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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188603071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860307
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-07
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1886
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nkiaftion «ad Lkpediti«» JohanoeSgaff« 8. Sprechstunden der Kedarliiu: Vormittag» 10—12 Uhr. Nachmittag« S—S Uhr. °°' ^ ^ An»«»«, der für dt» nächftsol,»,tz« Nn»«er »efttmmte« Inserate »» «ochentogen »t» » Uhr Nachmitt«,«, an «an».und Keftt„enfrütz »i»'/.» Uhr. ?« de« Filiale« siir 2ns.-A««»h»e: vtta Air««, UniversiiätSstraße 1. tants Lischt, Katharinenstr. LS, p. »nr »t« ' ,3 Uhr. Mip)igcr.Tagtl>latt Anzeiger. Lrga« fiir Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. 88. Sonntag den 7. März 1886. Auflage l»,rroo. ^boililrmentspre» vicrtelj. 4','« ck>k. r»cl. Brnigerlohn .5 Mk., durch dic Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren fun Extrabeilagen lin Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbrsörderuiig 50 Mk. «it Postbeförtcrnnq 60 Mk. Inserate 6gespalteve Petitzcilc 20 Pf. GrStzere Schriften laut uni Prcwverznchniß. Tabellarischer u.Ziffernioy »ach hüherm Tarif. tieclrmrn «uirr dem Redaciiovsstrich die 4gespalt. Zeile öOPs, vor denFain > lie» nachrich, ea die kgespaliene Zeile 40 Pf Inserate sind steir an dic i.vppov>lion zu senden. — Rabatt wird nich: gegeben. Zahlung zirrreuumornncko oder durch Post« Nachnahme. 8V. Jahrgang. Amtlicher Theil. Selrntliche Litzung ker Stittrersrkilrteii Mittwoch, de« lo.MLr- »SS«. «b»»V« «'/, Uhr, tm Saale der I. Bürgerschale. Tagesordnung: Bericht de« Oekonomieausschuffe» über; Conto 28 „Steinbruch bei Grasdorf" und Conto SS „Straßen und Wege- de« diesjährigen Haushalt- piane«. Bericht de« Bau« und Oelonomieausschuffe« über a. Conto 1 »Rathsstube" Einnahmen VN nnd LuSgaben Pos. 232—243. sowie Conto 10 ..Wohl« sahrtspolizei" Einnahmen IU und Ausgaben Pos. lS—19» 75—79 de« ISSKr Hqu-Halkplanes; d. Aufstellung eines siebenstelligen Pissoirs vor dem Petersthore und Versetzung der jetzt dort stehenden Anlage nach dem Schleußiaer Wege. IN. Bericht ^eS Finanzausschusses über die HanshaltplLne der hiesigen 4 Parochialkirchen auf da« Jahr 1886. I. H. Vekanntmachnug. Unter Hinwei« auf die Bestimmung ln ff. 368,2 des Reichsstrafgesetzbuchs wird den Grundstücksbesitzern, bez. Gartroinhabern hiesigen Stadtbezirk« bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu «« Mar« oder entsprechender Haft hier mit ausgegeben, während deS M»»ats April d. I. ihre Bäume, Slräucher, Hecken rc. von den Raupen veS Ringel» sptnnrr» (vomd^x bioustri») gehörig sänbera Mid den Schädling »erttlgea zu laffen. Bezüglich der übrigen hauptsächlich hier Vorkommende» schädlichen Schmetterling-arten und zwar de« Ba»»wettzlt»gs (^porm OrutuogiX des Goldafttr« (kortkeoia Odr^orrdoon) und de« Schwammsptnaer- (Oonorin Oiopnr) machen wir unter Bezugnahme aus oben geordnete Strafe darauf aufmerksam, daß deren Vertilgung m den Monaten Oktober bi- «it Mär» zu erfolgen hat, daß also für diese« Jahr noch bi« Bade Mär» mit deren Be- läiuvsuna vn»raangrn werden muß. «MreALff-Stt«» nachstehend m»b (Z- «i» r»2« H- schreib«»- derpeboaSwerse und dn zwockmsßigstnr AN «er Vertilgung der angeführten Schmetterling-arten. Leipzig, am 1. März 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hennig. D Ningelspiuner svomd^x Heu,tri»). Der Schmetterling legt seine Eier Ende Juli oder Anfang August bis zu 400 Ltück beisammen spiralförmig um ein- bis dreijährige Aestchen. Erst im nächsten März schlüpfen die Anfangs schwarzen, lang gelbbraun bebaarten Räupchen an-, nähren sich zuerst von itno'pen, später von Laub. Ihre Fraßstellen übersphineu sie mit einem leichten, lockeren Gewebe, ohne ein eiaentliche« Nest herzuftellen. Anfangs trifft man diese Raupen zu mehreren Hunderten gesellig an Lbitbäumen, Weißdorn, Rosen, Weißbuchen, Elchen, Rüstern, Pappel», Birken beisammen, in der Gabelung eine- Aste« oder ähnlichen Stellen dich« aneinandergedrängt. Mit dem zunehmenden Wachs- tkmni der Raupe» werden diese Gesellschaften kleiner und kleiner, dis sie sich Ende Mai oder Anfang Juni gänzlich auslösen. Sie fressen bei Tag und Nacht und wandern von Baum zu Baum, wenn die Nahrung zu mangeln beginnt. Die erwachsene Raup« verwandelt sich iin Juni in einem eirunden gelb durchstänbte« Bespllinstt »« einer weichen schwarze» Raupe, der im Juli der Falter enlschlllplt. Zweckmäßige Bertilgungswcise: Zerquetsche, und Brrnichten der Raupen in ihren Schlupfwinkeln, aus denen sie. wenn solche hoch an, Baume sich befinden, durch Anschlägen au die Stämme herab- geworfen werden können, im April. vaumioeiftling (^pori» Orataexi). Der Schmetterling, welcher nur in einzelne» Jahren ln gesahr- diohcnbcr Anzahl erscheint, legt im Juli oder August seine birn. förmigen gelblichen Eier in regelmäßig geformten Häuschen bl» ISO Stück nebeneinander aus die Blätter der Pflaumen, Schlehen, Weiß dorn, Traubenkirschen, Aepfel, Birnen und Mispeln. Die Räupchen verlassen die Eier im Herbst und spinnen einige Blätter zu riurm kleinen setdenglänzenden Neste zusammen, in welchem sie gemeinsam überwintern. Im Frübjahr beginnen sie ihr Zer- störnngSwerk an Blatt und Blüthenknospcn der Umgebung ihres Restes. Anfang Mai verlassen sie da« Nest und leben einzeln, bis sie sich Ende Juni verpuppen. b s vertilgung-weise: Zerstören des Neste- vom Vrtodrr Goltzafter (kortdeslo Odr^svrrkoea). Der Faller» welcher im Juni oder Juli erscheint, legt dir Eler al» sogenannter „kleiner Verschwamm" unter einer Decke seiner Asterwolle in langgestreckten Hausen meist au dlr Unterseite der Blätter von Obstbäumen, Weißdorn, Birke, Eiche und andere« Laub. Holz. Im August entschlüpfen den Eier» die Räuschen, nähren sich coi» den nächsten Blättern, die sie, de« Blailsleischet beraubend, sleletlirra. häuten sich zum ersten Mole und übrrwiutera in einen, großen gemeinsamen festen Gcspinnste. In, März beginnen sie von Neuem den Fraß, welcher um so verderblicher ist, al» sie gesellig die Knospen anarefen und bei eintretrndcr Kälte wieder Schutz in dem verlassenen Winterquartier finden. An der Fraßstelle überziehen sie die Zweige mit einem luftigen Gewebe, welche« sie verlosten, wenn die knospen verzehrt sind und gegen ein srische« Gewebe an einer reuen Fraßstelle vertauschen. Ende April zerstreuen sich di» bis dahi» gesellig lebenden Raupen und verwandeln sich Ausaug Juu in einem lolen Sespinnst in eine kahle braune Puppe. Zweckmäßige Vertilgung-weise: Sammeln und Vernichte« der Wiaternrster im Herbst bis zum Anse März. Schmammspinner (Ocuerin vi»l>»r). DaS Weibchen dieser in beiden Geschlechtern lehr verschiedenen Schmetterling, legt seine Eier Ende August in großen rundlichen, mit der gelbgrauen Asterwolle sorgsälliq bedeckten Hausen, söge, nannten „großen Eierschwämme»"» an Baumstämmen, Zeunen und Mauer» ab. In diese» .Schwämmen" üderwiiiter« die Eier, um zeitig im nächsten Frühiahr dir Räupchen zu ergeben. Die ent. schlüpften kleinen Räupchen bleiben während ihrer ersten Leben«, tage aus diesem Schwamm vereint sitzen. Diese Schwämme mit den daraus sitzenden junqen Räupchen nennt »er Forstmann „Spiegel". Noch wenigen Tagen verlassen die Räupchen den Spiegel und zerstreuen sich dann sofort. Ihre Nahrung suchen sie an Obst- bäume» und anderen Laublwlzarten. auch an Berberlzen, Rosen und Weide», gebe» selbst aus Topfgewächs« über und werden auch kraul- artigen Pflanzen verderblich. Die Raupe ist im Juni erwachsen und verwandelt sich in eine matt schwarzbraunr, mit gelben Haarbüscheln Versehen« Puppe, die m, Jul, oder August den Schmelterlma liefert. Zmeckwäßiac BertilqungSweise: Zerdrücken der leicht kenntlichen Lchwümme resp Spiegel vom Gap«»«»», di« zuu, Mir». dte Musterung der Mtlitairpfftehtige» t« Stadt» bezirke Leipzig betreffend. In Gemäßheit ff. 6l,2 der Ersatz-Ordnung vom 28. Sep tember l 875 mache ich hierdurch bekannt, daß die bevorstehende Musterung im AuShebuugSbczirke Leipzig-Stadt den 8., 9.. IO.. ll.. l2.. 13.. 15.. 16., 17.. 18.. 19.. 20.» 23.. 24., 25.. 27., 29., 30. und 3l. Mär» und 1. April d. I., die Loosuug der sämmllichen militairpflichtigcii Mannschaften Sonnabend, den 3. April d. I., au jedem Tage früh 8 Uhr im weiße» Saale der Central-Hall« — Eingang Centralstratze — allbier stattfinbet. Alle im Stadtbezirke Leipzig aufhältlichen, tue Jahr« 1888 geborenen männlichen Personen, soweit sie von der Gestellung zur Musterung nicht ausdrücklich entbunden siud, sowie d»e Militairpflichtigen früherer Jahraäuge. welch« noch keine definitiv« Entscheidung durch die Ersatz-Behörden erhalten haben, werden hierdurch aufgefordert, sich pünktlich in einem der gedachten Musterungstermine nach Maßgabe der ihnen noch zugebenden Vorladungen bei Vermeidung der A»aug«vorführu»g und der in ff. 24,7 in Verbindung mit ffff 6l,5 und 63,5 der Ersatz-Ordnung angedrohteu Strafe» und Nachtbeile zur Musterung persönlich» zu gestrllen. Diejenigen, welche durch Krankheit am Erscheinen im fest gesetzten MnsterungStermine verhindert sind, haben ein ärzt liche« Zeugniß einzureichen, welche«, dafern der ausstellend« Arzt nicht amtlich angestellt sein sollte, durch die Polizei behörde zu beglaubigen ist. Dagegen ist den Militairpflichtigen da« persönliche Er scheinen im L»»s»»g-ter»ine freigestellt, und wird für Diejenigen» welche l»i Locale nicht anwesend sind, durch eia Mitglied der Ersatz-Commission da« Los« gezogen werden. Ferner ist jeder Militairpflichtige. sowie seine Angehörigen berechtigt, einige Zeit Vor der Muster»»- und spätesten« im MusteruugSterueiu«, unter Vorlegung von Urkunde», Stellung von Zeugen unv Sachverständigen, Anträge aus Zurückstellung bez. Befreiung vom Militairdirnste, au« Anlaß oäiiSlicher oder sonstiger bürgerlicher Verhältnisse, anzudringen. Die darauf zu erlheilende Bescheidung wird dem Gestellungs pflichtigen im Termine eröffnet werden. Später angrbratdit Reklamationen und Anträge um Zurückstellung werden, Vä tern di« Veranlassung zu solchen nicht erst «och heeudtgte« MasteruugSgeschäst entstanden ist. ohne Weitere« zurüek- Die Betbeiligtea werbe« daher hiermit. »»»«rBeroanaL», ^ V E «ns »big, Rechtsuachtheile. wikverbott VnantajK. m« betziig-'«^?^, ftchen Anträge rechttekti- ein,„reichen. ) Leipzig, den 13. Februar >886. Der Mvtl-Dorfitzende -er Königlichen Brsatz Go«»isstoa -et Nu«< hebung-bezirk- Leipzig-Stadt. vr. Grünlcr, Rcgierung-ralh. VetimitUiichlMt. E« ist in neuerer Zeit ein Fall zu unserer Kenntniß ge- langt, daß von eine»» hiesigen Kammerjäger zu Vertilgung von Mäusen eine Quantität weißen Arsenik« verabreicht worden ist. Mit Rücksicht auf diese« gemeingesäbrliche Ge bühren sehen wir un« veranlaßt, darauf binzuweisen. daß wir jede zur Anzeige gebrachte Uebertretung der nachstehend« nochmal« abgedrucklen Verordnung der königlichen Landes regierung vom l6. November 1819, den Gebrauch arsenika- lischer Mittel zu Vertilgung von Rallen oder Mäusen be treffend. unnachsichtlich zur Bestrafung dringen werden. Leipzig, den 25. Februar 1886. Der Rath -er Stobt Leipzig. Vr. Georgi. Clchorius. Beror-noug -er Landesregierung, de» Gebrauch arsemkalischer Mittel zu Berlilgung von Ratten oder Mäusen betreffend, vom 16. November 1819. Bon Gottes Gnaden, Friedrich August. König von Sachsen re. Liebe getreue. Zu tbunlichster Verhütung der» bei dem Ge brauche de« Arsenik» zu Berlilgung von Rallen oder Mäusen, io leicht möglichen absichtlichen oder zufälligen Beraiftungen wird a»>- dnrch Folgende» verordnet und zur allgemeinen Kennlniß gebracht. 8- 1. Der Gebrauch de« Arseniks zu Vertilgung der Feldmäuse, der bereits durch da- Generale vom 10. Decembtr 1790 verboten worden, wird audurch nochmals, bei Vermeidung von fünf Thater». auch »ach Befinden höherer Geldbuße, oder verbältnißmä-iger G» fängnißstrase aus jede» UeberiretungSsall, ausdrücklich untersagt. 8- L- Da auch die sonstige Anwendung deS gedachten Gift« »u Berlilgung schädlicher Lhiere immer bedenklich bleibt, so werden alle Unsere Uuterthanen audurch nachdrücklich davor gewarnt und au- ernwhnt, sich an dessen Statt, erforderliche» Fall», der von dem Saatiäl-.Tollegio ln der Ansug« mik G angegebene» oder anderer unschädlicherer Mittel zu bedienen; auch haben alle Obrigkeiten Uu- serer Lande angelegentlichst dafür besorgt zu sehn, daß Dem, so viel Ihnnlich, nachgegangen werde. 8- «. Jedenfalls soll jedoch aller Arsenik, um dessen Berwechselong oder Vermischung mit Nahrungsstoffe» möglichst zu verhüten, bei Aermeidung der st. 1 bemertle» Strafe, zu obigem Behuse hinsübro, »nt« welcher Gestalt und Zusammensetzung e« auch geschehe, »ich« > al« schwarz gefärbt gebraucht werden. Namentlich haben auder« »l« Ichwarz gelärdt gebraucht wrroen. «aineniua, qavcn sich hie sogenannten Kammerjäger der Führung ungefärbter arsenika- lisch»» Mittel, sofern ihnen da« Herunigehea zu Tödtung schädlicher THtere, »ach Vorschrift de« NeicriptS vom 31. Januar 1798 über- ,''i«tzt rrlniw» ist, schlechterdlng- »u enthalte», widrinrnsoll« ihnen, de» Hitzacht» Sttefr, ihr «nvn-o Gtuzpch untersagt Die jährlich vom Tstomauerchor unv dem Stadtorchester bewirkte Ausführung einer Passion-musik, welche frübcr am Charsreitag, in ven letzten Jahre» am Palmsonntag slattsaiik, wird von nun an als musikalische EinleilungSseier zur PassionS- zcit unv zwar in diesem Jabre in der Peterskirehe am Sonntag Jnvocavtt, den 14. März, Nachm »ttagS L Uhr, abgebalten werden. Zur Alinübrnnq kommt hier zuin erste» Male Friedrich Kiel « «oqulva» in Der Eintritt ist unentgeltlich. Leipzig, den 6. Mär; 1886. Die Lircheninspection für Leipzig. Der Superintendent. Der Rath der Stadt Leipzig. Pank. Vr. Georgi. Kretschmer. Veirsmllnmchimg. Das am FastnachlSdien-tag »uv Aschermittwoch übliche sogen. Ascheadkehren der Kinder hat in den letzten Jahren in einer Weise überhano genommen, daß dasselbe nicht nur häufig in groben Unfug, sondern vielfach geradezu i» eine weitgehende Bettelei auögeartcl ist. über welche seitens de« Publicum« »nd insbesondere der Geschäftsinhaber in de» Vorstädten mit Recht Beschwerde geführt worden ist. Es kann daber durchaus nicht weiter geduldet werden, daß ein Umgehen der Kinder von HauS zu HauS oder ein Hinetagehe« in offene Läden und Geschäftsräume oder gar ein Auspreche» der Straßenpaffanten zun, Zwecke der Erlangung von Gaben slattfinbet, und wird daher ein derartiges Gebabren hiermit untersagt. Zuwider- handelnde haben sich der Bestrafung aus Grund ff 360, ll bez. ff 36l, 4 de« RcichS-Slraf-GtsetziuchrS zu gewärtige», auch werden auf Grund der letzteren Gesetzesbestimmung »ach Befinden diejenigen Eltern zur Verantwortung zu ziehen sein, welche eS unterlassen, ihre Kinder von Begehung der gedachten Zuwiderhandlungen abzubalten. Unsere Schuhmannschaft ist angewiesen, dem gerügten Unfug mit aller Energie entgegcnzutrcten und Zuwiderhand lungen unnachsichtlich zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 6. März 1886. DaS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Bretschneider. VelMntmachung. Mit Bezugnahme aus unsere Bekanntmachung vom l7. October 1864 und ff. 43 deS Straßen-Potizei-Regulativs für die Stadt Leipzig bringen wir hierdurch in Erinnerung, daß da« Befahren deS TbomaSgä-chenS in der Rtchtaag «ach dem Markte zu bei Strafe Ver bote» ist uns daß diese» verbot «af F«hr»erke aller Art, also mach auf Ü>and»agen, Anwendung zu finden hat. Hierbei machen wir daraus aufmerksam, daß Uterbaupt von derartigen hinsichtlich de» Fährverkehr« vorgeschriebe»«,, Beschränkungen Handwagen oder Karren nur dann a»S- acnommrn sind, wen» die« in der betreffenden Bekanntmachung de;, m den Anschlag-verboten ausdrücklich hervergebobc» ist. Leipzig, am 2. März 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Hennig. IE Bei Färbung de« Arseniks haben all« Apotheker, welch« allein zum verkaufe dieser gifthaltige» Mittel unter einem Pfunde be rechtiget seyu sollen, die gleichfalls in der Ansuge »nd G enthaltene Anweisung deS SanitStS-Eollegii pünktlich zu befolgen und. bei Bermeldunq einer Geldstrafe von Zwanzig Thalera aas jede» UebertretungSsall, gedachtes Gift zu TLdlung schädlicher Thiere nicht ander«, al« nach obiger Borichriit gefärbt, zu verlausen. Bei Auibewahrung und Verabsolqung der, Borstehendem gemäß, bereiteten Arsen,kmiltel sind die in Betreff der Gifte überhaupt an- zuweudenden Borsichismaßregeln ferner sorgfältig zu beobachten. Hiernach haben sich sämmtlichc Behörden und Alle, die es sonst angeht. gebührend zu achten und aus keine Weis« dawider etwas zu Ihn» oder zu gestalten; auch ist von den Obrigkeiten, nach der Bor- lchrist des Generalis von, 9. März 1818 mit der besonder» Publi- cation dieser Verordnung zu verfahren. Dresden, am 16. November 1819. Fretzherr »o« Werthern. Friedrich Moßdorf, S. V Unschätzliche Mittel gegen Natten und Minsk nnd Anweisung ZN rchwgrzsiirdnng de« Arseniks. Zur Verlreibung der Ralle» und Mäuse auS den Häusern und von de» Feldern giebt es Hils-miltel, die für andere Thiere und Menschen obne Gesntzr sind, und daher von vorsichtigen HauS- vSler» und Oekoaome» vorzüglich gebraucht werde» sollten. Dahin gehören, außer de» bekannten Fallen, daS Aushänge» von den BlnIben der Vogelkirsche, oder von Erlenzweiaen, da« Räuchern mit Heidekraut, Bernsteinsalz oder Spänen von Pferdehus, das Aus- streuen von Nußkärner», Weizen-, Rocken- oder Gerstenkörnern, welche in die Lauge von Eichenholzasche geweicht sind, von Bade schwamm. F,lz oder weißen Bohnen, die Nein geschnitten und mit Feil und Mehl geröstet sind, sowie von den Blülhen und der Wurzel de- köiiigskerzenkraiitcs. Allein, als am schnellsten und zuverlässigsten wirkend hat immer der Arsenik gegolten, dessen Anwendung gleichwohl am bedenklichsten ist, da die weiße Farbe, i» welcher er bisher entweder für sich, oder »rit Zucker und Mehl, als sogenanntes Ratlenpulver, auSgegeben wurde, die absichtliche oder zufällige Vergiftung durch solche äußerst begünstigt. Um von dieser Seite möglichem Unglücke vorzu- beugcn, wurde von dem Ober - Regiment-- EhirurguS Rublack eine Färbung des arsenikhaltigen GiftrS wider Raiten und Mäuse vorgeschlagen, welche, ohne Schwächung deS Haupl bestandlheils, auch i» dunkeln Flüssigkeiten Erscheinungen hervor bringen müsse, die auf einen verdächtigen Zusatz aufmerksam mache» würden. Alle» dielen Absichten entspricht daS Präparat, welches man durch folgendes Verfahren erhält. Ei» Theil gewöhnlichen KienrußeS, der durch Glühen von seinem billern und öligbrenzlichlei, Geschmacke und Gerüche befreit ist, wird mit vier Tbeilen gepulverte» Arsen,ks durch Zugießcn der ersorder- liehe» Menge Wasser moffa lavrixancki aus da» Innigste vereinigt und in ein feines, geruchloses und durchaus glrtchsörmig schwarze- Pulver zusammen gerieben. DaS Glühen des Rußes bewirkt man aber am besten In einer gekleisterten sechoiachen Papierrolle, die damit ganz seft aiisgesiopst. verschlösse», ,»,t Bindfaden dicht umwickelt ist, sodann auf glühende Kohle» gelegt und daraus erhalten wird, dis Bindfaden und Papier gänzlich abgebrannt stad. Kenn die Rußrolle nun durchaus glühet» bringt man sie in einen wohlbedeckle» steinernen Mörser und pülvert sic nach dem Erkalten. Anmerkung. Nachdem in dem ersten Abdrucke vorstehender Bekanntmachung irrlliilmlich der Inhalt der Verordnung vom 16. N> vember 1819 weggelassen worden war, wird solche unter voll ständiger Beisngung der angezogene» Verordnung nochmals zum Nd druck gebracht. Vrkamllmachung. Bei unserem Sladlorchester, welches den Dienst i» Kirche, GewandhauSroncert und dem Stavltdeater zu versehen bat. ist eine mit Anspruch aus PeiisionSberechliguirg u„d ,»i> d,,, JadreSgehalt von l50ü .E auSgestattete Stelle für „Virglisch Horu", mit welcher die Verpflichtung für den J»o»l.v, uer- dunceu ist. auch „zweite Oboe" zu spielen, am 1. April d. I. zu besehen. Geeignete Bewerber um diese Stelle werden mit dem Bemerken, baß sic sich einen, Probespiele zu »»tcrziehe» dabei, und daß dic Anstellung zunächst aus ein Probezahr eisolgt, hierdurch veranlaßt, ihre Gesuche unv resv. Zeugnisse b>S spälrstenS zu« Lv. dies. Mo«. bei un« einzurcichen. Leipzig» den 4. März 1886. Der Ruth der Stadt Leipzig. l)r. Georgi. Vekauntmachnng. Behuf« Durchführung der in den ffff. 3 „nd 4 deS Regu lativ« für Ausübung de« Schornsteinfeger-Gewerbe in der Stadt Leipzig vom 18. Augui, 1885 eiilhalieiien Vor schriften werden die Herren BezirlSschornstcinsegcr hierdurch ausgesorvert. an» Kg. diese« Monats tabellarische Derzetchniffe der von ihnen zu kehrenden Grundstücke u. s. w. nebst den betreffenden Verträgen, sowie den, von ihnen zu führenden Contrvlbuche bei uns einzureicken. Da« Schema siir da« tabellarische verzeichnst; liegt im Baupolizeibürrau (RalhhauS 1. Elage, Zimmer 5) zur Empfangnahme bereit. Leipzig, den 6. März 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wilijch, Ass. NklunnitMchmir. Die Herstellung von Schleuß», Hl. Classe in der Carl Tauchnitz-. Pestalozzi-Straße und den Straßen VI und ^ de« südwestlichen Bebauungsplan«« soll an einen Unternehmer in Aceord verdungen werden. Di« Bedingungen «nd Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. RathhanS. U. Etage, Zimmer Nr. 14» aus unv können daselbst «ingrsehen, resp. ent- «ommeu wert»«. Vqchzltch« Offttch» sinh drrsiege» und mit der Aufschrift r „Schleu-ep-aut«» t« GLdwastNchr» Ve-G»»»-«« plaur" versehen ebendaselbst und zwar bi« zum 20. März 1886 Nach mittags 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 4. März 1886. De- Rath- -er Stadt Leipzig Stra-eubau-Deputation. SMische Lealschule. sRvrdstraße 37.) Mittwoch, den 10. Mär», früh 8 Uhr Anfnalimcprnfung. Ilr. 1. I'lul^ Lhomasschllle. Montag, den 6. März, Vormittags 8 Uhr, Ausnahinrprüsung. vr. Iungmniin. Verdingung der Anliesrrung und Ausstellung eiserner Vrnckrntheile n»d Barridrenricgel. Beim Umbau des Böhlen-Nöthacr irommu»>catio»SwegtS macht sich zur Verbreiterung zweier Brücke» und HersielliiN!, von Barriören die Beschaffung Vv» 8815, Kiloqr. Walzeiicn „olhwenbiq, welche» bis z„m 30. April o. anzuliesern und zu »och zu best,nuiiender Zeit auszustclle» ist. Angebote hierauf sind bis zu,» 18. dso. MlS. bei der mckunierzeichnctcn Straßen- »nd Waffe,biiuickveeiion — Stephanstraße 22, Ik —, woselbst auch die Malerialverzcickmisse und Ailssührnngsbedingniige» einqcsehen, beziehe,illich gezcn Erlegung do» 1 ./< Copialgebühren r»l„o»»neii Werre» können, einziiiciche». Diejenigen Angebote, bezüglich deren bi» Ende Marz eine weitere Milibeilnng nicht erfolgt, sind als obgrlclinl z» betrachte». Leipzig, am 6. März 1886. Kgl. Straften- und Wasser- Kgl. VauverUialterci. Baulnsprrtio» I. Volr-Anclion. Vermietung. Im rrehtrn Setteagedäade re» Grundstücks Zur arüaru Linde. Peterssieinweg Nr. 17. ist eine Rirver- lagr (die riille vom Hofeingange aus) gegen etnvtrrtel- jädrliehr Rüudtgang von, I. Avrtl d. I. ab a, der weil zn »rrmiethrn und werden Mietligesuchc ans dem Ralbhansc, l. Etage. Zii»»icr Nr. t7. riilgegengenoiiimen. Lcipzia, den 27. Februar >886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiezel. Von den ans de», Hnbcrtnsbttrgrr Forstrevier auiberci, len Hölzern sollen Montag, de» 22. Mär; dss. Ja. von Borniittng 9 Uhr a» aus dem Mittclwalvichlagc an den Allee» T. .1!. u„o 8 Ober. bez. Millen- stärke, 5M buck,. , . dirk. Siange» von 8-14 cm dergl. Stärke, 16 Um eichene nnd > 3 - rolhbiicheue f ' ' Brrsaniiuliiiig hierbei an Allee 1l. II. 8 und 6trldki»»ali»ie in Vorn'» Restanralion in Aeinistors, meistbietend gegen iolorngc Bezahlung und unter de» jo,ist vorher bekannt z» gebende» Be dingungen versteigert werdcn. Aönigl. Forst,rpirrukiwaltiing Hnbertnsbiirg »nd Küuigl. Forstrrntamt Wurzen, den 10. März >886. von Branvenstci». Bachmann. 14 eichene Ulübcr von 23— 50 cm 21 - - » .51- 70 . 12 - 7l—115 - 53 wcißbnch. - » 14— :>o - 404 rothbnch. » - 16— 43 . 330 birkene « - ll— 30 . 30 erlenc » 16- 28 . 5 aspene - - 2l— :io - vtlranntmachung. In »nserem Gciellschastsregister ist bei der unter Nr. 46 ein getragenen Gesell'chasi: A. Obfie L Sohn i» Torgau mit einer Zweignieverlaffung i» Dresden zusolge Berlilgung von, 26. Februar am 27. Februar 1886 Folgendes eingetragen: „Tis Zweigniederlassung zu Dresden ist als selb,',ständigen Geschält unter der bisherigen Firma an den Kantim.,»! Anrt d'rentz zu Dresden veräußert Torgau, den 27. Februar 1886. königliches Amtsgericht
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