Volltext Seite (XML)
1 Mtendürfer Htmin Klims pirsch, dnung l mw-ibl-'ü, w) l- kl« !Iki iack und >»»L< K ii, Ir Nr. 2. ;en in Blatte« ü« an d>< Blatte- W ;en, vo^ ert je^ Mu-^ ße 49. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend -M Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schristleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Groß-Okrilla. ''.msprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. U Die .Ottendorfer Ieilung" erscheint Diens- li tag, Donnerstag und Sonnabend. ll Bezugs-Vreis: Dieitcljöbrlich 2 70 Mark, l! U bei Zustellung durch die Boten 3,— Mark. ff Im stalle döbcrcr Gewalt <Kricq od. sonst. ü irgendwelcher Störungen de» Betriebes der »'^ei: ing, der vieserantcn od. d Bciordciungs- tl Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- >l n wruch auf Lieferung oder Nachttcicrung der iS Zeitung od. auf Rückzahlung d Bczugsvrcises. fj Anzeigen - Preis : Die kleingespaltene Zeil« oder deren Raum wird mit 2b Pfg-, auf der eisten Seite mit 75 Pfg. berechnet. Anzeigen werden an Len Erscheinungstagen bis spätestens vormittags 10 Uhr tu die Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wenn der Anzeigcn-Betrag durch Klage etngezoaen werden muß oder wenn der Auftraggeber in Konkurs gerät. Freitag, den 6. Februar ^920 Kummer ^5 19- Jahrgang. Amtlicher Teil. Kleie-Berkauf. Bei Herrn Gutsbesitzer Gustav Thieme, Kirchstr. 19, wird Ireitag, de« 6. dss. Mts , vor«. 8—12 Mr Kleie abgegeben. Auf 1 Milchkuh kommen 20 Pfund Kleie zur Verteilung. Der Zentner Kleie kostet 20 Mk. Kleie, die innerhalb ver angegebenen Zeit nicht abgehalt worden ist, wird anderweit vergeben. Htte»d<rf-M«ritzd«rf, am 4. Februar 1920. Der Gemeindevorüand. Una sie Segenksraerung r Gesandter a. D- Dr. von Scheller-Slemwartz schreibt rm Frankfurter Generalanzeiger zu den Verlangen nach Aus lieferung der angeblich Kriegsschuldigen. Sind denn alle die Greueltaten vergessen, die Belgier, Franzosen und Engländer an unseren Kriegführenden be gangen haben. Am 25. und 26. August 1914 halten deutsche Truppen in Löwen Quartier genommen, das ihnen von öen Em- wohnern in der ordnungSmavigen Form mit auffallenoem Entgegenkommen gegeben worden war. Am 26. August abends Schlag 9 llhr, erhob sich aus allen Fenstern, Keller löchern usw. auf gegebene Raketenzeichen ein heftiges Feuern, dem besonders die zweite Staffel eines General kommandos zum Opfer fiel, die, eben angelangt, sich in friedlicher Ruhe auf einem öffentlichen Platz zum Rasten vorbereitete, während glücklicherweise der grögte Teil der übrigen Truppen vorher auf Alarmierung hin eiligst gegen Mccheln abgcrücll war. Unter den Tischen des Ratyaus- iaales verborgen sand ich noch große Mengen von Gewehren Und Patronen, die dort, sicher also im Einverständnis mit der Stadtverwaltung, bereitgelegt waren. Bon den vielen hinterlistigen Ermordungen deutscher Offiziere in ihrem Quartieren will ich nur die de« Komman deur» eines Jäger bataillons nennen, dessen Leiche zeigte, daß er beim Ruhen durch tiefe Schnitte in den Hals ge tötet worden war. Al» unsere Truppen mitte September die Stellungen nördlich der Alsne bezogen und Juvincourt besetzt hallen, kam durch Gespräche der Ortsemwohner an dem Tag, daß eine Anzahl deutscher Soldaten im Dorfe begraben, das Grab aber vollständig eingeebnet und unkenntlich gemacht worden fei Al» man nachgrub fand man die Leichen von 21 deutschen Offizieren und Mannschaften ver verschiedensten Truppenteile, die, wie sich hcrauüstellte, von den Franzosen »lt Gefangene mitgefühlt und bei deren eiligen Rückzug au» juvincourt dort sämtlich erschossen worden waren. Ulster öen 21 Leichen befanden sich auch dre von zwei Offizieren öst kurz vorher im Schlöffe MarchaiS aus merkwürdige '»eise spurlos verschwunden waren, al» sie einen dort unter- ^brachten verwundeten Kameraden besuchten. In den ersten Tagen der Apernschlacht im Oktober 1914 >uw ich früh auf dem Wege zur Front durch die belgische Itadt Rouler« (Rouffelaere). Tags vorher waren unsere puppen kämpfend und französisch Jäger vor sich hertreibend durch die Stadt gekommen, halten dorlselbst aber nur elf verwundete deutsche Grenadiere zurückgelaffe», oie m der Glasveranda einer Villa untergedracht waren. Morgens ? Uhr sand ich die els schrecklich verstümmelten Lerche: des Nachts waren sie fämlich mit Axlhteden auf ihren Lagern erschlagen worden. Mit eigenen Augen habe ich ferner gesehn, daß au« den letzten Häusern der Stadt systematisch auf unsere durch fahrenden Verwundetrntransporle mit Erfolg geschaffen wurde. Dies sind nur Stichproben, zufällige Erlebnisse; aber fie mögen einen Begriff davon geben, was für Dinge ge- schehcn sind, die nicht wie der Baralong-Fall und ailvere, in die große Oeffentlichkeit gelangten. Die Gerechtigkeit fällt auf Erden nicht vom Himmel — auch sie will erkämpit sein^ und da sie zusammenfälll mit der Wiederherstellung Unserer nationalen Ehre und unserer nationalen Wohlfahrt, gibt es augenblicklich kerne höhere Ausgabe und keine dringendere Pflicht, al» den geistigen Kampf für unsere Unschuld aufzunchmen, den Grausamkeit und Uebermul des Sieger» uns auszwingen. LerMches RNd Sächsisches. VttenLorf.DkrMa, Len 5 Februar 1,20. — Die nächste Mutterberatungsstunde findet nicht Freitag, sondern Dienstag, den 10. d. M., statt. Auch wird künftig die Beratungsstelle aller 14 Tage Dienstag«, 2—3 Ubr, in der alten Schule abgehalten. — Von den für die Amt-Hauptmannschast Dresden-N. einschließlich der Stadt Rodeberg auf die Zeit vom 18. Jan. bi» 14. Februar 1920 ausgegebenen Nährmittelkarten werden beliefert: Abschnitt 35 der gelben Karte mit einem halben Pfund Kindergerftenmehl. Abschnitt 35 der roten Karte 8 mit einem halben Pfund Bohnen. Abschnitt 35 der grünen Karte L mit einem viertel Pfund Tapiokamebl und einem viertel Pfund Haferfabrikate. Abschnitt 35 der blauen Karte v mit einem halben Pfund Haferfabrikake. Die Anmeldung für diese Belieferung hat seitens der Ver braucher spätestens bis zum 5. Februar 1920 in einem Klein handelsgeschäft zu erfolgen. — Fleischversorgung im Bezirke der Amtshauptmann schaft Dresden-Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg. Für die Woche vom 2. bis 8. Februar 1920 erhalten auf die RNchsfleischkarten Reihe „Z" Personen über 6 Jahre auf die Reichsflcischmarken 1 bis 10 150 gr Büchsenfleisch oder Wurst, Pe sonen bis zu 6 Jahren auf die Reichsfleisch- marken 1 bis 5 75 gr Büchsenfleifch oder Wurst. Ein Anspruch auf Zuteilung einer bestimmten Sorte besteht nicht Gefäße zur Abholung sind mitzubringen. Der Preis be- trägt: für das Pfund ausgewogene Ware bei Büchsenfleisch 7 Mark bei Büchsenblutwurst 4,95 Mark bei Büchsenleber- wuril 5,60 Mark, für eine Krlodose bei Büchsenfleifch 11,90 Mark bei Büchsenblutwurst 8,40 Mark bei Büchsen leberwurst 9,50 Mark. Abschnitt 2 der Lungenkrankenkarte wird in dieser Woche mit 250 gr Buiter oder Margarine beliefert. Der Abgabepreis au die Verbraucher beträgt für: Butter in den Milchvorortgemeinden 14,45 Mark für das Pfund, in den Landgemeinden 14,33 Mark für das Pfund, Margarine in den Milchvorortgemeinden 8,64 Mark für dar Pfund, in den Landgemeinden 8,52 Mark für das Pfund. — Wie durch Jnferat ersichtlich, hält der Ortsverein heute Abend um 8 Uhr im Bade im des geheizten Zimmer seine Versammlung ab. In der sehr wichtigen Tagesordnung erscheinen zwei Punkte von besonderer Bedeutung. Unser Ort soll eine Rodelbahn erholten und die gepachteten Psarr- wiesen sollen zur Anlegung einer besseren Eisbahn geeignet gemacht werden. Hoffen wir auch von diesen Winter, daß er nicht Mehr so streng kommen wird, so muß doch für nächstes Jahr schon vorbereitet werden. Da der Verein auch einen Vertrag mit der Haftpflicht- und Unfallversicherung abfchließen will, so sei aller imereffierren Mitglieder ihr Er scheinen empfohlen. Sodann wird über die Aufstellung von Kandidaten zur KirchenvorstandSwahl Beschluß gefaßt. — Verbot des Ankaufs von Gold und Silber. Der Staatrkommissar für Demobilmachung hat auf Grund der Reich-Verordnung vom 27. und 28. November 1918 den Ankauf von Gold und Silber jeder Art, insbesondere auch von Silbermünzen im Umherziehen und an öffentlichen Orten, besonder» in Wirtschaften und Bahnhöfen, verboten. Ebenso ist die öffentliche Aufforderung zum Ankauf von Gold- und Silbermünzen und da« öffentliche Anerbieten zum Ankauf von solchen, insbesondere durch Anzeigen in Zeitungen, untersagt. Zuwiderhandlungen gegen diese Vor schriften werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr und Geldstrafen bi« zu 100000 Mark bestraft außerdem ist die Einziehung der Gegenstände oorgesehn, auf die sich die straf- bare Handlung bezog. — Die von anderer Seite gebrachte Nachricht von der Aufhebung der Kartoffelzwangswirtschaft ist in dieser Form nicht richtig. Zutreffend ist nur, daß der Unterausschuß des sechsten Aus chusies der Nationalversammlung zusammenge- treten ist, um über die verschiedenen Anträge auf Aufhebung der Kartoffelbewirtschaftung zu beraten. Die Ansichten in Regierungstreuen über die Möglichkeit einer Freigabe des Kartoffeihandel gehen auseinander. Auch wir sind der Meinung, daß der gegenwärtige Augenblick dafür wenig ge- e:anet ist, wenn es sich auch empfehlen würde, schon jetzt insofern eine Lockerung der Zwangswirtschaft vorzunehmen al« den Erzeugern über ein Mindebquantum, da« unter allen Umständen zur Ablieferung gelangen müßte, hinaus der Handel frctzugeben wäre. Ob sich für das nächste Ernte- jahr die gesammte Kartoffelrationierung aufheben läßt, wird man dann nach den gemachten Erfahrungen jedenfalls recht- zettig zu beurteilen vermögen. Dresden. Dienstag abend fand eine Kundgebung geaen den Antisemitismus statt. Der Vereinshaussaal war von etwa 3000 Personen gefüllt. Auch die Treppen waren besetzt. Die Polizei hatte die Tore de« Vereinshause» ge schloßen und ließ niemand mehr ein. ES sprachen Arthur Mensing, Schriftleiter Groitzsch, Rabbiner Dr. Lange und Volkskammer Mitglied Fabrikbesitzer Lehntg. Ueber 1000 An wesende machten gegen die Aurführungen der Redner scharf Front. Er kam zu energischen Zwischenrufen, Zischen, Pfeifen und Johlen. Man schrie in wüsten Ausdrücken gegen die Juden und Judenfreunde, bi« unter riesigem Lärm die Versammlung geschloffen werden mußt«. — Mit furchtbaren Verletzungen ausgefunden wurde vor dem Hause der elterlichen Wohnung, Leipziger Straße 19, der l7 Jahre alte Schlofferlehrling Bräuer. Ihm waren viele Messerstiche ins Gesicht und Hinterkopf versetzt worden. Ob er in eine Schlägerei geraten oder überfallen worden ist, konnte noch nicht festgestellt werden. — Die Dresdner Verhandlungen zwischen landwirt schaftlichen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Freistaat Sachsen wegen eines neuen Tarifverträge« nehmen einen günstigen Verlauf. Der alte Tarifvertrag war am 31. Jan- abgelaufen, doch haben sich beide Parteien damit einver standen erklärt, daß bis zum Zustandekommen de« neuen Tarifvertrages nach dem alten Tarifvertrag gearbeitet wird. Auch sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer darüber einig, daß olles getan werden muß, um bei der jetzigen schwierigen Lage Ausstände in der Landwirtschaft zu vermeiden. Ein« vollkommene Einigung steht für die nächsten Tage in Aussicht. — Da« verschobene deutsche Stlbergeld. Auf dem Bahnhof in Nancy wurden zwei Reisende verhaftet, in deren Gepäck man 250 Kilogramm deutsches Silber gefunden hat da« fie an einem Einschmelzer in Paris der fie seit längerer Zeit beschäftigte, abliesern wollten; sie hätten bereit» mehrere Reisen nach Deutschland unternommen. Eine Untersuchung wurde eingeleitet. Dohna. Bei der Stadtgemeinderatswahl erhielten die Liste des Hausbesitzer- und Gewerbeverein« 5, die Liste der Demokraten 3, die Liste der Kommunisten 4, die Liste der Unabhängigen 3, und der Mehrheit-sozialisten 1 Sitz. Pirna. Durch die in letzter Zeit erfolgten Nieder schläge ist ein erneutes Steigen de« Elbwafferspiegel» einge treten. Vom Oberlauf des Stromes wurde bereits gestern ein Wuchs von 5'/, Meter gemeldet, so daß man heute hier mit einem Stande von etwa 2,60 Meter über Null zu rechnen hat. Buntzen. In den Streik getreten find die Stein- arbetter de^ hiesigen Bezirks. Für dar Zentrum der Stein industrie DtMnitz-Thumnitz Schmölln kommen 1300, sür den ganzen Beziik 3000 Arbeiter in Betracht Die Ursache liegt in der Ablehnung der ab 1. Januar geforderten Lohner höhung. — Auch im Kamenzer Bezirk find die Steinarbeiter in den Streik getreten. — Die eingeleiteten Verhandlungen führten zu dem Ergebnis, daß bereit» am Mittwoch allgemein die Arbeit wieder ausgenommen wurde. — Der Streik auf den Staat»gütern der sächsischen Oberlausitz verschärft sich täglich. Nachdem erst kürzlich da« Remontedepot Berthelsdorf durch Reichswehr au- Löbau besetzt worden ist, erklärte sich jetzt da» Löbauer Gewerk- fchaftkartell mit den Streikenden solidarisch und sicherte ihnen Unterstützung zu. Zu letzterem Zwecke wurde beschlossen den Ausständigen vorschußweise zunächst 1000 Mark Unter stützung zu geben. Auf dem Remontedepot Ntederbischdorf sollen den Ausständigen die im Januar fälligen Deputate an Gerstenmehl, Kartoffeln und Ziegenfutter verweigert worden sein. Leisnig. Der von einem russischen Kriegsgefangenen ohne jeden Grund überfallene und durch Beilhiebe schwer verletzte Schuhmachermeister Hermann Reiche ist gestorben nachdem er fünf Tage lang bewußtlos gelegen hatte. Chemnitz. 127 Dutzend Männerstrümpfe im Werte von 18—20000 Mark wurden nachts mittel« Einbruch au« einem Fabrikgrundstück der Südvorstadt gestohlen. Leipzig Die Schneidergehilsen in der Herrenmaß' fchneiderei find gestern in den Streik getreten. Sie hatten seinerzeit während der Lohnverhandlungen mil den Arbeit gebern den Schlichtungsausschuß angerufen. Die von diesem zugebilligte Erhöhung von 80 Pfg. für die Stunde genügte ihnen nicht. X Plauen. Für über 3000 Mark Wäsche und Kleidungs stücke wurden einem hiesigen Handelsmann gestohlen.