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Amtsblatt für dir Ortsbehöröc lind den Gemelnderat ru Bretnig. Lokal-Aiijeiger für Lie Ortschafteu Bretnig Hausivalde, Großröhrsdorf, Frankenthal and Umgegend. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag r/z1i Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag Uhr einzusenden SKriftleilung, Druck unö Verlag von N. 8chuvig, Dretnig. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen auher unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Dev Allgemeine Anzeiger 'erscheint (wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. '' bonuenH:'"vreiS inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsklattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zuseubung durch Boten ins Haus I Mark ^Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Mittwoch, am 2. August 19ll. 2t. Jahrgaus. Oertliches und Sächsisches. Bretnig. I, einsach-c, schlichter Wllsö ns am Momag uachm. 6 Uhr uns zwar lm sisnn ve» Gemeinoerals u,nd oes Kirchsnvvc^ indes die Grundsteinlegm zu unserm neuen Mirrhause statt. Mit deck Allgemein-Ge- fWge „Lobe den Herren usw." wurde die *Gins Feier eröffnet. Herr Pfarrer Kränkel 'Hl alsaann eine Ansprache, in dec er vor nehmlich Dem Gemeinderat uid dem Kirchen- Vorstand für die treue Mitarbeit an dem Zn- stanoekommen des Baues herzlichst dankte. Es folgte aie Vorlesung der Urkunde, welche mit vermauert wurde. Nachdem noch die Herren Parrer Kränkel, Gemeindevorstand Petzold, Architekt Köhier-DceSden und Pfarrer Potthos-Fcankenthal je drei Hammecschläge abgegeben, beschloß ein AllgemeinÄesanz die Feierlichkeit. — Ei» neues Mittel bei Behandlung der Maul- und Klauenseuche. In landwirtschaft lichen Krisen macht j-tzl ein neues Mittel bei Behandlung dec Maul, und Klauenseuche Aufsehen. Es stammt vom Tierarzt Zenisch in Rheinsberg, dec Salpetersäure mit großem Erfolg als Vorbeugangs- und Heilmittel in folgender Weise anwenoet: Ein Eßlöffel voll Salpetersäure, etwa 15 Z, wird mit einem Liter Wasser zusammengeschütlet und von dieser Mischung jedem Tier täglich zwei dis drei Eßlöffel voll in» Getränk gegeben. Ist Ansteckung noch nicht erfolgt, so wird di- Krankheit vom Stalle abgehalten. Ist aber die Seuche abgebrochen, ehe Salpetersäure gegeben wurde, so hören die neuen Eikcankungen nach drei Tagen auf, und in längstens einer Woche ist die Krankheit beseitigt. Die Klauen find gründlich zu reinigen uno mit Holzteer zu destr ichen. Die Eurer werden vor und nach dem Melken mit einer Mischung von einem Eßlöffel Salpetersäure mit drei Liter Wasser gut adgewaschen. Pusteln am Euter entstehen dann nicht mehr. Schweine und Kälber, denen täglich ein bis zwei Eßlöffel voll von der für Kühe bestimmten Mischung der Salpetersäure ins Getränk gegeben wiro, bleiben von der Seuche ssrschont. — Von zuständiger Seite geht uns folgende Mitteilung zu: Die die Abmloung des Aus- stellungöplakalr der Internationalen Hyzirne- Ausstellung Dresden tragenoen Verfchluß- maiken und sonstige kleine Klcbzettel mit Reklamen werden häufig vom Publikum bei Postkarten auf die rechte Hälfte ber Vorder seite autgsklebt. Ein solches Verfahren ver stößt gegen dis postalischen Bestimmungen, weil bei Postkarten auf dem rechten, für die Aufschrift und die dienstlichen Vermerke be stimmten Teile der Vorderseite lediglich die Psstsceimarken, die Aoreffe deS Empfängers und Vermeike wie „Einschreiben", „Rückschein" und decgl. angebracht werden dürfen. Post karten von vorschriftswidriger Beschaffenheit in dem ongedeuteten Sinne werden gemäß den Bestimmungen im Z 7 VIII der Postord nung al« Briefe behandelt uud mit dem enlsv. Ergänzung«- und Zuschlagporto belegt. Die Postanstalten sind gehalten, diese Vorschriften genau -u beachten, weil durch die beim Pub likum sich immer mehr ausbreitenve Gewohn heit, auch die rechte Hälfte der Postkarten mit schriftlichen Mitteilungen, Reklameaus drucken, Ausstellung«- uno Wohltätigkeits marken sowie sonstigen Abbildungen und Klebezetteln zu versehen, die Deutlichkeit und Uebersichtlichkistt der Aufschrift wesentlich be einträchtigt und da» Bciefsortiergeschäft in lästiger Weiss verzögert wird. Dagegen ist es nicht verboten, daß solche kleine ZrUel bei Postkarten aur die Rückseite oder auf den linken Teil der Vorderseite ausgeklebt werden. — Sonnabend, den 5. August 1911, vor mittags ü llhr öffentliche Sitz ing des Bezirks ausschusses. Großröhrsdorf. Der Festtag, die Feier d-s 20 jährigen Bestehens, ist vorüber, und zu Ehren des hiesigen R ibfahrerklubs .cktte der O c am Sonntag ein Festkieid angelegt. In de: Zeit von nachm. l —2 Uhr trafen verschiedene Vereins ein, empfangen mit Musik am Mittelgasthose. /,3 Uhr versammelten sich dis Fssttsilnrhmer au Rrthause, um der ooctselbfi staUfinbendeu Bannecw-ihs beizu- wohnen. Auf einem festlich geschmückten Podium nahmen die Festjungscausn, dec Ehcenfestaus- schaß, Vertreter verschiedener auswärtiger Vereine und Mi'gliesec unseres Klubs Aul stsllung. Zunäpst oegrüßte der Vorsitzende oes festgebenden Krubs Herr Bernhard Schurig die Erschienenen, dann nahm Herr Gemeinde- ältester Wrgner das Wort, um die Festteil- nshmer namens der Gemeinde willkommen zu heißen. Die Weihrede hielt Herr Pfarrer Schleinitz, der in beredten Worten den Sinnspcuch de« Banner« „Treu' allezeit dem Sport geweiht" auslegte uno vornehmlich den Radsport feierte. Hierauf übergab Frau Städtler unter entsprechenden Worten das Banner an den Vorsitzenden. Herr Fabrik besitzer Schäfer, Vorsitzender des Ehrenaus- schuffes, überbrachte die Glückwünsche des letzteren und gedachte in seiner markigen An sprache unseres Königs, dem er sein Hoch weihte. Nachdem das Banner dem Banner träger Herrn Edwin Ernst übergeben und der selbe in Pflicht genommen worden war, über reichten die Festjungfrauen und dis Frauen de» Klub» je ein Band, der Gau 21b Dres den, Ridfahrerverein Rödertal Bretnig, „Diana"-Mügeln, „Radeberg 1890", „Tur- nsr"-Bciks aitz-Cotta, „ Wandsrlust"-Raüeberg, Radfahreroerein Lotzoocf, „Winderfalk"-Dres- oen und „Adler"-Oesoen je einen Nagel. DankeSwocts des Vvisigenden Herrn Schurig beschlossen den in feierlichster Weise vollzoge nen Weiheakt. ^5 Uhc setzte sich der herr liche Preiskorso mrt seinen nahezu 200 Teil nehmern vom Rathaus» aus in Bewegung, nabm seinen W-g zunächst nach dem Nieaer- oorse, zurück nach dem Oaerdocse und fand seine Auslösung am „Grünen Baun". Kurz nach 7 Uhr begann o s Saalfest im letztge nannten Gasthofe. Die Darbietungen be standen in einem von Fcl. Daberkow gespro chenen Prolog, m Beg üßung»- uno Kunst reigen des festfeisrnoen Klub», In Kunst- und Farbenreigen sowie Raoballspielen auswär tiger Vereine und »n Kunstfahren einiger Radeberger Sporlskameraoen. Die Unter haltung war genußreich und dürfte jeden Be sucher befriedigt hiven. Im Lause de» Abends erfolgte noch dre Pcersosrteilung, die Ueberreichung eines wertvolle > Geschenkes an den Mitbegründer de» Kino» Herrn Otto Nitzsche und eines oon H^cin Städtler uns dessen Gatlin gestifteten T>schbannecS. Auch sie Sieger bei der letzten Dauerfahrt unseres Klub« wurden bekanntgegeben. Nachstehend feien dis Preisträger oei den verschiedenen Veranstaltungen mitgeteilt: Korso: Abt. 1: 1. Preis „Wa»Lerfalk"-DceSüeu, 2. „Rade verg 1890", „Diana"-Mügeln Anerkennungs preis; Abt. 2: 1. Prci« „L urner"-Srie»n,tz- Eotta, 2. „Konoor"-Dresoen. Nichtbundes- mltglisder: 1. Preis Röoertal Bretnig. R ivfahceroerein Seeligstadl Anerkennunzspreis. 8 er - F a r b e n r e: g e n: 1. Preis „Ride- oecg 1890", 2. „Diana"-Mügsln. 6er- Kunstreigen: 1. Preis: „Turner"-Dces- den, 2. Rarfahrerverein Lotzdorf. Rad ballspiel: 1. und 2. Mannschaft „Süv- Wst"-DceSven. So liegt das aufs schönste verlaufene Stiftungsfest hinter un«, das jedem Teilnehmer noch lange in steter Erin- nerunz bleiben dürfte! Wallroda. (Blitzschlag.) In Wallroda (nicht in Kleinwolmsdorf, wie in letzter Num mer berichtet wurde) schlug der Blitz in die Scheune des Gutes der Frau Auguste Sitze und zündete. Das Feuer zerstörte trotz rascher Hille der sehr schnell herbsigeeiltsn Wehren die Scheune, das Seitengebäude uno ein Nedenhaus. Das Wohnhaus konnte erhalten werben. Der entstandene Schaden ist ein beträchtlicher, da dein Kalamitosen da» gesamte Heu, landwirtschaftliche Geräte, Gänse, Hüh. »er und die an demselben Tags eingebrachle Ernte — cr. 80 Schock Korn — vernichtet wocoen sind. Auf eigenartig« Weise kam bei dem Brande ein junger jähriger Bulle ums Leven. Er war aus oem brennenden Gebäude gerettet und im Garten festgebunden worden Als man nach einiger Zeit nach ihm sah, lag ec verendet am Boden. Man hatte oen Strick, mit dem man ihn angebunden, so unglücklich gebunden, daß er sich selbst er drosselt hatte. Kamenz. Einen guten Fang machte die Dresdner Polizei mit ber Festnahme des Slallschwiizer« Alfred Müller, am 27. Februar 1889 in Schönau a. d. Eigen geboren. Ec ist derjenige Unbekannte, der am 19. v. M. auf der Landstraße zwischen K nenz und Königsbrück einen Raubanfall aus einen Post beamten verübte. Bautzen, 23. Juli. (Geschircunglück.) Beim Anfahren von Schutt zum Ausfüllen einer Lehmgrube ist hier ein schweres Geschlrr- unglück possierl. Das Zweispännergeschirr des^ Lohnsühcecs Schlütz kam dem Aohange zu nahe, der Booen gab nach und die beiden Pferde nebst beladenem Wagen stürzten di 3 Meter hohe Böschung hinab in die Lehm grube, die etwa 5 Meter liefe« Waffsr ent hält. Der Wagen verschwand sofort im Was ser und von den Pferden war nur noch der Kopf zu sehen. Da das Wasser so tief und außerdem Li; Tiere sich noch mit dem Geschirr und Gesträngs verfangen hatten, so waren dis Rettungsarbeiten sehr schwierig. Mil Lebensgefahr sprangen der Kutscher und Ler Grünwarenhändler Radon ins Wasser. Letz terem gelang es nach großen Anstrengungen, die Gestränge im W sser loszuichneiven und so die Pseror vom Wagen zu befreien und die Tiere schließlich vom Ersaufen zu retten. Bei dieser Arbeit hat Radon sich schwere Ver letzungen am Fuße zugezogen. Der Wagen konnte noch nicht geborgen werden. Dresden, 31. Juli. Der aus dem russisch-japanischen Kriege bekannte General Nogr traf gestern vormittag in Dresden ein, wo er von den japanischen Aurstellungs- kommissaren empfangen wurde. Nachmittags besuchte dec General tneJnternationale Hygiene- Ausstellung, wo er besonders die Halle „Der Mensch", die Avteiluag für Marimhygiene und mehrere ausländische Pavillons besichtigte. Um 5 Uhr kehrte General Nogi nach Berlin zurück. — Auf der Wanderung, die zahlreiche Mit glieder des 15. Deutschen Turntages am Sonnabend durch die Sächsische Schwerz unter« nahmen, brach Professor Fischer aus Greifen berg in Pommern in der Nähe des Amsel- qrundeS auf einer Anhöhe plötzlich zusammen. Ec hatte diesen Weg gewählt, um einen schwierigeren zu vermeiden, und befand sich oaher allein. Eine Bauersfrau, die am Wege vorüberging, benachrichtigte mehrere Herren oomHauptauSschusse der DeutschenTurnerschaft. Diese eilten sofort an die Unfallstelle und riefen einen Arzt, der aber leider nur noch den infolge Hitzschlages eingetretenen Tod fest stellen konnte. Meißen. (Große SanitälSübung.) Sonntag, den 10. September, findet in Mei ßen eine große Sanilätsüvung der > Freiwilli gen Sanitätskolonne oom „Roten Kceuz" statt. Za dieser Ueounz nerven gegen 1000 bis >200 Mitglieder hier erwartet, von denen .und 550 Mann in Tätigkeit treten. Der Hebung liegt der Gedanke zugrunde, daß im östlichen Sachsen eine große Schlacht geschla gen worden ist, deren Verwnnvele in den Lazaretten der Umgegend nicht alle Platz finden können. Ein Teil von diesen, etwa 60 Mann, werden mit der Eisenbahn nach Meißen befördert und sollen von der Sani- tälskolonns aus »rei ElRähnen stromabwärts weitertranspoctiert werden. Da dis Mitglie der der hiesigen Sanitätskolonne auch für dis dazu benötigte Schiffrausstattung Sorge tra gen müssen, so sind sie schon seit längerer Zeit mit der Anfertigung der nötigen Gegenstände beschäftigt. Leipzig. Sozusagen auf dem Geldsack verhungert ist in der Nähe von Knautheim nei Leipzig der 76 Jahre alte Privatmann Sperling. Ec war mrt seiner etwa 20 Jahce längeren Frau bi« vor wenigen Jahren der Besitzer eines großen Hauses Al» die beiden Leute ihr Hau« verkamt hatten, wurden sie oon der fixen Ives befallen, man trachtete ihnen nach dem Leven, um sie um das Geld ^zu berauben. Sie schlossen sich ständig in die Wohnung ein, verriegelten alle Fenster uns verkehrten mit niemandem. Nur einmal m ver Woche verließ der Mann da» Haus uno kaufte in der Markthalle den ganzen Wochen- bed^rf ein, und zwar obwohl die Leute sehr wohlhabend waren, stet» nur Abfälle, Käfe- vrocken rc. Davon lebte das Paar die ganz« Woche. In der letzten Zeit wurde der Manu überhaupt nicht mehr gesehen. Man erbcach am Dienstag das Haus und sand ihn al» Leiche. Sein Tod maß nach oem Bejuns schon vor drei Wochen eingetrelen fern. Seine Frau gab ganz wirre Antworten. Es stellte sich heraus, daß sie erst alle Leben,- mittel autgezehct und dann mehr al» ein» Woche gehungert hatte, alle« dies ebenfalls in der fixen Idee, man trachte ihr nach dem L-oen. Drisdner Tchlachtviehmarkt vom 31. Juli 1911. Zum Auftrieb kamen 3871 SchlachMere und zwar 477 Rinder, 900 Schafe, 2168 Schweine und 326 Kälber. Die Preist stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 45—48, Schlachtge wicht 85—88; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 42—45, Schlachtgewicht 74—78; Bull-n: Lebendgewicht 45—48, Schlachtgewicht 78—81; Kälber: Lebendgewicht 54—56; Schlachtgewicht 84—86; Schafe: 88—90 Schlachtgewicht; Schwein«: Lebendgewicht 44—46, Schlachtgewicht 60—62. Es find nur die Preise für die besten Viehsorten verzeichnet-