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Diese» vtait wird den Lesern von Dr«»Len »u» Umgebung »« Lag« vorher bereu» al» UbenaHurgabe zugestellt, während e» bie Post-Abonnenten am Morgen in einer AesamiauSgabe erhalte». S3. Jahrgmg. -st 27«. Mittwoch, 2S. SePtemder 1909. vezug»ge»ühr dlertrljährl. für Dre-- den bet täglich t'vet- maliger Zutraaung (an Sonn- und Montagen nur einmal) 2 50 Mt., durch auSwärttgeAom- Millionäre 3.50 Mk. itiei einmaliger Zu« tlellung durch die Post LM.(olme Bestellgeld), rie den Lesern von Dresden u. Umgebung am Lage vorher -u- gestellten S1bend»AuS- gaben erhalten die auS- rvärltgen Beiieher mit der Morgen'Anrgaba »usammen -ugestellt. Nachdruck nur mltdeut- ltcher Quellenangabe (,Dre»d. Nachr.") zu lässig. — Unverlangte Manuskripte werde« nicht ausbewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichte» Dresden. Druck und Verlag von kiepsch 6c Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrafte 38M. Fernsprecher: 11. 2v»<i «:k«oi. 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Fürstin Bertha von Lippe-Detmold wurde gestern von einem Prinzen entbunden. Prinzessin Luise von Belgien beabsichtigt, in Ungarn ständigen Aufenthalt zu nehmen. Die bereits erwähnten magnetischen Stürme riesen in Newyork eine völlige Störung des Telegraphenverkehrs hervor. Neueste vrabtmelSungen vom 28 September. Deutsch« Diamanten. Köln. sPrio.-Tcl.j Nach einer Meldung der „Köln. Ztg." ist mit Ser letzten Post aus S ü d w c sta s r i ka bei der deutschen Diamantenregic eine Sendung Diamantc n im Betrage von 00 000 Karat cingctrosscn: dar unter befinde» sich für rund 25 000 Mark Prospektivsteinc, das sind Steine, die von den Schürfern gefunden und bei der Verwaltung hinterlegt werden, da ihr Eigentumsrecht zweifelhaft ist. Es handelt sich meist um grobe Steine, so dag der Durchschnittswert der diesmalige» Sendung sich auf annähernd 40 Mark für das Karat belaufen dürfte. - Frankreich. Paris. Sämtliche Kardinale, Erzbischöfe und Bischöfe Frankreichs haben einen Hirtenbrief erlassen, in dem sic die katholischen Eltern auffvrderu, ihre Kinder nicht in öffentliche neutrale Schulen zu schicken, son dern nur in christliche Schulen. Die Kinder, so heißt cs u. a. in dem Hirtenbriefe, gehören den Elter», die für ihre Kinder diejenigen Schulen auöwühlen müssen, wo sie erzogen werden sollen, wie es ihre religiösen Anschauungen verlangen. Mit Recht hgt die Kirche die nentrgle Schule verurteilt. Tie päpstliche Vorschrift fordert die Eltern bei strengen Strafandrohungen aus, ihre Kinder von solchen Schulen fcriizuhaltcn. Nur wenn ernste Gründe vor- liegcn, erlaube die Kirche den katholischen Kindern, neu trale Schulen zu besuchen, aber dies »nr nntcr der Be dingung, daß das Gewissen der Kinder nicht bedrängt werde und daß die Eltern oder die Priester anßcrhalb der Schule für die religiöse Erziehung der Kinder sorgen. Die Eltern hätten das Recht und die Pflicht, die Schulen und die Lehrer zu überwachen, und hierzu könne die Gründung von besonderen Vereinen nur dringend empfohlen werden. Dann verbietet der Hirtenbrief eine Anzahl von Lehr büchern. die an den öffentliche» Schulen gebraucht werden, um schließlich zu erklären, daß die Unterzeichneten Kardi nale, Erzbischöfe und Bischöfe bereit seien, alles zu er dulden, um die Katholiken gegen die Gefahren der neu tralen Schule zu verteidigen. Paris. Aus Abcinville Lei St. Miguel im Maas- üepartement kam es zwischen ausständigen und ar beitswilligen Arbeitern der Granitbrüche zu einem heftigen Zusammenstöße. Nevolverschüffe wurden abgeseuert. Beiderseits gab cs eine Anzahl Ver wundete. V Der Kampf um den Nordpol. London. iPriv.-Tel.) Die Brooklyner Standard- llnivn klagt E 0 vk a», daß die Ph 0 tvgrapüien vom Nordpol Fälschungen seien. In Wirklichkeit seien diese Photographien von Herbert Berri, einem Mitglied«: der Peary-Hilssexpeditivn 1901, ausgenommen worden. Dein: old. Der Hofbcricht meldet: Ihre Hoheit die Frau Fürstin Bertha zur Lippe ist gestern abend 9-Vt Uhr von einem gesunden P rinzcn glücklich entbun den worden. Die hohe Wöchnerin befindet sich den Um ständen nach wohl. Berlin. sPriv.-Tcl.) Der M 0 n 0 vlan des deut schen Aviatikers D 0 rner ist jetzt ans dem Flugplätze in Johannistal untcrgebracht. Der Apparat soll bis Donners tag vollständig zusammengesetzt sein, so daß eventuell am Freitag der Flug eines Deutschen zu erwarten sein würde. Wien. lPrtv.-Tel.j Prinzessin Luise von Belgien ist gestern abend hier e^ngetrofscn. Sie be absichtigt, nach Ungarn zu übcrsicdcln und dort ständigen Aufenthalt zu nehmen. Paris. lPriv.-Tel.j In der Akademie der Wissen schaften machte Professor Laveran Mitteilungen über ein neu von ihm crvrobtcs Heilmittel gegen die afri kanische Schlafkrankheit. Bisher galt als einziges Linderungsmittel gegen die Epidemie die Anwendung von Atoxin. Laveran hat eine Art von Anilin-Brechmittel an gewandt, und zwar zuerst bei Meerschweinchen, später bei zwei kranken Negern im Kougvgebict Senegal. Wie nun Laveran der Akademie mitteiltc, hat das Anilinmittel bei den Meerschweinchen mit bestem Erfolge gewirkt. Die in vorgeschrittenem Grade erkrankten Neger, denen Injektio nen von ungefähr 15 Gramm appliziert wurden, sind eben falls beinahe völlig wiederftergcstellt. Professor Laveran macht aber selbst noch Vorbehalte über die dauernde Wir kung seines Heilmittels. Wie er angibt, werden bei den erkrankten Negern Rückfälle befürchtet. Madrid. Der Ministerrat beschloß, dem Könige Dekrete zur Unterschrift zu unterbreiten, nach welchen die Cortes auf den 15. Oktober zusammenberusen, die Wahlen für die Gencralrätc auf den 24. Oktober festgesetzt werden und das Dekret, durch welches die kon stitutionellen Garantien für alle Provinzen außer für Barcelona und Gcrona aufgehoben werden, wider rufen wird. «ertliches «n«l Sächsischer. Dresden. 28 September —* Se. Majestät der König wird aus der Sächsischen Schweiz heute abend 9,59 Uhr mit Souderzug in Kliugcn- berg «intresfen und im Jagdschlösse Grillenburg Wohnung nehmen. Morgen findet Jagd ans Spechtshausener, am Donnerstag auf Grillcnburger Revier statt, zu welchen mehrere Einladungen ergangen sind- —* Am 11- und 12- Oktober stattet Se. Majestät der König dem Herzoglichen Paare in Altenburg «seinen Besuch ab, der bereits einmal für den 15. und Ui. Februar geplant ivar, damals fedoch wegen des Unfalles des Königs in letzter Stunde abgesagt werden mußte. Wi: das Hosmarfchallamt der Stadt Lucka hat wissen lassen, be absichtigt «der König, am 12. Oktober die Stadt Lucka und den dortigen Wettinbrunnen zu besichtigen. —* Herr Otto Heinrich Gras O. tkeoi. Ii. 0. Vitzthum v- Eckstädt, Wirkt. Geh. Rat, feiert am 6. Oktober seinen 80. «Geburtstag. Graf Vitzthum v- Eckstädt erfreut sich noch großer Rüstigkeit und entfaltet eine umfangreiche Tätigkeit auf vielen Gebieten des öffentlichen Lebens. Ist er doch Vorsitzender des Direktoriums des Landesvereiiis vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen, Vorsitzender des Säch sische» Kniistvcrcins und Vorsitzender des Sprachvereins und außerdem außerordentlich tätig aus dem Gebiete der inneren Mission. In Anerkennung aller dieser Verdienste wurde ihm voriges Jahr a» seinem 79. Geburtstag vom König der Rang eines Wirkt. Geheimrats mit dem Titel Exzellenz verliehen. —* Landtagskandidatnr. In einer am Sonntag in Z w ö n i tz abgehgltciicn konservativen Versammlung sür den 17. städtischen La n d tag s wa h l t r c i s tStvllberg, Zwöiiitz, Ge»cr, Ehrenfriedcrsdorf, Lößnitz, Grünhaiii), wurde beschlossen, an Stelle des insvlgc schwerer Erkran kung «von der Kandidatur zurückgetrctenen langjährigen Abgeordneten, Herrn Farbenwerksbesitzers Zschierlich in Ge»cr, Herrn Pfarrer Löscher in Zwöiiitz anszustcllen, der die Kandidatur angenommen hat. —* Ucbcr die Nachvcrsteucrnng von Branntwein und Essigsäure. Mit dem Inkrafttreten des n e u e n Bra n n t- w c i n st e U e r g e s c tz c s am 1. Oktober d. I. unter liegen n. a. der Nachverstcuerinig: 1. Branntwein aller Art und alkoholhaltige Blailntweinsabrikate, die sich am 1. Oktober d. I. im treten Verkehr beiinden, nament lich auch Arrak, Nur». Kognak, Obstbraiintwein. Brannt wein-Essenzen, Liköre und sonstige versetzte Branntweine, Fruchtsäste und ähnliche akoholhaltigc Zubereitungen, auch alle nicht zum Geinisse geeigneten Branntweinfabrikate, die nur aus versteuertem Branntweine hergcstellt werden dürfen, sowie 2. die zu Gcnußzwcckcn geeignete Essig säur e, die sich am 1. Oktober d. I. außerhalb einer Esiig- säurcsabrik oder Zollniederlage befindet, namentlich Eis essig, Essigessenz, aus Essigsäure hergestellter Essig und andere verdünnte oder wässerige chemisch reine Essigsäure. — Von der Nachsteuer befreit bleibt: Branntwein des freien Verkehrs im Besitze von Gewerbtrcibcndcn, die die Erlaubnis zum Ausschänken von Branntwein oder zum Kleinhandel mit Trintbranntwein haben, in Mengen von nicht mehr als 20 Liter, im Besitze von Haushaltungs- vorständen in Mengen von nicht mehr als 19 Liter Alkohol: Essigsäure im Besitze von Gewcrbtreibcnden und Haus- lialtiingsvorstäiiden in Mengen von nicht mehr als 19 Kilo gramm wasserfreier Essigsäure. Wer im freien Verkehr befindliche nachsteuerpflichtige Bestände an Branntwein, Branntwcinsabrikaten, Essigsäure am 1. Oktober d. I. im Besitze oder Gewahrsame hat. muß diese bis zum 5. Oktober dieses Jahres bei der Steucrhebcstclle seines Bezirks mittels des vorgeschriebenen Vordrucks, der bei der Hcbcstelle unentgeltlich entnommen werde» kan», an- melden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich sür Branntwein und Branntweinsabrikate in Mengen von nicht mehr als 19 Liter Alkohrl, sowie sür Essigsäure in Mengen von nicht mehr als 19 Kilogramm wasserfreier Essigsäure, wenn sich die Bestünde im Besitze oder Ge wahrsam«: von H a u s ha l t n n gS v v r st ü n d e » befin den. G e w c r b t r e i b e n d e, die Branntwein verkaufen lKasinos, Konsumvereine, Warcnciiitailfsgcsellschastcn und ähnliche Bereinigungen, Gastwirte usm.) sind verpflichtet, ihre sämtlichen Bestände an Branntwein anzumeldcii, sofern sie 20 Liter Alkohol übersteigen: in ihrem Besitze oder Gewahrsame am 1. Oktober d. I. befindliche Bestände an zu Genußzweckcn geeigneter Esiigsäure müssen sic an- mcldcn, auch wenn die Mengen 19 Kilogramm wasserfreier Esiigsäure nicht übersteigen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich sür nicht zum Genüsse geeignete Branntwcin- sabrikate, deren Alkoholgehalt 20 Gewichtsprozente nicht übersteigt, oder in Ausmachungen sür den Einzelverkaus, Kunst uns Wissenschaft. f* Auf der Tagesordnung der am Donnerstag statt- sindendcn Stadtvcrordnctensitznng wird die Beschlußfassung über den Neubau eines Schauspielhauses in Dresden-Alt stadt stehen. Der Rat hatte in seiner Sitzung «vom 20. Mai beschlossen, «dem Dresdner Thcatervcrein das «der Stadt gehörige Grundstück zwischen «Ostra-Allee, Malergäßchen, Gerbcrgasse und Zwingerstraßc zu dem Kaufpreis von MO 900 M. und gegen Uclkriiahine sämtlicher Anliegcr- leistirngen, sowie einer aufhaftendcn Landesknlturrentc durch den Theatcrvcrcin zu verkaufen. Der Kaufpreis soll 95 Jahre gestundet werden. In einer gestern abend statt- gcsundenen gemeinsamen Sitzung des VcrwaltnngS- und Fingnzansschusscö «des Stadtmcrvvdnetenkollegiums haben diese Ausschüsse nach längerer Aussprache beschlossen, dem Plenum zu empfehlen, den Beschlüssen des Rates im allgemeinen beizutreten. In der Dresdner Bürgerschaft wird man der Verhandlung der Stadtverordneten nächsten Donnerstag mit großem Inter esse «ntgcgcnschen. Wie aus unseren früheren Veröffent lichungen erinnerlich ist, sind es namentlich die Inter essen «von Dresden-Neu «st adt, «welche bet der Ent scheidung «der ganzen Frage Ledcutuiigsivoll sind. Von dieser «Seite wird namentlich betont, daß «die Verlegung des König!- Schauspielhauses aus der Ncustadt nach der Alt stadt für die erstcre einen schweren Verlust bedeuten würde, der auch nicht dadurch aufznhebc» wäre, daß das .Hans selbst an irgendein privates Thcatcrunternchmen ver wichtet würde. f* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hostheater. Im Opcrnhanse gehen Donnerstag, den 80. September, Osscnbachs „H 0 ffmanns Erzählungen" mit folgen der Besetzung in Szene: Hossmann: Hr. Sembach szum ersten Male): Olympia: Frl. Kcldorscr: Giulietta: Fräu lein Siems: Antonia: Fr. Nast: Copclius, Dapcrtuttv und Mirakel: Hr. Ludikar: Spalanzani: Hr. Büffel: Schlemihl: Hr. Trede szum ersten Male): Crcspcl: Hr. Nebuschka: Niklaus: Frl. Tervani. f* Residenzthcater. Leo Walther Stein und Ludwig Heller sind zwei gute Menschen. Sic haben ein Schau spiel geschrieben, „Soldaten", das den Montags-Abonnen ten des Rcsidenzthcaters Freud und Hcrzleid verursachte. Das Stück befindet sich so jenseits von Gut und Böse, daß man sich nicht näher mit ihm zu beschäftigen braucht. Es ist durchaus dem Bcdürsnis von Leuten angcpaßt, die die Lektüre eines kleinen Fenilletonromans vollständig litera risch befriedigt. Das Soldatenleben wird in vier „Bildern", die durch sehr lose geknüpfte Handlungsfäden mit einander verbunden sind, durch allerlei militärische Typen, -Offiziere und Gemeine so gut charakterisiert, als die beiden Autoren cs eben können. Daß cs ihnen dabei zuweilen an Ge schmack und Takt gebrich:, ist eine bedauerliche Zugabe. Manche nette Beobachtung vvn Details, namentlich im Kasernenlcben, wurde vom Publikum mit lautem Geläch ter als zutreffend begrüßt. Recht erfreulich war die Dar stellung, die neu engagierten Mitglieder heben das Niveau des Ensembles beträchtlich. Es mar bemerkenswert, wie viel eine Darstellerin wie Frl. Maria Grundman» aus einer von den Autoren ziemlich oberflächlich behandel ten Mädchcngestalt zu machen mußte. Es war nicht allein die Noblesse ihres Auftretens und Schlichtheit ihres Tons, sondern die Beseelung von innen heraus, die der Gestalt etwas Besonderes verlieh. Hier ist wirklich ein zartes, schönes Talent, dessen Entwicklung man mit Anteilnahme verfolgen wird. Einen Ton frischer, gesunder Männlich keit hat Herr Wagner, auch Herr Ge ff er s, der einen Zaungast der Liebe zu spielen hatte, kann als Bereiche rung des Ensembles bezeichnet werden. Herr Staeding hätte als Soldat und Dichter etwas mehr persönlichen Charme entfalten können, diesen besitzt Frl. Mar sch all, die aber als Darstellerin »och in den Anfängen steckt. Herr Hellwtg holte sich mit einem leicht karikierten Leutnant einen Szencnapplaus: sympathische Leistungen boten noch Frl. Münchheim und die Herren Janda und Bell mann. Die Herren Opel und Knaack gaben recht charakteristische Soldatcntypen. six. f* Volks-Sing-Akadcmie. Zum Besten des Pensions fonds sür Sie darstellenden Mitglieder der Köüigl. Hos theater saird gestern im ,-Volkswohl"-Saal ein Wohltätig- keilskonzert statt, in dem die Dresdner Bolks-Sing- Akademie und das Teplitzer städtische Kur- v r ch c st e r unter Leitung des Musikdirektors Johannes Reicher t mitwirkten. Das Programm dieses Wvhltätig- kcitskvnzertes unterschied sich anss vorteilhafteste von den sür solche Veranstaltung«:» im allgemeinen üblichen Bvr- tragsordiuingen: es bot in allen Teilen nur ernsteste, voll wertige Kunst, kein Stück war aus billige Wirkung berech net- Herr Johannes Reichert ist vvn seiner früheren hie sigen Wirksamkeit her »och in bester Erinnerung- In seinem jetzigen Wirkungskreis in Tcplitz hat er sich binnen kurzem eine angesehene Stellung gcschasse». Durch sein nachhal tiges Eintreten für die neuere Musik, vor allem die modern.' sinfonische Kunst, hat er «daö ganze Musikleben in Tcplitz in verhältnismäßig kurzer Zeit auf eine unerwartet hol): Stufe gehoben. Treu seiner Ueberzcugung brachte er auch gestern als erste Nummer Rickiard Strauß' Tod und Ver klärung, die er mit seinem 40 Mann starken Orchester ein druckstief und plastisch herauSarbeitetc. Herr B ackhans, der beliebte, technsich so hervorragende Pianist, hatte als Hauptnnmmer Tschaikowskys B-Moll-Konzert auss Pro gramm gesetzt und ließ in der Wiedergabe des dankbaren Konzerts sein großes technisches «Können in allen Brechun gen schillern. Herr Backhaus hatte auch den Klavierpart in Beethovens Fantasie sür Klavier, Solostimmen, Chor und Orchester übernommen und sich mit den übrigen Mii- wirkendcn zu einem schönen Ensemble vereint. Diese Fan- tasie ist mit ihrer merkwürdige» Besetzung und Zusammen stellung gewissermaßen als eine Vorstudie zur Neunten Sinfonie, d. h. zu deren Schlußsatz, zu verstehen. Nur so wird man die an sich ja etwas auffallende u>nd ungewohnte -Ä, llnismitriü' kilsenet!