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SS. Jahrgang, 34. Fretl«g, 20. Januar 1922. >»»»I»«,ck«,. S«nm»tvu«m» SS 2.1 »« gtr «.chl,^pr,ch»! Locni. ^ In Dresden und Vororten d«I ILglich »w«.mollg»r Jutrosun, nwnoMck >«,- IN.. Dezugs»Gebühr sur^ v°>> »«> >>»««» »w,i,«»>>««», «»riand m°a-tu« Dtt «inlpalllge Z7 mm dr«ll» geil« t.—m. Aul kkamlll»nanr»l,<m. An,»Ia»n unter Än^elaen-^üreüe St-ll-n.,,. Wodnungsmarl»!. I loallig» An- u. 'ÜrrtLuse 25 Vor,ugsptol,-laut Auawilrlig« Auftriige gegen Llorausdezadlunz. Sin,einummer 7V PI. vachdruck nur mll deutlicher vuellenangade -.Dresdner Aa»r."> »ulilllls. — Unverlangt» SchrMllckk werden nicht auldewakrt. EchrMettun, und I^nwlaelchllNeReO» Meeteellrad« 2S/.O. Druck u. Derla« ,,n e,sch ck Aelchard» In Dr Pas»check.Ttonta 10SS De»»de». K/Iax Slöss KIsettf. läoritutrull« IS, Vvleacklvnxslcürpvr, L!elctri8cde PILttea, ttoiktüpks, Lckütte - I^anL - ttocdplattea. a»Ir»a , ^^^ Lravgni«»»,»,» Lak,r,p«»»t«» r)L1^55d2LL^- Mosväont ti»rvore»o»n«Io t-u«IItM< Dsrrgrnanns Laknp«>»t«» pslrolcl L /^ulliom /^.-6., vfsscisn ««i< 7V JakD«», b«ru»Lk»«?r U.v.nnll «i-NNItlloN Das Katzprogramm -es „starken Mannes". Der belrügerlsche Bankrott Deulschlan-s. — Sanktionen, Pfün-er und Garantien. Die französische Kammerdebatte Pari-, 10. Jan. DaS Palais Bourbon war während Ser Kammersibnng von einem riesige» Polizciansgehot nln- aeben, da Gerüchte über beabsichtigte Ruhestörungen der Kommunisten verbreitet waren. Tie Polizei tiatie jedoch keinen Anlaß zum Einschreiten, die Ruhe wurde nirgends neslvrt. Die Sittung begann kurz nach drei Uhr. Als Pvincars den Saal betrat, klatschten das Zentrum und die Rechte Beifall, während Sozialisten und Kommunisten tiefen: Nieder mit dem Krieg! Ter Abg. Eachin wurde wiederholt »ur Ordnung gerufen. Tarnnf verlas Poincarö die Regierungserklärung» Ske in ihren wichtigsten Stellen folgender»«»»?» lautete: „Bon dem Präsidenten der Republik zur llebernahme Ser RrglcrungSmacht unter ernsten Umständen berufen, hat SaS Kabinett. daS sich Ihnen hiermit norslcilt. keinen anderen Ehrgeiz, als in enger Zusammenarbeit mit dem Parlament Sie Achtung vor den Berträgen »erzustellen, die die F-rirdenSbcdiNHunqcn enthalten. DaS Verschwinden der vor läufigen Zwölftel erleichtert die Vorbereitung des Haus haltsvoranschlages sitr 1»2!t, aber so rncrglich auch unsere Bemühungen sei» mögen, können »vir doch nur dg»n ganz sicher sein, die französischen Finanzen z» retten, wenn Deutschland, slir dessen Rechnung wir schon lo viel» Milliarden anSgeiegt haben, sämtliche Berpllick,, tnngen erlüllt. i!l die es iibernvmmcn hat. nnd die Schäden wieder gut macht, die cS verursacht da«. (!> ES wäre Sie schreiendste Ungerechtigkeit, wenn ein Land, daü einen nnentschnldbarcn Angriss erdnlde» muhte nnd von dem 18 Departements durch die Invasion verntchiei wurden» »ach seine« Siege aus leine Kasten die Ruinen wieder ausbauen müßte. die ein Krieg von vierjähriger Dauer aus keinem Ge biete geschasscn ha«, und wenn eS Ionen Sicuervliichtige t l znmittra müßte, die regelmäßigen Z n w c n d n n g e n für dleHinterbilcbcnen derKriegSopscr.dcr Witwen und Waisen, jtir dir Krieg,beschädigten »nd Hinter» Sliebencn der bürgerlichen Familie», die vom Grinde er schallen worden sind, lichcrzusiellen. Eine schamlose Propaganda, deren geistige Urheber nur zu leicht z n ver muten sind, richte« kich heute gegen Frankeei ih »nd bemüht llä, seine Haltung und keine Absicht, n zu ent stellen. Man schildert n»S in rincl Weite als seien wn von einer Art imperialistische Tollheit besessen. Wir fordern Einhaltung der Verträge, die das Parlament an.ienvmmen ha» und die dir Unterschrift Deutschlands, Frankreichs »nd seiner Alliierten traar». Mir fordern nur Zahlung dessen, wo» man uns schuldet. Wie könne Frankreich i» dieser wichtigen Frage nachgrbcn. Deutschland behauptet, e» lei zahlungsunfähig. 2m Gegenteil, es verschleudert systematisch seine Mittel, eb zahlt weniger Steuern als Frankreich. cS erhält seine Steuerbeträge unregelmäßig, cs macht nnbcgründete Aus gabe» und gibt Papiergeld a»S. das den Wer« seines Geldes verringert »nd seine Anösnhr fördert. ES sieht daraus, das, seine Grollindustriellen in- und anSländische ZahlnngSiuittcl i» ausländischen Unternehmen anlcgen. Während eö aber dieses scheinbare Elend organisiert. IN verteilen seine Kesellschasten riesige Dividenden, arbeite» feine Fabriken in vollem Umkanqe. nimmt seine wirtschaftliche Stärke jeden Tag zu. Wenn sich der Staat ruiniert, be reichert sichdochdie Nation. lN Nun ist cS aber die ganze Ration, die mit ihrem Einkommen und ihrem Kapital Bürge der Staatöschnld ist. Im Namen der Ration wurde der Vertrag von Versailles nnd der von der RcparationS- kommlssion ansgestellle Zahlunasplan. sowie die im Mai >Sil ausgestellte Gcsamtfordernna der Alliierten angenommen. Frankreich vertcidiat nur die internattonnlrn Ab kommen. ES gehorcht weder einem Gefiihl bcS Halles nnd der Nachsncht.i?) noch de» Einslitsicrnngcn beS EgoitzinnS. ES bat den lebhaften Wunsch, die Welt sobald wie möglich a»S tbrem schmerzlichen Unbehagen heranSkommcn z» sehen, das ans ihr lastet. Tie Negiernna Ist iedoch der Ansicht, das, die gri'ndleaende 4>edingi,na für den allgemeinen wirtichastlichcn Wiederaufbau die Wiederherstellung der ver wüsteten Gebiete in den beiden Ländern Ist. die zurrst von den Deutschen angegriffen wurden. Nicht nur die Ge- recktigkeit fordert die Wiederherstellung, sonder» daS allge- meine Interesse der Welt. Wenn Frankreich nnd Vclgi.n verurteil« werden, so würde das einen unvermeidlichen Miß erfolg aller weiteren Versuche bedeuten. DaSProblemderNevarationbeherrsch« daher alle anderen. Wenn Deutschland ln dicker wichtigsten Frage seinen Ber» pslichtungrn nicht nachkommt, so werden wir die nach An» ßch« der NeparationSkommission zn ergrrllendcn Maßnahmen »n prüfen haben. Die erste wird sich, ohne vorzugreiien. aus Sie Pfänder nnd Garantien M beziehen, deren Not- »euSIgkel» anerkannt werden kann, nnd ans die Einrichtung elurr wirksamen ernstlichen Kontrolle über den NeichShaashal», die Notenausgabe nnd die AuSsahr Deutschlands. So wichtig auch diele An- geleHenheil slir Frankreich ist. lo bars sie unö doch dlis MgSere« Bestimmungen des Vertrages von Ber» sglSeS nicht vergessen lasten, wie die Abrüstung nnd die >«t»ak»»g Ser SriegS»e,S,«cher. tl) Solange diese unausgeführt bleiben, werde» wir nicht nur vollkommen berechtigt sei», die Sanktionen, die ergrijsen worden sind, bcizulehalten und >o e i t e r e z „ c r g r c t s c » , sondern wir werden auch ermächtigt iei». zu erlläret». daß dte Näumnngssristcn illr das linke ^!l,rinn,er noch nicht zn lausen begonnen haben. <!j DaS ist die Auslassung, die die sranzö- siichc Negierung immer vertreten hat. Mehr als je ist es wichtig, sie bciznbchnllen. In diesen verschiedenen Fragen und In jenen, ror die wir »och gestellt werden, werden wir nnö tonal benehmen und uns in it unseren Verbündet e » n e r ü ä n - digen. Wir werden die Prüfung der Angelegenheiten wieder aufnehme», die vorübergehend Mißverständnisse hervorgernfcn habe». Wer werden uns bemühen, diese un verzüglich bciznlegen. Eine wirksame Garantie sür den Frieden ist daS Bestehen non Abkommen zwischen den Völkern, die durch die Gemeinsamkeit ber Interessen ge boten find, wie der Kleinen v5nie»'e deren Gcrurt Frgnkreich freudig begrüß! l.nd deren Fortschritt es mit voller Snmpathie ocrjotgt. D,e Negierung ivcrüe eS sich zur Ehre anrechnen, i!-re tatt,, e M itwirknna b e i in Völkerbund fo:li'>'»'lien. Die Ergebnisse, die er schon erzielt hat. lassen ecr.iriien, was die Welt mit ülechl von ihm erwarten kann, tu Die Einladungen znr Konscrcnz von Genua wurden von den Alliierten versandt. Wir werden nachdrück lich svrdcrn, daß dir im Prvaramm zu EanncS scilgelegten Bedingungen vvn den Delegierten vor ledcr anderen Debatte angenommen oder abaelekmt werden nnd das, keine Bestimmung der Bcrträge gvch nur indireki ans der Konfe renz in die Debatte gezogen wird. Wir werden uns sehr glücklich schatten, wenn dar englisch-französische Abkommen. daS der Festigung deS Friedens dienen soll, bald von Frank reich „nd England nntcrzeichnct werden kann. Wir zweifeln nicht daran, daß es von beide» Länder» ans der Grundlage absoluter Gleichberechtigung unterzeichne« werden kann, da eö beiden Ländern niißen soll. Wir zweifeln auch nicht daran, daß dieses Abkommen ohne Einschränkungen die gegenwärtigen und die zukünftigen Garantien bcibehält, wie sie die FrirdcnSvcrträac anerkennen. Wir werden nnS gleichzeitig mit Italien und Enaland z» verständigen haben, um zu versuchen, im Orient die Wiederaufnahme der Feind seligkeiten zwischen Griechen nnd Türken zn verhindern, non im Eintwruehmen mit unsere» Verbündeten Ruvcn aus dem Abkvmme» vvn Angora zn ziehen »nd endlich wieder Ruhe an den Türen Europas zu schassen. Die Aussprache. In der auf die Rede folgenden IilierpellationSdebattc erklärte der Sozialist Va renne. Pvincarü habe mit der Tradition gebrochen, daß ein ehemaliger Präsident der Republik sich in daS Privatleben zuriulziehe. T:e Sozialisten seien seine enlZchiossencil Gegner, da die Rücklehr PoincarSS zur Macht die Rückkehr zur militaristischen Politik bedeute »nd im Lande Unruhe hernvigernsen habe. iIwischenrufe: Wo herrscht Beunruhigung! In Berlin! In Moskau!) DaS neue Kabinett dürste den Wünschen Poin- caröö kaum entsprechen. Er habe ein Kabinett der nationalen Einigkeit schasse» wollen, habe aber mir ein Kabinett des nationalen Blocks zustande bringen können. Dieses sei nichts anderes als ein Kabinett Nrland ohne Briand. denn elf der Mitarbeiter VriandS seien in das neue Kabinett übernommen worden. Entweder war cs alio nniecht, Briand zu stürzen, oder Unrecht seine Mitarbeiter zu tiberiielmien. Der Frirdensvertrag sei nicht nur zwischen Frankreich nnd Deutschland abgeschlossen worden, sondern zwilchen den Alliierten und Deutschland. Die Politik Pvinear-'S führe zur Isoliernna. Ick, verlange von Ihnen, daß Sie nicht den jenigen Teil »er öffentlichen Meinung in Deutschland ent mutigen, der reparieren will. Ich habe auch die ttelerzrn- gung, daß, wenn Sic alle anderen Lösungen versucht haben, Sir früher oder später, ich glaube zu spät, zu den Löningen zurückkehrcu werden, die praktische Men'chcn allein für realisierbar Hallen, näm'ich, daß Deutschland bezahlen mnß, ivaö eS mit Geld bezahlen kann und was nach internatio nalem Urteil mittels einer Wiedcraiisbanpolitik Europas aufgebracht wird, die in Genua beschlossen wird. Der Kommunist Earl, in sprach darauf non ber Konferenz von Genua. Er erinnerte weiter an die Politik, die PaincarS illll getrieben habe und an dös Briese, die IswolskI an Sasanow geeichte! habe. Minister präsident Poincar - antwortete: Ich fette diesen Briese» das formellste Dementi entgegen. Ich Imbe sic niemals gesehen, sic existieren nicht! Abg. Eachin erwidert: Wenden Sie sich an Iswolski! lMchrece Abgeordnete rnsen: Der ist tot.) Pvincarö erklärt: Diese Briese existiere:, nicht und wenn sie existieren, dann sind sic falsch. UcbrigcnS wird die Kammer bald rin Gclbbnch über alle Ereignisse ans dem Balkan erhalte». Abg. Eachin fährt fort: Wir alanben an Gelb bücher nicht mehr. Poincarv crivideri: Ich antoristcre Sie. selbst die Depeschen dnrchzustndieren. die sich am Ouay d'Orscn befinden. Eachin beendet seine Rede mit dem Satte. daS Proletariat sei gegen jede Politik, die wieder zum Kriege führen könne. Der Abg. Bon net hielt alsdann eine Rede, von der HavaS bcbanplet. daß niemand ihr znhörte. tDcu weiteren Berich« siehe Seit« Wir und Lloyd George. Je mehr der sranzösiscl>e Militarismus sich anschickt. akS Amvkiänler durch ganz Curvpa zu rasen und die kontinen- laien Wicdermisbauvlälie Llond Georges zusck>andrn zu mache», d-eilo mehr wird auch die britische Politik ge» zivungen, in ihrer Stellung gegenüber dem ehemaligen KriegSgeiivsscn, dessen verblendete Wildheit sie nicht zu zäh men vermag, Farbe zu bekennen. Neuerdings scheint iogar der Zeitungsmagnat Northelissc, der bisher den Franzosen die Stange hielt, zu der Erkenntnis gekommen zu ieln> daß mit dem sinnlos wütenden Nachbarn lcnseits deS Kanals in der praktischen Pol'ttik nichts anzusangen ist. Darauf läßt k<c ausfällige Schwenkung der „Times" ichlie» ßcn. die ivnst immer mit Feuerciser die Saci>e deS fran- .'.ösiichen Eti-anviniSmus vertrat, jetzt aber mit ck.ncm Mal« einen recht empi'.ndlichen kalten Wasserstrahl nach Paris gerichtet lmt. DaS Citnbiatt erklärte, an ein Abkommen zwischen England und Frankreich sei nicht zu denken, wenn Frankreich den Versuch mache, eine besondere Klausel für die Verteidigung Polens darin auszunehmen. T'e sran- zösische Auffassung, daß Polen an Stelle Rußlands einen derttichc» Angriff aus Frankreich verhiiidcn soll, werde von England n cht geteilt. Wenn Frankreich die Absicht habe, sich seine Reparationen aus ck.genc Fernst mit milüäri'ärrn Mitteln zu beschallen, io werde es die oha»«a st i ich sie aller Eitttauichuilgcn erleben. Mit dieser Stellungnahme der „Times" gegen Frankreich hat Llond George einen großen Erfolg errungen, und die Londoner Politik ist dadurch ln eine Phase getreten, in der sich sür uns di« zwingende Notwendigkeit ergibt, zu einem klaren Urteil über di« poi'.li'che» Ziele Llond Georges zu gelangen, wenn wir England gegenüber die richtig« Einstellung gewinnen wollen. Von diesem Standpunkte geht auch eine Betrachtung der „Kreuz-Ztg." aus. die deshalb besonders bemerkenswert ist. weil sie osscnbar die in maßgeblichen konservativen KreZien herrschenden Anschauungen widerspicgclt. Ter Kern der Ausführungen besteht darin, daß dem deutschen politischen Publikum geraten wird. Llond George weder zu hassen, noch zu lieben sondern ihn ruh'ig und nüchtern nach unserem realpolitischen Interesse zu würdigen. Von diesem Ge sichtswinkel aus sei cs unverkennbar, daß Lloyd George mit Klugheit. Tatkraft und Zähiakeit das dem cnglisclren Nuven dienende Z'iel verio'.ge. d e deutsche Stellung io weit zu stärken, daß Deutschland in den Siand gcseht wird. Frankreich wieder in Schach zu lxtttc». Dabei dürsen wir natürlich keine» Augenblick vergessen, daß cs nichl Freund schaft sür uns ist, was Llond George zu seinem Handeln vcß'.mmt. sondern daß lediglich das britiiche Interesse die Triebfeder seiner Politik bildet, und dementsprechend wird er auch i» der Förderung der deiilsche» Gesundung nie über die Grenze hinausgehen. biö zn der England das Wiedercrwaclieii der deutschen mirticliastliclien Lebenskraft als nicht sür sich selbst gesahriich erachtet. Einstweilen aber liegt unsere Stärkung gegenüber Frantrcich in der Züchtung des britischen Vorteils, und deshalb müssen wir unsere Polil'.k daraus einstellcn. daß cbensalls einstweilen das deutsche Interesse mit dem britische» Hand in Hand gehe. „DaS nicht sehen zu wollen." mein! das kvnscrvat'.ve Hauplorgan. „weil England uns von unserer Höhe herabgewvnen Hai. weil die Methoden deS englischen leitenden Staatsmannes nnS anstößig sind, oder weil wir wissen, daß nnS über kurz oder lang gegensüttlichc Interessen wieder trennen werden, wäre töricht. Wir dürsen unicr Herz nichl ->n unsere Politik legen. Wir brauchen England nicht zn lieben, wenn wir mit unserer Politik an seine Seite trete». Es will sich auch gar nicht i'.eben lassen. Und anlgcdrüngte Liebe wirkt eher entfremdend und abstoßend." Lassen wir uns also die Würdigung der Persönlichkeit Llond Georges ohne Zorn und Leidenschaft angelegen sein, io müssen wir sagen, er ist von allen englischen SiaalS» männern der Gegenwart der einzige, dem die Fähigkeit zugerrant werden kann, irott aller wetterwendischen Um fülle und unerwarteten Extratouren lebten Endes in ziel- bewußter Weise die britische Politik aus einer Frankreich '.m rzaume haltenden kontinentalen Grundlage zu orien tiere». Schlägt die auswärtige Londoner Politik endgültig diese Richtung ein. io bedeutet das nichts anderes, als die Erküliung deS Testamentes deS berühmten englische» Staats mannes William P'.tt. des größten Gegners Napoleons der in seinem Vermächtnis an die britische Nation folgende Grirnblübe ausstellte: .Frankreich ist Großbritanniens ewiger, mächl'.ger Feind und Siebenbuhler. Deutschland ist dem unruhigen und croberungsiüchligen welichen Volke seit Jahrhunderten daS Ziel deS Ehrgeizes: dahin strebt eS seine Grenzen auSzudehncn. dort will eS herrschen. Gelingt ihm diese Ausdehnung, so ist Großbritannien in Gelahr. Es tut also not. sür uns und für die Dciuschrn eine recht starke Landwehr auszuwcrsen. damit das unstillbare sran- zösisch« Gelüst, aegen Norden vorzudringcn. aedämpsl werde. Dann, wenn Frankreich besiegt und mit zerrissenen Fahnen in lein« Grenzen zurückgejag« ie«,n wird, werde der recht« deutsche RochStämpser als Srenzbüter hingest«»!, der für beide Völker gegen den gemeinsamen Feind aus der Wach« liege. Zu dieser Rolle ist Preußen im Westen berufen." ES sclieiitt, daß Llond George, gezwungen durch die kultur» seindl'iche Unersättlichkeit d«s kvanzüstsche» VtMtaktöomS