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WW > isrx, er«, sr ^ilädaod, Z86. Erscheint täglich^ «it Ausnahme der V«m- und Festtage. Preis vierteljährlich »Mark SV Pfennig«. HrMb.HoLssreim- JnsertionSgrbühre« dir gespalten» Zeil, 10 Pfennig», di» zweispaltig» Zeile amtlicher Inserate 2b Pfennige. stäbniffe un- oiesene Liebe den Herzlich- Nat 1886. nd Kran. aldigem An- Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtcl, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. ng MU guten Kirchner, rberg. Sesuch. > Eltern kann ;ungen in die 2 Mauer, rrei in Aue. Zimmer für ist sofort zu st «Äequer. )0 Mk. ei pünktlicher ir, liegen für verleihen ge ereit. Land- orzugt. Nä- in Löbnitz. ling. welcher Lust en, kann in 3 Bäckermeister ie. raut chneter Qua st. Härtel, bsrg. iehlt , Schneeberg. eifch IN r, lecher, Aue. idMch . Reustädtel u. , Schneeberg. isch n l, Reustädtel. t anstoßender den nöthtgen , 1. Juni ab elsschlötzcheu ns! alle Diejeni- Herrn Albert tadt, nlich mit > lügenhaften r mir zu Ge ¬ in Ruhe zu mst genöthigt in Anspruch Aue-Neustadt. r und zuver- recht e und freier tellung srhal- 2 >H varzenberg. Kühe Riedel arze'lberg. -ticker rbeit sucht Schneeberg. I t. 103. den 6. Mai. " 1886. Wegen Reinigung der ExpedttionSlocalitäten der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft kann bei der letzteren Monta- und Dienstag, den 10. und 11. dieses Monats «ur io dringlichen Sache» «xpedict werden. Schwarzenberg, am 3. Mai 1886. , Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. von Wirsing. Aufgebot. Behufs Todeserklärung und Ermittelung etwaiger unbekannter Erben des am 21. April l 828 in Wildenfels gebornen, wegen Abwesenheit hier bevormundeten Lohgerber gesellen Hermann LouiS Schwotzer ist auf Antrag der Frau Ernestine Linda verehel. Schmidt geb. Schwotzer in Crimmitschau, einer Schwester des Abwesenden, dos Auf gebotsverfahren zu eröffnen beschlossen und als Aufgebotstermin der 22. Mai 1886 Vorm. 10 Uhr bestimmt worden. Es werden daher Schwotzer event. dessen unbekannte Erben aufgefordert, spä testens im Aufgebolstermine zu erscheinen oder sich zu melden, widrigenfalls Schwotzer auf Antrag für todt erklärt und sein hier verwaltetes Vermögen seinen hier bekannten Erben ausgeantwortet werden wird. Wildenfels, am 7. October 1885. Königlich Sächsisches Amts-Gericht daselbst. Clauß. 2— - Ten 7. und 8. dieses Monats werden wegen Reinigung der Amtszertchtslokalitäten nur dringliche Sachen expedirt. Königliches Amtsgericht Schneeberg, den 5. Mai 1886. Müller. Bekanntmachung. Die Verwendung von Beilen zur Holzentnabme in den Staatlichen Waldungen wird den Leseholzholern unter Hinweis auf das Strafbare dieser Handlungsweise hierdurch mit dem Bemerken streng untersagt, daß das Forstschutzpersonal angewiesen ist,, keiner'« Gebrauch von Beilen mehr zu dulden. Aue, am 29. April 1886. Der Bürgermeister. Schiefer. Bekanntmachung. Rach 8 366,,. des ReichSstrafgesehbuchS werden dem Publikum zu Vermeidung von Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haftstrafe bis zu 14 Tagen die polizeilichen An- c^uungen eingeschärft: daß in hiesiger Stadt die Haus- resp. Grundstücksbesitzer oder deren Vertreter vor Sonn- und Feiertagen für Reinigung der an ihren Grundstücken vorüber- führenden Straßen und Wege je bis zur Mitte derselben zu sorgen haben, ferner, daß Dünger rc. nur in den Morgenstunden bis Mttags mittelst in gute« Zustande befindlicher Wagen, bei welchen Durch- oder Herabfallen vermieden wird, herausgeschafft werden, auch jede etwaige Spur desselben beseitigt sein muß. Fernere Zuwiderhandlungen, zu deren unnachsichtlicher Anzeige die Polizeiorgane angewiesen sind, werden strengstens bestraft. Lößnitz, am 29. April 1886. Der Rath der Stadt Lößnitz. vr. von Woydt. Königl. Seminar zu Schneeberg. Zur Nachträglichen Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs Albert soll morgen, Donnerstag, den 6. Mai von vorm. 10 Uhr an in der Aula des Seminars ein Fest-Aktus stattfinden. Die geehrten Behörden hiesiger Stadt und Umgegend sowie alle Gönner und Freunde der Anstalt werden zur freundlichen Theilnahme an dieser patriotischen Feier ganz ergebenst eingelade». Schneeberg, den 5. Mai 1886. Das Semmarlehrer-Kollegmul. Henne, Direkt. durch Cocrespondenz^mi^sämmtlichen in"den^ einzelnen Lä»- desthsilen bestehenden örtliche» (Provinzial- resp. Kreis-) Verbänden und Vereine» der Partei pflegen — das Bec- zeichniß der einflußreichen Mitglieder current erhalten — und wo es an örtlicher Organisation fehlt, die zur Bildung einer solchen nöthige Anregung geben; 2) für die Mitglieder der Partei, welche im deutschen Reichstage und im Landtage beschäftigt sind, behufs ihrer Information wünschenSwertheS Material an Drucksachen und Correspondenzen fleißig sammeln und bereit halten; 3) den gleichen Dienst der Ans- tunftertheilung den Vorständen sämmtlicher localen Partsi- oereine im Wege oer Correspondrnz leisten; außerdem An- .trägs, Petitionen u. s. w. von solchen Pcioawereinen an dis richtige Adresse bringen und ihre Erledigung möglichst betreiben, auch aus eigener Initiative Mtttheilungen über solche Verhandlungen, Vorgänge, Pläne u. s. w., welche für die Partei von Interesse sind, an die Vertrauensmänner üer localen ComitSs gelangen lassen; 4) den Partetvereinen für ihre Versammlungen auf Wunsch nicht nur rednerische Kräfte, soweit solche zu Gebote stehen, sondern auch Flug blätter und anderes literarisches uno publicisttsches Material verschaffen; 5) auswärtigen Parteigenossen, welche Berlin besuchen, nicht nur eins Auskunftsstätte für alle Parteian- gelegenheiten bieten, sondern auch jederzeit bereit sein und ich zur Aufgabe machen, nach jeder anderen Richtung (auch in gesellschaftlicher Beziehung) mit Rath uno Auskunft an die Hand zu gehen, so daß solche sich nach und nach oaran gewöhnen, nicht nach Berlin zu kommen, ohne auch diesem Centralbureau einen Besuch abzustatte». — Lie „Badische Landeszeitung" beschäftigt sich mit dec Frage ,Eme starke oder eine schwache Regierung ?" und sagt oabei: „ Die deutsche Regierung ruht in den Hänoen von Männern, welche sich bewußt sind, daß nur in der Kräftigung und Mehrung der deutsche,» Volkskräfts das Heil unserer Zukunft beruhe; eins Fülle von Rechten ist dem Volke im Laufe der letzten Jahrzehnte verliehen worden — natürlich sind damit auch unsere Pflichten de« staatlichen -Gemeinwesen gegenüber gesteigert worden. Sine einseitige Stärkung dec Regierungsmachtmittel wird in Deutschland nirgends erstrebt; eS wäre auch jeder Versuch in diesec Richtung vollkommen aussichtslos; allein darin können wir mit der „prinzipiellen Opposition" nicht überein stimmen, daß wir unser Augenmerk auf eine Schwächung der Regierung zu richten hätten. Es wäre das ein ungesundes, ein ver derbliches Beginnen, gegen da- eigene Fleisch gerichtet. In wechselseitiger Ergänzung vielmehr sollen eine starke Regie rung und ein starkes Volk ihre beiderseitigen Macht- uno Kraftmittel zu steigern und auSzunÜtzrn bestrebt sein, uno wer nicht eine Politik der Phrase und taktischen Wahlmache, nach Art der Berliner Opposition, sondem eine vaterländi sche, von wahrhaft liberalem Geiste belebte Politik betreibt, der wird mit uns darin überetnsti««en, daß unter Wahrung aller berechtigten Volk-rechte ein« auf Stärkung der Regierung htnztelende politische Thätigkett in engere« wie wetteren Kreisen eine der hervor- TsgesgeschiHLe. Demschlarrv. Berlin, 4. Mai. I« Abgeordnetenhaus« des preu ßischen Landtages fand heute die erste Lesung der Kirchen- Vorlage statt. Abg. Prof. Gneist sprach gegen die Vorlage und für das Festhalten an den Grundsätzen der Maigesetze, nicht aus Feindschaft gegen dis katholische Kirche, sondern weil dieselbe nach ihrer historischen Entwickelung und Macht stellung und wegen der Intoleranz gegen andere Konfessio nen die protestantische Kirche und die nationale Einheit ge fährde. Die katholische Klerisei sei stets bestrebt, vermittelst als unveräußerlich bezeichneter Rechte die Kirche in Deutsch land in zwei konfessionell gesonderte Theile zu zerreißen; ein dauernder Friede sei durch die Vorlage nicht zu erwar ten. Redner beantragte die Kommtsfionsberathung. (Der Reichskanzler Fürst Bismarck tritt ein.) Der Abgeordnete Wiudthorst erklärte sich für die Vorlage namens seiner Frak tion, die einig zusammenstehen und zusammenbleiben werde. Redner fuhr fort: „Wir nehmen die Vorlage einfach an, wie sie aus dem Herrenhause kommt und enthalten uns aller Amendements, sowie der Theilnahme an der Debatte, wenn wir nicht dazu provozirt werden. Wir begrüßen die Vor lage freudig, weil wir überzeugt sind, daß es der Kurie, der Regierung und dem leitenden Staatsmann ernst ist mit der Herbeiführung des Friedens. Abg. v. Jazdzewski er klärte sich namens der Polen für die Streichung der in der Vorlage enthaltenen Ausnahmebestimmung für Posen-Gnesen und Culm. Abg. v. Rauchhaupt zeigte an, die Konserva tiven würden geschlossen für die Vorlage und gegen die Kom- mtssionSberathung stimmen. Die Vorberathung des Herren hauses, die Stellungnahme des Reichskanzlers Fürsten Bis marck jür die Vorlage und das von der Kurte bethättgte Entgegenkommen erleichterten den Entschluß de- Konserva tiven, staatliche Rechte jedoch würden die Konservativen nicht altertren lassen. Abg. v. Cuny erklärte, die Nattonallibe- ralen würden geschlossen gegen die Vorlage stimmen. Redner führte sodann aus, die Note des päpstlichen Staatssekretärs Jakobtni werfe die Angelegenheit zurück hinter die Vorver handlungen des Herrenhauses; ein wirksame-Einspruchsrecht des Staates fei nicht vorhanden, der etngeschlagen« Weg sei nur der Keim zu neuen Zerwürfnissen. Reichskanzler Fürst Bt-marck erwiderte, die letzte Note Jakobtni'« werfe die Lage keineswegs hinter die Vorverhandlungen de- Herren hauses zu.ück, dieselbe enthalte zwar eine nicht erwartete Erklärung, aber auch gewissermaßen eine Abschlagszahlung auf die frühere Zusage betreffs der »nzetgepfltcht. Die Kurie habe mit ihrem jetzigen Entgegenkommen wohl auf die mögliche Einstimmigkeit des Hauses htnwtrken wollen und habe damit jedenfalls das Vertrauen ausgesprochen, welches er (Redner) zu dem jetzigen Papste im vollsten Umfange erwiderte, früher jedoch zu der römischen Hierarchie nicht gehabt habe. Daß die Vorlage irgendwie die Position der Regierung erschüttere und den Rechten de» Staates Etwas vergebe, könne er nicht zugeben. In den Beziehung?» zwischen dem Staat und der Kirche könne man nicht Alles bis auf den letzten Meter im Voraus festlegen. Die Gesetze gäben nur das Gefäß, die Füllung müsse aus dem gegen seitigen Vertrauen, aus dem gegenseitige» guten Willen ge wonnen werden. Die letzte Note sei ein Vertrauensbeweis; wenn die Kurie einmal die Anzeigepflicht erfülle, werde sie es auch immer können, ohne ihrem Ansehen Etwas zu ver geben ; daß sie es thun werde, dazu habe er (Redner) Ver trauen. Vom Standpunkte des Nutzens und Frommens des Vaterlandes, den er als Minister einnehme, könne er die Vorlage nur empfehlen. In AuSsühruni der Gedanken Sr. Maj. des Königs mache er den Versuch, den Raum von dem Schutt wieder frei zu machen, den die Maigesstze ge lassen, er biete die Hand zur Herstellung des Friedens. Sei dies resultatloS, dann könnten diejenigen, welche - das Heil des Staates in fortgesetztem Kampfs fänden, jeden Tag eine neue Auflage der Maigesetze machen; er (Redner) empfehle die möglichst einstimmige Annahme ohne Polemik und ohne Kommisstonsberäthung. Abg. v. Zedlitz legte den Standpuukt der Freikonseroativen dar, die theils die Auffassung des Reichskanzlers über das dem Papste entgegenzubringende Ver trauen theilten, theils die Besorgniß hegten, daß mau einen Sprung ins Dunkle thue, so lange sich nicht die Grenze der Revision der Maigesetze einerseits und der Umfang der Zu geständnisse der Kurie andererseits übersehen lasse. Abg. Seyffardt-Magdeburg sprach gegen die Vorlage, da die Kurie nach ihrer tausendjährigen Geschichte kein Vertrauen vecoiene. Reichskanzler Fürst Bismarck wiede-holts, er habe das volle Vertrauen zu dem jetzigen Papste, daß dieser den Frieden wolle „es kommt", fuhr Redner fort, „darauf an, daß wir mehr daran denken, daß wir Alle Landsleute find, als daß wir verschiedenen Konfessionen «»gehören. Abg. Richter sprach für die Vorlage, aber gegen die Uebertragung des Vorsitzes in dem Kirchenvorstande un den Geistlichen und bemängelte die Art und Weise, wie die Vorlage zustande gekommen sei, die zuerst dem Abgeordnetenhause hätte zugeheu sollen, um mit den berufene« Vertretern des katholischen Volks zu ver handeln. Reichskanzler Fürst Bismarck erwiderte, Richter habe durch seine Ausführungen nur gezeigt, daß er und seine Unterthanen ihre Pflicht gegen das Zentrum und sei nen Souzerän, mit dessen Hilfe er (Richter) gewällt sei, zu erfüllen veabstchtigre»; es freue ihn (Redner) Ms, wenn der Abg Richter mit dem Zentrum gehe, das charaklertsire ihu-bei seinen Wählern. Die Fortsetzung wurde auf morgen, Mittwoch, 11 Uhr festgesetzt. — Die nattonalUberale Partei hat beschlossen, eine durchgreifende Reform der seitherigen Organisation vor zunehmen und da- Centralbureau mit umfassenderen Functionen zu betrauen. Diese« Bureau (Berlin, Deffauerstraße 4) soll als et» stet« offenftehendes Lu«lunftSbureau, sowohl für die Mitglieder de- Reichstags und Landtag«, wie auch für die Parteifreunde im Lande, wenn solche Berlin besuchen, funetioniren. Um seine Ausgabe zu erfüllen, soll das Bureau: 1) Ane regelmäßige und dauernde Verbindung