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Dresdner Nachrichten : 01.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188910019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18891001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18891001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-10
- Tag 1889-10-01
-
Monat
1889-10
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1889
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Dresde». 188S. krmss L LrsuLöcks, vrM«», », P»r1. u. I. Lt. ksuwmtm mul LnSxk « >«s «» Lottük vo» b «nt«». j6OI3»>»e»e » ?/§SS ^v««m-npi-u--1 «eitler. vr«8i!tzii. Nil««,. 7 M»vilkW 6vr. Kornür.I Z Lissme 0«t«l» Ullä II«I«I«, .?L-WsMnsr-8tr. »s? 5^ " "I IL u»»«.. Itüvkou. uwl I-a»<Inli-1»»cI.»lt^.«oi-ü1ho. Lel<v öer . HlL»I Sb LHs«ri'«, Kiitarkit, ti>5 AM. ms er gM. KM « W.. 1i>« M 5 W. ?t M. f HVI»» H 8mtrm« II. v. HV«Iirei», 8mlr»M K. IvII» LZ» Russische Politik, Königin Natalie in Belarad. Hofnachrichten. Jubiläum der Dreikönigskirche. Sachsciigäugcrei. Veränderungen 1 in der Armee. Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. „Fliegender Holländer", Mademische Kuirstäusstellung. L.» vnwuwonli«« für PyltttschtT o».G««l vk««» w »wi«. DleweU man in Deutschland immer noch von militärischen .Unterströmungen- fabelt, ohne einen anderen Anhaltspunkt dafür >u haben, all daß Gras Waidersee die Augen offen hält, giebt eS thatsächlich ln Rußland eine kriegerische Hauptströmung. Darüber ist. nachdem die Kölnische Zeitung die Denkschrift de» russischen GeneralsiadSches» Obrutschefs an daö Tageslicht gelogen, kein Zweifel mehr. So kommt es. daß, nachdem der Ausfall der fran zösischen Wahlen die von Westen drohende KriegSgrfahr ziemlich weit in dm Hintergrund geschoben batte, auf einmal sich von Oben her der politische Horizont wieder mit Sturmwolken bedeckt. Daö BiS- marck'iche Sprachrohr druckt di« Enthüllung des rheinische« Blattes ab und giebt damit ihrer Glaubwürdigkeit eine Art Geleitschein auf den Weg mit: die Wiener und Bester Blätter bringen Einzel heiten über russische Truppenansammlungen in den Grenzgebieten; auS mehreren europäischen Hauptstädten kommm Meldungen über eine bevorstehende neue russische Anleihe. Dabei giebt sich Ruß land nicht einmal die Mühe mehr, den Zweck der neum Anleihe zu verheimlichen; es bekennt offen die Absicht ein. damit sttalegiiche Bahnen zu bäum, Befestigungen anzulegen, ein neues Gewehr an- zuschafsm. Es ist also der richtige KriegSspektakel wieder loS und zwar auf der ganzen Linie. Eine hübsche Einleitung zu dem Zaren besuch, dm der nme Monat doch wohl bringen wird! Man kann obige Meldungen nicht in das Gebiet der Erfindungen verweisen aber man braucht deshalb noch nicht an einm naben KriegsauS druch zu glauben. Wiederholt sind früher schon Mittheilungen übe, russische Truppenvorschübe aufgetaucht, wie diesmal, immer aber behauptete Rußland, diese Bewegungen lägen innerhalb des Deutschland und Oesterreich bereits längst bekannten Concentrirungs Plans. Ernster ist die Thatsache, daß die Oberhäupter der russischen Kricgspartei das Ohr des Zaren besitzen Rußland haßt uns. es hat sich ebenso wenig darein finden können, wie Frankreich, daß an seinen Grenzen mrs dem zerrissenen Deutschland ein starkes, einheitliches geworden ist. Bor Kurzem hat der russische BölkerrechtslehrerrtMartcnS eine Sammlung von Beiträgen, die das Zarenreich mit ausländischen Staaten abge» schlossen hat. veröffentlicht. Zu ihrer Erläuterung sind hochinter essante Aktenstücke beigesügt, die bisher das Geheimniß der russischen Staatsarchive warm. Das Martens'sche Werk ist ausdrücklich zur Rechtfertigung der russischen Politik geschrieben. Es ergiebt sich daraus, daß Rußland von jeher den Gedanken der deutschen Ein heit auf's Entschiedenste bekämpft hat: schon in der vormärzlichen Zeit und mit großem Erfolge. Durch russische Kriegsdrohungen eingeschüchtert, gab Preußen vor 40 Jahren die Bestrebungen zur Einigung Deutschlands aus. Damals bedrohte Zar Nikolaus den König Friedrich Wilhelm LV. für den Fall, daß er die Einigung Deutschlands betreibe, mit einem Kriege ans Leben und Tod. Der König nahm die Demüthigung von Olmütz auf sich. Mißgünstig hat später Rußland alle EinigungSbestrebungm Deutschlands verfolgt und die deutsche Einheit nur entstehen lassm. weil es sie nicht verhindern konnte. Als sie dann geschafsm und vollendet war. ging Rußland zur unmittelbaren Feindschaft gegen uns über. Schon 1870 erklärte der Panjtavist Kcttkow: „Ein starkes Preußen wird nicht mehr der Freund Rußlands bleiben können I- Die russischen Kriegsrüstungen gelten daher nicht bloS einem EroberungSzuge ans der Balkanhatb- insel. sie sind auch aus die Zerschlagung Deutschlands gerichtet. In dem Wunsche, Deutschland wieder zu zerreißen und zu der früheren Ohnmacht zu verurtheilen, begegnen sich Russen und Fran zosen- Vom Wollen bis zum Können ist ab« ein sehr weit« Weg- Die russischen Rüstungen werden uns nicht zu übereilten Maß regeln hinreißen, ab« wir werden Nichts unterlassen dürfen, den Gefahren zu begegnen, die aus dem bösen Trachten unserer Gegner entstehen müssen. Wohl od« übel muß man sich mit d« Königin Ratalte von Serbien beschäftigen. Die Dame ist am Sonntag Nachmittag unter stürmischen und schier unbelchreiblichen Jreudenausdrüchen wird« in Belgrad ringrzogen. Die Stadt war bis zum letzten Winkel festlich dcslaggt, Mittags zog auch die russische Gesandt schaft eine Fahne auf. Natalie landete aus einem festlich geschmückten Dampfer; eine Volksmenge von etwa 30.000 Menschen begleitete sie vom Landungsstege bis zur Kathedrale, überschüttete sie mit Tankenden von Bouquets, eine selbst bet den leicht erregbaren Serben tn solcher Urwüchsigkeit noch nie auSgrbrochene Begeiste rung umbrauste sie. Die Belgrad« Zeitungen waren als Fest« nummern erschienen, sie brachten daS BUdniß d« Königin Natalie die Blätter aller Partrtrtchtungrn widmeten ihr sympathische Grüß« und sagten, das Volk werde Ihr durch grenzenlose Liebe die schweren Tage der Vergangenheit vergrfien machen. Bei dem Empfange an d« LandungSbrücke fehlten jedoch die drei Regenten Serbiens. Ristitsch an der Spitze. Sie hatten über den Empfang der Königin »nt ihr verhandelt, um ihr einen amtlichen Empfang zu bereiten; La jchoch die Txyne auf die Vorschläge nicht antwortete, blieb die Regentschaft dem Empfange fern. Natalie respektirt nicht die Rechte ihres trüberen Gemahls Milan, obwohl dieselben in der neuen Verfassung Serbiens verbürgt sind. Die Regentschaft han delte also ganz verfassungsmäßig, daß sie sich nicht am Empfange brtdeiligte. kam ab« der Frau Natalie sonst nach Kräften ent gegen und setzte in letzter Stande noch den Polizeipräiekten von Rolle spielen. Das ist ebenso glaubhaft, wie die Versicherung des Kirchenitirsten Michael, der auch hoch und theuer schwur, er be kümmere sich blos um seine Kirche und nicht um die Politik, der es aber dabei fertig gebracht hat, die ganze serbische Kirche den russischen Interessen dienstbar zu machen. Unter russischer Begün stigung hat Frau Natalie einen wahrhaft fürstlichen Triumpbzug von der Krim bis nach Serbien gehalten. Sie reiste auf einem russischen Kanonenboote von Mta nach Odessa, von da nach Ki- schenew, der Hauptstadt BessarabienS. Ueberall wurde sie niit den Ehren empfangen, die einer regierenden Königin gebühren. Die Spitzen der Behörden begrüßten sie in feierlichen Ansprachen. Als tn Odessa das Haupt der slavischen Wohlthätigkeitsanstalten (es sind dies panslavistische Vereinigungen) von der „Verbrüderung und Liebe zwischen den slavischen Nationen- sprach, antwortete Natalie, daß sie von grenzenlos« Dankbarkeit gegen Rußland, ihr „erstes Vaterland" erfüllt sei und daß auch ihr Sohn (der König Alexander von Serbien) dieses Gefühl theilen werde. Auch in Runiänien trat sie mit den Ansprüchen einer regierenden Fürstin auf; in Serbien selbst wird sie sich als eigentliches Staatsoberhaupt fühlen. Die Re genten wie die Minister werden alsbald die Macht der zurückge- kehrten Fürstin verspüren. Sie thaten wohl daran, die Rückkehr Milans zu verhindern. Dieser aufbrausende Mann trug sich mit dem Gedanken, in Belgrad zu erscheinen und unter dein Vorwand eines JagdauSflugS seinen Sohn, den König Alexander, zu ent führen und ihn vor dem Zusammentreffen mit seiner Mutter zu be wahren. Die Ausführung dieses abenteuerlichen Planes hätte so fort Serbien in tiefe Minen gestürzt. Jetzt hat die schöne, leiden schaftliche Frau zunächst keinen glühenderen Wunsch, als sich an MUan gründlich zu rächen. Darin wird man ihr in Serbien kein Hinderniß in den Weg legen. Sollte Natalie weitere Pläne ver folgen, die Regenten zur Abdankung zwingen und das Land zum kriegerischen Werkzeug der russischen Politik zu machen, so würden sich weittragende Verwickelungen ergeben. Ein Konflikt mit Oester reich wäre unvermeidlich. Bisher war Oesterreich hauptsächlich deshalb in Serbien so unbeliebt, well es den Einstich des großen Nachbarstaates i» zu kräftiger Weite zur Geltung zu bringen ver suchte, während Rußland nur deshalb augenblicklich bei denScrben aut angrichrieben ist. west es. den Verhältnissen sich anschnnegeitd. seit einigen Jahren jede offene Beeinflussung Serbiens vermieden hat. wahrend es zugleich nichts versäumte, was den Serben schmei cheln konnte. Sobald Rußland wieder die Krallen zeigt, deren Schärfe Serbien früher zur Genüge kennen gelernt hat, wird es auch mit den Sympathiee» für den „großen" slavischen Bruder vor bei sein. Immerhin aber ist die Rückkehr einer so lcideiiichaftlichcii. ränkesüchtigen Frau, wie die Rilfjcnjchwärmerin Natalie, ein Er- cianiß, das der Erkaltung der Ruhe in den Balkanstaaten nicht besonders förderlich sein kann. erhalten bronzene Denkmünzen. — In einer Bouianaistenversamm- lung erklärte Lalsaiit, er sei Major der Territorial-Annee, würde aber im Kriegsfälle nicht nach der Grenze ziehen, ohne vorher seine Waffen gegen die Negierung gekehrt und diese veriiichlct zu haben. Rotterdam. Tie Verhandlungen wegen Beilegung des Streiks sind bisher resultatlos geblieben. Für den Abend werden Unruhen befürchtet. Konstantinopel. Die Nachricht von einer Zurücksetzung der türkischen Friedenspräsenz wird dementirt. Belgrad. Der Empfang der Königin Natalie ist nach vor- legenden Privatnachrichten ungleich imposanter gewesen, als es nach den offiziellen Depeschen erscheint. Etwa 50,«M Menschen hatten sich zum Empfange eingelunden, Deputation über Depu tation erschien, uni der (^königin zu huldigen. Tie Berliner Börse zeigte heute schwächere Haltung als am Sonnabend. Eine Versteifung des Geldes und eine Erhöhung des Bankdiskonts wird für nächste Zeit befürchtet. Von spekulativen Banken zeichneten sich nud Darmstädter und Dresdner durch Festig keit aus. Deutsche Bahne» waren schwach, auch österreichische theil- weise niedriger. Fremde Renten waren Anfangs wenig verändert, spät« nachlassend. Bergwerke belebt; die Anfangs schwächeren Eourie konnten sich später besestiaen. Im Kassaverkehr waren Banken und deutsche Bahnen schwächer, österreichische Bahnen fest. Bergwerke belebt, andere Industrie«! ruhig, österreichische Priori täten sei!* Privatdiskont 3^/s Prozent. Nachbörse schwach. — Wetter: Vorwiegend wolkig und zeitweise aufgeklärt, mit schwachen südlichen Winden und wenig veränderter Temperatur. » » » » rt» r« «. «. „»,«»».» «red» 281.1». «>aa,«d. 1S8.LL. «»»». 10S.7S. «alU>e» —. «,»»rer SS.S«. t»r»r. U„. «alb». 85,40. Di»«»«, Sdn. «k. —. La»»» —. H<n>»kl«ges. —. Bef ca LÄ.LO. Dreödll. Bk.—. La»»»—,—. HanbelSqes. —. Behauptet Bart». Br»»»«»» <«»>»».> wel,eu ver Septbr 21.10. per Januar-April 23,40. behauptet. Svirtt»S der Sevtbr. :«.L!>, per Ianuar-Npril 4",S", ruhig. SiktiU per September «I!«,»er Januar-Avril kn.zn, fest. »«ftrrbam. Arabakte» <Sidluß>. A>»«,r» ver N,»»r. ISL, per Marz 19S, beha»ptrt. Si-aaeu per vetaber 1.1", per März nio, fest. L « » » , ». «rabukte». Weizen ruhig, feinster Wetze» ", Sch. über v-rigeu Montag Mehl, sowie Mai» un» Malzgerste »»ziehen», Hafer stramm, thrurer. — «etter: Trübe. L-v —.2 'S. 7"^ - Sk. Oertlichcs,md Sächsisches. Maj. der König begiebt sich bekanntlich demnächst u: ^ I Sr zu- - i Belgrad ab. d« ei« persönlich« Freund Milans ist und dessen Ver bleibe» im Amte dem Einzüge Nataliens unerwünschte Störungen hätte bereiten können. MaS wird nun Natalie in Serbien anfange« 7 Sie «klärt, bloß akS Mutter zu kommen, sie wolle kein« politische Kernschreib- und Kerusprech-Berichte vom 30. September. Berlin. Ter Kaiser empfing heute Mittag die Abgesandten des Sultans von Sansibar im Muscbel'acile des Neuen Palais ans dem Kaiserthron, umgeben von dem Kaiserlichen Hauptquartier, dem Staalsmmist« Graten Herbert Bismarck und den übrigen Herren seiner Umgebung. Nach dem scierlichen Empfang der Gesandtschaft fand für diese ein Leieuner statt. Bei dem Kaiser und der Kaiserin fand später zur F«cr des Geburtstags der Kaiserin Augusia ein Diner statt. Tie Kaiserin Augusta verbrachte ihren Geburtstag in Baden-Baden, wie in den irührsen Jahren, in stiller Zuriick- gezogcnbcit. Morgen Nachmittag reisen der Kaiser und die Kaiserin nach Schivcrin ab. worauf am Bahnhof großer Empfang statisindet. Die Rückfahrt nach Potsdam erfolgt den 4. Oktober. Berlin. Der Kaiser hat den Mannschaften der LandungS- abtheilnngen der Schiffe „Leipzig". „Sophie". „Carola" und „Hyäne" für die in den Gefechten bei Dcn-eS-Sataam, Bagamoyo und bei der Expedition zur Bestrafung des Bumboko-Stammes an d« Westküste Afrikas bewiesene Unerschrockenheit und Umsicht Aus zeichnungen verliehen. — Mit dem l. Oktober tritt. wic im„Reichö- onzclger ausdrücklich hervorgehoben wird, das neue Gen offen schafts- gesetz tn Kraft. — Der Kultusminister v. Goßler hat gegen den Pastor Paulien in Kropp wegen Beleidigung geklagt, weil Pausten in seinem „Kirchlichen Anzeiger" anläßlich der letzten Inspektions reise de« Ministers durch Schleswig-Holstein geschrieben hatte, der Minist« habe zwar den Biehmarkt zu Husum inspizirt, die Heim stätten deS christlichen Leben« aber bei Sette liegen lassen. — Die qKrenzztg." hatte behauptet, der Verleger der „Franks. Ztg", Lüb Sonnemann, habe eine blödsinnige Frauensperson in wucherischer Weise um ihr Vermögen gebracht. Der Chefredakteur der „Kreuzztg ". ReichStagSabgeordnel« Frhr. v. Hammerstcin, wurde deshalb heute zu 1000 Mk. Geldstrafe ev. IM Tagen Hast verurlheilt. — Die russische „Nowoje Wremja" hatte eine angebliche Unterredung mit dem Redakteur eine« Berlin« Blattes mitgetheilt. die sich im anti deutschen Sinne trefflich verwerten ließ. Die „Volksztg". hatte behauptet, der best. Redakteur lei der Chefredakteur von der „Post" Dr. Knyßler, gewesen. Dieser weist diese Behauptung als Verleum dung in einer heutigen Erklärung energisch zurück. — Die Deutsch- Weuasrikanische Gesellschaft beschloß die Erhöhung ihres Grund kapitals von KOOMt Mk. ans 1 Million. Berlin. Der Zar trifft der „Allg. Rrichß.-Korr." zufolge am 7. Oktober in Kiel und am 8. Okt. Nachmlttags 3 Uhr in Berlin ein. Die Nachricht, daß der Zarewitsch Paris besuchen werde, wird von derselben Korrespondenz dementirt. Die „Nordd. Korr." berichtet, die Berliner Reise de« Zaren, die Ende voriger Woche zu erwarten stand, sei aus dem einfachen Grunde hinauSgeschoden worden, weil der Zar nicht abrrisen wollte, ohne den Prinzen von Wales begrüßt zu haben, der beute (Montag) mit seinen ältesten Söhnen aus 8 Tage in FredenSborg eintrifft. Ter Zar hat in letzter Zeit die stärkste Sympathie für die Prinzessin von Wales an den Tag ge legt. die « außerordentlich verehre und von deren Seite er »uf seinen Spaziergängen kaum noch zu trenne» sei. BreSlau. Der Verein zur Erzielung volkSthümlichcr Wahlen wurde aus Grund d«S Sozialistengesetzes verboten. Posen. Das hiesige katholische Prieger-Deminar wird am 3l. Oktober «öffnet. — In einem Sasemensckmppen zu Pwtoschin explodirteu 5000 Patronen, ein Gefreiter wurde schwer verwundet. » ParrS. Bei der gestrigen Preisvertheilung erhielten die deutschen Vorschuß-Vereine («vstem Schulze-Delitzsch, den großen Preis. Tie bei der BreiSvertheilnnq nicht bedachten Aussteller »ach Wien zu den Hochwildsagden in Mürzsteg. Der Kaiser von Oesterreich tnsst am l. Oktober in Wien ein. Mi! dem Kaiser gleich treffen auch Erzherzog Ferdinand, Grvßherzog von Tvomna und Prinz Leopold von Bayern dort ein und begeben sich noch am Abend desselben Tages zu den Hochwildsagden nach Mürzsteg, wohin spät« auch der Kaffer sich begrebt. — Ihre .Königs. Hoheiten Prinzessin Mathilde und Prinz Johann Georg besuchten gestern Mittag die akademische Kunst ausstellung (im Zwing«). — Tie nachgenanntei! Beamten der Staatscisenbahnvcrwaltuiig haben von Sr. Majestät dem deutschen Kaiser und König von Preußen folgende OrdenSauSzeichnuiigen erhalten, und zwar: der Generaldirektor Hofsmann den Stern zum Kmncrwrden 2. Klasse, der Finanzrath Ledig. Mitglied der Generaldircktion, den Kroncnordcn 3. Kl., der TranSporldircktor Winkler den rothcn s S-»c S-» k-7". S <r S- chlcinitz erhielt dir hat. nach- dcs Jnstiz- Adlerorden 3. Klaffe und d« Transport-Inspektor Bahmann den Kronenorden 4. Klaffe. — Gemeindevvrsland Schmehle zu Medaille zum königl. preuß. Kronenorden. — Se. Ercellenz Staatsminister Dr. v. Abeken dem er von seinem Urlaub zurückgekehrt, die Leitung Ministeriums wieder übernommen. — Es wurden Landgerichtspräsident Wilhelm I u st in Frci- berg an das Landgericht Chemnitz, Amtsrichter Karl Franke in Wildeniels an das Amtsgericht Dresden und Amtsrichter Tr. Gotthard Meier in Lcisnig an das AmlSgerichtZichopaa versetzt. — Die von dem LandgcrichtSprasidenten Karl Theodor B rück - ner in Chemnitz, dem Lberamtsrichter Theodor Forker in Zschova» und dem LandgerichtSrath Christoph Friedrich Härtel r , Chemnitz nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand wurde mit der gesetzlichen Pension unter Belastung ihres Titels und Ranges bewilligt. Ebenso wurde dem Oberingenieur für Wasserlams- berichtigunqen und Kommissar für Beaufsichtigung der Stembrüchc. Oberbaurath Löhmann, die nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand genehmigt. — Veränderungen in der Justiz. Es wurden Obcr- landcsgerichtsrath Oberappellationsratd Konstan« Leonhardi zum Senatspräsidenten bei dem Oberlandesgericht. Landgerichtsdirektor Dr. Paul Schieber in Leipzig zum Präsidenten des LandaerichteS Frei- berg, Landgerichtsdirektor Stephan Hoffman» in Dresden zum Rath bei dem Oberlandesgericht, der charaktcrisiric Landgerichts- direktor Dr. Emil Eberhardt in Dresden zum etatmäßigen Land- gcrichtsdirektor bei dem Landgericht Dresden. LandgerichtSrath Tr. Robert Tändln in Dresden zum Landgerichtsdirektor bei dem Landgericht Leipzig, die Amtsrichter Friedrich Tobias in Zschopau und Bernhard Zieger in Leipzig zu Rächen bei dem Landgericht Leipzig. Landaerichtsrach Rudolf v. Sommenatt in Leipzig zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Leipzig, Assessor Dr. Theobald Grobmann in Plauen zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Leisnia. die Assessoren Dr. Arno Mähscr in Chenmitz und Dr. Alfred Uibrig in Dresden zu Rächen bei ocm Landgericht Chenmitz, Assessor Dr. Hermann Lcising in Dresden zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Wildenfels, Assessor Dr. Werner Roßbach in Dresden zum Amts richter bei dem Amtsgericht Dresden und Assessor Arthur Fischer in Rcichenbach zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Reichenbach ernannt, sowie den Amtsrichtern Bernhard Roscnmüllcr nnd Dr Max Julius Theodor Nippold in Dresden der Charakter als Landgerichtsdirektor beigelegt. — Die der Drei Kvnigslraßc. . , städtcr Gemeinde einen würdigen Abschluß. Gemeinsamer Gesang : „Ach bleib' mit deinen, Segen" leitete die Feierstunde ein. woran, Herr Pastor Dr. Sülze der Verrammlung einen herzlichen Wrll- kommensgruß zuries und den Künstlern im Voraus de» Dank für ihre Mitwirkung zur Verschönerung des Abends ausiprach. Dic'c künstlerischen Darbietungen «öffnete der Gesangverein „Orpheus" mit« der Direktion des Herrn Müller-Reuter weihe und. ftim mungsvoll mit „Ehre sei Gott in der Höhe, singet der himmlnchcii selige» Schaar", dem später wettere trrfslichc GesangSvorträgc des verdiente» Vereins folgten. Mit dem künstlenich vollendeten Voi trag der Phantasie sür Flöte und Pianoforle von Doppler erzielte,, die Herren KammermusiruS P. Bauer und Müllrr-Reuler langa» haltende» Beifall, der sich verdientermaßen bei Heu: .4ucianto cLnt.i- dil« für Violoncell und Plauosorte von G. Goltcrmaun. vvrgetragen von Herrn Artbnr Zeidler, Schüler deS Königl. Konservatoriums
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