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Verlageort Dreede». 7lnzelgenpr«il«: VI« Ispaltlg« N mm breit« Zeil« b Vkl t sllr Famlll«non»eigen I Psg gllr PlotzwUnsch« kbnnen wir lein« Dewiitzr leifte«. «ich i« - m i w-ch n q _ Nummer272 — 33.Iahrg «-.n-IIIch-' Bezua-Piei, durch T'itger einschl. « Pfg. »r«. ckM W P,g Trüge,lohn 1.70; durch dl< Post 1.70 «lnschlleblich »uMNch « P,g. W WMW 10 Psg.. Sonn- 8°st ogenumme. 70 Psg. ^^W M W W W W W W W W^ WWW WWWWWW WW W^^ ve.ug-uit sch,n>nq beim Verlag elngegongen seln. Unser« - > kein« Abbestestung-n W W W W Volkssettuns Lchrisileitung: Drest>en-A., PoNerstr. 17, Fernrus 70711 ». V017 ibrschösisstelle, Druck irnd Verlag: Termaula Buchdrucker«! ». »jeilag Th. ». D. Winkel, Polterstrab« 17, vermut 71011. Postscheck: Nr. 101S. Baut: Stadtbant vreade» Nr. «717 Sonnabend, 21. November 193k 2m Solle ron HSHerer Eewal«, «erbol, etntr«knd« Vetrleta» slö,ungen hat der Bezieher »der Werbungirelbend« keta« «» jprilche, toll, di« Zeitung in beschrünktem Umsan,«, ue^,It«t oder nicht erscheint Erfüllungsort ist Dresden. Mehrere hundert Todesopfer eines Oammbruchunglücks Ein Msendammbmch in Mdjapan Naturkatastrophe in einem BergarbeLLer-orf Tokio, 20. Nov. In Nordjapan hat sich eine furchtbare Natur katastrophe ereignet, bei der mehrere hundert japanische Bergleute ums Leben gekommen sind. Das Unglück ereignete sich in dem Bergarbeiterdorf Osaruzawa, etwa !>N Kilometer südlich Aomori auf der Insel Hondo. In dieser Gegend war schwerer Sturm- rcgen niedergegangen, der sämtliche Dämme zerstörte und das Dorf vollkommen überschwemmte. Die neuesten Berichte aus dem Grubengebiet von Osaruzawa lassen erkennen, datz es sich bei dem Damm bruch Unglück um eine noch viel grössere Katastrophe han delt, als man zunächst angenommen hatte. Bisher sind nach der letzten hier eingetroffenen Meldung 3 5N To desopfer als sicher fest gestellt. Man befürchtet Burg Vogelsang, 2l). Noo. Der Führer traf am Freltagvormlttag gegen 1k Uhr auf der Ordensburg Vogelsang in der Eifel ein, um zum Höhepunkt und Abschluß der Tagung der 800 Gauamtsleiter aus allen Tellen des Reiches zu sprechen. In seiner Begleitung befanden sich Reichsstatthalter Ge neral Ritter van Epp, Brigadesührer Schaub, Adjutant Ober- sichrer Wiedemann und der stellvertretende Pressechef der Reichs regierung, Standartenführer Berndt. Die Bevölkerung des Gaues Köln-Aachen bereitete dem Führer auf seiner Fahrt durch das Rheinland einen begeisterten Empfang. Alle Städte und Dörfer bis herab zum kleinsten Flechen waren mil Girlanden und den Freiheitsfahnen der Be wegung überreich geschmückt. Auf allen Bahnhöfen bis Gmünd waren die Volksgenossen und die Schulkinder zur Stelle, um den Führer zu grühen. Die Gebäude an der Bahnstrecke hatten ebenfalls reichen Flaggenschmuck angelegt. Tannengirlanden und Spruchbänder, die den Führer im Grenzland willkommen HIrßen. zogen sich über die Straßen, an denen der Sonderzug des Führers vorbeisuhr. Auf dem Bahnhof Köln-Süd, wo der Zug kurzen Aufenthalt hatte, waren Abordnungen aller Formationen der NSDAP angetreten, die den Führer mit dem Badenweiler Marsch empfingen. Im Braunkohlcngebiet sah man die Bergarbeiter in ihrer Knappentracht mit den Grubenlämpchen in der Hand. Die Vereine des Ncichskriegerbundes waren mit ihren Fahnen zur Front vor Madrid, 20. Nov. Am Donncrstagnachmittag fand über Madrid eine Luft schlacht statt, an der insgesamt etwa 6V Flugzeuge beteiligt waren. 20 dreimotorige nationale Flugzeuge warfen über der Gegend des Nordbahnhofs und des Königspalastcs so wie über dem Kriegsministerium und dem Toledoviertel 60 000 kg Bomben ab, deren unheimliche Explosionen in einem Umkreis van 40 km deutlich hörbar waren. Der grösste Teil des Häuser meeres der Hauptstadt verschwand nach dem Bombardement in riesigen Rauchwolken. Bei dem sich an das Bombardement an schliessenden Luftkampf schos; ein dreimotorigcs nationales Bombenflugzeug ein bolschewistisches Flugzeug ab. das zwischen die Häuserblocks des Toledoviertcls stürzte. Im weiteren Ver laus des Kampfes wurde noch ein zweites rotes Flugzeug ab geschossen. Die nationale Artillerie cntwickelie am Donnersiag nur eine schwache Tätigkeit, die sich nachmittags hauptsächlich auf die Beschießung des Platzes Puerta del Sol beschränkte. In militärischen Kreisen hofft man, dah die Luftangriffe die roten Horden zur baldigen Aufgabe ihres frevelhaften und sinnlosen Widerstandes zwingen. Ueberläufer berichten Immer wieder, daß nur noch die sowfetrussischen und französischen Trahtzieher Interesse an dem Widerstand und der gewaltsamen Zerstörung der Stadt haben und mit allen Mitteln die von der Bevölkerung ersehnte Uebergabe zu verhindern versuchen. Der Heeresbericht des Obersten Befehls habers in Salamanca vom Donnersiag berichlet, daß die nationalen Truppen in 'Madrid ihre bereits besetzten Stel lungen erweitern konnten und mehrere Gegcnan- grisfe des Feindes z u r ü ck g e s ch l a g e n haben. Die Bolschewisten hatten schwere Verluste und verloren 4 Maschi- jedoch, datz noch sehr viel mehr Bergleute den Fluten zum Opfer gefallen sind. Bei dem von der Katastrophe betroffenen Gebiet handelt es sich um meist von Grubenarbeitern bewohnte Dörfer mit einer Bevölkerung von KüüO Menschen, dar unter 2VV0 Grubenarbeiter. Bon den etwa IllliN Feldern der Ortschaften sind 35Ü völlig zerstört. Die Anwohner sollen schon öfter auf die von dem Damm drohenden Ge fahren hingewiesen lzaben, worauf die Sicherungsanlagen nachgeprllft worden sind. Anscheinend hatte aber niemand mit einem der artigen Ausmatz der Ueberschwemmung und mit einer sol chen Gewalt der Wasserfluten gerechnet. Die Osaruzawa-Grubon liefern jährlich etwa Kvstl) Tonnen Kupfer, Küvv kg Silber und 3ä0 kg Gold. Stelle. Vielfach sah man auch die Bauern in ihren Feiertags trachten, die sie an diesem Ehrentag des Grenzlandes angelegt hatten. So war der ganze Weg des Führers durch das Rheinland begleitet von einem unaufhörlichen, herzlich begeisterten Jubel der Männer, Frauen und Kinder, des ganzen Volkes der deut schen Westmark. Auf dem Bahnhof Gemünd wurde der Führer von Neichsorganisationsleiter Dr. Lei), dem Stabschef der SA. Lutze, den Gauleitern Grohe und Terboven und dem Hauptdicnststcllenleiter Schineer empfangen. Er schritt zu nächst die Reihen der Reichskriegsopfer und das Spalier der SS-Standarte „Germania", dann die aller NS-Formalionen ab. Das entzückende Städtchen Gemünd hatte ein prächtiges Festkleid angelegt. Von weitem schon grüßte der Bergfried der Ordensburg herüber, von dessen Zinncn das Hakenkreuzbanncr wehte. Vor dem Wachthaus der Burg begrüßte der Führer die dort angetre tenen Gauleiter, Gauleiterstellvertrcler und Hauptamtsleiter der Rcichsleitung und schritt dann, begleitet von Reichsorganisa tionsleier Dr. Ley. die Front der 800 Gauamtsleiter ab. die in der Vorhalle der Burg angetretcn waren. Auf dem Borplatz der Burg mit dem herrlichen Blick auf den Urftsec und die be waldeten Eifelhöhen war die Burgmannschaft angetreten, deren Front der Führer unter den Klängen des Präscntiermarschcs abschritt. Dann besichtigte er unter Führung des Reicbsorgani- sationsleilers die Baulichkeiten dieser nationalsozialistischen Festung des Geistes, dieser Burg des Friedens. nengewehre. Die nationale Luftwaffe bombardierte militärisch wichtige Punkte und schoß vier feindliche Jagdflugzeuge ab. Im Frontabschnitt El Escorial sind die nationalen Trup pen auch am Donnerstag wieder etwas vorgerückt. An der Aragon-Front wurden mehrere feindliche Angriffe im Gebiete von Huesca und Belchite abgewiescn. Der Gegner erlitt große Verluste. Von der kantabrischen Front war nichts Neues zu melden. Ergänzend berichtet der Sender Burgos zur Lage in Ma drid, daß am Donnerstag die nationalen Truppen hauptsächlich mit der Sicherung der Nachschubverbindungen beschäftigt waren, was eine schwierige Aufgabe ivar, da die Bolschewisten das er oberte Gebiet ständig unter Maschinengeivchrfeuer hielten. Trotz dem gelang es den nationalen Truppen, Lebensmittel, Waffen, Munition und Ablösungen nach vorn zu bringen. Ein portugiesischer Rundfunksender meldet, daß ein See gefecht zwischen nationalen und bolschewistischen Sreitkrästen auf der Höhe von Pasajes bei San Sebastian stattgesunden habe. Der Sender Sevilla teilt mit, daß mit den im Lause des Donnersiag abgeschossenen Flugzeugen die Zahl der seit Beginn des Krieges vernichteten bolschewistischen Flugzeuge 107 beträgt. Der Rundfunksender Teneriffa verbreitete um Mitternacht, daß das Vordringen der Nationalisten in den Straßen von Ma drid weiter anhalte. Weiter teilt der Sender Teneriffa mit. daß der Sohn des M a r x i st e n hä u p t l i n gs Largo Caballero, der sich in der Gefangenschaft der Nationalisten befindet, zum Tode verurteilt worden ist. Der Tod Salengros Am Mittwoch morgen fand die Aufwartefrau des Mi« nisters Salengro ihren Herrn in seiner Liller Wohnung tot auf. Er hatte durch Einatmen von Leuchtgas seinem Le« ben ein Ende gemacht und damit eine letzte sehr zweideu« tige Antwort gegeben auf die heftigen Angriffe, die seit Monaten wie Keulenschläge auf ihn niedergeprasselt sind. Salengro hat zwei Briefe hinterlassen, einen an seinen Bruder und den anderen an den Ministerpräsidenten Lc-on Blum. „Ich habe tapfer gekämpft", so heißt es in letzterem Abschiedswort, „aber ich bin jetzt am Ende. Wenn es ihnen auch nicht gelungen ist, mich zii entehren, so haben sie doch an meinem Tode die Schuld. Ich bin weder ein Flücht ling noch ein Berräter..." Sie, die angeblich die Schuld tragen, das sind die Zeitungen der Rechten, allen voran der „Grand Eringoire", das Wochenblatt Tardicus, die dem Innenminister vorwarfen, während des Krieges fahnenflüchtig geworden zu sein und Berrat an der Sache Frankreichs geübt zu haben; das sind weiter die Abgeord neten, die am Freitag vergangener Woche die Interpella tion in der Kammer über den Fall Salengro einbrachten und den Innenminister vor den Ohren Frankreichs und der Welt einen Deserteur nannten. L>wn Blum, der seinen Minister in jener Kainincrfitzung energisch verteidigte und auch eine starke Mehrheit für ihn erzielte, ist auf die Nach richt vom Selbstmord Salengros soiort nach Lille geeilt. Noch bevor er nach Paris zurückgekehrt war, hat er, offen bar beunruhigt von bedrohlichen Nachrichten, den folgenden Aufruf an die Arbeiterbevölkeruug Hinterlagen: „Selbst nach seinem Tode müßt Ihr den Willen Salengros achten. Zweierlei würde er Euch verboten haben: das Bergessen und die Rache. In seinem Namen beschwöre ich Euch, ruhig zu bleiben und Euren Zorn zu meiüern." Die" meiüerbaft stilisierten Worte allein kündigen an. daß der Minister Sa- lengro nach seinem Tode eine B.d.uiung erhalten wird,, die dem Lebenden vertagt blieb Dem deutichen Bolte ist der ans dem Leben geschiedene französische Minister zum ersten Maie näher bekannt ge worden, als er sich im August dieses Jahres anläßlich einer Rede vor den Arbeitersportlern in Lille auf die unmög lichste Weife in die inneren Berbälinisse Deutschlands ein mischte. Er gab damals der Hoiinung Ausdruck, daß die Hunderttauscnde von Deutschen und Oeßerreichern, die früher der roten Fahne zujubelten, ihrer Ueberzeugung treu geblieben seien und fügte den pathetischen Satz hinzu: „Ein Tag wird kommen, wir sind dessen gewiß, an dem die Völker Deutschlands, und Oesterreichs ihre Freiheit wieder zu erobern wissen werden." Die deutsche Presse bat sich damals lebhaft gegen diese unmöglichen Aeußerungen ge wandt. Dem Toten tragen wir diesen koux nicht mehr nach. Aber er ist lnpisch für Salengro. In diesen törichten Sätzen ofsenbarte sich der kleine Maire von Lille, der Sa lengro auch während seiner kurzen Ministertätigkeit im Grunde gewesen ist. Seinen Aufstieg verdankt dieser Mann dem Umstand, daß sich L wn Blum bei der Bildung feiner Negierung vor die Frage gestellt sah, ein großes Kabinett zu bilden, ohne die genügende Auswahl an Kandidaten zu haben, und dann seiner Treue zur sozialistischen Partei, die sür ihn Inhalt des Lebens gewc'en ist. Die Aufgabe, in einer stürmischen Zeit Frankreichs Innenministerium zu führen, war sür den Bürgermeister zu groß. Er venügte weder über den Geist und die Rednergabe eines L>:on Blum noch über jene Härte des Charakters, die aui einem solchen Bosten noch notwendiger ist als ein brillantes Auf treten. Das persönliche Mißgeschick Salengros wollte es zu dem, daß er allein schon kraft seines Amtes der Prellbock wurde, gegen den die Opposition mit konzentrierter Wucht vorstoßen mußte und auch tatsächlich vorstieß. Zunächst sah sich der Innenminister vor die Ausgabe gestellt, die Rechts verbände aufzulösen, wobei die Linke bekanntlich unge schoren davonkam. Obschon Salengro schließlich nur einen Kabinettsbefchluß aussührte, richtete sich die gerechte Empö rung der Opposition vornehmlich gegen ihn als den ver antwortlichen Innenminister. Die Abneigung wurde stär ker, als er gegenüber -en Arbeitern, die widerrechtlich die Betriebe besetzten, die Verkehrsmittel lahmlegten und die Lebensmittelzusuhr nach Paris gefährdeten, eine unge wöhnlich schlappe und entschlußlose Haltung an den Tag legte. Salengro brachte es nicht fertig, den Parteimann in sich zu überwinden und als Minister Frankreichs gegen Auswüchse vorzugehen, die das Land in unmittelbare Ge- fahr bringen mußten. Im Juli erst konnte ihm der Senat die Versicherung erpressen, daß den Betriebsbesetzungen durch alle geeigneten Mittel ein Ende gemacht werden sollte. Eine kautschukartige Erklärung, der dann auch keine Tat folgte. Ein neutraler Beobachter wird Verständnis dakür auf« Oer Führer auf -er Ordensburg Vogelfang Luftschlacht über -er spanischen Hauptstadt Insgesamt 107 rote Flugzeuge abgeschoffen — Sohn Largo Laballeros zum Tode verurteilt