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__ _ Erscheint jeden Wochentag Abend» S Uhr für de» and«» Tag. Preis vierteljährlich , Mark SS Pf., V— VFv, zweimonatlich 1 M. SO Ps u. etnmonatl. 7S Pf. auch im wechselnden Leven MV Pie Kose Pich wonnig geschmückt, So hat's ja auch Stunden gegeben, Parin pich die porneu gedrückt, poch wenn einst mit Vosen, mit bunten, Pein Grabmal stch leuchtend «msticht, pich friedlichen Schläfer da drnuten Huält schmerzlich ihr Stachel dann nicht/ kanzlers im Einvernehmen mit dem Kaiser stehe. Sodann heißt es weiter: Wenn der Kaiser für die gesammten Pläne des Kanzlers auch Angesichts der gegenwärtigen Lage mit solcher Entschiedenheit eintritt, so ist für Fürst Bismarck zunächst kein Grund vorhanden, dem Dienste des Vater landes zu entsagen; nach dem Ausfall der Wahlen konnte cs vielleicht zweifelhaft erscheinen, ob die Bedingung, von der er stets sein Verbleiben abhängig gemacht, nämlich die volle Zustimmung und der entschiedene Wille des Monarchen, noch in gleicher Kraft vorhanden sei. Die jetzige Kund gebung des Kaisers, oic unzweifelhaft den vorherigen per sönlichen Eröffnungen entspricht, hat in dieser Beziehung ' " . Es wird sich nun darum Reichstag vertagen und den preußischen Landtag berufen und demselben den kirchenpolitischen o§i« Kugel durchschreitet die Laude, Pie weiten, nach Gottes Gebot, Kr trennet die seligsten Aande; Pie Menschen, ste nennen ihn Jod. Pu Pir wohl auch ist er gekommen, A« Pir in Pein fröhliches Kaus, Kat, wie Pu auch flehtest, geuommen Pas Liebste und Weste daraus. „And wenn Ks giebt keine Stätte hienieden parinnen nach stürmischer Kahrt pem Kerzen wohl reinerer Ariede« Zlnd reineres Glück ist bewahrt, Als die, drin der Kugel des Kodes Ans bis hin zum freudigen Schein pes himmlischen Morgenrotyes Gebettet mit Liebeshand ein." Von Emil Thieme. Hb p« auch mit Kranern und Gräme« Laut rufest ein klagend Warum! Wie wirst Pu die Antwort vernehme«, per K«gel des Kodes ist stumm. poch merke, — es kann Pich nicht trügen — Was, strahlend in höherem Licht, Still ans den erbleichenden Zügen per Pir hier Entrissenen spricht: Vör den den ein- Aus- zur den Verlauf der Dinge etwa solgcndermaßen vor. Die Regierung wird der Volksvertretung des Reiches vorerst nur den Etat des Reichshaushaltcs zur Bcrathung legen, vielleicht auch den Gesetzentwurf über Bau des Reichstagspalastes. Dann wird man „And stehest Pu heut' an der Kammer, Wo wir sind gebettet zur Kuh, Wicht störe mit Khräuen und Jammer Pen seligen Schlummer «ns p«. Moch wenige irdische Stunden, So reicht pir der Kngek die Kand, Pan« hast Pu uns wieder gefunden Im himmlischen seligen Land'." welche bereit ist, die wcitgreifenden schwierigen Aufgaben, deren Anregung der Kaiser für seine Hcrrscherpflicht hielt, mit dem Kanzler in Angriff zu nehmen oder ob dieser, und zugleich wohl der Kaiser, auf dieses letzte schöne Ideal seines Lebens verzichten soll. — Noch deutlicher zeichnen die offiziösen „Grcnzbotcn" das Programm der künftigen Regierungsthätigkeit, indem sie schreiben: „Wir erwarten nicht, daß der Fürst zurücktritt. Wir nehmen ebensowenig an, daß er den Reichstag auflösen wird. Wir stellen uns Ne Woche. Die politische Welt steht mit der uns umgebenden Natur in einem seltsamen Gegensatz. Wenn draußen Alles üppig grünt und blüht, sieht's in der Politik öde und leer aus; wenn es aber draußen trübe und düster wird, dann geht uns in der politischen Welt ein Licht aus; wenn's draußen friert und schneit, dann wird uns bei der Politik warm. So ist denn auch heute auf d- Bühne der politischen Welt manche bewegte Handlung zu ver zeichnen; vor Allem die am Donnerstage erfolgte Eröff nung des neuen deutschen Reichstags durch Fürst Bismarck, da Kaiser Wilhelm an der Vollziehung dieses Aktes verhindert war. Berliner Blätter erzählen nämlich, daß sich der Absicht des Kaisers noch in letzter Stunde ein Hinderniß entgcgenstellte. In den Vormittagsstunden des Eröffnungstages hatte der Kaiser dem Staatsminister v. Bötticher auf eine Anfrage erwicdern lassen, daß er den Akt der Rcichstagscröffnung selbst vollziehen werde; erst um 12 Uhr, als Herr v. Bötticher zum Vortrag im kaiserlichen Palais erschien, erhielt er von dem Monarchen die unvorherzusehende Mittheilung, daß die Aerzte ihm in Anbetracht des plötzlich eingetrctcnen ungünhw m Witte rungsumschlags die Ausführung seines Entschlußes ernst lich widerriethen und er sich in Folge dessen ihren Be hingeben darf. Die österreichische und die ungarische Delegation sind am Ende ihrer Thätigkeit anaelangt und am 18. Nov. geschlossen worden. Das Interesse an ihren Berathungen sank seit dem Zusammentritte des Reichsrathes auf ein Minimum herab. Die ungarische Delegation bewilligte die Budgets des Ministeriums des Auswärtigen und der Marine endgiltig und hat das Kriegsbudget in der General- und Spezialdebatte größtentheils ge nehmigt. Kurz nach Schluß der Delegationen dürste auch die Wiederbesetzung des Ministeriums des Aeußern erfolgen. Von den vielen Kandidaten für diesen Posten werden nur Herr v. Kallay, Graf Andrassy und Graf Kalnocky ernst genommen, doch läßt sich noch nicht voraussagen, wen von diesen drei Staatsmännern der Kaiser wählen wird. Im amtlichen Organe der italienischen Regierung ist eine Erklärung über die Reise des Königs Humbert nach Wien abgegeben worden. Es wird in diesem offiziösen Kommunique namentlich hervorgehoben, wie die Kund gebungen in Oesterreich und Italien klar gezeigt hätten, daß der Besuch des Königspaares in Wien das in den denken unterwerfen wolle. Nunmehr wurde sofort der Reichskanzler von der verwandelten Situation in Kenntniß gesetzt und mit der Verlesung des Aktenstückes betraut. Dasselbe konnte nun aber in der Form, in welcher es unter der Voraussetzung abaefaßt war, daß der Kaiser selbst den Eröffnungsakt vollziehen würde, nicht bleiben, mußte vielmehr durchweg formelle Abänderungen erfahren. So kam es, daß die für die Reichstagsabgeordneten und die Oeffcntlichkeit bestimmten, bereits gedruckten Exemplare wieder kassirt wurden; neue drucken zu lassen, blieb aber bis zu der Eröffnungsstunde keine Zeit mehr und so hat sich denn diesmal der noch nicht dagewesene Fall ereignet, daß die Thronrede in dem Augenblicke, da sie gehalten wurde, nur in dem einzigen handschriftlichen Exemplare vorhanden war, das bei dem offiziellen Akte Verwendung fand. — Wohl niemals trat ein Reichstag unter so eigen tümlichen und schwierigen Verhältnissen zusammen, wie diesmal; denn weder die Klerikalen und Konservativen, noch die letzteren in Verbindung mit den Nationalliberalen sind stark genug, um der Regierung eine zuverlässige Stütze zu bieten. Trotzdem darf die Hoffnung nicht auf- gegeben werden, diese Schwierigkeiten einer befriedigenden Lösung entgcgcnzuführen. Fürst Bismarck, der zunächst auf seinem Posten bleibt, hat vom Kaiser die Ermächtigung erbeten und erhalten, mit beiden Seiten der voraussichtlich katholisch-liberalen Reichstagsmajorität darüber zu ver handeln, ob und unter welchen Bedingungen sie — vereint oder getrennt — bereit sein würden, die Leitung der Reichsregierung in ereil fein würden, die Leitung der ;onllchen Eröffnungen entsprich , - - , > die Hand zu nehmen. Der Reichs- keine Unklarheit mehr gelassen. O- „„„ kanzler glaubte eme Entscheidung hierüber herbeisühren zu handeln, ob sich im neuen Reichstag eine Mehrheit findet, gleich in Form von konkreten Gesetzentwürfen Verhandlung und Beschlußfassung zugehen lassen. Hierbei wird sich zeigen, ob die Regierung im Stande sein wird, mit ihren Zugeständnissen das Zentrum zufrieden- zustcllen und zu gewinnen, und wie weit. Wird eine Verständigung erzielt, so wird der Kanzler den Versuch machen, mit Hilfe des Zentrums und der Konservativen sine sozialpolitischen Pläne in Gesetze zu verwandeln. Wird keine erreicht, so wird ein Stillstand in der deutschen Gesetzgebung, soweit sic Hauptfragen angeht, eintreten, und der erste geeignete Moment wird benutzt werden, den Reichstag aufzulösen und noch einmal an die Ration zu appelliren. In dem Befinden des Großhcrzogs von Baden ist eine fortschreitende Besserung zu konstatiren, so daß man sich der Hoffnung auf vollständige Genesung des Fürsten und Tageblatt Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand Berantwortlicher Redakteur Iuliu» Braau iu Freibrrg. müssen, bevor er sich entschließt, sein Amt angesichts der Majorität weiter zu führen, deren Opposition wesentlich im Kampfe gegen seine Person sich konzentrire. Die Ent scheidung des Kaisers kann nun allerdings erst nach er folgter Konstituirung des Reichstages erfolgen. Außerdem dürfte aber auch die Unterredung, welche am Dienstage zwischen dem deutschen Kronprinzen und dem Reichskanzler stattgefunden, von großer Bedeutung für die künftige Ent wicklung unserer inneren Reichspolitik sein. Die Thronrede haben wir unseren Lesern bereits im Wortlaute mitgetheilt, weshalb wir uns hier darauf be schränken, den Inhalt in gedrängtester Kürze zu rekapitu- liren. Sie hebt zunächst die fortschreitende finanzielle Entwicklung des Reiches und die guten Erfolge der einge schlagenen Wirthschaftspolitik hervor. Dann kündigt sie als einzubringende Gesetzentwürfe an den Vertragsab schluß mit Hamburg sowie den wiederholten Antrag auf Verlängerung der Budget- und Legislaturperio den. Sie wendet sich weiter mit vieler Wärme den Vor lagen zu, welche die Heilung der sozialen Schäden be zwecken und stellt die Wiedervorlcgung des umgearbeiteten Unfallversicherungs-Entwurfes sowie eines Gesetzes über eine gleichmäßige Organisation des gewerblichen Krankenkassenwcsens in Aussicht. Die Alters- und Jnvalidenversoraungsfrage soll in der Form korpo rativer Genossenschaften unter staatlichem Schutze erstrebt, die Mittel hierzu, sowie zur weiteren Durchführung der Steuerreform und Entlastung von drückenden direkten Landes- und Gemeindesteuern sollen durch Einführung des Tabaksmonopols und größere Besteuerung der Ge tränke beschafft werden. Endlich spricht sich die Thron rede mit Befriedigung über die Lage unserer auswärtigen Politik aus und schließt mit den Worten: „Der Glaube an die friedliebende Zuverlässigkeit der deutschen Politik hat bei allen Völkern einen Bestand gewonnen, den zu stärken und zu rechtfertigen wir als unsere vornehmste Pflicht gegen Gott und gegen das deutsche Vaterland be trachten." — Die hochoffiziöse „Provinzial-Korrespondenz" begleitet die Thronrede mit einigen Bemerkungen, die dar auf hinauslaufcn, daß die bisherige Politik des Reichs 33. Jahrgang . Sonntag, den 20. November, j Inserate werden bi» Bornlittag« 11 Uhr angeiom- ! - - men und beträgt der Preis für die gespaltene Zell« 1 oder denn Raum 1b Pfennige. !