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W^ieks-MMn^igee Mettas, den IS. Februar M7 na-mtttr-s »8. zahrgana Rr. 42 Da» »«,,«alt erscha«»« an I«dem Wrriiag: MonM«-'»ez»g»prei» - 1,80 Mi. Bei «bholung In den Au»gadestelle» de» Landgebiete» I« vl». mehr, bei Zutrnnnna Im Stadtgebiet I b Pfg., Ini Landgebiet 2» Pfg. Botenlohn. Socheniarien SO Pf., Slnzelnnmmer IOPf., SoimabendnnmmerLOPf. inkrlg,npr«i«: 1 Millimeter Hbhe einspaltig «g in in drei») 8 Pfennig, Im Textteil (— 72 mm breit) so Pfennig. Rabattsiaffel X. Für Nacbwei» und Vermittlung 23 Pfennig Sondergebllhr. PofifcheiNonto: Leipzig 2320t. «emalndegtrokonto: Frankenberg. Fernfpr. »45. — Lravianschrtft! Tageblatt Franlenbergsa-Hsen. »ar Manienberser rasedlatt Ist das zur DerSssentlichung dec amtlichen Belanntmachnnsen des Amtrhauytmanner zu MS-a und der Ersten Bürgermeisters der Stadt Manrenders dehördlichersetts destimmte «lat« Abfthiedsempsang -er Frontkämpfer Ansprache des Herzogs von Coburg. Die Mitglieder der Internationalen Front kämpfer-Kommission folgten nach der Rück kehr aus Berchtesgaden einer Einladung des Präsidenten der Arbeitstagung und gleichzei tigen Präsidenten der Vereinigung Deutscher Frontkämpferverbände, NSKK.-Obergruppen- führer Herzog von Coburg, zu einem „Front- kämpfcr-Satteltrunk" im Hotel Kaiserhof. Zn diesem Abschiedsempfang waren mehrere Mit glieder der Rcichsregierung, die Reichsminister Rust, Dorpmüller und Gürtner, weiter eine Reihe von Botschaftern und fast sämtliche Militärattaches erschienen. In seiner Ansprache wies der Herzog von Coburg darauf hin, bah die absolute, durch nichts erzwungene oder herbeigeführtc Frei willigkeit des Zusammentreffens der Front kämpfer entscheidend sei. Nicht Schwierigkeiten Ler Tagespolitik, keine Nöte wirtschaftlicher Art, keine irgendwie gearteten konkreten Fra gen des Verhältnisses der Staaten und Völ ker zueinander seien die Grundlage der für die Zukunft beschlossenen Arbeit. Einzig und allein der weit über diesen Dingen stehende Begriff Friede habe die Frontkämpfer zu sammengeführt. In Erinnerung an die Ansprachen, die bei den verschiedenen festlichen Anlässen dieser Zu sammenkunft der Frontkämpfer gehalten wur den, führte Ler Herzog von Coburg aus: „Die Soldaten des Weltkrieges sind in die staats- und völkcrgestaltenden Stellen der Welt ein gerückt. Die Soldaten des Weltkrieges haben die bittere Seite des Kriegserlebens abge schüttelt, haben die hohe Verantwortung die ser harten Erziehungsfchule erkannt und sind gewillt, die Schlußfolgerung hieraus zu ziehen. Die Soldaten des Weltkrieges sind der Ueber- lieferung ihrer militärischen Disziplin und den Grundsätzen des militärischen Lebens treu geblieben. Die Soldaten des Weltkrieges gehen nun mehr an die Austvertung. Sie trete» zum Angriff an. Die Marschrichtung dieses An griffs ist die Zerstörung alles dessen, was dem Frieben hinderlich im Wege steht. Das An griffsziel ist die Schaffung eines Friedens, Der den kommenden Generationen eine Wieder holung jenes furchtbaren Geschehens, das von 1914 bis 1918 die Welt erschütterte, erspart." Den Nationen und Völkern in Würde und Freiheit, in der Stellung der Gleichberechti gung, aber auch in verantwortungsvoller gegenseitiger Achtung die Anerkennung des Rechtes eines jeden zuzugestehen, sei die wirk liche Aufgabe für die Schaffung des Friedens. Die Internationale Permanente Front kämpferkommission habe sich nunmehr.endgül tig ihre Verfassung gegeben. Und die Be schlüsse, Arbeitsgrundsätze und Gedanken, die nicht nur jeder in seinem eigenen Kreis fassen und gestalten solle, sondern der breitesten Oeffentlichkeit übermitteln solle, würden bald die Sprache Ler Frontsoldaten und damit die Sprache aller Völker sein. Der Befriedung der Welt müsse aber die Entgiftung der Welt vorausgehen. Der Herzog von Coburg schloß seine Rede Mit einer besonderen Ehrung deS italieni schen Delegierten De/croix, des Vorläufigen Präsidenten der Permanenten Internationa len Frontkämpfcrkommiffion. Zu Ehren des italienischen Delegierten, der sich um die Bil dung der Kommission außerordentliche Ver dienste erworben hat, wurde — während sich alle Anwesenden erhoben — Lie italienische Nationalhymne gespielt. Ehestandsdarlehen im Zahre 19Z6 Haag mehr als im Vorjahr. Nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamtes wurden im Jahre 1936 im Deut schen Reich 171391 Ehestandsdarlehen an ncu- m rhciratete Ehepaare ansgezahlt, 14 603 mehr a.S im Jahre 1935. Da der Bestand der unter Inanspruchnahme von Darlehen geschlossenen Ehen ständig wachst und in vielen dieser Ehen bereits die zweiten und dritten Kinder ge boren werden, nimmt die Zahl der Geburten in mit Darlehen geschlossenen Ehen von Jahr zu Jahr zu. Im Jahre 1936 wurden 186 654 Kinder in den mit Darlehen geschloffenen Ehen geboren, das sinL wieder 31 596 mehr als 1935 UMWM «renlvatter Zur Eröffnung der Berliner Automobilausstellung durch den Führer Die Eröffnung der Automobilausstellung in Berlin, die der Führer und Reichskanzler als Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches am Sonnabend um 11 Uhr vornimmt, wird in diesem Jahre zu einem offiziellen Staats akt ausgestaltct. Der Führer und Reichskanzler wird durch ei» Ehrenspalier des NSKK. geehrt, Las vom Wilhelmplatz bis zu», Kaiserdamm Aufstcl- lnng nimmt. Mit über 10 000 Männern wird die Motorbrigade Berlin des NSKK. erschei nen. Rund 2000 Fahrzeuge werden für diesen Ehrendienst eingesetzt. Je 1000 Automobile und Motorräder sind Gcbrauchsfahrzcuge im Besitz einzelner Mitglieder des NSKK. Der Personenwagen wird neben dem Lieferwagen in Reihe und Glied stehen. Der gesamte Wa genpark dieses Spaliers wird ein Bolksver- mögcn von annähernd vier Millionen Reichs mark darstellen. Der Einsatz des NSKK. erfolgt als frei willige Dienstleistung. Auf dem Ausstellungs- geläude und in der Ehrenhalle nehmen außer dem noch insgesamt 2000 NSKK.-Männer der Motorbrigade Aufstellung. Der Motorlehr sturm 1 tritt mit 70 Fahrzeugen an. Zn Be ginn des Staatsaktes werden sämtliche Feld zeichen in die Ehrenhalle der Ausstellung ge tragen. Rennwagen in paradeanfstellnng Der Kraftfahrsport beteiligt sich au dieser Kundgebung durch eine Paradeaufstellung der erfolgreichsten deutschen Rennwagen und Rennmotorräder vor der Reichskanzlei, und zwar mit den deutschen Meisterfahrcrn auf Mercedes-Benz Rudolf Caracciola, Manfred von Brauchitsch und Hermann Lang, auf Auto-Union Bernd Rosemeyer, Hans Stuck und Ernst v. Delius, auf Auto-Union DKW. Ewald Pflug, H. P. Müller, Karl Braun und Hans Kahrmann, ans NSU. Heinz Hen zelmann, auf BMW. Ernst I. Henne. Die Meisterfahrer starten von hier über die Fesi- straßc zum Ausstellnngsgclände, um an die sem Tage symbolisch dem Wiederaufstieg des deutschen Rennsports Ausdruck zu verleihen. In der Ehrenhalle der Ausstellung wird der Führer von dem Präsidenten des Reichs- Verbandes der Deutschen Automobilindustrie, Geheimrat Allmers, begrüßt. Ein Musik- zug der Panzertruppe konzertiert. Es folgen Fanfaren. Darauf folgen Darbietungen des Philharmonischen Orchesters. Dann begrüßt Geheimrat Allmers die Gäste des Staatsaktes. Hierauf spricht Reichsminister für Volksauf klärung und Propaganda Dr. Goebbels. Dann spricht der Führer. MW TagsslpliWi Mit einer großen Rede Baldwins wurde im englische Unterhaus die Aussprache über die Rüstungsanleihe abgeschlossen. Ist der darauf folgenden Abstimmung wurden 329 Stimmen sirr und 145 Stimmen gegen die Regierung abgegeben. Der Unterausschuß des Richtern« Mischungsausschusses erörterte am Don nerstag die Vorbehalte der portugiesischen Re gierung hinsichtlich des Kontrollplanes. Sir Arnold Wilson, der bekannte konservative Unterhaus-Abgeordnele, erklärt« auf einer Versammlung, daß „Deutschlands Ko lonialforderung" durchaus nicht unvernünftig ist. Der französische Ministerrat hat eine Reihe von Eesetzcsoorschriften zum Verbot der Anwerbung von Spanien-Freiwilligen ge billigt. Die Berliner Berichterstatter französischer Blätter betonen überein stimmend, daß der Besuch der Frontkämpfer in Deutschland und besonders der Empfang auf >dem Obersalzberg sehr eindrucksvoll war. Ministerpräsident Generaloberst Göring wird im Anschluß an die Jagd beim polnischen Staatspräsidenten in Bialowieza noch einer Jägdeinladung des Grafen Potocki in Polesien Folge leisten. Der Kommandant der polnischen Legionärsverbände, Kor, wird am Sonntag eine Erklärung abgeben, die die Grundlage zur Zusammenfassung aller schöp ferischen Kräfte des polnischen Volkes bilden soll. BetkaMunaen der französlslhen Presse zur lnnerpylitischen Lage Paris, 19. 2. (Funkspruch.) Ministerprä sident Blum hatte am Donnerstag eine län gere Besprechung mit Fiiiauzmiuisier Vincent Auriol und Kriegsministcr Daladier. Obgleich der Gegenstand dieser Untecredung amtlich nicht bekannt geworden ist, mr.re eu die Die smMMk srüstungsanleiye «ngenommen Ministerpräsident Baldwin für eine Politik der Sicherheitsbürgschafteu Pariser Blätter die Ansicht, daß es sich um die Schwierigkeiten gehandelt habe, denen die Regierung besonders auf finanzpolitischem Ge biet gegcnüberstehe. Das Dementi des fran zösischen Ministerpräsidenten, uonacy er weder beabsichtige, sein Kabinett umzuformen, noch in der Kannner oder im Senat eiue Erklärung abzugeben, hat natürlich die AuscmanLersetzmt- gen in der Presse nicht zum Schneien go- Volksfront Dümmeruns in KrankreiG? Steigende Unzufriedenheit in allen Bevölkerungsschichten weicht und daß die Schwierigkeiten, die auf dem Wege derjenigen liegen, die für kollek tive Sicherheit in dem Völkerbund zu arbeiten versuchen, in dem einige der mächtigsten und höchstgerüstcten Nationen der Welt fehlen, fast unüberwindbar sind. Einer der Hauptgründe für die Unruhe in Europa in den leyten zwei oder drei Jahren ist auf das Fehlen eines Gleichgewichtes zwischen den Verpflichtungen Englands und seiner ma teriellen Stärke zurückzuführen. Wir haken ge funden, daß, je mehr unsere Verpflichtungen unsere materielle Stärke übersteigen, es um so schwieriger auch für uns würde, zu tun, was wir wollten. Die Opposition hat ost so ge sprochen, als arbeitete kollektive Si l erheit durch sich selbst und als ob ein Gegensatz zwischen kollektiver und nationaler Sicherheit bestünde. Hier gibt es aber keinen Gegensatz. Beides ist ein und dasselbe. Wenn heute ein Krieg in Europa ausbricht, wird es kein lokalisierter Krieg sein. Er wird ganz Europa erfassen — das Schrecklichste, was man sich vorstesten kann. Wenn die Kräfte dabei ungefähr gleich sind, wird man eine Wiederholung von 1914 erleben, aber mit noch größeren Schrecken. Der Ge danke kollektiver Sicherheit war der, daß auf >der einen Seite eine so überwältigende Mehr heit sein sollte, daß kein Staat angreifen könnte. Das wäre tatsächlich so gewesen, wenn Ler Völkerbund universell gewesen wäre. Wenn man aber senw Verpflichtungen auf dem Gebiet kollektiver Sicherheit erfüllen will, muß man stark genug sein, sich selbst zu verteidigen. Wenn es einen Pakt gäbe — ich spreche nicht von kollektiver Sicherheit für ganz Europa — Die Zett zum opfern ist da London, 19. 2. (Fnnkspr.) Im Anschluß an die Rede des Verteidigungsministers Sir Thomas Jnskip in der gestrigen Unter haussitzung sprachen mehrere Abgeordnete der Labour-Party und der liberalen Partei gegen die Regierungsvorlage, während die konserva tiven Redner allgemein die Regierung unter stützten. Als letzter Oppositionsredner sprach der Führer der Labour-Party, Attlee, der die Regierungspolitik aufs schärfste angriff. Er erklärte, daß das Rüstungsprogramm einer „kriegerischen" Maßnahme gleichkomme. Was die Negierung tue, sei nichts anderes, als Eng land auf eine ständige Kriegsgrundlage zu stel len. Tas Volk werde anfgefordert, dauernd die Gasmaske in der Hand zn halten. Baldwin habe sich, so schloß Attlee, das Vertrauen des Volkes verscherzt und er werde es nicht wieder erhalten. Tie Aussprache wurde im Namen der Re gierung durch Ministerpräsident Baldwin abgeschlossen. Er wies zunächst die Angriffe der Labour-Party zurück. Zum Rüstungspro gramm übergehend, erklärte Baldwin, daß es sich lediglich um die Behebung der englischen Rüstungsmängel handele und daß man Ueber- treibungen vermeiden müsse. Trotz erhöhter Verpflichtungen sei die englische Armee nach den neuen Vorschlägen kleiner, als sie es im Jahre 1914 gewesen sei. Auch die Flotte werde trotz der vorgeschlagenen Verstärkungen wett entfernt sein, eine große Flotte in dem Sinne zu sein, wie er 1914 gegolten habe. Eine tatsächliche Verstärkung werde bei der Luft waffe durchgeführt. Er glaube, daß es die Ansicht jeden Engländers sei, daß England eine gewaltige Luftstrcitmacht besitzen müsse. Aehnlich verhalte es sich mit der Verteidigung gegen Luftangriffe, die große Geldsummen ver schlingen werde. Der Ministerpräsident fuhr fort: Das Ziel aller Parteien m England ist und bleibt dasselbe, nämlich die Aufrechterhaltung des Friedens. Wir haben versucht, ihn durch den Völkerbund auszubauen. Wenn dieser Versuch fehlgeschla- gcn ist, nehmen wir diesen Fehlschlag nicht end gültig hin. Wir haben keineswegs unsere Hoff nungen und unser Ziel aufgegebcn, den Frieden aufrecht zu erhalten. Wir halten Regional pakte für äußerst wichtig. Tas Haus muß aber erkennen, daß der Völkerbund der Jetztzeit von d?m ursprünglich beabsichtigten Völkerbund av- für gegenseitigen Beistand gegen Angriff zwi schen den Völkern Westeuropas, so glaube ich, baß ein solcher Pakt den Friede» aufrecht er halten könnte. Würde er aber gebrochen und England gehörte zu diesem Pakt, so würde es sich im Augenblick in Gegensatz zu einer erst klassigen Militär- und Lnstmacht in Europa befinden. Bei kollektiver Sicherheit — unter der Voraussetzung, daß diejenigen, die mit uns arbeiten, sich beteiligen —, würde der Haupt- anvrall sich immer gegen England richten. England bat aber außerdem Besitzungen in Uebersee. Es hat Interessen im Femen Osten und es muß daher in der Lage sein, für sich» selbst auf See zu sorgen. Auch muß es fähig sein, für sich zu sorgen, wenn die Katastrophe noch weiter entfernt sein sollte. Unter jeder Form kollektiver Sicherheit würde England als erstes die Lustgefahr verspüren, vorausgesetzt, daß das Land, gegen das die kollektive Sicher heit mobilisiert Mrd, so nahe liegt, daß es! England bombardieren könnte. Taher würde es für England sehr gefährlich sein, sich irgend einer Sicherheltsbürgschaft dieser Art anzu- schließsn, solange es nicht in der Lage ist, andere Länder voll zu unterstützen, oder sich selbst genügend zu verteidigen. Ich habe aber Jahre hindurch, solange ist Premierminister bin, versucht, das englische Volk in seinem Stolz auf sein System zu stärken und habe versucht, ihm die Empfindung beizubriugen. daß das System nicht ohne Opfer erhalten werden kann. .„Tie Zeit zum opfern ist jetzt da". In seinen Schlußsätzen verteidigte der Pre mierminister das englische System der Temo- kratie daun noch mit einigen Ausführungen. Bemerkenswert an der Rede Baldwins war dann noch eine Stelle, in der er erklärte, daß eine ganze Generation an der Finanzierung dieser Rüstung würde arbeiten massen. Darauf wurde die Nüstungsauleihe mit 339 gegen 145 Stimmen angenommen.