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274 Sonntag, den 24. November. 1878. GrWb/DolksftMnd. Bekanntmachung. Nachdem am 19. dieses Monates im Dorfe Breitenbrunn ein Hund, welcher ' sich vorher in der Umgegend herumgetricben hatte, getöbtet und durch bezirksthierärztliche Section constatirt worden, daß dieser Hund mit der Tollwuth behaftet gewesen ist, so wird gesetzlicher Vorschrift zufolge, andnrch die Hundesperre für den Gerichtsamts bezirk Johanngeorgenstadt einschließlich der Stadt Johanngeorgenstadt dergestalt ange ordnet, daß vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an alle Hunde zwölf Wochen lang, mithin bis zum IS Februar L87N entweder einzusperren oder mit einem gut coustruirten und sicher befestigten Maulkorbe versehen, in's Freie zu lassen sind. Wer dieser Anordnung zuwider handelt, wird nach Z. 12 des Mandates vom 2. April 1796 mit einer Geldstrafe von 7 Mk. 50 Pf. belegt werden. Der Herr Bürgermeister von Johanngeorgenstadt nnv die Herren Gutsvorstehcr und Gcmeindcvorstände des GerichtSamtSbezirks Johanngeorgenstadt werden bez. unter Hinweis auf die ihnen nach H. 33 des Leitfadens für die Gemcindcvorstände hierbei zustehendcn Obliegenheiten zu strengster Aufsichtsführung, eventuell zur Bestrafung der Zuwiderhandelnden mit der Aufforderung veranlaßt, dafür besorgt zu sein, daß wäh rend der Hundesperre die vorgcschriebenen Umgänge Seiten des Eavillers gehörig statt finden. Schwarzenberg, am 21. November 1878. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. von Wirsing. E. Bekanntmachung. Im Monat October dieses Jahres betrugen die Durchschnittspreise für Fouragc-Artikel für den Lieferungsverband der Amtshanptmannschaft Zwickau im Haupt marktorte Zwickau 7 Mark 73 Pf. für 1 Centner Hafer, 2 - 75 - - 1 - Heu. 2 - 25 - - 1 - Stroh, was vorschriftsmäßig hierdurch bekannt gemacht wird. Zwickau, am 20. November 1878. Königliche Amtshanptmannschaft. Vodel. S. Bekanntmachung. Am 28. Mai dieses Jahres sind einer Händlerin ans Lauter aus einem Eisen bahnwagen vierter Elassc während der Fahrt von Zwickau nach Nicderschlema eine gelbledcrne Geldtasche mit Umhängcricmcn, enthaltend 150 M. —- in Silbermünzen sowie ein fchwarzlcderncö Portemonnaie mit Stahlbügel, enthaltend einige alte Silbermünzcn gestohlen worden. Nachdem die hierüber anzcstelltcn Erörterungen ein Resultat nicht gehabt haben, wird vorstehendes zur Ermittelung des Thätcrs und zur Wicdcrerlaugung des Gestoh lenen hiermit bekannt gemacht. Schwarzenberg, am 19. November 1878. Königliches Gerichtsamt. Hattaß. — .K. ! Bekanntmachung. In der Nacht vom 21. zum 22. vor. Monats ist in hiesiger Stadt von einem Frachtwagen ein Kübel mit Schmalzbutter mit der Signatur ü'. 9619, ferner sind am 7. dss. Mts. aus einer Wohnung in Steinhaivel eine Ehlindcruhr von Tombak mit , Compaß und Uhrschlüssel nnd eine zweigehäusige silberne Spindeluhr mit schwarz- und wcißgeflammter Perlenkette und herzförmigen Schieber gestohlen, endlich ist am 15. dss. Mts. NachtS gegen 11 Uhr in eine Niederlage hier durch Hcrausrcißen eines Fensters einzubrechen versucht worden, was zur Ermittelung der Thäter und Wiedererlangung der gestohlenen Gegenstände hierdurch bekannt gemacht wird. Johanngeorgenstadt, den 19. November I878. Königliches Gerichtsamt. > Bauer. j Heinrich. Bekanntmachung. Mit Schluß dieses Jahres scheiden aus dem Stadtverordnetencollegium aus: Herr Tischlcrmstr. Merz, ansässig, Herr Assessor Sorge, unansässig, iugleichen sind im Laufe dieses Jahres ausgeschieden: Herr Sattlermstr. Müller, ansässig, in Folge Weg zugs nnd Herr Spitzeuhändler Ficker, unansässig, in Folge Ablebens. An Stelle dieser Ausscheidenvcn bez. bereits Ausgeschiedenen sind wieder 2 ansässige und 2 unansässige Bürger zu wählen. Die Ausscheidenden sind wieder wählbar. Zum Tage für beregte Wahl ist Montag, der 2. December 1878 festgesetzt worden und werden die stimmberechtigten Bürger hiesiger Stadt hierdurch : aufgefordert, im Stimmzettel 2 ansässige und 2 unansässige Bürger in der Weise ein zutragen, daß über deren Person kein Zweifel übrig bleibt und denselben an dem be- , zeichnete Tage in der Zeit von Vormittag 10 bis Nachmittag 2 Uhr im RathssitzungSzimmer vor dem Wahlausschuß uncröffnct in das bereit stehende ver schlossene Wahlbehältniß zu legen. Vor dem Wahltage werden den stimmberechtigten Bürgern Stimmzettel zuge stellt werden. Schwarzenberg, am 21. November 1878. > Der Stadtrat h. Weid an er, Brgrmstr. Brennholz-Auttion. Im Klemm'scheu Gasthofe zu Nicderschlema sollen Montag, den 25. November 1878, - von Vormittags 9; Uhr an die im Rittergutswald aufbcreiteten 26,2, Wcllenhundert weiches Reißig, 11 Haufen - Schueidelreißig, 6 Raummeter - Rollholz und 6 - - Stockhol; gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. (1—2) Schneeberg, den 21. November 1878. Der Stadtrath. Heinke. Arnold. Nachdem Karl Tröger heute auf Ansuchen als Polizeidiener entlassen und Christian Louis Böhm als Polizeisiener verpflichtet worden ist, so wird dies hierdurch bekannt gemacht. ' Schneeberg, den 23. November 1878. Der Stadtrath. . Heinke. ! Bekanntmachung. Da eine große Anzahl hiesiger Einwohner sich mit der Bezahlung von städti schen Anlagen oder Schulgeld «och im Rückstände befindet, obwohl die in der Zahlungs- auflagc gestellte Frist abgelaufen ist, bezichendlich in den nächsten Tagen ablaufeu wird, so machen wir behufs Vermeidung von Kosten und Weiterungen daraus aufmerksam^ daß wir im Nichtzahlnngsfalle, abweichend von dein bisher üblichen Verfahren, behufs unserer Befriedigung nicht blos die Hülfsvollstreckung in das Vermögen des Schuldners . sondern auch, soweit Ihunlich, die Beschlagnahmt des Arbeits oder Dienft- z lohncs beantragen werden. Schneeberg, den 21. November 1878. Der Stadtrath. Heinke. Holzauction. Am 5. Dezember l. I., Vormittags 9 Uhr werden im städtischen Rathhause zu Platten öffentlich versteigert werden: 5627 Stck. w. 35 M. lange Klötzer und 18173 Stck. w. 35 M. - SchlciMzer. Zu dieser Auction werden Kauflustige mit dem Bemerke» höflichst eingeladen, daß die Nutzhölzer in Partien gethcilt zur Versteigerung gelangen und daß 20 Z der ! Erstehungsbeträge sogleich erlegt werden müssen. K. K. Forstverwaltung Platten, den 18. November 1878. Der k. k. Oberförster (1 3) Haller. Tagesgeschichte Zum Todtenfeste! ES ist ein Machtgebot auf Erden, , Du mußt zu Staub und Asche werden Früh ober spät! Wer weiß wie balde schlägt die Stunde Die anch Dir bringt die Todcskunde Da Niemand sie vcrräth: Drum sei zum Tode stets bereit, Zum Sterben — für die Ewigkeit! so mahnt uns der heutige Tag, der Festtag der unseren ' Entschlafenen gehört, bestimmt derer in stiller Wehmnth und Liebe zu gedenken, die im Laufe des Jahres in's Grab gesunken sind. Allenthalben hat der Tod im letzten Jahre wieder manche schmerzhafte Lücken gerissen, ganz besonders aber bei uüBWkchneeberg. Wenige Tage nach dem letzten Todtenfeste am 5. Dezember v. I. starb unser treu verdienter Stadtrath Jähnichen, nachdem er bis zum letzten Tage seines j Lebens zwar äußerlich gesund und rüstig aber doch inner lich krank als Vertreter der ihres Bürgermeisters entblöß ten Stadt thätig gewesen war. Ehri st ia n Friedrich I ä h nichen, welcher ein Alter von nur 55 Jahren erreicht hat, war Ockonom. Als solcher war er auf der Domäne Jahnsbausen, sowie als Gntsbesitzcr in seiner Heimath Wermsdorf bis 1860 thätig. Hierauf wurde derselbe zum Grafen Wilding in Königsbrück als Rentmeister berufen nnd bekleidete diese Stelle bis 1870. In diesem Jahre kam Jähnichen nach Pansa, wo er zum Bürgermeister erwählt war und im Herbst 1871 nach Schneeberg als Stadtrath. Als solcher hat er sich um unser Forstwesen und Banwesen viele Verdienste erworben, und wir wollen hierbei nur daran erinnern, daß cs ihm nach jahrelangen unermüdlichen Verhandeln mit den Wassergewcrken und nach Ueberwin- dung unsäglicher Schwierigkeiten gelang, die GrieSbacher Wasserleitung zu bauen, ein Werk, das nach dem Gut achten Sachverständiger wohl gelungen ist nnd seinem Namen für alle Zeit ein ehrenvolles Andenken sichern wird. Am 1. Januar 1878 wurde unsere Stadt von dem zweiten schweren Verluste betroffen; es ist noch in Aller Geoächtniß wie die traurige Kunde erscholl: Kaufmann Dankwardt gestorben! dar war ein schlimmer Neu- jahrStag für unsere Stadt! Johann Friedrich Dank wardt, der Chef der bedeutenden Firma: Dankwardt u. Compagnie, geboren am 17. Februar 1817 in Hamburg, vom Hause aus ohne Vermögen, hat das von seinem Pfle gevater übernommene Geschäft durch anerkannte Tüchtig keit emporgcarbeitet. Gleich ausgezeichnet als Geschäfts mann wie als Privatmann, hat er auch in den öffent lichen Acmtcrn, die ihm die Stadt anvertrante, Bedeu tendes geleistet; dabei blieb er alle Zeit der bescheidene Mann, der, stets des Umstandes eingedenk ein armer Waisenknabe gewesen zu sein, für die Armen unserer Stadt nicht nur ein offenes Herz, sondern auch eine zum Wohlthun allezeit bereite Hand besaß. Nur wenig Tage später als Dankwardt, am 6. Ja nuar, schied unser Obcrpfarrer, der Superintendent ü «üvnl. Julius Leopold Pasig von nnö; geboren am 4. Juli 1816 zu Dresden, hat er unserer Kirchgemeinde ! vom 13. October 1869 ab in großer Treue vorgestanden