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sss Sonntag, den s November. 187S. LrUeßIMsfremh Geier. ESpig. > die ar» Tage-geschichte Deutschland. ' Aus Anlaß des Ablebens Sr. Majestät des Königs Johann werden folgende Bestimmungen des Mandats vom 16. April 1831, die Landes- und Privattrauer betreffend, zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Landestrauer tritt ein beim Ableben des Königs, der Königin, einer verwittweten Königin und des Kronprinzen, wenn er das ein und zwanzigste Jahr zurückgelegt hat. — Dieselbe dauert im ersteren Kalle zwölf, in den übrigen Fällen sechs Wochen. — Dabei findet Statt: 1) das tägliche Trauerlauten im ganzen Lande, von Mittag zwölf bis ein Uhr, beim Könige 3 Wochen, außerdem zwei Wochen; 2) eine Gedächtnißpredigt beim Aufhöreu deö Trauerlautens, nur beim Könige; 3) die Abkündigung des TrauerfalleS von den Kanzeln, so lange das Trauerlauten dauert; 4) die Einstellung der Mufik und öffentlichen Lustbarkeiten im ganzen Lande, beim Könige drei Wochen, in den übrigen Fällen eine Woche; 5) der Gebrauch deö geränderten Traueipapiereö von den Oderbehörden und allen Hofklassen, so lange das Trauerlauten dauert; 6) der Gebrauch schwarzer Siegel von allen Behörden und Hosklaffen, während der ganzen Trouerzeit; 7) allgemeine Trauerkleidung die ganze Trauerzeit hindurch. Schneeberg, den 1. November 1873. Der G t a d t r a t h. Amtsblatt d«r Ge »ichtsümter Grünhai», Jo- Hanngeorgenstadt, Schnee- dera, Schwarzenberg u.Wll- denscls und derStadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Jodannacor- genstadt.LöbnitzNenstädtel, Schneeberg,Schwarzenbergs Wtldenfcl« und Zwönitz. ' Erscheint täglich mitAuSnahmeMon- tag». — Preis Vierteljahr- lich IS Rgr. - Jnser- tionSaebühren die gespal tene Zeile 10 Pfennige. — Jnseratenannahwe für die am Abende erscheinende G Nummer bi« Vormittag 11 Uhr. Fiskalische Baumpfähle-Anlieferung. Zum CorrectionSbau des Wiesenburg-Wildenfelser LommunicationSwegeS werden (11742-42- 10 Schock Wauwpsähle 3; Meter lang, oben mindestens 7 E.-M. stark von fichtenem Holze bis auf 1 Meter Länge von unten herauf getheert und gespitzt, gebraucht. Offerten für diese Anlieferung franco Verwmdungöstclle find bis Ende November d. I. verstegelt in der Expedition der unterzeichneten Buuvrr- walterei abzugeben. Königliche Bauverwalterei Zwickau, dm 30. October 1873. , - Kurth. deutsche Volk trauernd nach dem Schlosse an der Elbe blicke», wo ein edler Mensch, rin großer Gelehrter, ein gutrr und ein weiser Fürst noch schwerem L-iven heut zur Ruhe etngrgang« iß? — Lie „Epen. Ztg." witsi dabet zu- gleich einen tröstenden Aufblick zu de« Nachfolger des hohen Entschlafene», in dem ste schreibt: „Deutschland hat tu König Johann einen seiner an Macht stellung und persönliche« Ansehen hervorragendsten Fürsten, Sachsen eine« aus gezeichneten Regenten verlort«. Die Stellung, welche der verewigte Monarch bis zum Jahre 1866 den deutsche» Nefomplänen gegenüber einnah», ist eben so bekannt, wie die Treue, mit welcher er die i« Friede« vo« 1866 Üdeinem- mene« BeipflHtungm erfüllte Md sich i« de« Rahm« zuerst des Norddeut« Fiskalische Stein- und Sand-Anlieferung. Zum CorrectionSbau des Wiesenburg-Wildensels'er CommunrcationSwegeS werden )11744—45) an. 2500 Kbm. Grobschlag - und 2200 „ Klarschlagsteine, sowie 530 „ Decksand gebraucht. Offerten sür die ganze oder theilweise Anlieferung dieser Rateriali.n find in der Expedition der unterzeichneten Bauverwalterei bis zum S. Novem ber d. JHS. versiegelt abzugeben. Königliche Bauverwalterei Zwickau, den 30. October 1873. Kurth. ES wird hiermit aus Grund Verordnung der Königlichen Ministerien deö Innern und des CultuS und öffentlichen Unterrichts bekannt gemacht, daß durch daS Mandat vom 16. April 1831 für den Fall des Ablebens des Königs vorgeschriebene Einstellung der Mustk und öffentlichen Lustb ketten Allerhöchster Anordnung zufolge bis mit den 7. November dieses Jahres stattzufinden hat. Schneeberg, am 1. November 1873. Der Stadtrat h. Geter. lchen BundiS, dann d«s NiUen druifchiN Reiches ewstgle. In König Albert findet der entschlafene Fürst eine« würdigen Nachfolger, der de« ererbte» Rufe der sächsischen Dynastie als Pfleger in der Kunst und Wissenschaft frische krie gerische Lorbeern hinzugesügt und seine lebendig« Sympathie für die Machtstel lung Deutschlands auf zahlreiche« Schlachtfeldern bethätigt har." — In gar ähnlicher Weise spricht fich auch die „Nat.-Ztg." aus, welche unter Ander« sogt: „Selten hat ein Fürst die Liebe seines Volkes in höherem Maße beses sen, als König Johann diejenige seines VolkiS vo» Sachse». Tie geistige Regsamkeit, das Verständniß für alle wissenschaftliche« Arbeiten und Thätigki- tcn — war er doch selbst unermüdlich mit seiner Uebelsetzung und Auslegung Tante'S, mit juristische« Forschungen beschäftigt — wußte er als König «et einem offenen Blick sür die staatlichen Verhältnisse, mit einem fich nie genug thve»- de« Eifer für di- Verwaltung seines Landes zu verbinde«. Wen« die Sachse» in ihm einen hochfianige», arbeitsamen, wohlwollende» Fürste« verlieren, der in schweren SchtcksalSschlägen fich den Ruhm eines standhafte« und zugleich beson nenen Mannes bewahrte, so wird doch auch das gesummte Deutschland trauernd an d<m Sarge eines Monarchen stehen und sein Angedenken in Ehre» halte», der noch der Katosttvphe vo« 1866 mit ritterlicher Lryalität de« neue« Bunde treu blieb und a« seiner Steve das Seinige zur Gründung des neue« Reiches beitrug. Die Eelbsientsagung, die er fich dadurch auf«,legte — den« unter an deren Verhältnissen war er groß geworden und hatte er die Krone ««pfange» — verdient um so höhere Anerkennung, da er der erste deusche König war, der dem Kaiser gab und willig gab, was dem Kaiser gebührte. An der Spitze des sächsische« Corp» habe« seme Söhne de« Krieg gegen Frankreich «ilgesochten; Krvrprinz Albert, der jetzt de« Vater nachfolgt, hat bei Et. Privat md Se dan fich de» deutsche« Felkmarschallstab erworben und den alte« Ruh« d«S Hau fes Wetli» durch de« Lorbeer erneut, den ihm das neue deutsche Nr ich als ei ne« seiner tapferste» Söhne geflochten." Velbert, 23. Oktober. Ei« eigenthümlichrS Schauspiel wurde t» den Straß« msexer Stadt t»Sk«t gesetzt. Es waren nämlich ungefähr 70Bürgor Berlin, 29. October. Heute Vormittag schon war unsere Stadt von der Trauerbotschaft über das erfolgte Ableben Sr. Majestät des Königs Johann von Sachse« erfüllt und die hohe Verehrung und Theilnohme für den seligen König, deffe« letzte Lebenslage Tage des schwersten Lerdens sür Ihn und die Setnig« waren, gibt fich nicht nur in allen Gesellschaftskreisen in wahrhaft rührender nnd dem Herz« wohlthuender Weise kund, sondern auch die heute Abend erschienenen hiesigen Blätter beschäftige« fich vorzugsweise in diesem Sinne »it der Nachricht vo« de« in Sachsen e »getretenen Regierungs wechsel. ES sei mir gestattet, heute hier ausnahmsweise «ine kleine Auslese von Zettu»gSstim«eu über de« Heimgang Ihres Landes raters folg« zu lasse». Die „Nordd. Allg. Ztg." schließt ihre« Nekrolog über König Johann mit fol- grnden Lorten: „In die zwei Tecen»te« der RegterungSzett des hohen Ent schlafen« falle« die gewalttgen Ereignisse der Wiedergeburt des deutschen Reiches, und die Geschichte dieser Tage wird den König Johann stets als einen echt« deutsch« Fürstin verzeichne», der allsächfische Treue «it dem wäimsten Gefühl für sein Volk und die »hab«« Aufgaben einer neuen Zeit «eise zu Vereinen wußte. Und mit dem sächsischen Stamme wird darum auch daö ganze " an der Elbe blicke», wo ein ekler Die dm 3. Novbr. d. I. fällig« Grundsteuern pro Einheit 2 Pf. find bis spätestens dm 12. Novbr. 1873 zu bezahlen, i« UnterlassungSf c lle ezeem visch verfahren werden wird. Aue, dm 11. Eeptbr. 1873. Die Stadtsteuer-Einnahme. Stäubler. Die dm 1. November a. v. fälligen Grundsteuern pro Einheit 2 Pf. find bis spätestens de« 10. November d. I. an hiesige Stadtsteuer-Einnahme abzu«trichtm. Hartenstein, am 30. October 1873. Die Stadtsteuer-Einnahme.