würbe bringe« können. Man sieht, die Schwierigkeiten sind recht groß. Hinzu kommt noch, dag Graf Hertling, auch wenn er mit hoher Genehmigung des Herrn Htmtzmann Kanzler werden sollte, sich eine» erheblichen Widerstandes in der innere« Politik zu versehen hätte für den Fall, bas, er nicht schleuntgst um lernte. Graf Hertling ist alS überzeugter Anhänger des bundesstaatlichen Prinzips bekannt und hat sich erst vor wenigen Tagen noch in der bayrischen Kammer in diese« Sinne ausgesprochen. Graf Hertltng ist auch ein Gegner des Parlamentarismus, er lehnt die Aufhebung de» Artikels st der Reichsverfassung ab. will keine Beimischung von gesetzgebender und ausführender Gewalt. DaS sind alles Dinge, die ihm in den Augen der Linken alS große Mängel angerechnct werden, so baß dte Möglichkeit, die ja das „Berliner Tageblatt" auch schon angekündigt hat, nicht von der Hand zu weisen ist. daß dereinst auch gegen Gras Hertling ein Kesseltreiben eröffnet werden würbe. Aber daS trifft schließlich auf jeden Kandidaten zu. der nicht auf der Vorschlagsliste des „Vorwärts" steht. . Letzte» Endes handelt eS sich also nicht so sehr mehr um eine Per- sonensrag« an sich, als darum, ob eS der LiNken-tz«kl«st> ihre Wünsche ün^zubrücken. ob daS Reich demokratisiert werden soll oder nicht. WrafHertlinsiSBes-rechuntzen mit dev Parteiführern d. Berlin, 30. Okt. (Cig. Drahtmeld.) In politischen Kreisen neigte man, der „B. Z." zufolge, beute vormittag zu der Meinung, daß Graf Hertling das ihm au- gebotenc Kanzleramt nicht annehmen werde. Eine endgültige Entscheidung ist im Laufe des heutigen Nach mittag» zu erwarten. Heute vormittag setzte Graf arert- ling die gestern begonnenen Besprechungen Mit führenden Abgeordneten fort und empfing insbesondere die Abgeord neten Fisch deck. Dr. Stresemann und Trtm- born. In der Mittagsstunde werden die Führer der Mehrheitsparteien di« gestern nachmittag begonnene zwanglose Anssprache über die Lag« fortsetzcn. Der Zeit punkt des Wiederzusammentritts der interfraktionellen Konferenz wird nicht geändert, sie bleibt, wie bisher, .aus morgen nachmittag 4 Uhr anberaumt. vr. Michaelis preußischer Ministerpräsident? lLtgene Drabtmeldung.) München. 29. Okt. Die „Münchner Zeitung" erfährt aus Berlin: Graf Hertling hat den Posten eines preußi schen Ministerpräsidenten abgelehnt. Diesen Posten soll der bisherige Reichskanzler Dr. Michaelis behalten. Der Vormarsch in Beaetteu. lEigcne Drahtmclbung.) Zürich. 29. Okt. Nach Meldungen des „Tagesanzeigers" von der italienischen Grenze vom Montag werden Tre viio. Vicenza und Venedig aus Befehl der Regie- rung geräumt. Die Konsuln haben am Sonntag Venedig verlassen. Im „Adriatico" vom 28. d. M. schreibt Gin« Piv«: Augenscheinlich ist die Absicht des Feindes, die Pässe zwischen dem oberen Jsonzo und dem Natisone-Tal zu erzwingen. Wir müssen annehmen, daß der europäische Krieg am Isonz» d!- wichtigste Front hat. Der erste Ansturm bedeutete einen Anfang, dem wich!i«ere und entscheidendere Episoden folgen müssen. ,W. T. B.i Laut Funkspruch Coltano vom 28. b. M. bestehlt di« italienische Oberste Heeresleitung: Der tägliche italienische Heeresbericht in englischer und französischer Sprache ist verboten. Halten Sie deshalb seine Veröffentlichung zurück, gez.: General Ladorna. iW. T B.) Die römische „Trtbuna" gibt mit voller Offenheit zu, datz ein weiteres Vordringen des Feindes alle blutig er kauften Gewinne des italienischen Heeres zertrümmert. DaS Blatt geht zu dem ersten scharfep Angrifs gegen General Cadorna übcp, indem eS schreibt, das mili tärische Mißgeschick sei ohne Verschulden der politischen StaatSlcitung Italiens herbeigesührt. Kaiser Karl in «örz Kaiser Karl ist am Montag in daS wiederbesrriK/ Görz eingezogen. Der Gegner hat die Stadt »um groben Teil zerstört, geplündert und die Bevölkerung vre» schleppt. lA. T. B.) (Meldung des Wiener K. K. Korr.-BureauS.) Anläß lich der vom Kaiser Karl geleiteten glorreichen Offensive der verbündeten Truppen am Jsonzo hat der Katser dem Minister des Aeußeren Grafen Ezernin seine An erkennung ausgesprochen für den konsequenten AnSba» und die Vertiefung der B ü n d n i S po l i t i k. die bet de» jetzigen gemeinsamen Kämpfen gegen Italien neuerNch ihre erfolgreiche Bestätigung gefunden hat. (W. T. V.)