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AM» , «M «rchcetNch. VH! BiM-evket « P^. 1 VMtcooeisiat^gcbllßr, «l^E. U> Pf». < erbtftMmg« «ilsui veju-^eU schrlftllch d« IA«r Ulk« M, Nummer 171—ZS.Iahrg Schrqmw»,, V«—»A^ ll. »««»1 MU «. «L« Mittwoch. 24. J«N 194» Am Fall« o«« h»-«r«r ««walt, «erbet. «t«U«t«»«, V-trUL«» PI«»-«« -et »« v«tith« «wr W-rlxm,tr»id«^« f«Uu «esprllch«, fall» dt« 8«tt»«- d» bcichrliM»« Ums«-«, ee» lpLtet ,d«r »lcht «rlch-Iirt. Lrtlllvv-eni II v » « » d » », Handelsschiffe aus Geleitm versenk! Halifax sagt nein — Die Würfel sind gefallen Ll-Boot in der Nordsee versenkt Berlin. 24. Juli. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein U-Boot hat aus stark gesicherten «elettzagen 2 bewaffnet« fetndlch« Handelsschiffe von ins gesamt 14 V00 BRL herausgeschossen und versenkt. Infolge ungünstiger Wetterlag« war di« Tätigkeit der Luftwaffe gering. In Südengland wurden einig« Eisen bahnstrecken und Straßen sowie Nachschublager mit Bomben angegrissen. Im Zuge der bewaffneten Aufklärung im «anal und an der englischen Südküste versenkten un sere Kampfflugzeug« durch Bombentreffer zwei Vorpostenboot« und ein Minensuchboot und beschädigten ein weitere» Schiff. In der Nordsee gelang es einem unserer Kampfflieger. «i n U-Boot zu versenken. In der Nacht zum 24. 7. warfen britisch« Flugzeuge über Nord- und Westdeutschland an verschiedene»«« Stellen Bomben ab. ohne größer« Wirkung zu erzielen. Unsere Nacht- jäger schossen zwei, unser« Flakartillerie ein feindliches Flug zeug ab. Ein eigene» Flugzeug wird vermißt. Klottenvafis Matta erneut mit Bomben belegt Ztallenlsche U-Boote versenken australischen Zerstörer Rom. 24. Jul«. Der ltattenische Wehrmacktbericht hat folgenden Wortlaut: Da» Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Im östlichen Mittelmeer haben unser« U-Boote «inen australischen Zerstörer und ein U-Boot ver senkt. Einer unserer FlugzeugverbSnd« hat dl« Brenn stoss- lager der Flottenbasls von Malta mttBomben belegt. Troß der heftigen feindlichen Flakabwehr sind Volltreffer erzielt und zahlreiche Brände hervorgerusen worden. In Nordafrika sind zwei feindlich« Jagdflugzeuge vom Gloucester-Typ ohne eigen« Verluste im Lustkamps abgeschossen worden. In der Nacht zum 24. Juli ist auf Grund einer von Gaeta kommenden Meldung in Rom Fliegeralarm gegeben worden. Die Jlakbatterien von Rom haben daraufhin zweimal Sperrfeuer durchgeführt. Bomben wurden kein« abgeworfen. Dagegen gab es durch Geschoßsplitter einig« Verwundete. England muß wichtige Mantikrouten sperren Unmittelbare Folge der gesteigerten U-Boot-Tätigkeit Berlin, 24. Juli. Die steigende Unterseeboot-Gefahr hat die britische Admiralität veranlaßt, neue einschneidende Maß nahmen für die gesamte Schiffahrt nach der englischen Westküste zu tresfen. Sie hat sich gezwungen gesehen, di« Eingänge zum St.-Gcorg-Kanal und zum Bristol-Kanal zu sperren. Dies er folgte durch die Erkläning eines Warngebietes. das in 50 See meilen Breite von Eornwall bis zur Südküste Irlands ver läuft. Alle Schiffe, die Häfen der englischen Westküste anlau fen wollen, müssen ihre» Weg durch den Nordkanal und die ziviscl-en England und Irland gelegene Irische See nehmen. Damit ist die normale Handelsroute für -le Schiffahrt nach Bristol, Cardiff, den übrigen Häfen von Siidivales sowie die Hauptroute nach Liverpool aufgegcben worden. Alle Häfen der engliscl-en Westküste können nur noch auf dem erheblichen Umwege um die Nordspitze Irlands erreicht werden. Diese einschneidenden Bestimmungen der britischen Admi ralität sind eine unmittelbare Folge der gesteigerte,, U-Voot- Deürohung und der Tatsache, daß Deutschland im Besiße der französischen Kanal- und Atlantikküstc Ist. Erst vor wenigen Tagen hatte der Erste Lord der Admiralität. Alexander, be hauptet, daß der Besitz der ausgedehnten Küsten von Narvik bis zu den Pyrenäen für Deutschland ein Nachteil sei, da es nunmehr auf viele tausend Kilometer einer Evasionsgefahr aus gesetzt sei. Diese unsachliche Bemerkung dürfte im englischen Publikum ebensowenig geglaubt worden sein, wie bei den Fach leuten der Admiralität, die trotz der übcrkeblicluui Sprach ihres Ersten Lords die bisher meist benutzten Atlantikrcuten der eng lischen Westhäfen sperren mußten. Geheinwr-er für Mchüingsschifse Strenge Evakuierung-Verordnungen In Gibraltar Algeciras, 24. Juli. Der Gouverneur von Gibraltar hat Dienstag in einer Verordnung nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß mit Ausnahme von Krankenschwestern sowie Zi vilpersonen. die für den Verteidigunqsdienst eingesetzt sind, alle anderen spätestens bis zum 1. August Gibraltar verlassen müß ten. Das Ziel der neuen Evakuierung wird streng geheim gehalten. Schiffe, die in -lesen Tagen Gibraltar mit Flüchtlingen verließen, erhielten Gcheimorders Uber den Bestimmungshafen in verschlossenen Umschlägen ausgehändigt, die erst auf hoher See geöffnet werden dürften. Alle tzotelangestellten von Gibraltar wurden darauf auf merksam gemacht, daß sie ihr Essen mitbrlngen müssen, da in folge der Lebensmittelknappheit die Hotels kein Essen mehr verabreichen. Mil Konohe Iber Man» Men- und Außenpolitik Tokio, 24. Juli. In einer Funkrede, die der Premier minister Fürst Konoye am Dienstag hielt, erklärte er, daß sich die feste Entschlossenheit, mit der Errichtung eines neuen Aufbaues im Innern vorwärtszuschreiten, auf die vollständige Ueberetnstimmung der Meinungen zwischen dem Außenamt und der Wehrmacht stütze. Konoy« tadelte die politischen Parteien wegen ihrer beiden hauptsächlichsten Uebet: 1. seien sie auf der Grundlage des Liberalismus, der Demokratie oder des So zialismus organisiert worden, die sämtlich unvereinbar mit der japanischen Nationalpolttik seien: 8. sei ihre Tätigket stets von ihrem Kampf um die Macht beherrscht gewesen. Diese Uebel müßten ausgelöscht werden durch eine radikale Frontverände- rung der politischen Partei. Bezüglich der Außenpolitik erklärte Konoye. Japans Außenvolttik müsse in einer unabhängigen Linie fort geführt werden. Er betonte die Notwendigkeit, die Führung zu übernehmen bei der Umformung der Welt, statt zu ver suchen, der Umbildung der Welt entgegenzutreten; deshalb dürfe die japanische Außenpolitik nicht beeinflußt werden durch die im Augenblick herrschende Lage allein, sondern müsse In autonomistischer Richtung fortgctrieben ivcrden auf lange Sicht, auf IS oder 20 Jahre oder ein halbes Jahrhundert hinaus. Zu diesem Zwecke sei es eine vitale Notwendigkeit, Japan aus der Abhängigkeit von fremden Ländern in wirt schaftlicher Beziehung zu befreien. In diesem Sinne sei die wirtschaftllclie Zusammenarbeit zwischen Japan, China und Mandschukuo und auch die japanisck)« Expansion im Südsee gebiet von großer Bedeutung. KrWge Geburteuzunahme 185 »aa Kriegsehen allein im Altreich Berlin, 24. Juli. Wie das Statistiscl)« Reichsamt berichtet, wurden im Deutschen Reich (chne die neu eingeglicderten Ost gebiete) im ersten Vierteljahr 1940 insgesamt 240 568 Eheschlie ßungen vollzogen gegenüber 164 174 im ersten Vierteljahr 1939. Während des ganzen ersten Vierteljahres 1940 konnten noch zahlreiche Kriegstrauungen stattfinden. Insgesaint wurden im ersten Vierteljahr 1940 76 394 oder 46,5 v. H. Ehen mehr ge schlossen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Gesamt zahl der bis Ende März 1940 allein Im alten Reichsgebiet ge- schsossenen Kriegsehen bann somit auf etwa 185 000 beziffert werden. Der starke Lebenswille des deutschen Volkes offenbart sich ebenso in der kräftigen Geburtenzunahme, die sich im ersten VIertesjahr 1940 sogar noch verstärkt fortgesetzt hat. Im gesamten Reich söhne die ehemals pclnisclien Gebiete) wurden in der Berichtszeit 458 678 Lebendgeborene g«»ihlt. d. h. 52 491 Kinder mehr geboren als Im ersten Vierteljahr 1939. In den jungen Reichsteilen sOstmark. Sudetenland und ehemalige Freie Stadt Danzig) hat die Geborenenzahl um 36.4 v. H., also um mehr als ein Drittel zugenommen; aber auch im alten Reichsgebiet war die Geburtenzunahme im ersten Vierteljahr 1940 mit 8,3 v. H. im Verhältnis noch beträchtlich größer als 1939. Das englische Nein Im Namen der englischen Regierung hat Lord Halte fax das Angebot des Führers abgelchnt. England hat gewählt und wird diese Wahl teuer zu bezahlen haben. Es ist so, wie der Führer sagte: „Ich weiß, daß Millionen deutscher Männer und Jünglinge bei dem Gedanken glühen, sich endlich mit dem Feind auseinandersetzen zu können, der ohne jeden Grund uns zum zweiten Male den Krieg erklärte." Wenn es überhaupt noch einer Steigerung dieses Wunsche» bedurft hätte, dann haben die Engländer selbst durch die Art, wie sie auf dieses Angebot reagierten, und durch ihre Bomben angriffe auf deutsche Städte und Dörfer das Ihre dazu getan, diese letzte unabänderliche Entschlossenheit zu schassen — eine Entschlossenheit, wie sie so ausgeprägt noch gegenüber keinem anderen Gegner in diesem Kriege vorhanden war. Man hat Churchill die Verkörperung John Bulls genannt; rücksichtslos bis zur Brutalität, verschlagen und lügnerisch bis zum Krankhaften, vital bis zur Abenteuerlichkeit. Wenn das zutrlfft, dann Ist Lord Halifax die Verkörperung einer der unerfreulichsten Eigenschaften dieses John Bnlls, jener abgrund tiefen Heuchelei, gemischt mit so zahlreichen anderen unan genehmen Eigenschaften, daß dafür die Engländer ein eigenes Wort, cant, erfinden mußten, iveil cs in einem anderen Land diese Sammlung von Charakterfehlern als Norm nicht gib». Der Vater des jetzigen Lord Halifax war der Präsident der English Church Union, Lord Halifax selbst pflegt bei jeder sich bietenden Gelegenheit seine angeblich so tiese Religiosität in höchst peinlicher und aufdringlicher Weise zur Schau zu stellen. Einmal findet sich der Satz: „Wir können Vertrauen haben, wenn wir die Aussichten überprüfen und Umschau halten." Gespannt liest man weiter, um etwas Näheres darüber zu erfahren. Es folgt bann aber nur die Phrase: Hitler möge sein Hakenkreuz ausstellen, wo er wolle, wenn er nicht die Grundmauern Großbritanniens unterhöhlen kann, so werde sein Reich nur auf Sand gebaut sein. Alle Welt, freilich ist davon überzeugt, daß dem Führer ivahrschcinlich sehr viel mehr gelingen wird als die Unterhöhlung der britischen Grund- mauern. Hat cs Zweck, auf weitere Einzelheiten einzugehen? Halifax begann mit der Versicherung, er wolle die Zeit seiner Zuhörer nicht damit verschwenden, auf die „Verdrehungen fast jeden wichtigen Ereignisses seit Kricgsbeginn" einzugehen, die Hitler sich habe zuschulden kommen lassen, während in Wirk lichkeit seine eigene Rede vom Anfang bis znm Schluß eine einzige Fälschung der Zusammenhänge und Tatbestände ivar. Oder: „Wenn Hitler Erfolg haben würde, müßte dies das Ende von alledem sein, was uns das Leben iebenswert macht." Was macht schon das Leben eines Londoner Plutokraten lebenswert? Und wenn, diese kostbaren Güter bedroht sind, wird inan sie sich auch in Kanada zu verschaffen wissen, denn sie sind nicht an Heimat und Vaterland, sondern an die Höhe des Bank kontos gebunden. Er spricht von seinem guten Gewissen, auf dem die religiöse Freiheit beruhe, und behauptet, die Deutschen Hütten ihr Gewissen Hitler übergeben und seien zu Maschinen geworden — während inzwischen tausendfach erwiesen und auch außerhalb Deutschland» cingesehen worden ist, daß gerade der nationalsozialistische Geist die Kraft ist. die schließlich den Ausschlag gegeben lmt, — im tnnerpolitischen wie außenpoli tischen und militärischen Kampf. Churchills Rede, die uns bei Messung dieser Zeilen noch nicht vorlag. kann kaum etwas andc. s als eine Varia tion zu den Ausführungen seines Außenministers sein. Es blei ben die folgenden Erkenntnisse: 1. Die britische Heuchelei hat einen nicht mehr zu überbietenden Grad erreicht. Sie ist mit der eiskalten Berechnung, mit der sic Millionen für diese gleisnerischen Lügen zn opfern bereit ist, geradezu widerlich. 2. Die englische Fiihrunghat trotz dieser letzten Gelegen heit zu einer grundsätzlichen Ucberprüfung der Sachlage die Fortsetzung des Krieges gewählt, vor der Hitler eindringlich warnte. Damit ist die Verantwortung auch in diesem Falle eindeutig geklärt. Wen» Halifax pro phetisch sagt, der Tag der Abrechnung werde kommen, io wird er damit mehr recht haben als er glaubt — freilich im Sinne Deutschlands. (Bergs auch S. 2) Slowakische Staatsmänner kommen nach Deutschland Berlin, 24. Juli. Auf Einladung der Reichsre- glcrung werden der slowakische Staatspräsident Dr. Joseph TIso und der slowakische Ministerpräsident Pros. Dr. Tuka, in deren Begleitung sich Herr Sano Mach befindet, Im Laufe der Woche zu einem kurzen Besuch in Deutschland ein treffen. „Ernster Banaei an Bauarbeitern" Amerikanischer Admiral zu Roosevelt» Flottenbauprogramm Washington, 24. Juli. Im Marineausschuß des Abgeord netenhauses sagte Schisfsin,zenieur Konteradmiral Moreell am Dienstag einen ernsten Mangel an Facharbeitern bet der Durch führung des von Roosevelt vorgeschlagenen großen Flottcnbau- programms voraus.