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Netteste Iettung des Bezirks bauptmannschast 75 Pfg^ Im amtlichen Teil (nur «o VIV- «asos——, Behörden) die Zette 200 Pfg.— Eingesandt und j Reklamen 200 Pfg. I von Verantwortlicher Redakteur: Paul Iebne. — Druck und Verlag: Carl Jehne in Dippoldiswalde Dieses «la« enkhNt die amtliche« «ekauAlmachungem -er Amlshauplmarrnschafl, -es Amlsgertchls «n- -es Sla-lral» zu Dippol-iswal-e AarnaLNt'oiL* Mertestährlick ^MK-ohneZu- — Einzelne Nummern L0 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Ar. 3. Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 12548. Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg U.A. Nr. 32 Dienstag den 8. Februar 1921 87. Jahrgang > ^7'." M iiu.1^ ,1" > >1» mit— Grietz für Wöchaeriaae«. Für den vrzirk der Amlshauplmannschast Dippoldiswalde wird Folgende» bestimmt: Auf Antrag erhält jede Wöchnerin sofort nach der Lnlbindnng sklMiUz t Pfand Artelt »um jeweiligen Verkaufspreise. Der Antrag ist bei der Orkbehördr zu stellen, ote eine Bescheinigung erteilt. An» der Bescheinigung mutz hervorgehen, dait der Grietz für Wöchnerinnen ist. Bescheinigungen von Hebammen sind otedt gAttg. Ar. 4S»/2l »r. Var Lowwuoalvardauck Mppolülrvalck», am 3. r. ri. Kerr Bürgermeister Herrmann hier ist von der Kreishauplmannschaft Dresden al» dtaackmdaawtar für den zusammengesetzten Stande»amt»bezirk DIppoldirwald« bestellt und heute al» solcher in Pflicht genommen worden. Dippoldiswalde, am 5. Februar 1921. . Var llllUttlBt. Breuuspirltus-Markeuansgave Dienstag, den 8.2. vormittag» von 11—>/2l2 Uhr tm Rathause, Zimmer Nr. l4, Buch stabe L-r und v. »tabtrat DippoldiLwald« Oertliche» und SSchfifches. vtppoldt»wald«. Auf Einladung der Deutschen Boll»« partet halten sich am Sonntag tm Reichskronrnsaale deutsche Frauen und Männer zu einer Protestoersammlung gegen dle unerhörten neuen Forderungen der Entente zusammen- gefunden. Herr Oberstudienrat Ingenieur Meller Hirtz dl« Erschienenen namens der Ortsgruppe der Deutschen Volkspartri «tlllommrn und wir» auf Veranlassung und Zweck der ver- sammlung hin, gelte e» doch auch, die Reich,regierung in Ihren Entschlüssen zu einem entschiedenen „Nein" zu stützen. Alsdann erteilte er H,rrn Regierung» Baumeister Hartwig, Dresden da» Wort. Unerhörte» habe da» deutsche Boll in den Krieg,jähren ertragen, unerhörte Leiden seit der Revolution gefühlt, Unerhörter habe der Frieden von Brrsoille» gebracht, unerhört seien dle Forderungen de» Pariser Dlltat». Zum Gespött der ganzen Welt ertrage da« deutsche Boll tiefste Demütigungen, seine Rechte würden mit Fützen getreten. Freilich trage e» auch ein Teil Schuld an der Gröhe de» Zusammenbruch», da r« sich aus Gnade und Ungnade dem Feinde ergeben, den Versprechungen der Entente geglaubt -ab«. Fried« s«i grschlossen aus Grund d«r 14 Punkt« Wtlson». Sk gistande« zu: Freihrit der Meere, man habe unseren Handel unterbunden, leine Kriegsentschädigung, man sordere ungeheure Summen, Selbstbestimmung»»-! der Völler, man -abe Llsatz, Südtirol von Deutschland gerissen, verweigere den Anschlutz Oesterreich» an» Deutsche Reich, versuche neuer- ding» un» auch Oberschlesien zu entreitzen, nicht der Derech- ttgkelt wegen, sondern um unsrer Wirtschaft den Todesstotz zu ver setzen. Statt sichsaber auszubäumen gegen dieseSewalt, ermuntere da» deutsche Boll seine Feinde noch durch den Kampf im Innern, zwar diesmal nicht ein Kampf Deutscher g«g«n Devtiche, sondern Kampf National« und International- Gesinnter. Die deutsche Einigkeit müsse restlos hirgestrllt »erden; sie vermöge viel, sehr viel. Da» habe da» einige Verhalten bet der Ablieferung der „Krleg»vrrbncher" b«- «lefen. Dem deutschen Rein habe sich die Entente gefügt. Statt daran zu lernen, peitsche man aber immer wieder dte Massen auf und predig« Klassenhatz, spiel« vir Diktatur drr Strotz« gegen da» Schiebrrtum au». Sole da» deutsche Boll wieder empor gesührt werden, dann müßten wir zuerst den Klassenhatz beseitigen. Wir dürsten stolz sein, die Einigkeit ew» dem Zusammenbruch gerettet zu haben An Knechtschaft trag« do» Voll gemeinsam, je grausamer sie sei, desto eher ««d« Veriöhnung an Stelle de» Klafknhaffe» tnten. Dir Begeisterung, di« 1014 unser ganze» voll ergriff, möge «tu Hosfnung»blick sür die Zukunft sein. Kein voll von salcher vrötz« lönn« untergehen; wir mütztrn aber auch die Gleichgültigkeit beseitigen, unsere Jugend «ziehen zur Liebe am vaterlande. Ein,»leit» B«trauen»leltgktt, andnnteil» di« Hoffnung, datz die Vernunft bet unle»n Feinden sieg« hab« un» in dir jetzige Lage geführt. Der Waffenstillstand KI «fn Bruch der 14 Punkt» Wilson» gewesen, der Frieden von Vttsatlle» rin Bruch drr Wofltnftillstandsbrdlngvngrn und da» Paris« Dlltat breche dte Frieden,bedirgungen, da» der Redner dann im Hinblick aus vrtilrl 23Z näher «läuterte, tnebrsondere wie dort nur von Wiedergutmachung und einer Dauer von 30 Jahren gesprochen werd«, «ährend jetzt Krtrgorntschädtgung in 42 Jahn»rat«n gefordert werde Man lönn, da, Verhalten der Franzosen nur mit dem «ine» Bankerotteur» veigkichen. Liese Forderungen machten einen neuen wosfengang unvermeidlich. Hätten wir Wassen, wir mütztrn morgen schon in den Kri»g ziehen. Würden wir do» Paris« Diktat annrhmen, gingen wir zu Grunde, gehr Deutschland unter, so geh« auch dt« ganz« Welt zu Grund« Hi« gib« w krln« Ueberkgung. Mai schiertrn di« Franzos«« rin, könn« «» un» auch nicht schlechter «Ü'hen, sagten «lr ab« geschlossen „Nein", dann m«rd« die Entente wie seinerzeit ihren Willen sich« ntcht dutchführen. Viel« und darunter dt« b«st«n deutsch«» Dünner hätten wir in» Grab gebettet, viele deutsch, Städte, deusch, He«, die brutche Kaiserkrone verloren, di» Einig« l «it sei glittet, — sei uns« aller Pflicht, Einheit und Einig- «it m» Volk zu tragen Im Hinblick darauf schlage « fol« Rind« Resolution zur Annahme vor: l Dle am 6. Februar in drr Reich,krön« in Dippold!»- walde versammelten deutschen Männer und Frauen u- klären, durchdrungen von dem bitteren Ernst der durch da» neue Diktat der Feinde geschallenen Lage, datz diese neuen Zumutungen unannehmbar für da» deutsche Voll sind. Diese Forderungen gehen weit über diejenigen de» Schand- diktats von Versailler hinan» und würden dazu sühren datz da» gesamte deutsche Volk dem Untergang« gewrth wäre und datz in»besondsre da» französisch« voll sich au Kostin de» druischrn volle» dem Nicht,tun und Wohlleben hingebrn würde. Ehe die Abstimmung in Oberschlesien nicht vorüber und in sür Deutschland günstigem Sinne ausgefallen ist, läßt sich überhaupt nicht üb« die Höh« drr Entschädigung«» r«den. Wlr «wartrn von drr Reich,rrgierung in voller Lr« kennlnt» der Tragweite ihre» Entschlusse», datz sie den un geheuerlichen Forderungen «in entschtrd«»«» „Nein" int« geginsetzt und habrn da» vertrau«», datz dt« Reichs- rrgt«rung da» ihrtg« tun wird, um dem deutschen Volke die ihm noch verbliebenen kümmerlichen Reste sein« inneren Freiheit zu erhallen. Mit dem Appell, zu erkennen, datz dem deutschen Volke wieder einmal dte Schicksakstunde schlägt, aufzuwachen au» drr Gleichgültigkeit, einig und fest zusammenzustehen, schlotz Herr Hartwig seine Ausführungen. Der Versammlungsleiter, Herr Oberstudienrat Ingenieur Meller, wie» nochmal» aus den Vertragsbruch und die unerhörten Forderungen de» Pariser Dlltat» hin und empfahl Annahme der Resolution, wa» einstimmig geschah. Nach dem Gesang« de» drutschen Schutz« und Trutzltede» und einem dreifachen Hoch auf» deutsche Vaterland ging die Versammlung au,einander. — Die Lander-Kollekte für den Allgemeinen Kirchen fond«, gesammelt im Sttvist«gottr,dienst, 3 l. Dezember 1920, hat in hiesiger Ephorir 1574.85 M. «geben, und zwar tu Dippoldiswalde 140 —, Allenberg 2 t.—, Zinnwald'Georgen« seid 15.—, Bärenstein 32.—, Börner,darf 30.—, Breitenau 8 —, Burkersdorf 9.—, Dittersbach 20.—, Dittersdorf 20.—, Döbra 15—, Frauenstein 43.—, Fürstenwalde 5.40, Fürstenau 3.50, Geising 45.—, vla,Hütte 79.—, Hart mannsdorf 6.50, Hennersdorf 24.—, Schönfeld 10.—, Hermsdorf 15.—, Höckendorf 18.—, Johnsbach 21.—, Kreischa 50.—, Lauenstein 8.—, Liebenau 20.—, Nassau 27.—, Oelsa 60.—, Possrndorf 25.—, Pretzschendorf 48.—, Rechen berg 60.—, Reichstädt 50—, Reinhardtsgrimma 15.—, Ruppendorf 1 l.—, Sadisdorf 37.—, Schellnha« 30.—, Ober- bärenburg 3V0.—, Schmiedeberg 130 —, Kipsdorf 83.45, Setfendorf 40 - Mark. — Die Einleitung zum diesjährigen Spiel-Betrieb de» Turnverein» Dippoldiswalde (D L) bildeten am gestrigem Sonntage vormittag» 2 Ges-Ulchafl»!pkle in Faustball mit d« Mannschaft der „christlichen Vereinigung jung« Männer", Dresden auf dem Lmnpkotz der Aue. Da» 1. Spiel ging recht flott, r» endete für Dresden mit nur einem U<b«p»nkt: 64:65. Im 2. Spiel zeigte fich unsere Dsppoldt»waldrr Mannschaft al» bester eingespielt. Resultat 47:66 für Dip poldirwalde. L» ist dir» ein rrsr,»lich«r Anfang für da» nre Spieljahr. Hoffentlich wird dadurch die Lust zur Be teiligung bei den anderen Mitgliedern geweckt — Wie ar der wert», soll auch in unserer Stadt «ine Kaussammlung für di« Grenzipend« Oberschlesien o«anstallet werden. Ls ist dafür ein Lag in der kommenden Woche in Aussicht genommen und ergeht an Damen und Herren au» allen Kreisen fetten der Stadl Verwaltung dte Bille, um Unterstützung beim Sammelwerk«. Solch« Damen und Herren all« Siände, dte fich der Sommeltätigkit unter- ztrhrn wollen, wnden gebeten, sich Mittwoch, 9. Februar, nvchmittogd 4 Uhr zu einer Besprechung im Ratssitzung«- zimmer einzufindrn. Kipsdorf. Freitag abend hall, sich der Srzgebirg»- »«rein zu «ine« geselligen Beisammensein in der „Trllkopp«" eingefunde». „Li da» war feil" wie harmlo» gemütlich waren st« all« zusammen, dte b« kannten Gestalten au» d«m Erzgebirge. Di« lustig« Botenfrau mit d«m Korb voll Paketeln und Neuigkeiten, di« Heller« Kla»mi,n« mit ihrer g«mSUtch«n Aovkmvkl W kann von den vezug»b««chtlgtin in sämtlichen verkauf»- stellen abgeholt werden. Stacktrat Mppolckkaralck». Hutzenstuben usw. usw. Dorfmustkanten hatten sich etnge- stellt, sobald sich Fiedel und Brammbatz rührten, drehten sich Männlein und Wetblein gemütlich im Tanze. Sitstergefindel war trotz Schutzmann Puffker martialischem Schnauzer! ein« geschlüpft, wie da, halt so zum Erzgebirge gehört, Nir«, und Alrauen, sit kicherte» Kile in ihrem Versteck, wenn Schlingel Armar unter dte ahnung»lo» Tanzenden heim tückisch seine Pfeile schotz. — Ja, da» war feil — O sagen umwobene», «aldumraoschte» Erzgebirge, liebe, schöne Heimat! Wahre deine schlichten Sitten, deinen Zauber, datz daran gesunde, wa» wirr und krank im armen Batulande. Kip » dorf. Auf dem Bahnhöfe Dresden-Plauen «schotz sich Donnerstag der 30 Jahre all« Geschäft««tsendr Paul Cohen, au» dem Rheinland« gebürtig. Lohen hatte hier einem Kelln« «ine Brieftasche mit einer gröberen Summe Inhalt gestohlen. Die Gendarmerie tzalnsberg verständigte die Polizei telephonisch. In dem Augenblick, al» der Lieb auf dem Bah» Hose abgefatzt werden sollte, schotz « sich «ine Kugel in die Schläfe, die seinen sofortigen Tod hrrbeiführt«. Lohen war sehr gut gekleidet. In seinem Besitze besande» sich eine Brieftasche mit etwa 2000 M, ein Dolch, eine Ptstole, reichlich Munition und ein Bund Nachschlüst»!, Haupt« sächlich zu Grldschränken passend. Altenberg. Die vezirkgruppe Pirna der Sächsisch«» Gemeindebeamtrnbunde» beschlotzin ihr« von 250 Mitglirdun besuchten letzten Hauptousammlung a»f Antrag d«, Herm Bürgermeister Inst einstimmig, di« nächst« Hauptversammlung in Altenberg und zwar im Sommer diese» Jahre« stattfinden zu lassen. Srotzölsa. Der Umbau de« Gemeindegute», der «ft 48000 M. veranschlagt war, kostet rund 100000 M. — Die Finanzübrrsicht zeigt «inen ungedeckten Fehlbetrag »an 66000 M. — Die Hundesteuer wird auf 25 M. für den «flen und 56 M. für den zweiten Hund festgesetzt. Glashütte. Die Slashätter Jnduftri« wird am l.Apell um einen neuen Produktionszweig bereichrrt. An diese» Tage beginnt der Puchalkasche Betrieb mit dem van »an Werkzeugen aller Art, tnsbrsond«« Kinner Werkzeug« Mr Uhrmacher und Feinmechaniker, sür »i« dauernd stark« Rach- frag« ist. Herr Puchalla hat sür di« Erweiterung und An»« gestallung seln,, Betriebe» Henn Fachlehrer Henzrlmann, der am 31. Mär, au« dem Lehrerkollegium dn Deutschen Uhrmacher schule au,scheidet, gewannen. Dresden.«Sieben Protestversammlungen gegen da« neue Pariser Diktat sanden am gestrigen Sonntag in Dr«d« und Umgebung statt, bavjM allein 6 «n »n sozialdemofta« tischen Parkt. Als« grfatzittr Resolutionen sprachen ans da» entschiedenste für die Ablehnung de» Diktat». Flöha. Menschen, dl« vor d«m Heiligen Kin« Scheu haben, find durch da» Saft «steifen ft« «n dte hiesige Kirche elngrbrochen, haben di« Bibel au» dem Bücherregal ge nommen, st« »vr dem Altar zrrrtfk», da, Kr»zis«r herabge- türzt, die Altardeck« z«rrlss«n, einen Stuhl ruiniert, und dte gläsernen Liucht« auf d«n Frkdhof hinauigekagen. Im übrige» ist weder etwa» »«letzt noch gestohlen worden. »tmdach. wk dem „0. T." mitgekttt wird, hat dk Gendarmerie den Brud« de» «mordeten Gutsbesitzer» Heil mann, den Mtlchaftsgehtlkn g.uk Heilmann, und fürs« den Schwager de» Ermordete», den Schieferdecker Hell in Mühlau, unter dem dringende» »erdacht der Anstiftung NNd Beihilfe in Haft genommen. Lichtenstein.Callnberg Unter dem dringende» Ber- dacht, am 30. Rooember vorige» Jahre» die Dörfseldtsch« Scheune in St. Egtdkn in Brau» gesteckt zu haben, wmd, dn au» Lichknau stammend, Kuhmelk,r Erwin Spitzel-»«« vuhaskt. katm Wnkuta W« Kck