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Dresdner Journal : 04.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190601040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-04
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 04.01.1906
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vczugSprttS: Beim Bezüge durch die HeschLftske^e inuerkak» prestz^i» r,50 M (rinschl. Zuimgung), durch die im Deutschen Reiche 3 M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zurücksenduna der für dir Schristleilung bestimmten, «der von dieser nicht ein» geforderten Beiträge bean sprucht, so ist das Postgeld beizusügen- Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheine«: Werktag- nachm. 5 Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe uachgedruckt werden. S»kü»di»»»«S»tdühre»: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gung-Seite oder deren Rau» X) Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz 5 Pf. Aufschlag für die Zeile Unterm Re- daktionsstrich (Eingesandt) sie Textzeile mitlier Schrift oder deren Raum so Pf. Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi- mittag- 12 Uhr für die nach mittag- erscheinende Nummer. ^3 Donnerstag, den 4. Januar nachmittags. 1906 Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, der Vorsteherin des Frauenvereins zu Blasewitz, Frau verw. v. Pape geb. v. Craushaar daselbst, den Sidonien-Orden zu verleihen. Se. Majestät der König haben dem in den Ruhestand tretenden Hauptkassierer der Tageskassen der Hoftheater, Rechnungsrat Krebs das Ritterkreuz 2 Klasse des Albrechtsordens Allergnädigst zu ver leihen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Wegewärter bei der Badeanstalt zu Bad- Elster, Albin Adler, bei seinem Übertritte in den Ruhestand das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Se Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Verlagsbuchhändler Ör pbil. Peters mann in Leipzig das ihm von Lr Durchlaucht dem Fürsten zu Schaumburg-Lippe verliehene Ehrenkreuz 3. Klasse des Schaumburg- Lippischen Hausordens annehme und trage. Das Finanzministerium hat beschlossen, die vom Staate erbaute Verlängeruugsstrecke der elektrischen Straßenbahn von Deuben nach Hainsberg am Januar 1906, mittags 12 Uhr, dem allge meinen Verkehr zu übergeben, vorausgesetzt, daß sich bei der am Vormittage des genannten Tages statt- nndenden behördlichen Prüfung dieser Strecke An stände nicht ergeben. Der Betrieb auf der Verlängerungsstrecke wird, ebenso wie auf der Stammlinie von der städtischen Straßenbahn in Dresden geführt und erfolgt nach Maßgabe der von deren Direktion bekannt zn machenden Tarife und Fahrpläne. Die Oberaufsicht über den Betrieb führt der Regierungskommissar für elektrische Bahnen, Geh. Baurat Or Ulbricht. Da gegen verbleibi die Erledigung der Bauangelegen- hcilen und der Regelung der Besitzverhältnisse im Bereiche der Verlängerungsstrecke der Generaldirektion der Staatseisenbahncn als der bauausführenden Behörde. Dresden, am 28. Dezember 1905. Finanzministerium. 84 Ernennungen, Versetzungen re. im öffent lichen Dienste. Im Wcschäftsbereiche de» Ministerium» der Finanzen, a) Kreis- und Bezirkssteuerverwaltung Befördert: Bezirkssteuerfekretär Wagner in Annaberg zum Bezirkssteuerinfpeklor und 2. Borstandsbeamlen bei der Bc- zirkSsteuereinnahme Leipzig, Burcauassistent Böhme in Döbeln zum Bezirkssteuerfekretär bei der krciSsteuerrätl. Kanzlei in Leipzig, die Expedienten Müller in Dresden und Kalhof in Zwickau zu Bureauassistenten. — Versetzt: Be zirkssteuersekretär Pfennigwerth von Leipzig nach Anna berg, die Burcauassiftenten Duncker in Meißen zur kreis- stcucrrätl. Kanzlet in Dresden, Lorenz in Dresden zur Be- zirlsneuereinnahme Meißen, die Expedienten Hetmank in Plauen i. V. und Voigtländer in Rochlitz zur BezirkS- steuereinnahme Dresden, Adolph in Dresden zur Bezirks- steucreinnahme Rochlitz. — An gestellt: Als Expedienten die Privatexpedientcn Wagner in Plauen i. B. und Mühl mann in Glauchau. d) Technisches Personal der Steuerverwaltung. Angestellt: Der lechn. Hilfsarbeiter Dipl.-Ingenieur Richter als Vcrmessungsreferendar beim Zentralbureau für Steuerver messung. Forstverwaltung. Pensioniert: Drechsler und Starke, Waldwärter auf Sosaer bcz Markersbacher Revier. — Ernannt: Büttner und Erfurth, Waldarbeiter, zu Waldwärtern aus S"laer bei. Markersbacher Revier. Kunst und W i Isen schuft. ' Wie im Tätigkeitsberichte auf die Jahre 1898/99 Seite 64 erwähnt, war die Königl. Kommission zur ErhaltungderKunstdenkmäler schon früher durch Ober lehrer vr. Pfau in Rochlitz und den Königl. Sächs. Altertumsverein zu Dresden auf die Gefährdung der tönernen Statuen, Kaiser Heinrich und Kaiserin Kunigunde darstellend, aufmerksam gemacht worden. Im Jahre 190.", teilte das evangelisch-lutherische Lande«- konsiftorium mit, daß die Figuren von ihrem ungünstigen Standorte entfernt und im Innern der Kirche aufgestellt worden seien Dabei stellte es das Ersuchen, zur Er haltung und Instandsetzung der südlichen Schauseite der Kunigundenkirche eme Staatsbeihilfe zu vermitteln. Tie Kommission kam diesem Ersuchen nach und beauftragte, nachdem das Königl. Ministerium des Innern 2000 M. bewilligt hatte, die Firma C Hauer in Dresden mit Abformung der künstlerisch wertvollsten Schmuckstücke des Südtores Nach Beendigung der Arbeiten überließ die Kommission je einen Gipsabguß dem Königl Kunstgewerbe museum zu Dresden und dem Kirchenvorstande zu Rochlitz, ließ auch von den Kaiserfigurcn Gipsabgüße Herstellen und gab je ein Paar an den Kirchenvorstand zu Rochlitz, an die Skulpturensammlung im Albertinum zu Dresden und an das Museum der bildenden Künste zu Leipzig unentgeltlich ab Die Firma Hauer in Dresden, Seilergasse 14, ist er- bötig, weitere Gipsabgüße der „Rochlitzer Kaisersiguren" zum Preise von zusammen 100 M zu liefern" Be stellungen können unmittelbar an die Firma gerichtet werden. vr. Pfau in Rochlitz schreibt in dem von ihm her- ausacgebenen 4 Hefte des Vereins für Rochlitzer Ge schichte S 72 über die genannten Figuren folgendes: Im Geschäftsbereiche beS Ministeriums de» Innern. An gestellt: Buchbinder Dannhorn in Leipzig al- Lehrer für die Technik in der Abteilung für Buchbinder an der dortigen Akademie für graphische Künste und Buch gewerbe; Dipl.-Ingenieur Eschenbach auS Eßen als Jn- wektions-Assistent bei der Gewerbeinspektion zu Plauen i. B; Mil. Anw Klemm al- Heizer und Laboratoriumsdiener bei der landwirtschastl. Versuchsstation zu Möckern. — Befördert: Präd. Gewerbeinfpektor Rechenberger in Annaberg zum Gewerbeinspektor und Vorstand der Gewerbeinspektion zu Wurzen. — Versetzt: Inspektion-Assistent präd. Gewerbe inspektor Schulze in Plauen i. V in gieicher Eigenschaft zur Gewerbeinspektion zu Dresden; Inspektions-Assistent Wild hagen bei der hiesigen Gewerbeinspektion in gleicher Eigen schaft zur Gewerbeinspektion zu Annaberg. JmGeschäftSbereiche beS Ministeriums be»Kultus und öffeutl. Unterrichts. Zum baldigsten Antritte wird ein Vikar oder eine Vikarin gesucht Die erforderlichen Zeugnisse sind zu senden an den Bezirksschulinspektor in Meißen - Zu besetzen: an der Bürgerschule zu Bischofs werda Ostern folgende Stellen: 1. eine ständ Sprachlehrer stelle mit 2400 M Anfangsgehalt und 3600 M. Endgehalt, in dreijäbr. Zulagen von 3mal je 200 M und -mal je 1bO M. zu erreichen Erfordernis: Fachexamen in Französ. und Engl , ev Besuch der Handelshochschule; 2. eine ständ. Lehrerstelle mit 2t00 M AnsangSgehalt und 3600 M End gehalt, in dreijähr. Zulagen von lmal 300 M, 3mal je 200 M. und -mal je 150 M zu erreichen Erfordernis: Methodische Durchbildung und besondere Tüchtigkeit in den Wissenschaft! Fächern der Volks- und Fortbildungsschule mit Befähigung zur Erteilung französ. Sprachunterrichts; 3. eine ständ. Lehrerstelle mit 1650 M. Ansangsgehalt und 3300 M. Endgehalt, mit dem 52. Lebensj zu erreichen. Gefordert wird besondere Tüchtigkeit im VolkSschul- und gewerbl. Fach- Zeichnen Den Inhabern aller drei Stellen ist durch Über nahme von je bis 6 Stunden Unterricht an der städt Han dels- und Gewerbeschule ev Gelegenheit zu 510—600 M. Nebeneinnahme gegeben. Für den Inhaber der ersten Lehrer stelle soll außerdem der Oberlehrcriitel sofort, für den der zweiten Stelle nach Bewährung nachgesuchl werden; -1. eine gepr Turn- und Nadelarbeitslehrerin mit 1200 M. Anfangs gehalt und 2100 M. Endgehalt, in dreijähr. Zulagen von je 200 M. zu erreichen Gesuche um Übertragung einer der vorgen Stellen sind nebst Lebenslauf und sämtlichen, ev. den musikalischen Zeugnissen bis 15. Januar beim Stadtrat da selbsteinzureichen: — unter Voraussetzung der Genehmigung deS Ministeriums eine neuzuerrichtende ständige Lehrerstelle in Gersdorf, Bez. Chemnitz. Koll: Der Gemeinderat. Grund gehalt: 1300 M , steigend vom 25 Lebensjahre ab 6mal aller 2 Jahre um je 100 M, einmal nach 2 Jahren um 150 M und 5mal aller 3 Jahre um je 150 M bis 2800 M Hier über 250 M. Wohnungsgeld für verheiratete, 150 M. für unverh. Lehrer. Auswärts verbrachte Dienstjahre kommen bom 25 Lebensjahre ab in Anrechnung Gesuche mit allen vorschriftsmäßigen Beilagen und Zeugnissen bis in die neueste Zeil (von Hilfslebrern auch mit einem Militärdienstnachweise) sind bis 20. Januar beim Koll, einzureichen Im Geschäftsbereiche des Evangelisch - luthe rischen Landeskonsistoriums sind oder werden demnächst folgende Stellen erledigt. Nach dem Kirchengesetzc vom 8. Dezember 1896 zu besetzen: Tas neubegründete Diakonat an der Michaeliskirche zu Chemnitz-Altchemnitz (Chemnitz!) — Kl. I —; ö im regelmäßigen Besetzungsverfahren: Das Pfarramt zu Schönbrunn (Marienberg) — Kl. III (L) —, Koll.: da- Evang.-luth. Landeskonsistorium: das Psarramt zu Boritz (Meißen) — Kl. VIII (.4) —, Koll.: der Propst des HockstistS Meißen, Se. Exzellenz Staatsminister a T v Nostitz- Wallwitz in Dresden; das III. Diakonat zu Crimmitschau (Werdau) — Kl. I —, Koll: der Stadtrat. — An gestellt bez versetzt: M. B. Bundesmann, Pfarrvikar in Klotzsche, als 4. Tiakonus an der Johanneskirche in Dresden (Dresden I); k. K. W G. Schöpfs, Anstaltspfarrer in Zschadraß, als Pfarrer in Eythra mit Bösdorf (Leipzig II). (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) Nichtamtlicher Teil. Lagesgeschichte. Dresden, 4. Januar. Se. Majestät der König jagte beute mit einigen mit Einladungen beehrten „Rochlitz Yul zwei vevemenve tönerne Werke der Plastik aufzuweisen, nämlich zwei Standbilder, die den deutschen Kaiser Heinrich 11. nebst dessen Gemahlin Ku nigunde von Luxemburg darstellen, ein kaiserliches Ehe paar, das die katholische Kirche unter die Heiligen ver setzt hat. Der hohe Wert dieser Kaisersiguren war bis in die neueste Zeit nicht erkannt worden; Steche sagt von ihnen noch, sie bestünden auS weißem (!) Marmor. Darum wohl sind sie auch ganz übergangen in Kurz- wellys Aufsatz bei Wuttke, welche Arbeit sich doch sonst ziemlich eingehend mit allerhand großen Tonerzeugnissen aus sächsischen Kirchen (Brüstungen, Friesen u. dgl.) be faßt. Die Wichtigkeit der Rochlitzer Standbilder liegt darin, daß sie als monumentale Großschöpfungen auS Ton gebildet sind und aus der Zeit um das Ende des Mittelalters stammen. Zweifellos stellen sie die bei weitem bedeutendsten Werke der ältesten Keramik Sachsens dar, und es dürsten in Deutschland kaum andere Tonsiguren nachgewiesen werden können, die wichtiger wären. Man darf erstaunt fein über den Mann, der sich bei dem damals zweifellos nicht hohen Stand der ein heimischen Töpferei an das Brennen von so großen Figuren wagte und sich erdreistete, sie als freistehende Hauptfiguren der Außenseite einer bedeutenden, archi tektonischen Kirche zu entwerfen und sie an dieser Stelle allem Ungemach des Wetters preiszugeben. Jahr hundertelang haben sie oben auf Sockeln über dem vor nehmen Südportal der Kunigundenkirche gestanden; hier sielen sie allmählich der Verwitterung anheim. . . Die hohlen Figuren bestehen aus einem sehr sandigen Ton, der in seinem gebrannten Zustande wie Chamotte- stein wirkt Die Oberfläche zeigt mehrfach verschieden farbige Stellen flackriger Zeichnung; die Tonfarbe ist rötlich, gelblich, zum Teil dunkelgrau, und zwar nicht nur auf der Oberfläche, sondern auch im Innern der Wandungen, die verschiedene Stärken aufweisen, etwa bis Herren auf Langebrücker Revier. DaS Jagdfrühstück wurde mittags auf der Hofewiese eingenommen. Nachmittags 6 Uhr findet bei Sr. Majestät dem König Familientafel statt, an der Ihre Majestät die Königin-Witwe und Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Johann Georg und die Prinzessin Mathilde mit den Damen und Herren vom Dienst teilnehmen werden. — Ihre Majestät die Königin-Witwe wohnte gestern nachmittag 3 Uhr in Begleitung Ihrer Exzellenz der Frau Oberhofmeisterin v. Pflugk und der Hofdame Frl. v. Nauendorff der Christ bescherung im Sächsischen Krüppelheim (Königin Carola-Stiftung) bei. Deutsches Reich. Berlin. Se. Majestät der Kaiser begab Sich gestern morgen im Automobil zum Reichskanzler Fürsten Bülow zu einer Besprechung mit diesem und hörte später im hiesigen Königl Schloß den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts Wirkt. Geh Rates vr v. Lucanus. — Se. Majestät der Kaiser empfing gestern die Mitglieder der unter dem Vorsitze des Generals v Bock und Polach zusammengetretcnen Kommission zur Neu bearbeitung des Exerzierreglements Die Neu bearbeitung des Reglements wird wesentliche Verein fachungen für die Ausbildung der Infanterie bringen. Der Kaiser ist gewillt, alle Konsequenzen aus den Fort schritten der Technik auf militärischem Gebiete, wie aus den Lehren zu ziehen, welche die beiden letzten Kriege in Südwestafrika und Ostasien gezeitigt haben. Die straffe Disziplin des Jnfanteriedienstes soll unangetastet bleiben, dagegen sollen überflüssige Exerzierbewegungen, deren exakte Einübung Zeitverluste mit sich brachte, die mit ihrem Nutzen nicht mehr im Einklang zu bringen sind, fortfallen, so vor allem das Abbrechen in Sektionen, die Chargierungen in vier Gliedern und manche andere zeit raubende Übungen Die bisher hierfür aufgewendcte Zeit soll der feldmäßigen Ausbildung zugute kommen. Vor einem Jahre, am 1. Januar 1905, bereits beschritt der Kaiser diesen Weg durch Abschaffung der Doppelkolonne, des Karrees, des Rückwärtsrichten« und der Kehrtwendung beim Übergänge aus dem Marsche zum Feuer, sowie durch die fördernden Maßnahmen für den Schiebdienst — Gegenüber der Meldung eines Berliner Blattes, wonach die Absicht der deutschen Regierung, ein Weiß buch in der marokkanischen Angelegenheit zu veröffentlichen, wieder fallen gelaßen worden sei, kann die „Tägl Rdsch." fkststellen, daß dieses Vorhaben nach wie vor besteht — Gegenüber der in der Preße mehrfach auf getauchten Meinung, daß das kaiserliche AufsichtS- amt für Privatversicherung eine besondere Vorliebe sür die Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit gegen über den Aktiengesellschaften hege, stellt das Amt selbst fest, daß hierfür jede tatsächliche Begründung fehlt. Wenn eine viel größere Zahl von Gegenseitigkeitsvereinen als von Aktiengesellschaften die Erlaubnis zum Geschäfts betrieb erhalten, so ist dies nur naturgemäß, weil die zahlreichen kleinen Kassen, Berufsvereinigungen und sonstigen kleineren Vereine, deren Anzahl die der größeren Unternehmungen bei weitem übersteigt, sämtlich auf dem Grundsätze der Gegenseitigkeit beruhen. Daß mehreren Gegenseitigkeitsvereinen eine Beschränkung der bestehenden unbegrenzten Nachschußpflicht gestattet worden ist, kann um io wtnigcr als eine Bevorzugung der Gegenseitigkeits vereine gelten, als das Gesetz ausdrücklich eine beschränkte Nachschubpflicht als zulässig vorsieht. Im Interesse der Vereinsmitglicder wurde, um sie nicht einer unüberseh baren Nachschubpflicht auszusetzen, mehrfach auf die Ein führung jener Beschränkung hingewirkt. Posen Der Wortlaut des von Sr. Majestät dem Kaiser an den Erzbischof von Gnesen und Posen vr. Florian v. Stablewski am 27. November 1905 gerichteten Allerhöchsten Handschreibens ist folgender: Hochwürdiger Erzbischof! Aus dem Mir vorgclegten Hirtenbriefe vom 16. Oktober v. I. habe Ick gern erleben, wie sehr Ew. Hockwürden be 3 cm. Augcnicheinüch sind diese Statuen ohne Kapseln gebrannt. Im Innern der Figuren sieht man die rohen Spuren der Drahtschleife. Was Größe und Gewicht an belangt, so sind sie einander fast gleich Der Kaiser ist schlechter erhalten, als die Kaiserin; die Hauptverstümm lungen der Figuren rühren wohl von der 1547 ge legentlich der Schlacht zu Rochlitz erfolgten Explosion eines Pulverwagens her, durch die auch die Bildhauer- arbeiten der Kunigundenkirche gelitten haben." Eduard Leonhardi-Ausstellung. Morgen wird im Kunstverein eine Ausstellung des künstlerischen Nachlaßes des verstorbenen Meisters Prof. Eduard Leonhardi eröffnet, die, wie wir erfahren, auch eine größere Anzahl bisher noch nicht ausgestellt gewesener Bilder enthält Walter Witting hat zu der Ausstellung ein Geleitwort geschrieben, dem wir nach stehendes entnehmen: „Als wir im Jahre 1903 die 100. Wiederkehr des Geburtstags Ludwigs Richters feierten, da war es sür jeden Kunstfreund eine wahre Freude, zu sehen, welch' außerordentlichen Erfolg die von Karl Woermann mit so unendlichem Fleiße und so feinem künstlenschen Geschmack hergerichtete Gedächtnisausstellung in den weitesten Kreisen davontrug. Diese innige deutsche Kunst, diese schlichte künstlerische Sprache, die der Ausdruck eines wahren sinnigen Gefühls lebens war, übte in unserer Zeit von neuem einen un geahnten Zauber auf uns aus. Rian fühlte den frischen Hauch reiner, keuscher Kunst und empfand deutlich, daß es ihre innere Wahrheit ist, die sie über den wechselnden Geschmack der Zeiten empor hob nnd ihr ewige Jugend verlieh. Man vertiefte sich in diese zarten Zeichnungen und die reizrollen Bilder von neuem mit Inbrunst und wurde strebt sind, den christlichen Glauben bei dem Heranwachsenden Geschlechte zu stärken und dieses unter Hinweis auf die schuldige Achtung vor den höchsten Autoritäten in Kirche und Staat zur treuen Erfüllung seiner kirchlichen und staats bürgerlichen Pflichten zu ermahnen. Meine Regierung wird Ihre Bemühungen, den sich verbreitenden Umsturzgclüste« durch eine erweiterte und vertiefte Bildung der Jugend in den christlichen Glauben-Wahrheiten zu begegnen, gern unter stützen. Um so mehr erwarte Ich, daß Ew Hochwürden bei den näheren Anordnungen über die Vervollkommnung des Vorbereitung-unterrichtS dafür Sorge trogen werden, daß Ihre Geistlichen die ihnen zu gebenden Weisungen in demselben staatslreuen Sinne handhaben werden, in dem sie nach Ihrer Versicherung von Ihnen erteilt werden. Ich verbleibe Ew Hochwürden wohlgeneigter gez Wilhelm K. Stuttgart. Der Landtag ist auf Donnerstag, den 11. Januar, einberufen worden. Lfterreich-Ungarn. Wien. Eine gestern nachmittag bei Erzherzog Karl mittels Röntgenstrahlen vorgenommene Unter suchung ergab die volle Bestätigung der ersten Diagnose. Dem Erzherzoge wurde alsdann ein GipSverband an gelegt. Da bei dem Beinbrüche keinerlei Knochensplitte rung vorgekommen ist, so besteht die Hoffnung, daß die bereits begonnene Heilung einen vollständig normalen Verlauf nehmen wird Budapest. Die Regierung hat einen Regierungs kommissar mit außerordentlichen Vollmachten nach Debrcczin entsandt, der namtlich die Aufgabe hat, eine Untersuchung gegen die behördlichen Organe einzuleiten, die, wie es heißt, von der Vorbereitung des Anschlags auf den Obergespan Kovacs wußten und ihn nicht ver hinderten. — Die Wiener Pol. Korr, schreibt: Die Regierung wird gegen die renitente Stadt Debreczin die strengsten Maßregeln ergreifen, um dem Gesetze und dem un bestreitbaren königlichen Rechte auf Ernennung der L ber gespane unbedingt Geltung zu verschaffen Nötigenfalls wird für Debreczin ein königlicher Kommissar mit außer ordentlichen Vollmachten ernannt werden Frankreich. Paris Eine Note der Agence HavaS besagt: Einer Meldung eines LokalblaUS zufolge hätten sich mehrere Personen deutscher Nationalität in Tunis der Spionage verdächtigt gemacht. Wir sind ermächtigt, zu erklären, daß diese Behauptungen vollständig unbe gründet sind. Großbritannien. London Uber die künftigen Wahlen zum Unter haus verbreitet das Reutersche Bureau nachstehende Meldung: In 29 Wahlkreisen sind keine »monistischen Kandidaten aufgestellt. Voraussichtlich werden mehr Liberale ohne Gegenkandidaten als Unionisten gewählt werden. So würden mithin die Verhältnisse der letzte» Wahl umgekehrt werden Die Liberalen nahmen die Arbciterkandidaten in 42 Wahlkreisen an, während letztere in 34 Wahlkreisen als Gegenkandidaten der Liberalen und Unionisten auftrcten. Spanien. Madrid. Als der König gestern morgen das Schloß verließ, um sich zur Parade zu begeben, stolperte das Pferd und stürzte. Der König erhob sich unverletzt, bestieg das Pferd sofort wieder und setzte seinen Ritt fort. An der Börse war das Gerücht verbreitet, daß der König eine Verletzung erlitten habe; dasselbe wurde aber von dem Minister des Innern alsbald richtiggestellt. Rußland. Die Zeitung „Molwa" hatte gemeldet, der Minister rat habe beschlossen, die Reichsduma mit 150 er wählten Mitgliedern als rechtmäßig konstituiert anzusehen Diese Nachricht ist falsch. Nach der Verordnung vom gewahr, welch unerschöpflicher Reichtum an Poesie und innerlicher Naturauffaßung, an Lebensfreude, Frömmigkeit und Humor in ihnen enthalten ist. So wurde durch diese Gedächtnisausstellung der Kunst Ludwig Richters neuer Boden gewonnen und die alte Liebe zu ihr gefestigt: eine Begleiterscheinung hiervon war, daß man sich für die Werke seiner berühmten Vor gänger Jos. Anton Koch, C. D Friedrich u. a m. inter essierte, ihre Werke mit Sorgfalt studierte und den An fängen dieser echt deutschen Kunst nachging; aber das Bilo würde unvollständig bleiben, wollte man die Zweige und Schößlinge aus diesen Wurzeln nicht weiter ver folgen und etwa die Früchte am Baume übersehen. Eine Reihe von Schülern Ludwig Richters haben treu das Vermächtnis ihres Meisters bewahrt und gemehrt und sind auf den Wegen, die sie unter seiner Leitung betraten, fortgeschritten Unter diesen steht mit in der vordersten Reihe der Maler, dessen künstlerischen Nachlaß diese Ausstellung vorführt, Eduard Leonhardi. Wem, wenn anders er mit der Kunst je Berührung gepflogen hat, träte nicht bei Nennung dieses Namens da» Bild deutscher WaldcSpoesie und Frühlingslust vor Augen: wem tönt da nicht da« Murmeln des Baches, das fröhliche Gezwitscher der Vögel in den Ohren, kurz, wer empfindet da nicht den ganzen Zauber der idyllischen deutschen Natur Eduard Leonhardi ist, wie er cs als Mensch war, auch als Künstler der typische Vertreter des lebens frohen gemütvollen Deutschen aus der Mitte deS vorigen Jahrhunderts. Wenn eine glückliche Studienzeit, wenn frohe Lehr- und Wanderjahre wohl in allen Berufsarten einen bestimmenden Einfluß auf das ganze Leben au»- üben, so ist die« in ganz besonderem Maße bei dem Künstlerberufe der Fall 1828 in Freiberg i. S. geboren, gelang es Leon hardi, den Widerstand seine« Vater», der ihn zum Kauf-
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