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UnterlMungs- und Intelligenz-Blatt L L s ,2 e §L Ne ee m XV. MM. ! Aus Napoleon Vuomaparte's Leben. j (Ein Bruchstück, nach Lcm Englischen von W. Scott.) z (Beschluß.) Äuguay ließ sich ein Glas geben, und sam melte darin etwas von seinem Blute, während die verabredete Wette auf zwanzig Flaschen i Champagner festgesetzt wurde, von denen auf , dec Stelle die Hälfte geleert werden sollte. Es j geschah, Duguay trank auch, dann ließ er j sich Papier und Feder bringen, und schrieb mit seinem Blute Folgendes: i < Bürger-Eonsul! Schon ost hab' ich mein Blut , dem Vaterlande geopfert, heute brauch ich cs, um mir selbst zu dienen, indem ich damit diese Zeilen an Dich schreibe. Zwar habe ich niemals die Ehre gehabt. unter Deinen Befehlen am den Ufern des 8 Po , des Adigo und des Nils zu fechten ; wenn es x aber vor Deinem Blicke keine Schande ist, zu Frank- reichs Heil in der West-, in der Sambre-, in der f Maas-, in der Nord-, in der Schweizer- und Rhein- s Armee gefochten zu haben, so erbitte ich es als Gunst, und mehr noch als einen Beweis der Achtung, wel- s che Du hoffentlich für alle braven Truppen hegst, s daß Du mich jetzt, da wir Frieden haben , in dis ' Reihe jener Eliten stell'st, welche die Ruhe des Staats durch die schützende Bewahrung Deiner Person ! sichern sollen. Paris, den i r. Februar igoo. 1 Charles Joseph Duguap-Trouin, Capitain u. s. w. » Buonaparte erhielt diesen Brief am andern Morgen, als er eben mit Davoust, dem da maligen Oberst der Consular-Garde, sprach. « Ein sonderbares Original!» sagte Buonaparte, nachdem er den Inhalt gelesen, und gab das Schreiben an Davoust. «Das Kricgsministe- rium soll die Dienste dieses Officicrs prüfen, und mir einen Bericht darüber vorlegen. » — Es fand sich, daß Duguay überall mit Aus zeichnung gedient hatte; auch die Erkundigun gen , die der Consul von seinen getreuen Be obachtern einzog, fielen sehr günstig aus, und bald darauf empfing der Capitain den Bescheid, vor Buonaparte zu erscheinen. « Ihr seht, Kamerad — redete Buonaparte den Ouguay-Trouin an, nachdem er ihn zum Capitain der Consular-Garde ernannt hatte — « daß ich den braven Soldaten achte, wo ich ihn finde; betragt Euch wie bisher, und Ihr sollt Euer Blut künftig auch nur dem Vater lande widmen, denn ich werde von Euern Lhaten erfahren, ohne daß Ihr selbst sie mir mit blutigen Zügen vor die Augen legt.» — Duguay, außer sich vor Freude , konnte nur unzusammenhängend seinen Dank vorbringen, schwur aber zuletzt mit kräftigem Soldatcnwort, daß ihm die Gelegenheit, sich der erhaltenen Ehre werth zu zeigen, gewiß nicht entgehen sollte. Der Consul fragte nun noch: r Seyd Ihr ein Nachkomme des Sccheldcn Luguay- Lrouin?»— «Er war mein Urgroßvater!» oo. Stück. Sonnabends / den 1. September 1827 s'