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MWMMM' TUM i«dk» Wtrtt«, »achmMkg«. — Jimstrtchn Ni. lv - vostlchtckkouto LkHP» em«. — GtMkIndeg!rok°nlo 14. — Bank- kant» DarmNIdtki Bank Lwelg«lk»crlalsun, HohanNrl» «rnsu?al — Unverlangt ^ns»I«»dt« Manullrlpte «erden nicht «nrüsge. Ichick4 «tnlendsti^en ahne Ramneinennung finden keine A»!nahme unüAnsttM «et «lagen, »«nin^en, «eigietchen »>». »>rd »er vruNadetrag IN Rechnung gestellt. Im Lalle »d-er«r «ewrl' — »r e, »dir ianfiiger irgend welch«, Ltdrun, de« vetrr-be« »er Leitung, der k!it«r»nteii »der »er vesdrdirungteenmchtungin — hat »er »» »«eher «ine» «,Spruch «I Lieseran, »der Nachltestrung t«r gertung »der «ns Rstikihlu», »e» veauglsrene». Hohenstern-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, RüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichem dach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, Et. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nußdorf. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamts und deS Stadtrats zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch Nr 62 Der Preis v«r «inloaUiaeu rim<na<meil« betrügt IS. ter !NelIam«eIIr 4.> Golor^einnlle. Fit, den SiuchivelS werten IS GolüvIcniNfie-teretbnet. Eonnabead, den 14. März 1925 s lvezugSvrelS ftaldmonaltich 8l> <SotdvIen«ig« rtnlchllestlt» rräaerlobn. s 75. Hahrg. Zit WUnWU-MitM Bon unier«in Berliner VertreIe^r. Die nunmehr proklamierten Kandidaten der Parteien für die Reichspräsidcntschastswahl stel len Persönlichkeiten dar, die in den politischen Kreisen sehr wohl bekannt sind, aber weitesten Bevölkerungskreisen noch nicht so populär gewor den sind, wie dies möglich gewesen wäre, wenn nicht unter der ungeheuren Wucht der Gescheh nisse das Persönliche immer wieder stark in den Hintergrund getreten wäre. Nachstehend geben wir die wichtigsten persönlichen Momente der Präsidentschaftskandidaten wieder: ! Dr. Karl Jarres. Dieser Mann ist niemals als ausgesprochener Parteipolitiker aufgetreten, sondern er steht den innerpolitischen Kämpfen ziemlich fern. Seine äußerliche Erscheinung fordert Achtung und Ver trauen ab. Wer diesem Mann in das klare blau graue Auge schaut, hat den ersten Augenblick schon den Eindruck, daß er einem Manne gcgen- übcrsteht, der genau weih, was er will und der nicht nur den nüchternen Verstand sprechen läßt, sondern auch das Herz ans dem rechten Fleck hat. Dr. Jarres ist Rheinländer und damit ein echter Sohn deutscher Erde. 1874 in Remscheid geboren, studierte er in Bonn, Berlin, in London und Paris Rechtswissenschaft, eine hochgebildete Per sönlichkeit, die niemals von kleinlichen Gesichts punkten aus den Dingen gegenübertritt. Nach Beendigung seiner Studien wandte sich Dr. Zar- res schon in verhältnismäßig jungen Jahren der kommunalpolitischen Laufbahn zu. 1907 ist er Beigeordneter in Köln, 1910 ruft ihn seine Vaterstadt Remscheid an die Spitze der Verwal tung, um dann im Jahre 1914 als Oberbürger meister der Stadt Duisburg ein überaus reiches und vielseitiges Arbeitsfeld zu finden. Die Staot Duisburg verdankt ihm zahlreiche großzügige Ausgestaltungen ihres kommunalen und wiri- schaftlichen Lebens. Als die Stadt besetzt wurde, stand ihr Oberbürgermeister in der vordersten Reihe der deutschen Männer, die die Interessen ihrer Heimat mit wärmster Ileberzeugungssreu- vigleit verteidigten. Die belgische Besatzungsbe- hördc wies Dr. Jarres noch im Januar 1929 aus. Er protestierte und blieb, und setzte sich dadur-h der Maßregelung seitens der Besatzungsbehörden aus. Nach Beendigung Les Nuhrkampfes findet man Dr. Jarres im zweiten Kabinett Strese manns als Reichsminister des Innern wieder. Auch bei den nachsolgenden Negierungen des Reiches hat er dieses Amt, das mit der Vizekanz lerschaft verbunden war, bekleidet. Obwohl von der Linken stark angefeindet, erwarb er sich das rückhaltlose Vertrauen der politischen Kreise, die nicht nur sein ausgezeichnetes Wissen, sondern auch in besonderem Maße seine ehrliche Loyali tät und seine vornehme Gesinnung zu schätzen wußten. Als vorzeitig der Kampf gegen den Reichspräsidenten Ebert eröffnet wurde und der Name Dr. Jarres als Präsidentschaftskandidat bereits inmitten heftiger politischer Wirren ge nannt worden war, wies er diese Zumutung mit Entrüstung zurück. Er gab damals die Erklärung ab, daß er es für undiskutabel halte, während der Amtstätigkeit des Herrn Reichspräsidenten Ebert als sein Nachfolger ausge- spielt zu werden. Die erregten poli tischen Auseinandersetzungen haben Dr. Jarres die Arbeitsfreudigkeit innerhalb der Reichsregie rung getrübt. Er zog es vor, als Oberbürger meister wieder nach Duisburg zu gehen und lei stete freimütig auf die Ministerwürde Verzicht. In welch' schroffem Gegensatz steht ein solches Verhalten zu ängstlichem Festhalten gewisser Leute an ihren Minister- oder anderen Regie rungsposten! Der Weimarer Reichsverfassung hat Dr. Jarres als Reichsminister des Innern Autorität und Ansehen zu verschaffen gewußt, j ohne selbst als besonderer „Verteidiger" dieser Verfassung auftreten zu wollen. Dr. Wilhelm Marx. Der vom Zentrum ausgestellte Präsident schaftskandidat, der ehemalige Reichskanzler Marx ist eine umstrittene Persönlichkeit, die in den letzten Monaten in den politischen Ausein andersetzungen ziemlich stark hervorgetreten ist. Auch er ist Rheinländer und als solcher ein zwei fellos gut deutscher Mann. Auf reiche politische Erfahrungen zurückblickend, konnte er oftmals i i ernsten historischen Augenblicken tiefe Klüfte par teipolitischer Gegensätze überbrücken. Man nennt ihn allgemein den Mann des Ausgleiches und der Versöhnung. In den Vordergrund trat er erst, als er Ende 1924 nach dem Rücktritt des zweiten Kabinetts Stresemann die Reichskanz lerschaft übernahm. Ein Jahr hat er die politi schen Geschicke des Reiches geleitet und 'mit fester Beharrlichkeit die Ziele seines Kabinetts durchge führt. In die Zeit seiner Rcgierungstätigkeit fällt die Stabilisierung der deutschen Währung, die Annahme des Dawes-Gutachtens, die Lon doner Konferenz und die Wiederherstellung des Nechtszustandes in den besetzten Gebieten. Auch seine politischen Gegner erkennen an, was er für Deutschland geleistet hat. Vergeblich war jedoch sein Bemühen, eine Regierung der Volksgemein schaft zu bilden, die er als Brücke von den Dentschnationalen bis zur Sozialdemokratie ge dacht hatte. Mit dem Scheitern dieses Planes war es mit seiner Neichskanzlerschaft zu Ende. Neuerdings übernahm er es, den zermürbenden Kampf um die preußische Regierungssrage zu führen. Seine Partei schickte ihn als preußischen Ministerpräsidenten vor und setzte ihn somit der Gefahr aus, in die kleinsten parteipolitischen Kämpfe verwickelt zu werden, sodaß er heute ge radezu im Mittelpunkt des politischen Streites steht. Wilhelm Marx steht im 62. Lebensjahr. Er ist aus der juristischen Laufbahn hervorge gangen, war 1996 Oderlandesgerichtsrat in Köln, spater in Düsseldorf und wurde 1921 Senatspräsident beim Kammergericht in Berlin. Dem preußischen Landtag gehört er schon sen 26 Jahren an. Seit 1910 war er Mitglied des alten deutschen Reichstages, später der Weimarer Nationalversammlung und schließlich seit 1920 wieder Neichstagsabgcordneter. Die ihn per sönlich kennen, wissen ihn als einen sehr ernsten und bescheidenen Mann zu schätzen, dessen kluges, freundliches Ange ihm herzliche Sympathien ge wann. Dr. Willy Hellpach. Der von den Demokraten präsentierte Son derkandidat, der badische Staatspräsident Pro fessor Dr. Hcllpach, ist in seiner badischen Heimat eine überaus geschätzte und hochgeachtete Persön lichkeit. Im Reiche selbst ist er nur den ausge- prochenen republikanischen Kreisen bekannt, die ihn in der letzten Zeit stets für sich in Anspruch genommen haben. Hellpach ist Demokrat und ge- )Lrt zu denjenigen badischen Politikern, die stets die Reichstreue der Länder betonen und die als Staatsmänner an verantwortlicher Regierungs telle ihr Möglichstes getan haben, um das Zu- ammenarbeiten zwischen Reich und Ländern zu ordern. Dr. Hcllpach war lange Zeit badisch-r Kultusminister und hat dieses Amt mit vielem Geschick zu versehen gewußt. Otto Braun. Von sozialdemokratischer Seite ist der frühere preußische Ministerpräsident Otto Braun aufge- tellt worden, der als ausgesprochener Partei- mann als einer der führenden Köpfe der Sozial demokratie gilt^ Braun ist Ostpreuße und steht im 53. Lebensjahr. Sein Amt als preußischer Ministerpräsident hat er im Sinne der großen Koalition ausgeübt, die ihm mehrere Jahre lang das Vertrauen geschenkt hat. Als engerer Freund Severings ließ er sich allerdings wiederholt für dessen politische Auffassungen gewinnen, sodaß zuletzt das Verhältnis zur großen Koalition ge trübt wurde. Mit deren Aufhören war die Mini sterpräsidentschaft Brauns endgültig erledigt. Ebenso wie Ebert ist Otto Braun aus dem Ar beiterstande hervorgegangen und verfügt auf Grund seines Strebens über eine gute Allge meinbildung, die ihm auch von seinen politischen Gegnern nicht abgestritten wird. Ernst Thälmann. Der kommunistische Kandidat Thälmann ist der jüngste der genannten Kandidaten. Er ist ein Hamburger Kind, und steht im 39. Lebens jahr. Er war nacheinander Transportarbeiter, Werftarbeiter und Seemann, ist in die radikale Bewegung eingetreten, war im Spartakusbund tätig und ist jetzt der Vorsitzende der kommuni stischen Reichstagsfraktion. Die Aussichten der Kandidatur Marx. ITtaeI!« D r o b t m e l d u n g.l Berlin, 14. März. Wie wir aus varlamentnrlschen "leisen erfüh len, wird der entscbe dcndc Kanipi im zweiten! Wahlgang voraussichtlich zwilcben Dr. Jar res mid Marr ausge ochlen werden Die Soziolaeiwkr tie w'rd aus den Druck Zen trums und der Demo'ralen bin im Wahlgang auf ^ic K a n d i d a 1 u r B r a u n ver - z i ch te n und Marr unterstützen Demqven bec werden die Rechtsparteien nach wie vor versuchen, auch für den zwei en Wo lqang Neu'nwräernngen btrHzu'ülnen, um die Kandidatur Jarres gegen über Marr zum Siege zu führen. Die Veröffentlich»»!, der Stresenrann- Erklärunacn. <Eiscne D r a b I m c1d u n o> Berlin, 14. März. Wie wir bören, batte sich die Rei-b-re Drang einstimmig entschlossen, die Erklärun gen des Außenministers Dr S t r « s e - m a n n üder die deutichenAnre. g ungen in der Sicherbeils- r a g e. die den Gegenstand lebhafter Er rte- runcen im Auswärtigen Ausschuß de-- Rcibstaoes §ö''i>det ha'en, zu oeröfsentlichen weg! dies im innen und cmßcnpttf ijch.n Jnter- es^e notwendig war Au» Grund di ser V-rösient» lichung, die namentlich in außenpolitischen Krei sen stachen Eindruck gemacht litt, wird nach dem Wieder-usamme tritt des Reichstage- am Diens tag eine außenpolitilche D « , batte eingelcitci werden. Das Angebot des Völkerbundes. tE I g e n e D r a b t m e l d n n a> Berlin, 14. März. In den Kreisen des Berliner Nuswärti eu Amtes best ligt man, daß die Völ ecbundmäch'e bie deutsch« Forderung aus Einr- u- mung eines ständigen Sipes im V ö l k e r b u n d r a t u n 1 e rst ützen D ein entsprechende Mitteilungen sind der Nci-bs- «gierung bereits früher zugegangen Ob wie gegenwärtig behauptet wird, neuerdings ein« Zu- oge der Völkerbundmäö te auf inoffiziellem M« e an die deutsch« Regierung wiederholt werden soll, st in Berlin nicht besannt. Die Reichsreg erring wi d m übrigen ihre Unterhandlungen mit den Bol er- mndmächten fortsetzen und sich nach deren A schloß iber die weiter vorzunehmenden Schrille schlüssig werden. Die Deutfchnationalen geaen einen Eintritt in den Völkerbund. <siaene D r a h I IN e l»II n a.) Berlin, 14. März. Aus parlamentarischen Kreisen «rf ihren wir, laß mau in den dentschnationalen Kreisen noch immer scharfe E i n wen dnngengegeu einen Eintritt Deutschlands in den Bot el b u n d erhebt. Di« deutschnationalr Ncichstagsfra'tion soll sogar bemüht sein, ihren ganzen Einfluß auszubieten, um einen etwa be absichtiaten Beschluß der Neichsregier.mg, «inen Zulassungscnllrag zum Völkerbund zu stellen, zu verhindern. Die deutschnationaien Bedeuten sind hauptsücblich darin begründet, daß der Eintritt in den Böllerbund zur Einschränkung der deut sche» Handlungsfreiheit und zur wiederholen Sank tionierung des Versailler Friedensvcrtrages fül. ren konnte. Lckiwer r Znlaminenffoft in Halle. Anläßlich ci »er Kommuni'tenversammlung zur Neichspr tidemenwahl kam es aesiern in Halle zu einem Zusammenstoß zwischen Poli zei und Kommunisten, bei dem s e ch s P « r - sonen getötet, fünfundzwan-lg schwer und fünfzehn leicht verletzt wurden. Der Ausstand der Eisenbahner. Ein Schiedsspruch. Die Verhandlungen im Neia.sarbellsministe rium über den L o h n st r e i k der Eij« n - bahnarbeit«r haben gestern nm späten Abend zu einem Schied s sp ru.ch geuihrt, der fvlaenbes bei immt: 1 . D'« Arbeit wild möglichst f o - fort wieder ausgenommen, Ma re cl n eu ilnden nicki statt Znsoi e des Streikes ausgeschiedene Ar'«bei werden spätestens is ,wm 31 R ro wieoer ei Ivette st 2 Die auf die Arbeitszeit bezüg lichen Paragraphen des Lohntarisvertraaes tre»«n mit Wir'una vom 1 März w eder in Kraft, e'-«nsc besondere Vereinbarungen zu tz 3 des Lolmtariß Vertrages. Diese Arbeitszeitregelung ist bis zum 31 Okto ber 1925 unkündbar. Durch einen Ausschuß, der sp. testens in der zweiten H ist« des Apri' zu iammentrtt soll geprüft werden, welche Per kürzung sür gewisse Prrsonalgruvpen ohne Ver ringerung der Rentabilität der Reichsbahn mög- iich ist 3 Die gekündi ton. auf den Lohn bezüglichen Paragraphen des Lohntaiiwertrages werden mi Wirkung vom 1. Marz 1925 wieder in Kraft gese t Für die Zeit vom 1. bis 14. März 1925 gellen die früheren Löhne Mit Wirkung vom 15 Marz werden die Grunsiöhne der üsöchst- altersstufen um drei Pfennig erhöht. Die Grnnd- löhne der übrigen Aiteis'laßen ergaben sich «nt sprechend Die Lohnregelung kann erstmalig nm 30. Juni dieses Zaires gekündigt werden Er lirungssrhi bis Dienstag, den 17 März einschließlich. O Im Eisenhahndire'twnsbczirk Beilin wurde gestern in den Werkstätten die E n 1 l a s s u n g sämtlicher Streikenden aus gesprochen. In Spandau, Potsdam und Vran. dcnburg haben im Lause des Tnaes di« Hilfs- arocitcr j! re Gefolaschast der StrcikHtung ausge klinoi 1 und sind zur Arbeit zurückgekehrt * Die Cnsenbahnbetriebsdirektion E h em nitz teilt über den T e i i st r e i k der Eisen- bahnarb«itertn i rem Bezirke wlgen- d«s mit: Bei unveränderter Streik, läge wird Betrieb und Verkehr alatt abgewik- leit. Im n rigen sind keine besonderen Ereignstbl zu verzeichnen. Ser Vmek men M SomMM Leipzig, 13. Marz Jin Tschekavrozrß war h«ute vormittag im weiemlicben die Sißung wcev-r oon Plänkeleien zwischen V-rtei igung und Vor'itzcnden ausgesü lt Auch eine Reck « vor, Ge- richtsbeschlmsen mußt« wieder beDei'efü^rt wer den Aus einige Fragen des Neim-anwaltes wird von der Verteidigung dem mgclt daß der Zeug« Koppenhöfer die Fragen beantwoi-ct lia^e. Da mit habe der Zeug« sei st sein Schweiieae''ot durch brochen und sei nun verpsüchtel, auf sämtl che Fra gen der Verteidigung zu antworten, bei denen «r di« Aussage verwngert hab«. Vom Gericht wird^,