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Yufjujtckcemsp Bege. Von P. E. v. Art-g. · Ma- dessem-v (7. For-Osmian L. Wenn irgend ein Moment die Aussage des Arztes, daß « fich im vorliegenden Falle um einen Mord handele, zu unter jhhen im Stande war, o war es dieser, nnd der Staatsanwalt shatte nicht Anstand genommen, die That als Raubmord zu be « Weiter war es die Brieftasche des Berblichenen gewesen, die mestneresie in nicht geringem Grade in Anspruch genommen Beim Durchbliittern derselben hatte sich darin fo Mancherlei · was auf den Gefchiiftsverlehr des Commisfionärd im fchließen ließ, aber auch einen deutlichen Blick auf ne gewöhnlichen Neifetonren gestattete. Denn diefe waren von Zeit der ebenso wie die legte, auf der er sein Ende ge nden hatte,. auf einzelnen Blättern der Schreibtafel mit den en der Orte, die er feiner Geschäfte halber zu berühren ge «datl-e, sorgsam aufgefiihrt, und bei jedem einzelnen derselben fdie Leute namentlich bezeichnet, denen feine Besuche gelten sollten. »Was war alfo auch fiir den heutigen Tag geschehen. Bortum machte unter den Namen der Orte den Anfang und ihm folgten eine Reihe anderer, die in einem Umkreise von etwa einer Quadrat leile nm Borlum hernmlagen, bis der letztere Ort wiederum den Beschluß bildete. Ader während bei jenen die einzelnen Rasen der zn Befuchenden aufgeführt waren, fehlte bei dem zu Anfang stehenden Borlnm eine folche Angabe und erst als der Name dieses Ortes am Schlusse wiederkehrte, war darunter .Oaron v. Flottwell« zu lefen. Als der Beamte diese Notiz durchging, erklärte er sich augen blicklich vollkommen richtig, worauf dies wohl beruhen möchte. Der Morgenzug traf um vier Uhr friih bereits in Borkum ein, alfo zu einer Zeit, wo jetzt im Herbste der Tag noch nicht ange brochen war, sich also noch viel weniger Gelegenheit zn einem kßeinche auf dem Gutshofe geboten hätte. Wäre der Commissionär ’jedocd am fviiten Nachmittage nach Borlum zurückgekehrt, fo war die Zeit fiir seinen Zweck eine entschieden günstigere. , Die wenigen lofen Papiere in der Brieftafche, Abrechnnngen, kleine Wechsel undDergleichen, trugen ohne Ausnahme die Namen irgend eines derjenigen, denen der heutige Besuch des Commissionäro . gelten hatte. Unter ihnen war tein einziges, das in directer oder indhiäkkter Beziehung zu dem Gutsherrn von Bortum ge " e. « Das waren im Allgemeinen die Resultate, zu welchen der Maus-alt bei de- Pkiifimg der Effekten des Verblichenen Ist- wet- Otn sie reihte sich unmittelbar der Befunb des MADE-DOMAIN VIII-bei . » . - , Nach diesem war der Tod durch zi- Projeetil verursacht worden« das vom Rucken uns den Herzmusrel durchschlagen nnd in einer der Brustrippen sitzen geblieben war. Das Geschoß paßte genau seinem Knliber nach zu dein nusgesundenen Revolver, nnch glich es nach Material nnd sonstiger Jorni viiaig den übrigen in der Waer noch oorgesundmm Kugeln. Die Möglichseit einer JSelbsttödtung wurde aus den gleichen Gründen verneint, welche ;det Arzt bereits bei der ersten Besichtigung der Leiche ans ’ est-rochen hatte, unter dent Hinzufiigen jedoch, daß sich in der Zusienseite des Restes da, wo die Schußstelle sich befand, keinerlei Spuren von Pulverkörnern hätten entdecken lassen, was der Fall hätte-sein rniisseth wenn der Schuß von so unmittelbarer Nähe »nusgefiihet wäre, als dies bei einem Selbstmorde geschehen muß. Der Tod Wienbrands war wenige Augenblicke nach seiner Ver-- wundung eingetreten und etwa acht Stunden»friiher, als die Obduction der Leiche erfolgt war, ungefähr also in der fünften Morgenstunde. sDiefe Ermittelungen des Physiku6, verbunden mit den Resultaten feiner eigenen Entdeckungen, waren es,· welche der Staatsanwalt dem Untersuchungsrichter mittheilte, als dieser«in »Borkum eintraf. Die beiden Herren begaben sich darauf gemein- Jfchaftlich nach dem Thatorte, ohne daß sie dafelbft etwas Neues zu entdecken vermocht hätten, nnd fenten nach dieser erfolglosen Bemühung ihren Weg nach demsßittergut fort, denn dort waren die Personen zu finden, die zuerst die Leiche gesehen hatten, und mit der Vernehmung derselben mußte bei der nunmehr sofort einzuleitenden weiteren Untersuchung begonnen werden. Baron n. Flottwell war anwesend, als die Beamten bei ihm anlangten; er empfing die beiden Herren in feinem Arbeitszimmer. Nachdem man die conventionellen Begriiszungeu ausgetauscht hatte, sagte der Untersuchungzrichter zu dem Baron: »An erster Stelle ist ed Jhre eigene Aussage, Herr Baron, und die des Mädchens, welches zuerst die Leiche entdeckt, die ich zu Protokoll zu nehmen habe. Wenn Sie geneigt sein sollten, mir zu meinen Zwecken ein Zimmer ur Verfügung »zu ftelleu, in welchem das in ungestörter Weise geschehen kann, wurden Sie mich zu Dank verpflichten .Sie sehen mich sehr gern bereit, Ihnen eine Gefälligkeit zn erweisen, Herr Laudrichter«, antwortete der Baron. »Wenn anen dieses Zimmer, in dem wir uns eben befinden, zu Jhreu Zwecken dienlich erscheinen sollte, so steht es Jhnen alsbald zur Disposition, doch bitte ich ganz nach Belieben ein anderes Zimmer in meinem Hause auszuwähletu ich möchte durchaus nicht Jhnen knllJhrFm amtlichen Berufe irgend weiche Hindernisse in den Weg te en. Der Untersuchungsrichter accentirte dankend den ihm zuerst gemachten Vorschlag und nachdem er den Diener nach dem Grmeindehaufe abgeschickt hatte, um den dort zurückgebliebenen Protokollanien zu holen, entfernte sich der Baron mit der Ber sicherung, daß er zu Haufe bleiben werde, um sich auf das Ver langen der Herren sogleich stellen zu können. H Sobald der Diener mit dem Protokollauten zurückkam, begann der Untersuchungsrichter seine Vernehmungen. Die Magd jKatharina war die Erste, welche vorgeladen wurde. ! Nachdem die Fornialien erledigt waren, erging an sie die :Aufforderung, eine wahrheitsgetreue Darstellung von den Bor ;giingen am Morgen zu erstatten. "Sie erzählte,. was bekannt ist, Haber in sichtlicher Verlegenheit nnd Beklemmung, was sich sehr keinfach daraus erklärte, daß sie fich zum ersten Male einer Gerichts -behiirde gegenüber befand. Der Untersuchungdrichter ermunterte zsie wiederholt, sich ganz ohne Scheu auszusprechen und sichdabei threng«;an -die Wahrheit zu haltenz · » « Als sie aber bis· zu der Stelle in ihrer Erzählung gekommen war, wo der Gutsherr den im Grase liegenden Todten erkannt hatte, unterbrach sie eine Frage des Untersuchttngsrichter3: »Sie sagen, der Herr Baron sei heftig erschrocken gewesen, als er beim Nähertomtnen erkannt habe, wer es eigentlich gewesen, der da vor ihm lag. Woraus schlossen Sie auf ein solches Erschrecken?« ,·Jch«merkte es an« seiner Stimme-« » « « » ÜIIIF darauf erzählte· sie weiter-, was sich zwischen dem Baron ugi ihr wegen des einstweiligen Verbleibcns bei der Leiche er gen.— ·«»»· » » «« »Warum wetgerten Sie sich dem Baron gegenüber, bei dem Todten Wache zu halten ?« »Ich habe mich so sehr gefürchtet und wäre um Alles in der Welt nicht dort gebliebeu«, entgegnete das Mädchen, »der Todte blickte mit fo gräßlich starren Augen gen Himmel-'