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HMM für MMm, Mmelshain, IcherrhM, Ieuchil, Isrsdvrf, KO, Mmmrhin, IiiWain SMMq, M>«, W« AnW«. SWeiüeq, MMi, Pmßn. 8nfnW», StuSIüitz, Ann, Mhijn, Zünofiich M SaMü. Mtt einer illustrierten Sonntags - Beilage. Diese» Blatt erscheint in Naunhof jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittag 6 Uhr, mit dem Datum des nachfolgenden Tages und kostet monatlich 35 Pfg-, vierteljährlich 1 Mark. Für Inserate wird die gewöhnliche einspaltige Zeile oder deren Raum mit 8 Pfennigen, für solche außerhalb der Amtshauptmannschaft Grimma, sowie für Anzeigen am Kopse und im Reklameteile, mit 10 Pfennigen, berechnet, bei Wiederholungen tritt Preisermäßigung ein. Nr 5.Freitag, den 12. Januar 1900.11. Jahrgang Zwangsversteigerung. Die im Grundbuche auf den Namen Hermann Richard Nebe eingetragenen Grundstücke, 1. Wohn-, Stall- und Getreideniederlagsgebäude, Hofraum und Garten, Folium 357 des Grundbuchs für Naunhof, Nr. 89 L des Brandkatasters, bestehend aus dem Flurstücke Nr. 107 a, nach dem Flurbuche 7,3 a groß, mit 177,45 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 22000 M. (in dem Grundstücke wird die Schankwirtschaft betrieben) ; 2. Wiese, Folium 334 desselben Grundbuchs, bestehend aus dem Flurstücke Nr. 396, nach dem Flurbuche — 60 u groß, mit 15,83 Steuereinheiten belegt und geschätzt auf 2250 M. —, sollen in Naunhof, im Nebe'scheu Wohngebäude, zwangsweise versteigert werden und es ist der IS. Januar 19W vormittags 10 Uhr als Versteigerungstermin, sowie der 31. Jannar 1900 vormittags 10 Uhr als Termin zur Verkündung des VerteilungSplanS anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Grimma, den 23. November 1899. Königliches Amtsgericht. Seydel. Krieg im Frieden. Sachsen und die preußische Eisenbahnpolitik. Es ist allgemein bekannt und oft genug ausge sprochen worden, daß es im geeinten Vaterlande keinen schlimmeren Partikularismus giebt, als den preußischen. Bor 7V um seiner Politik den deutschen Einzelstaaten gegenüber und nach 70 in seiner Wirtschaftspolitik innerhalb des deutschen Reiches hat Preußen nie etwas anderes gezeigt, als jenen gewaltthätigen Egoismus, der in vielen Dingen auffällig an die Handlungsweise der Engländer erinnert und der ihm so viele Sym- pathieen entzogen hat und noch entzieht. Das Neueste auf diesem Gebiete ist die, auch von uns bereits einmal flüchtig erwähnte, Lahmlegung des sächsisch-thüringischen Eisenbahnverkehrs nach München. Der „Bogtländ. Anz." schreibt: Anstrengungen wie sie im deutsche» Verkehrswesen unerhört sind, macht Preußen, um den Verkehr von Hamburg und Berlin nach München unter Umgehung Leipzigs und der sächsischen Bahnlinien über Probstzella zu leiten. Es hat dort einen Schnellzug geschaffen, der lediglich preußische und baierische Linien benutzt und in der un glaublich kurzen Zeit von 11 Stunden 20 Minuten von Berlin nach München fährt. Diese Schnelligkeit wird dadurch erreicht, daß der Zug auf der ganzen Strecke von Berlin bis Halle, ohne anzuhalten,, mit einer Geschwindigkeit von 79 Kilometer (!) in der Stunde fährt, also, wie das zitierte sächsische Blatt ausrechnet, i Vz Kilometer in der Minute oder 22 Meter in jeder Sekunde! Auch auf der ganzen fast 200 Kilo meter (genau 198,7) langen Strecke von Nürnberg nach München wird nicht gehalten." Der „Intern. Volkswirth" bemerkt hierzu: Am 1. Mai verläßt ein O-Schnellzugspaar Berlin 3 Stun den nach Abgang der bisherigen bairischen Schnellzüge und erreicht das 677 Kilometer entfernte München in 11 Stunden 2V Minuten, mithin trotz Ueberwindung einer beträchtlichen Gebirgsstrecke (Saalfeld-Lichtenfels) mit einer Reisegeschwindigkeit von 60 Kilometer pro Stunde. Während der jetzige Tagesschnellzug zwischen Probstzella und München 20 mal hält, verringert sich das auf 2 mal, so daß nach dieser Hinsicht sogar des Guten zu viel geschehen ist, da die in postalischer und geschäftlicher Hinsicht wichtige Industriestadt Fürth ge schnitten worden ist. Der „Intern. Volkswirth" weist des Weiteren darauf hin, daß einzelne Strecken der neuen Linie hin sichtlich der Fahrgeschwindigkeit geradezu Rekordziffern aufzuweisen haben. So Berlin-Halle mit 79 Kilometer Fahrgeschwindigkeit in der Stunde. Die beträchtliche Gebirgsstrecke Saalfeld-Lichtenfels weise immer noch 60 Kilometer stündliche Fahrgeschwindigkeit auf. Dabei seien alle Maßregeln auf möglichst schnelle Zuleitung der wesentlichsten Bahnverbindungen von rechts und links in die neue Linie getroffen, während andererseits ganze Länderstriche, wie zum Beispiel das Vogtland des gesamten bezüglichen Durchgangsverkehrs beraubt seien. Sächsisch-thüringische Blätter schreiben im Hinblick auf diese neue Eisenbahntreiberei der bittersten Gefühle voll: „So, verehrte» Publikum, nun gehe hin und fahre auf der königlich preußischen Rekordbahn. Wir wünschen heile Knochen!" Der „Vogtl. Anzeiger" aber empfiehlt, die jetzigen O-Züge, die von Berlin über Leipzig—Hof—Regensburg nach München fahren, von Leipzig ab auf der sächsischen Linie mit größerer Be schleunigung zu befördern und die baierische Verwaltung zu veranlassen, für die Strecke Hof—Regensburg- München eine raschere Fahrzeit einzuführen. Um dieses Ziel zu erreichen, dürste es sich empfehlen, die genannten D-Züge nur in Altenburg, Reichenbach und Plauen, in Baiern nur in Markt-Redwitz, Schwandorf, Regens burg und Landshut a. d. Isar halten zu lassen. In Baiern wird es großes Befremden erregen, wenn der am 1. Mai einzu führende V-Schnellzug Berlin—Halle— Probstzella—Bamberg—München nur noch in Bamberg und Nürnberg anhält, also wichtige Plätze oder Eisen bahnknotenpunkte wie Lichtenfels, Erlangen, Fürth, Eichstädt, Ingolstadt unberücksichtigt läßt." Deutsches Reich. Der 9 Uhr.Ladenschluß wird auch die Gast, wirte treffen und zwar ist der Wirt insoweit an den Ladenschluß gebunden, als er Bier, Wein, Zigarren, Sclterswasser, Ausschnitt verkauft. Nach 9 Uhr abends ist mit diesem Handel Schluß zu machen. Die Marinevorlage wird von der Regierung für so gesichert angesehen, daß bereits eine Kommission nach Oberschlesien gesandt sein soll, um festzustellen, ob bei Annahme der Flottenvorlage die oberschlesische Eisen- industrie in der Lage sein werde, einen größeren Teil des Materials zu liefern. Nach der letzten Lebensmittelpreistabelle hat der langsame Preisrückgang beim Getreide ange halten. Auch die Fleischpreise sind etwas gesunken, wo gegen der Kartoffelpreis vielfach ziemlich erheblich ge stiegen ist. Wie aus Kiel gemeldet wird, ist die Prinzessin Heinrich am 9. d. M. früh von einem Prinzen glück lich entbunden worden. Der Ehe des Prinzen Heinrich mit Irene, Prinzessin von Hessen, entstammen nunmehr drei Söhne. Der älteste, Waldemar, ist am 20. März 1889, der zweite, Prinz Sigismund, am 27. Novem ber 1896 geboren. Altenburg. Im goldenen Saale des Residenz- schlosses fand ein größeres Diner statt, an welchem außer dem Herzog und Prinz Moritz verschiedene Mit glieder des Hofstaates teilnahmen. Einladungen waren u. A. ergangen an den General der Infanterie von Treitschke in Leipzig, Generalleutnant Freiherr von Hausen, Chemnitz, Generalmajor Freiherr von Uslar- Gleichen, Zwickau, Oberstleutnant Richter daselbst. Aus Kiel war vor einigen Tagen dem „Hann. Kourier" mitgeteilt worven, das deutsche Kaiferpaar beabsichtigte, im April dieses Jahres an Bord S. M. S. „Hohenzollern" eine Reise nach Rom anzutreten, die mit einem Besuch Egyptens verbunden werden solle. Die „Nordd. A. Z." ist ermächtigt, diese Angaben als Erfindung zu bezeichnen. Danzig. Wegen fahrlässiger Tötung wurden der 60jährige Förster Schmalz aus Lindenbruch zu einer dreimonatlichen, der Hütejunge Kühl zu einer dreiwöchigen Gefängnisstrafe von der Strafkammer verurteilt. Schmalz hatte sein geladenes Gewehr nach der Heimkehr von einem Dienstgange in die Stube gestellt. Kühl spielte damit und erschoß versehentlich die 17jährige Nichtedes Försters. Ausland. Rußland hob die Versammlungsfreiheit in Finn land auf. Schweiz. In Chauxdefonds (Canton Neuenburg) wurden die dort etablierten Aerzte Dr. Pfyffer und Dr. Cortazzo wegen Verbrechen gegen das keimende Leben verhaftet. Eine Reihe anderer Personen ist mit angeklagt. Amerika. Im Senate brachte heute Pettigren einen Beschlußantrag ein, welcher die Regierung ermächtigt, ihre Vermittelung in dem Kriege zwischen Großbritannien und den beiden südafrikanischen Republiken anzubieten. Krieg in Südafrika. Der fchlgeschlagene Angriff auf Ladysmith scheint die Buren nicht entmutigt zu haben. In den Kreisen der Transvaal-Gesandtschaft wird dem Mißerfolg des Burenangriffs auf Ladysmith keine übertriebene tBedeu- tung beigelegt. General Joubert bereitet schon einen neuen, noch kräftigeren Angriff vor, da seine Taktik dahingeht, das kleine Besatzungsheer des Generals White durch fortgesetzte Angriffe zu ermüden und zu dezimieren. AuS Colenso vom 3. Januar wird gemeldet: Heute Morgen wurde ein allgemeiner Kriegsrat bei der Klipriver-Drift unter dem Vorsitz des Generals Joubert abgehalten, in welchem der weitere Feldzugsplan fest gestellt wurde. Die erste für den Kriegsdienst bestimmte Lokomotive Transvaal» ist heute auf der wiederherge stellten Eisenbahnlinie in Colenso eingetroffen. Amtlich wird gemeldet: General French berichtete am 7. Januar: Ich machte heute Morgen eiue Rekognoszierung gegen die östliche Flanke des Feindes mit einer Schwadron Gardekavallerie auf der Landstraße nach Achterang. Ich stieß dabei auf beträchtliche Streitkräfte des Feindes, der sich um seine Verbindungen mit Norwalspont be sorgt zeigte und seine Truppen zurückzog. — Die Ver luste des General French in den Tagen vom 1. bis 6. Januar betragen einschließlich des dem Suffolk-Regiment zugestoßenen Unfalls 4 Offiziere tot, 6 vermißt, 35 Mann tot, 69 verwundet und 107 vermißt. Oertliches und Sächsisches. Naunhof, den 12. Januar 1900. Mitteilungen aus dem Leserkreise sind der Redaktion stets willkommen. Der Name der Einsenders bleibt Geheimnis der Redaktion. Anonyme Zuschriften können nicht berücksichtigt werden.) Naunhof. Als Direktor für die hiesige Schule ist Herr Karl Hermann Schäfer, Lehrer an der 7. Bürgerschule in Leipzig, in der gestrigen Schulvorstands sitzung gewählt worden. Herr Schäfer ist am 26. Oktober 1859 in Oberpoyritz bei Pillnitz geboren, hat von Ostern 1874 bis Ostern 1880 das Lehrerseminar in Pirna besucht, im November 1882 die Wahlfähig keitsprüfung und im November 1893 die pädagogische Prüfung an der Universität Leipzig bestanden. Gewirkt hat er von Ostern 1880 bis Ostern 1882 am Kreis- Waisenhaus in Pirna, von Ostern 1882 bis Ostern