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Frankenberger Tageblatt Freitag den 14. Navemver 1N24 «achmitta-S D«? ro,«dl-u «Ich«»« «n I»«» wer«»,! »» l. April: v«! I» de« «»««ad-N-N"' der««»»« « 8t» MI , i» den «»^»d-kelten de« Linder'-' '»» ««. d.« »ulr-qunq Im ei»d«aeble« I.'»» Mk-, del NMr, gung Im kLndaedlel «.NN MI. «»-»enkarte» »NW«. «»«-Iimmm. «»imodmlmiinim. »»Wz. «ew»l« »»»»«. ''»««ixd-elkal-Moi Dankender, , üe»»!!,». e>. ragedlalt Krankender,lochlev rNL«r«KL I I I «oldpfeNnI», Meine Une^mtßäd »el «< I ^7) tun» vnmiül»»» » AeklUde^e»»»?. ««I V»t»°a«Aen «qftiM-et ,Ä h»luNL»«UNB< <KlmIk<S»N« N Diel-, Blatt enthSIt dl, amtlichen Bekanntmachungen der Amlshaivmiannlchaft Flöha, de» Amtsgericht und de» Skadkate» zu Frankenberg und d« Gemeinde W^envlSa Rotationsdruck imd Verlag.- T. G. Rokberg (Inhaber Ernst Roßberg ftm.) in Frankenberg. — Berantwortltch für die Redaktion,» Liegert, Frankenberg 2«7 Kreltaa »m 14. Nndember 1»L4 nachmittags 88. Jahrgav, Wiederaufleben -er außenpolitische« Erörterungen Mit dem nunmehr vollzogenen Regierungsantritt B a l d- p» 1 n » in England wird die außenpolitische Lag» wieder in da» Stadium der diplomatischen Unterhandlungen eintreten. In den Kreise« de» Berliner Auswärtigen Amtes tzlaM man, daß bereits zwischen London und Paris Eifrige Vorbereitungen im Gang« sind, um einen Mei nungsaustausch über die schwebenden Pro bleme herbeizuführ«!. Im Vordergrund der Erörterungen ste^ die interalliierte Besa tzungskonferenz, die noch im Laufe -es Monats Dezember, wahrscheinlich aber xrst tm Januar, zusammentreten soll. Bis zur Stund« Herrscht noch völlige Unklarheit darüber, ob am IO. Januar L92V -ie Räumung der «Kölner gone stattfindet und damit gleichzeitig auch eine Entscheidung über die wetteren Mäumungsfristen im Ruhrgebiet herbeigeführt wird. Daneben spielt auch die Frage der endgültigen Ein- fiellung der interalliierten Militärkontrolle in Deutschland «ine bedeutsame Rolle, da die abschließenden Unter« suchungen der interalliierten General« Inspektion in kürzester Frist beendet sein worden. Cs »nutz unbedingt aufsallen, -aß sich die politischen Kreise in Frankreich und England gegenwärtig überhaupt nicht mit bissen beiden Fragen beschäftigen, obwohl es feststeht, daß ihre Regelung innerhalb der nächsten acht Wochen unbedingt »rfolgt sein muß. Sowohl in Pavt s als auch in Lond o n schweigt man sich Uber die weiteren Absichten der beteiligten Regierungen vollkommen aus un- begnügt sich damit, in ein- gehen-« Erörterungen über die künftige Entwicklung de» französisch-englischen Beziehungen «inrutreten. Wir glauben zu wissen, daß diese Zurückhaltung der Lon- doner und Pariser Regierungsstellen auf zwei Momente zu- tllckzuführen ist. Erstens will Frankreich das Ergebnis deutsch-französischen Wirtschastsver- Handlungen abwarten, von dem es von Anfang an seins Stellungnahme in der militärischen Räumungsfrage abhängig gemacht hat, während auf der andern Seite England in Her Frage der künftigen Regelung der Besatzung von sich aus keinerlei Initiative ergreifen will, um nicht den Eindruck eine» gewollten Unfreundlichkeit gegenüber Frankreich hervorzu- rufen. Da» zweite Moment ist rein psychologischer Natur. Frankreich wünscht diedeutschenNeichstagswahlen pbzuwarten. Obwohl die Regierung Marx—Stresemann im politischen Ginne als durchaus fraktionsfähig zu gelten hat, veniekt üe tm Ausland« im aeaenwärtiaen Stadium des Wahlkampfes in Deutschland nicht das Ansehen, da» erforder lich ist, um ihren diplomatischen Aktionen den entsprechenden hlachdruck zu verschaffen. Im Berliner Auswärtig»« Amt vermerkt man daher die Tatsache, baß di« außenpolitisch» Lage bis zur Beendigung der Reichstagswahlen vollkommen unübersichtlich sein wird. * Unterbrechung -er deutsch-franzSsifthe« Wirtschaftsverhandlungen. Eine frauzöfifche Nachricht besagt» daß dt» französisch- deutschen Wirtschaftsbesprechung«! wegen der Haltung de« deutschen Unterhändler in der Frag« ker2Sprozentige» Abgabe eine kritisch» Wendung zu nehme« drohe«. Dl« Deutschen scheine« die notwendige« Zugeständnisse sicht machen zu wollen, ohne daß es indesse« ersichtlich sei, ob er ihnen auf ein« Kompensation ankomme, oder dl« bevor stehenden Reichswahlen ins Gewicht fallen. Auf jeden Fall habe« bi« Sachverständigen ihre Besprechung«! unter brochen un- die beiden Regierungen zu eine« M«i- nungsaustansch veranlaßt. Der »Mati«' stellt fest, daß bl« Zusammenkunft, die am Quai d'Orsay z«r Beseitigung der Meinungsverschiedenheiten eiub«rufe« worden «ar, er- geb« i »los verlausen sei. Eine neue Abrüstungskonferenz? Aus Washington wird ^meldet, es werde setzt allgemein erwartet, daß Präsident Eoolidge in racher Zukunft eine neu« Konferenz zur Einschränkung der Rüstungen einberusen werde. Nach diplomarischen Sondierungen, die bereits vor- genommen seien, werde Großbritannien den Vorschlag des Präsidenten unterstützen. Bezüglich der Haltung Frankreichs pnd auch Rußlands bestehe einiger Zweifel, besonders in Hin sicht auf die Rüstungen zu Lande. O Deutschlands Reparationskohlenlieferungen. Di« BerteilunAsstelle der französischen Schwerindustrie hat seit Jahresanfang 1624 bis einschließlich Oktober nach Gren Angaben von Deutschland insgesamt 8 510 V33 Tonnen an Brennstofflieferungen erhalten. Die deutschen Kohlen lieferungen an Frankreich und LuxembuA werden in der Zett vom 19. bis 25. Oktober auf 167 200 Tonnen angegeben Abbau -er Reparationskommission. Die Nepko hat nunmehr ihre Reorganisation vollzogen. Da das Londoner Abkommen gemäß den Bestim mungen des Dawesplanes vorliegt, wonach von nun alle Kosten für die Durchführung des Versailler . Vertrags von den Ähreszahlungen beglichen werden müssen, soll im Lauf« der nächsten drei Monate, spätestens bis zum 31. Januar 1925 die Repko ihren Vcamtenkörper wesentlich «inschrarv- Een und zwar, wie ein offizieller Bericht besagt, nach folgen- Len Grundsätzen: . 1. Die Repko bleibt so, wie es in 8 2 Anhang II de» Teil VIU des Vertrags von Versailles und der anderen Friedensverträge vorgesehen ist, bestehen, doch müssen die ersten Delegierten nicht mehr ihren Wohnsitz in Paris nehmen. Um ihnen die Abwesenheit zu erleichtern, werden von nun ab Sessionen von jedenfalls kurzer Dauer veranstaltet, di« auf das ganz« Jahr verteilt werden. Das Gehalt der ersten Delegierten wird aufgehoben, und sie sollen in Zukunft außer den Reisekosten nur noch eine monatliche Entschädigung er halten, die je nach d«n Anwesenheitstagen, die zu den Ver handlungen in Paris notwendig sind, berechnet wird. 2. Die Posten der Privatsekretäre der Delegierten un ser zweiten Delegierten werden aufgehoben, desgleichen di» Komitees für die Restitution««, Sachlieferungen und Finan zen, desgleichen die beiden Posten des 2. und 3. General sekretärs und die Posten der zweiten Generalsekretärs für jedes in der Repko vertretene Land. Außer dem ivevden die außerhalb Frankreichs bestehenden Dienst» Her Repko aufgelöst, sowie ferner einige technische Dienste, wie z. B. der Informationsdienst. 3. Das juristische Referat wird von nun ab nur viep Mitglieder umfassen, das Sekretariat wird beseitigt, der Buchhaltungsdienst wird wesentlich eingeschränkt, wie über haupt das gesamte Personal -es Generalsekretariats «n- Has Personal der einzelnen Delegationen. Dis ganze Der- waltung wird dem Generalsekretär unterstellt, der künftig die praktische Arbeit der Repko zu letten hat. Dies« Arbeit wird überwacht durch ein Komitee, das au» zwei Delegierten un- einem ständigen geschäftsführenden Ausschuß besteht. Zu diesem Zweck« wirb die Repko diesen Delegierten gewisse Machtbefugnisse, wie es 8 7 Anlage H Teil VIII -es Frledensvertvages vorschreibt, übertragen. An den Sitzungen dieses geschäftsführenden Ausschusses wer den die Generalsekretäre -er einzelnen in der Nepko vertre tenen Staaten teilnehinen und, wenn nötig, für die in Frag» kommenden Beratungen gemäß den: Dawesplan der zum fünften Delegierten ernannte amerikanische Staatsbürger. Die vi^ Hauptdelegationen Englands, Frankreichs, Italien» Und Belgiens erhalten je einen jährlichen Kredit von 200 000 Franken, mit dem sie sämtliche Kosten für ihr Personal zu bestreiten haben. Es ist ferner bestimmt worden, daß st auch die jetzigen Vttroräume, baldmöglichst nach dem 81. Ja nuar 1925 aufzugeben haben. Im übrigen ist ein Ausschuß eingesetzt worden, der der Repko selbst einen vollständigen Plan vorlegen soll. U. «."sollen besonders die geeigneten Beamten bestimmt werden, die di« Funktionen der aufgs- hoben«» technischen Sachverständigenposten In Zukunft ver sehen sollen. Die Immunität -er Abgeordnete. Im Reichstagsausschuß zur Währung der Recht« daß Volksvertretung (Ueberwachungsausschuß) wurde die Im- munitätsfrage der Mitglieder der nach Art. 35 der Reichs verfassung auch nach erfolgter Reichstagsauflösuna noch be stehenden Ansschüsse, d. i. des Ueberwach-ungsausschusses und ves Auswärtigen Ausschusses, behandelt. Nach ausführlicher Aussprache stimmt« der Ausschuß einstimmig der bereits in der Sitzung de» Reichstages vom 8. Dezember 1923 von dem Präsidenten Loebe ausgesprochenen und neuestens in dem Scheiben de» Reichstagspräsidenten Wallraf wiederholten Rechtsansicht zu, daß die Mitglied« der Ausschüsse gemäß Art. 35 der Neichsverfassung di« Immunität besitzen. England und die Bereinigten Staaten London. 13. 11. Sire Auckland Gaddes hielt gestern vor einer grossen Versammlung m Westminster, an der auch Baldwin und Balfour teiknahmen, «In« behutsame Red« übe« die Beziehungen zwischen England und den Vereinigten Staa ten. Er wies besonders aus di« grob» Gefahr hin, die für England entstehen könnte, wenn dis Vereinigten Staaten weüer ihren ErnslUss auf Kanada ausdehnen. Dieser sei bereit» schon jetzt erheblich stark, stärker als der Einfluss des Mutterlandes. Diese Gefahr bestehe auch für die übrigen Dominions. Eng< land müsse daher mit allen Mitteln auf die Zusammen arbeit aller englisch sprechenden Nationen .hinarbeiten. O Die letzte» englischen Wahlergebnisse London, 13. 11. Heut« wurden die letzten englischen Wahlergebnis« aus den bisher noch ausMstehenden Bezirken bekannt, die 2 Konservative und 1 Liberalen gewählt haben, so dass sich di« Sih« numnehr wie folgt verteilen: Konsech vatlve 413, Arbeiterarlei 150, Liberal« 40, Konsiisultmellq 7, übrias Parteien S. zusammen 615.» 400 Millionen Dollar Kreditgesuche in Amerika Part», IS. 11, ,Harald" MNxt au» Neuyork: An d« Börse schätzt wan den Gesamtbetrag der bis/ftA voscki^endG deutschen Kreditgesuche Mf mtzhr al» 4Y0 Millionen DMoH von denen nur wemge aussichtsreich Eben. Remyork, 13, 11. SM Thyssen, d«r sich feit einige» Tagen hier auMk( gibt M offen zu, dass« gekommen sei, um für jein« Werk« Kredit zu suchen. Durch den mit der Landung eine« jeden Schiff«» aus Vurooa !Mgeheu«> wachsenden Schwan« zweifelhafter deutsch« Kveditagenten wer den die grossen FinanKLus« v« Kreditgewährung «warntz Es wäre Wünschenswert dass dt« deutsch« HegkrUNg Mr «in- greist weil der unvermeidlich» mckchka di- UnttrMuna wichtiger deutscher WtrtschHUwelg« seh« schädigen würE Vergewattigmrg deutschen Rechtes. Das englische Koionialamt teilt mit, -aß di« Frage der bevorstehenden Versteigerung deutsche« Eigentunw m Kame run erneut geprüft worden fei. Da «» dH deutschen Eigen tümern seit April steigest«»«« -ab«, Ihren Besitz zurückzu. kaufen un- die Auktion vom 24, bis zum SV. Novemv« tG London stattfin-e, Habs man auf Gyuid der englisch»« Bev? vtdnung Pom Jahr« 1922 deutsche Staatsangehörige von der Versteigerung ausgeschloffen. Französisch-belgische Schwierigkeiten. Ministerpräsident Herriot hat den belgischen Botschafter empfang«!. Es soll sich um ein« Besprechung über da« provisorische französischchelgische Handelsabkommen handeln. Nach einer Meldung aus Brussel ist 1« dortigen politischen Kreisen beharrlich das Gerücht im Umlauf, daß -wischen -er französischen und belgischen Regierung vezüglich -er An- wen-ung eines kürzlich ausgearbeiteten Wirtschastsabkom- mens ernste Schwierigkeiten entstanden seien. Die französische Neuerung, der zahlreiche Reklamation«! unterbreitet worden seien, würde sich weigern, diele» Abkomme« zu ratifizieren. Der französische Hauoelsminisier Naynaldy soll dem bel- gischen Botschafter -ie Beschwerden der französischem Kauf- reute und Industriellen unterbreitet haben. Es seien zwischen Len Ministerien -es Auswärtigen -er beiden Länder Be sprechungen im Gang«. Eine stanzöfische Meldung sagt zu dem Besuch des belgischen Botschafters bet Herriot, baß di« franzüsi che Negierung di« Erklärung des Botschafters als nicht zufriedenstellend erachtet und Wtaßnahnien zunr Schutzs der wirtschaftlichen Interessen Frankreichs zu ergreifen be schlossen hat. Oer österreichische Eisenbahnerstreik beendet. Der Eisenbahnerstreik ist beendet. Der Verkehr auf d-n Eisenbahnen ist wieder ausgenommen. > Di« Generaldirektion der österreichischen Bundesbahnen teilt hierzu mit: Am 12. de. Ms. abends fand eine neuerlich« Zusammenkunft zwischen Vertreter« -er drei Personal- Organisationen der österreichisch«« Bundesbahnen mit de« Delegierten der GeneraldireNIo» statt, l« der auf Grund der mit den Organisationen gepflogene« Berhanblungen und der dadurch erzielte» Uebersinstimmung die Hinausgabs der Weisung zur Wiederaufnahme des Verkehr» um Mitternacht vom 12. auf den 1S. November beschaff« wurde. Durch di« getroffene Vereinbarung ist nunmehr der Weg zur Verab schiedung der definitiven Besoldungsorbnung nnd damit zu Üner Stabilisierung der BesoldungsoerhSltniff« frei, so baß dst S«tlohnu«g der Bundesbahnbediensteten der fortgesetzten Fluktuation der Preis« entzogen wird. AuS -er Wahlvewestunst Pie Völkische HreichstagswaMike ?n (-wachsen Nach einer Reihe von Sitzungen, in denen die starken Gegensätze innerhalb der völkischen Benemng in Ostsachsen heftig aufeinanderprallte», wurde endlich beschloss«!, für di« diesmaligen Neichstagswahle» von der Aufstellung eh.«c eige nen Liste für Ostsachsen abzusehen. Daz beden el aber nicht, dass die Völkischen ans den Wahlkampf verzichten moll«^ vielmehr werd«» sie mit de' Reichs Wie Ludendorff, v. Gräfe, Strasser auftreten. Der frühere Spitzenkandidat Kopltän- stutnant v. Mücke tst bekanntlich mit seinem Anhang aus getreten Und steht der Richtung Hitler, Dinier, Streicher nahe, Ob von dieser Seite noch eine zwei!« völkische Liste aus gemacht wird, steht zurzeit noch nicht fest. Sie Kandidatenliste der Wirtschaftspartet Im LandeLauss Huss des sächsischen Handwerks, dessen Führer der deutschnalional« Londtagsabgeordnel« Kuntzsch Ich hat man geglaubt, zu den bereits bestel-enden Listen noch eia» neue fügen zu müssen, obwohl man sich hätte sagen können, dass, lveim auch die Landwirtschaft, die Industrie, die Beanie ten, die Angestellten usw. mit eige «» Listen auftrelen woll ten, die Verwirrung und Zersplitterung noch viel grüßet »»erden würde. Dein Vürgertmn ist damit der denkbar schlech teste Dienst erwiesen. Jedeifalls ist die Wirtschaslspartet nunmehr da und wird in allen drei sächsischen Wahlkreise«! Kandidaten attsstellen, in Ostsachscn, Glasermeister L eier und Baumeister Ullrich Ob man Herm Müller-Heim wird«!