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Donnerstag. Nr* 64. 10. Juni 1875. Weißerih-Feitimg. Amts-Matt für die Kerichts-Aemter und Stadträtlie zu Aippokdiswatde und Irauenstein. Verantwortlicher Ncdacteur: Cart Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten nnd die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 23 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden niit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theit. Bekanntmachung, die Bezirks-Arbeits-Anstalt betreffend. Zur Entgegennahme einer Mitlheilung über den Stand der die Errichtung einer BezirkS-ArbeitS-Anstalt betreffenden Angelegenheit werden die sämmllichen Herren Rittergutsbesitzer und Gemeindevorstände des Gerichtsamtsbezirks Dippoldis walde hierdurch eingeladen, Sonnabend, den LS. dieses Monats, Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Rathhaussaale sich einzufinden. Da gleichzeitig die Statuten für die gedachte Anstalt mitzuunterschreiben sind, so macht sich ein vollzähliges Erscheinen erforderlich und werden die Herren Gemeindevorstände noch veranlaßt, die Gemeindesiegel mitzubringen. Dippoldiswalde, den 5 Juni 1875 Königliche Amtshauptmannschaft. v. Boffe. Bekanntmachung. Die Schulvorstände des hiesigen Schulbezirkes werden auf die im Verlage von Meinholv L Söhne in Dresden erschienenen „Entwürfe zu einer Localschulordnung" für Stadt- und Landgemeinden (ä 1 Mark, bez. 60 Pfg.) auf merksam gemacht. Dippoldiswalde, am 5 Juni 1875 Der Königl. Bezirks-Schnlinspeetor. Mushacke. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Es dürfte wohl an der Zeit sein, über die zufolge des neuen Schulgesetzes auch bei uns ent standenen Fortbildungsschulen für weitere Kreise zu be merken, daß bei uns zur Zeit zwei Fortbildungsschulen, eine höhere und eine einfache, bestehen, von denen die erstere, zu meist von Handlungslehrlingen und Kopisten besucht und am 8. April eröffnet, 25, die gewöhnliche, zumeist von Hand werkslehrlingen frequentirt und am 2. Mai eröffnet, 37 Schüler zählt. 3 Schüler der höheren Fortbildungsschule nehmen auch am Zeichnenunterricht der einfachen Fortbildungsschule Theil. In der ersteren wird in wöchentlich 7 Unterrichts stunden, die von früh 6—7 und einmal von 1—2 Uhr ab gehalten werden, Unterricht in der deutschen und französischen Sprache, in Rechnen, Geometrie, Schönschreiben und in den Realien ertheilt. In den letzteren beschränkt sich der wöchentlich 4stündige, Sonntags von 11—12, sowie Montags und Donnerstags von >/-7—8 Uhr, ertheilte Unterricht auf deutsche Sprache, Rechnen, Schreiben, Zeichnen, Geographie und Naturkunde. Unter den Schülern befinden sich 16 nicht obligatorisch zum Schulbesuch verpflichtete, in der höheren 12, in der einfachen 4. — Bezüglich der im vorigen Blatte gemachten Be merkung über den Verschönerungs-Verein erhalten wir folgende Bemerkungen: „Die Annahme, daß das Brand unglück in der Vorstadt nicht Veranlassung ist, die Arbeit des Verschönerungs-Vereins einzustellen, ist richtig. Eben so wenig kann der Wunsch der Mitglieder getadelt werden, die Ursachen des schleppenden Ganges gern wissen zu wollen. Daher Folgendes: Der BerschönerungSverein hat sich vorgenommen, eine Gruppe von den verschiedenen in Dippoldiswaldaer Flur und Umgegend vorkommenden Gebirgs- Arten, Steinen und Mineralien zusammenzustellen. DaS Vornehmen ist ungewöhnlich, vielleicht etwas Neues, wenigstens keinem Mitgliede bekannt, daß etwas derartiges bestehe. Daher kann so etwas nach keinem Muster angegeben und bestellt werden. Schon das hat seine Schwierigkeiten; aber noch viel schwieriger ist es, manches Material dazu von Ost, Süd, West und^Nord zusammen zu suchen und herbei zu schaffen. LetzterK sind die Hauptursachen der mehrfachen Ver zögerungen. Hierbei kann nicht unterlassen werden, anzuer kennen, daß einige Mitglieder zur Herbeischaffung solcher Gegenstände rühmlichst beigetragen, ja daß sogar Nichtmit- glieder, aber Freunde der Verschönerung, halbe Tage lang ihre Zeit geopfert und mit auf die Suche gingen. C. M.