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Unverlangte Cchrtstftücke werden nicht ausbewahrt Dr. Mol-enhlmer übernimmt M Amt Starker Splimismus als «rimßla« stk Arbril Verls«, 80. Dez. Der neue RetchSminister der Finanzen, Pros. D r. M o l d e n ha u e r, hat sich heute vormittag den Beamten und Angestellten des Retchssinanzministertums vor gestellt. Nach begrüßenden Worten des dienstaltesten Mini sterialdirektors im Reichsfinanzministerium, Dr. Farben, bekannte sich Pros. Dr. Moldenhauer zu dem starken Optimismus, der notwendig ist, um die Fülle der Auf gaben bewältigen zu können. Mit Ernst sieht er den Haa ger Verhandlungen entgegen. Er wies auch auf die inneren Gegensätze hin, die bas deutsche Volk durch ziehen. Wir können, sagte er, uns den Luxus einer inneren Zerfleisch»««, den Kampf aller gegen alle, am allerwenigsten in der letzigen Zeit leisten: wir müßten vielmehr eine ge schlossene Front bilden, die sich nicht leiten läßt von der Phrase: Wie schön alles wäre, wenn dies und das anders wäre. Nein, wir müssen mit eisernem Willen und klarem Blick unser Ziel verfolgen. Der Minister nahm während seiner Ausführungen Ge legenheit, auch den neuen Staatssekretär im Reichsfinanz- intnisterium, Dr. Schaesser, in sein Amt einzusühren. Wie in parlamentarischen streifen verlautet, kommt als Nachfolger des Staatssekretärs Dr. Schaesser für den Pasten de» Direktors de, wirtschastSpolttische« Abteilung im Reichsfinanzministerium der Ministerialdirektor Retchardt, bisher Reichskommissar für das Handwerk, in erster Linie in Frage, der seinerseits durch den Ministerialdirigenten Heintze ersetzt werden dürste. Zahlreiche Vorbesprechungen Paris. 30. Dez. Die Besprechungen zwischen Ja spar und Tardieu wurden am Montag fortgesetzt. Am Nach mittag fand eine eingehende Aussprache der beiden Minister präsidenten statt, die sich ausschließlich ans die zweite Haager Konferenz bezog. Am Dienstag findet unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten Donmcrgue ein Min ! sterra 1 statt. Tardieu und Brtand werden bei dieser Gelegenheit ihre Kollegen noch einmal über die in der letzten Zeit gepflogenen vorbereitenden Besprechungen für die zweite Haager Kon ferenz unterrichten. Ministerpräsident Darbten hat heute nachmittag die vier französischen Sachverständigen für die Haager Konferenz, Parmentier «Bank von Frankreich), Far- nier und Bizot sFinanzministcrium) und Coulondre (Leiter der Handelsabtcilung tm Außenmtntstcrium) emp fangen. — Morgen nachmittag wird Ministerpräsident Dar bten eine Besprechung mit der gesamten französischen Haag delegation abhaltcn. — Die französische Delegation wird Paris am Donnerstag abend um ll Uhr verlassen. In Brüssel wird der belgische Ministerpräsident Ja spar den Wagen des französischen Ministerpräsidenten Darbten de steigen. Schatzkanzler Snowden nnb Handelöminister Graham werden mit den anderen Mitgliedern der britischen Abordnung für die zweite Haager Konferenz am Nenjahrstag von Lon don nach dem Haag abreisen. ^ Nach dem Abschluß der Kammerberatungen wendet sich minmehr die politische Aufmerksamkeit der Haager Konferenz zu. die am 8. Januar im Haager Binnenhof beginnt. Die Hoffnung der Gläubigermächtc. noch vor Beginn der Haager Konferenz eine geschlossene EtnbeitSsront gegen Deutschland zustande zu bringen, hat sich n i ch t in vollem Maße erfüllt. Man spricht von etwa rv »och offen gebliebene«, teils wichtigen, teil- nebensächlichen Frage«. Als völlig ungelöste Frage ist die der O r t s r e p a ra t l o n e n zu betrachten, da sowohl Ungarn als auch Bulgarien bisher nicht einen Schritt von ihren Forderungen abgemtchcn sind. Die Vertreter der Gläubigermächte sehen die Be reinigung der Ostfragcn als eine unumgängliche Voraus setzung für da« Inkrafttreten des ?)oungvla»s an, während man in Deutschland bekanntlich anderer Auffassung ist. Mit Sin RMsmtiMr Iür Lltvrrukn gekrdert Königsberg. 30. Dez. Die „O st p r e u ß t s ch e Zeitung" hatte vor kurzem eine Reihe von führenden ostprenßische» Persönlichkeiten um ihre Ansicht zu dem Problem Ostpreußen und besonders zu dem bekannten Vorschlag der Schaffung eines Reich » la » dev O st pre » ße n befragt. In längeren Ausführungen nimmt das Blatt znsammensasscnd zn den Ant- Worten Stellung. Es schreibt u. a.: »Wir können als erstes Ergebnis unserer Umfrage feststellen, daß nach der einmütigen Auffassung der maßgebliche» Stellen Haupterfvrdernis zur Lösung des Probleme Ost'irenßt'n Hie Einrichtung einer mit Selköparlrlliche tkunbarbung fiir SlaMekrrtlir Schmiß Düsseldorf, Sl). De,. (Privatmelbung.) Der geschäftsfüh- rende Vorstand der Deutschen Volköpartei des Wahlkreises Düsseldorf-Ost faßte nach eingehender Besprechung der poli tischen Lage einstimmig eine Entschließung, in der er den beiden Abgeordneten des Wahlkreises, Staatssekretär Schmtb und Köngcter, für ihre Haltung bei den letzten politischen Vor gängen und für die Ablehnung des Vertrauensvotums in der Reichstagssitzung vom 14. d. M. ein stimmig feine vollste Bllltgung und seinen Dank ousspricht. In der Entschließung wird Einspruch erhoben, daß Staatssekretär Schmtd wegen der Abstimmung in seiner Beamteneigenschast zur Verantwortung gezogen wurde, und die Erwartung aus gesprochen, daß er in seine bisherige Amtstätigkeit zurück kehren kann. Ser Sswsttbdtschastn weicht »er NeujlchrSanIprache aus Dradkmakckung anserar SerUaar Seürlktleltnng Berlin, 80. Dez. Nachdem der langjährige Doyen des Diplomatischen KorpS in Berlin, Nuntius Pacelli, die RetchShauptstadt verlassen hat, wird der russische Botschafter tn.Lerl.in Äresttnski dem Diplomatischen Korps vorstchen. AlS solcher müßte er auch die Neujahrsansprache an den Reichspräsidenten richten. Der russische Botschafter ist jedoch zur Zeit in Moska u. weshalb das Diplomatische Korpö bei seinem Neiljahröcmpsaiig durch den französischen Botschafter in Berlin de Margeric geführt werden wird. Mißbehagen stellt man daher in Paris fest, daß Ungar» und Bulgarien dem „guten Beispiel Deutschlands", das sich in fast allen Kragen nachgiebig erweist, nicht gefolgt seien. Eine zweite, nicht minder kritische Streitfrage ist die Wahl des Sitzes für die Inter» nationale Bank, über die man sich in Baden-Baden zwischen den Sachverstän digen geeinigt hat, ohne baß die Regierungen, besonders die englische, Basel jetzt als dauernden Sitz der Bank anerkennen wollen. Das Fernbleiben Dr. Schachts von der Haager Konferenz wird in Paris lebhaft begrüßt, da man davon eine Erleichterung der Haager Verhandlun gen erhofft. England und Frankreich haben die zwischen ihnen bestehenden Streitfragen, die vor allem die Zahlung der französischen Schulden an England betrafen, mehr oder weniger bereinigt. Ob und in welchem Umfang dies auf Kosten Deutschlands geschehen ist. läßt sich zur Stunde nicht sest- stcllcn. Die sogenannte Kommerzialisierung der deutschen Schuld wird Montag nachmittag von der „Ltberts" znm Vorwand genommen, den guten Willen Dc>ttsi'''ands bei seinen Wicbergutmachungszahlungen erneut anzuzweiseln. DaS Blatt spricht von den Bemtib-naen de, Reichs» regierung. das Ansehen des deutsche« Kredites i« AnSlande mit allen ihr znr Verfügung stehende» Mitteln zu erschüttern und so die Unterbringung der deutsche» Obligationen ans dem internationale« Markt z« erschweren. So werde denn trotz Annahme des NoungplaneS und trotz der Unterzeichnung der Verträge im Haag die Wiedergutmachungs- srage nicht restlos geregelt werden können, da die Kom. merzialii'icrung der deutschen Schuld unter der schlechten deutschen Finanzlage zu leiden haben werde. Löon Daudet begnadigt Paris, 80. Dez. Präsident Doumergu« hat heute die ve- gnadtgungsdckrete für den aus dem Gefängnis entwichenen und in Brüssel lebenden royalistischen Schriftsteller Lson Daudet und zwölf Kommunisten unterzeichnet, die als Ge schäftsführer ober Vcrtriebsstellenleiter verbotener kommu nistischer Zeitungen oder Flugschriften verurteilt worden waren. ganz außerordentlichen Vollmachten auSgestattete« Zentral» stelle ist, deren Aufgabrnkreis nur aus Ostpre»rßcn und die Durchführung der zu seiner Rettung erforderlichen Maßnahmen zu beschränken ist. Persönlich neigen wir zu der Auslassung, daß die erfolgreiche Wirksamkeit einer solchen Maßnahme am besten dadurch gewährleistet wird, daß man, ähnlich dem Minister für die besetzten Gebiete, zur Schaf'»»« eines Ministeriums für Ostpreußen ge- langt. Erst wenn sich diese Maßnahme infolge unüberwind licher Hindernisse als undurchsührbar erwcrst. ist die Er- nennung eines Reichs- und Staatskommissars für Ostpreußen zur Mindestforderung zu erheben." Die bolschewistische Fünf-Tage Moche „Sechs Tage sollst du arbeiten, am siebenten aber ruhen, denn dies ist der Tag des Herrn." Nach diesem Gebot, das älter Ist als die Bibel, richtete sich die Menschheit, solange sie denken kann. Aber nun soll bas anders werden. Vom 1. Januar ab haben wir in Sowsetrußland die „Fünf-Tage- Wvche". Das ist immerhin eine Neuerung, die zur Be sinnung Anlaß gibt. Zunächst: Fünf statt sieben! Ist es lediglich Widerspruchs- getst, wenn die Bolschewisten der „bürgerlichen" Woche von sieben Tagen die neue Fünf-Tage-Woche entgegensetzen? Oder müßten wir uns nicht vielleicht gar in -te Zahlenmystik »ersteigen, um den ganzen Haß zu verstehen, mit dem diese Doktrinäre der Gleichmacherei die Zahl 7 verfolgen, die früher einmal eine „heilige" Zahl war, mit der alle alten Völker tiefe Geheimnisse verbanden, die auch uns noch überall in Natur und Mythos als Maß entgegentrttt und die al» Glücks- oder Unglückszahl tm sogenannten „Aberglauben" drS Volkes ihre Nolle immer noch spielt: Das alles ist höchst anrüchig, das muß mit Stumps und Stiel auSgerottet werden; diese Zahl des Organischen muß durch bolschewistisches Dekret degradiert werden und an ihre Stelle die Zahl des Mechani schen, des Technischen gesetzt werde«, die Zahl 10, dt« ihre» ersten großen Sieg errang in der sranzöslsche« Revolution... Auch die Zeitrechnung mutz sich einstigen in-Dezimal system. Eine Arbeitswoche von iv Tagen freilich kann man den Genossen, die noch in keine Partetfunktion aufgerückt sind, nicht gut zumuten, bas wäre zu schlechte Propaganda für die bolschewistische Idee, also unterteilt man in zwei, und die neue Arbeitswoche von sttns Tagen erscheint als sozialer Fortschritt. Fünf solcher Wochen ergeben einen Monat limmcr gleich lang), 72 ein Jahr, und die übrigen fünf Tage sind die hohen revolutionären Feste: Lenins Todestag, der 1. Mai, der 7. und 8. November und der 22. Januar, an dem 1905 das Petersburger Blutbad stattfand. Alle christlichen Feiertage sind abgeschafft. Im einzelnen ist die Regelung solgendermatzen gedacht: ES gibt gelbe, rote, blaue, grüne und rosa Tage. Die Arbeiter und Angestellten werden in Gruppen cingeteilt, die diesen Farben entsprechen. Die Ruhetage fallen für den einzelnen Arbeiter und Angestellten aus diejenigen Kalendertage, die seiner Farbe entsprechen. Wer also z. B. zur blauen Gruppe gehört, hat an allen blauen Tagen des MonatS frei. Dadurch werden natürlich alle bisherigen Zusammengehörigkeitsmöglichkeiten aufgelöst. DaS Jahr zersällt jetzt in 78 sogenannte „Fünstagperioden". von denen 72 Arbeitsperioden sind und einer Feiertags periode. Von jenen 72ArbettSperioden hat jeder Arbeiter einen Tag in jeder Periode frei, so baß er aus 72 Ruhetage kommt außer den 5 staatlichen Feiertagen, die auch als Ruhetage gelten. Weitere Bestrebungen gehen dahin, die Namen der Wochen tage völlig aufzuheben, da sie keinen Sinn mehr haben. Auch die Namen der Monate sollen verschwinden, denn der neue russische Kalender richtet sich nicht mehr nach Monaten» sondern nach Arbcitsperioden. Endlich ist ein Beschluß vor gelegt. aber noch nicht angenommen worden, daß der Beginn der Zeitrechnung vom Tage der Revolution an gelten soll. Man will eben ganze Arbeit machen und den bürgerlichen Kalender in Rußland völlig ausschalten. Die Schwierigkeiten, die sich für den internationalen Verkehr ergeben, spielen dabei keine Rolle, denn Rußland legt darauf keinen Wert. Schon die ganze Revolution des Kalenders läßt erkennen, daß sogar die Absicht besteht, zwischen dem roten Kalender und dem bürgerlichen Kalender eine trennende Schranke aufzurichtcn. Nur so ist es zu erklären, daß auch der Jahresbeginn auf den 1. Oktober verlegt wird. Während nämlich die Einteilung des Jahres in 73 Fünftageperiodcn wenigstens einen wirtschaft lichen Grund haben könnte, ist für die Festsetzung bcS 1. Oktober« als Jahresanfang keinerlei Ursache vorhanden. Es wird dadurch nur im internationalen Verkehr ein Wirr warr hervorgerufen, da in Rußland bereits am 1. Oktober l930 das Jahr 1931 anfängt. An all diesem Fanatismus erkennt man daS phantastische Unterfangen: das einzige, was man leider noch nicht antasten kann, ist das astronomische Jahr, sonst schüfe man gewiß „Jahre" zu 100 Tagen. Diese mehr kulturpolitische Sette der Angelegenheit, die gewiß nicht zu unterschätzen ist, hat aber eine sehr gewichtige politische Ergänzung. Der neue Rhythmus von 5 hat gar keine Bedeutung für das gesamte Volk als solches, sondern nur für den einzelnen: allgemeine Feiertage extstle- reu überhaupt nicht mehr, nur der einzelne hat alle fünf Tage seinen Ruhetag. Also niemals stehen die Maschinen still, ohne Unterbrechung wirb das ganze Jahr über ge arbeitet, der kontinuierliche Betrieb, das Ideal aller Ratio nalisten. erscheint gesichert. Und die beamteten Sowset-Nattonalökonomen versprechen sich und dem Volke davon einen beträchtlichen wirtschaftlichen Gewinn, der Vater der Fünf-Tage-Woche. Lartn, von min destens 20 Prozent, nämlich nach dem Verhältnis der Mg«, wonnenen Arbeitstage zu den bisherigen 800 (1 :5). Aber ein- Mal scheint man dabei ganz zu vergessen, baß die Arbcitslei- Pariser B«MI zur -aaarr KrntmW