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Dresdner Journal : 24.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187410244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18741024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18741024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-10
- Tag 1874-10-24
-
Monat
1874-10
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Journal : 24.10.1874
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Ld»n»»m»i>t«pr»k»r I» z»»,«» L»i«k»: ^KNrUvN . . . . 6 ?dlr. H jLkrliod: 1 Ttzlr. lb tlsfr. La»—rl>»Idäs« äsut»ot>«ll kviodv« IriU ?o»t uoä 8t«wp«»I»u»otiI»8 Nio»u. !ll»Or»1^nprel»»r l^är a«v n»um Slvvr ?«titrvils^ 8 di^r. Oot«r „liin^vssllät" äw Loilv: b dl^r. r.r>cli«in«ur k^slicd mit Lviimdms 6sr 8ovv- voll k'sisrtsxs, Lbvnck» tür llsv kol^socken I. Verantwortlicher Rcdacteur: Commissionsrath I. G. Hartmann in Dresden. F>. Nranckitett««, Oowmi—iooLr ck« Drt^Nnsr ckourvl»!»; etx ri'Ia« i F.'vAcn F»,.' u L S»wdaiI-»»rN». Vt«n-l.»>i>»ix-»»—I-Srs»l»o-rra»L«iu1» ».: ck 1'»--/««, Lerlm Vl«n-LLiaklu-^-krL^-I,»ip,tx-^r»Lk- turt ». « -Xüokkvo: ^««1. ^so»«e, LsrUv: A Nctcinc^^, Lr«m»a F' »7— lau: /„Ä»»Ac>,/ ttüre»»; vksomiti: /->. - kurt» >l.: 75 NicAcr'-'vIit-u.ck.c:. 6uekl>^ 7)"«/>cä k'»., ünrlikr: 7no7-, Hamiover: k^' kitri,: 7/<i",.<, Nu/Zier ä> ^v., 8taltb»ct: «t t'»., §ü<kck. Vi«v: >1/ k-x^-c/id. , l!< nans^edor: I?xpc<litinr> Uc^ I>rt-mlii<r -ourn»ls, I'rx-><llu, .Uirr^iNt d>o 1. Amtlicher Theil. Dresden, 1. Oktober. Mit allerhöchster Geneh migung ist dem Architekt Earl Graff, bisher in Wien, die Stelle als Direetor und Lehrer an der hiesigen Schule für Mvdelliren, Ornamenten- und Muster-Zeich nen mit dem Prädicat „Professor" übertragen worden. Dresden, 15. October. Mit allerhöchster Geneh migung ist der seitherige Privatdocent an der Gewerbe akademie zu Berlin, Herrmann Trajan Ritters Haus, zum außerordentlichen Lehrer für reine und angewandte Kinematik, sowie für technisches Zeichnen und für der Maschinenbaukunde verwandte Zweige an der polytech nischen Schule hierselbst unter gleichzeitiger Verleihung des Prädicates „Professor" ernannt worden. Dresden, 17. October. Se. Majestät der König haben dem emrritirten Organisten und Mädchenlehrer Karl Gottlob Schumann in Hartha die goldene Me daille vom Verdienstorden zu verleihe» geruht. Dresden, 13. October. Se. Majestät der König haben dem emeritirten Cantor und Kirchschullehrer Christian Gottfried Nikol in Kaufungen die goldene Medaille vom Verdienstorden zu verleihen geruht. Seine Majestät der König haben der Corsetsabrikan- tin Virginie A. F. Böcker zu Dresden eas Prädicat „Königliche Hoflieferantin" allergnädigst zu verleihen geruhet. Druckfehler-Berichtigung. In einigen (vor derNc- vision gedruckten) Cxemplaren der Nr. 240 unseres Blattes ist bei den Anstellungen im evangelisch-lutherische» Landes- cousistorium zu berichtigen, daß den theologischen Bei sitzern Superintendenten Franz und IN. Meier das Prädicat „Consistorialrath" (nicht „Oberconsistorialrath") verliehen worden ist. D. Red. MrlnmMilm b>it. N ebcrsitkt. Telegraphische Nachrichten. Tageegeschichte. (Berlin. Frankfurt a. M. Flens burg. Wien. Prag. Paris. Rom. Madrid. London. Konstantinopel. Washington.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Chemnitz. Freiberg. Oschatz. Pirna.) Vermischtes. Statistik und BolkSwirthschaft. EingesandteS. Feuilleton. TageSkalender. Inserate. Beilage. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Siatistik und BolkSwirthschaft. Lotteriegewinnliste vom 22. October. Inserate. Börsennachrichten. Telegraphische WitterungSberichtr. 'FrltyruMlchr Nachrichten. Paris, DonnerStaa, 22. Oktober, Abends. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Bei der Wahl der Vor sitzenden der Generalräthc haben die Conservati- ven 5 Sitze eingebüßt, dafür aber 13 neue Sitze gewonnen. Lon den 88 Präsidenten gehören 53 der konservativen Partei an. Alle konservativen Präsidenten betonten in ihren Eröffnungsreden, daß die Generalräthc die ihnen obUeaenden Ge schäfte erledigen und die Politik bei Seite lassen Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. Die k. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft zu Dresden. In diesen Tagen ist der officielle „Bericht über die Verwaltung der k. Sammlungen für Kunst und Wissen schaft zu Dresden in den Jahren 1872 und 1873" im Druck erschienen. Derselbe zeugt von der gesteigerten Theilnahme, die feiten des Staates den künstlerischen und wissenschaftlichen Interessen gewidmet wird, wie ins besondere von der regen und einsichtsvollen Fürsorge der Genrraldircction in der Verwaltung der Sammlungen. Der Bericht gedenkt zunächst anerkennend der Wirk samkeit des früher» Referenten der Gencraldirection, des im vorigen Jahre verstorbenen Hofraths vr. v. Zahn, zu dessen Nachfolger Prof. Hofrath IN. W. Roßmann ernannt worden, und wendet sich dann den Maßregeln für die Erweiterung des öffentlichen Bffuchs der Samm lungen zu, welche in der oben genannten Verwaltungs- Periode eine wesentliche Ausdehnung erfuhren. Die Wirkung der neuen Ännchtungen war eine ganz be trächtliche Steigerung des Besuchs. Die Gemäldegalerie wird jetzt jährlich, nur mäßig berechnet, von etwa 325,000 Personen besucht, die Sammlung der Kupfer stiche und Handzrichnungrn von 11,700, die Sammlung der Gypsabgüsse von 12,000, das Antikencabinet von 5900, die Gewehrgalerie von 4000, das naturhistorische Museum von 9700, das mineralogische Museum von 5000, der mathematisch-physikalische Salon von 5000 Personen. Die genau bekannte Zahl der Besucher der jenigen Sammlungen, welche knne freien Tage haben, nämlich des historischen Museums mit 11,983, der sollten. Nur einige republikanische Präsidenten berührten daS politische Gebiet. Bern, Donnerstag, 22. Oktober, Nachmittags. (W. T. B.) Die Bundesversammlung hat heute Roguin (Lausanne), Blumer (Glarus), Morel (St. Gallen), Anderwert (Frauenfeld), Pictet (Genf), Riggeler (Bern), Kopp (Luzern), Oligiati (Pos chiano) und Blaefi (Solothurn) zu Bundesrichtern gewählt. Lom Nationalrath wurde heute die Bcrathung des Gesetzentwurfs über die Militärorganisation fortgesetzt und beschlossen, am Polytechnikum in Zürich Lehreurse für nnlitärwissenschaftliche Fächer zu eröffnen. London, DonnerStaa, 22. Oktober, AbendS. (W. T. B.) Die Kaiserin Eugenie hat heute Mittag der Kaiserin von Rußland einen Besuch abgestattet. Dieselbe wurde namenS des Herzogs v. Edinburgh vom Obersten Byng und dem Capitän Haig am Buhnhofe empfangen und in einem königl. Wagen nach dem Buckingdampalaste geleitet. Bukarest, Donnerstag, 22. Oktober, AbendS. (W T. B.) Den Manöver» der rumänischen Trup pen, die vorgestern unter dem Befehle des Fürsten Karl an der Jalomitza begonnen haben, wohnen auch türkische Offiziere bei. Der Schluß der Ma növer findet in der Nähe von Bukarest statt, und sollen dabei zugleich Fahnen an die Truppen ver liehen werden. New-Aork, Donnerstag, 22. Oktober. (Tel. b. Dresdn. ^ourm) Aus Louisiana wird gemeldet, daß in diesem Staate viele Weiße verhaftet wor den find. Die diesjährige Zuckerernte in den Staaten der Union soll nach den gemachten Erhebungen alle seit dem Jahre 1861 dagewesenen Ernten übertreffen. Tagtsgeschichle. * Berlin, 22. October. Der Tag der Ankunft des Reichskanzlers, Fürsten v. Bismarck, in Berlin scheint noch nicht sestgcstcllt zu sein. Hamburger Blättern wird gemeldet, daß der Reichskanzler in den nächsten Tagen zu einem vierzehntägigen Aufenthalte auf seinen lauen- burgischen Besitzungen erwartet werde. Es schließt dies allerdings nicht aus, daß derselbe zur Eröffnung des Reichstags nach Berlin kommt. — Die Ausschüsse des Bund es rat Hs für Zoll- und Steuerwesen und kür Rechnungswesen werden morgen um I I Uhr zu einer Bcrathung zusammcntreten. Hieran schließt sich eine Sitzung der vereinigten Ausschüsse für Rechnungs wesen und für Eisenbahn-, Post- und Tclegraphenwesen und daran wird sich noch eine andere Sitzung des Aus schusses für Rechnungswesen anschließen. — Der Nach richt der Augsburger „Allg. Ztg." gegenüber, daß der geh. Legationsrath Aegidi nach Ablauf seines Urlaubs nicht mehr in seine bisherigen Functionen zurückkehren werde, meldet heute die „D. R.-C.", daß Geh. Rath Aegidi am 24. d. M. hier wieder cintrifft und dann sofort seine bisherigen Functionen wieder übernimmt. — Die Reichscommissiön für Medicinalstatistik hat ihre gestern Sitzungen beendet. — Am 26. d. Dits, tritt hier unter dem Vorsitz des geh. Regierungs- und vortragen den Raths im Ministerium der geistlichen rc. Angelegen heiten, IN. Kersandt, eine aus 17 Mitgliedern bestehende Commission zur Bcrathung des Entwurfs einer modi- ficirten Verordnung, betreffend den Verkehr mit Arz- neiwaaren, zusammen.— Nach einem Telegramm der »Wes.-Ztg." ergiebt der dem Bundesrath vorgelegte Militäretat für 1875 cine Steigerung der Ausgabe um 17 Mill. Thlr., wovon 2'/r Millionen einmalige Ausgabe. — Die „N. Pr. Z." bringt heute in Sacken des Grafen Arnim eine längere Mitthcilung, welche ihrer Angabe zufolge „aus gut unterrichteten Kreisen stammt Porzellan- und Gefäßsammlung mit 3180, des Grünen Gewölbes mit 30,387 und der Bibliothek (von den Le sern abgesehen) mit 551 Personen hinzugcrechnet, crgicbt die Gesammtsumme von 424,401, rund von 425,OM Personen. Rücksichtlich der Verleihung von Freikarten zum Zwecke besonderer Studien ist die Gencraldirection, wie aus dem Bericht zu ersehen, mit großer Liberalität zu Werke gegangen; außer an Fachleute sind auch der artige Karten an Lehrer und Schüler höherer öffentlicher Lehranstalten und an solche Vereine ausgegebcn worden, welche sich die gegenseitige wissenschaftliche, künstlerische oder kunstgewerbliche Fortbildung ihrer Mitglieder zur Aufgabe machen und deren Zwecke durch die Benutzung der Sammlungen unmittelbar gef-rdert werden. Eine weitere Steigerung des Besuchs ist zu erwarten, wenn der Umbau des alten Galeriegebäudes, welches das histo rische Museum und die Porzellan- und Gefäßsammlung aufnehmen soll, vollendet sein wird. Unter den bau lichen Veränderungen, welche an den übrigen Gebäuden vorgenommen worden sind, wird besonders über die Vollendung der Sicherheitsmaßregeln zum Schutze des Museumsgebäudes gegen Feuersgefahr berichtet, welche nach dem Brande des Hoftheaters im Jahre 1869 be schlossen wurden und für deren Durchführung die Stände die Summe von 9200 Thlr. bewilligt haben. Den eingehenden Berichten über die einzelnen Samm lungen geht rin Verzeichnis der Beamten vorauf, welche am Schluffe des Jahres 1873 bei den k. SammlnnHen in Thätigkeit waren; ebenso eine allgemeine Nachricht über die auf Vermehrung der Sammlungsgegcnstände verwandten Mittel. Demnach konnten im Jahre 1872, wo wie im folgenden dir Bibliothek mit 60M Thlr., dir übrigen Sammlungen zusammen mit 85/0 Thlr. laufenden Vcrmehrungsgeldern bedacht waren, 14,413 Thlr., im Jahre 1873, mit Zuhilfenahme des Reserve- und die Ansicht des Grafen über den Streitpunkt so präcisirt, daß ein Verständniß seiner Handlungsweise möglich wird." In dieser Mittheilung, welcher die „9t. Pr. Z." die Bemerkung vorausschickt, daß durch dieselbe dem llrtheile nicht vorgegriffcn werden solle, „ob diese scine Handlungsweise vor dem Gesetze bestehen kann und wird", wird nach Darlegung der bereits bekannten Verhältnisse u. A. berichtet: Gras Aruim hat die Herausgabe der in Rede stehenden Scripturen niemals unbedingt verweigert, solider» nur gesagt: „Ich glaub«, diese Schriftstücke gehören mu Wenn mir be wiesen wird, daß ich Unrechi habe, stehen sie dem auswärtigen Amte zur Disposition " Die Schriftstücke sind keine Urkunden im Sinne des Gesetzes und nach der Praxis des Dienstes. Sie sind auch nicht bei Seite geschafft, beschädigt oder ver nichtet. sondern sie sind vollständig vorhanden, nur dasEigcn- tbumsrcchl an denselben ist streitig. Daß diese Frage nichi so ohne Weiteres »x entschieden werden kann, scheine evident Dies folge auch daraus, das das auswärtige Amt ansangs auch diejenigen, zu dieser Correspondenz ge hörenden und dieselbe abschließenden Erlasse beanspruchte, welche sich auf die Abberufung des Grafen Arnim ans Paris »nd scine Exnennung nach Konstantinopel beziehen. Jetzt bei Einleitung des Strafversahrcns hat das auswärtige Amt den Anspruch ans diese Documente sallen lassen. Es wird nnn mit Bestimmtheit ausgesprochen, daß Gras Arnim die Heraus gabe der übrigen Erlasse nicht verweigert haben würde, wenn man ihm gegenüber, so lange noch über diese Sache correspon- dirt wurde, den Unterschied gemacht Hütte, den das auswärtige Amt jetzt, wahrscheinlich nach näherer Information von jur sli- scher Seite, gemacht Hal Anstatt dessen hatte das auswärtige Amt aber dem Grafen Arnim vor länger als 8 Wochen in der verletzendsten Weise eröffnet, daß seine Weigerung, die Schrift stücke herauszugcben, — jene ans die Ernennung von Konstan tinopel bezüglichen mit eingeschloffen — ein Vergehen gegen die 58 133, 348 und SSO constituire, mit anderen Worten, daß er sich einer Unterschlagung schuldig mache Die Bcrusung aus 8 35-> hat man jetzt aufgegeben. Die „N. Pr. Ztg." fügt dem noch bei: unverständ lich bleibe aber immer die Untersuchungshaft des nach vielen ärztlichen Zeugnissen schwer und gefährlich kranken Grafen. — Es ist bereits erwähnt worden, daß es in der Absicht des Grafen v. Arnim lag, die Frage des Eigenthumsrechts an den von ihm bei Seite geschafften Documenten im Wege des Civilprocesses zur Entschei dung zu bringen. Wie die „N.-Z." berichtet, ist eine Klage zu dem Zwecke vou ihm uunmehr bei dem hiesigen Stadtgericht cingereicht worden, eine sogenannte Disfa- mationsklage, in welcher Graf Arnim nicht mehr und nicht weniger verlangt, als daß der Reichsfiscus, vertreten durch den Reichskanzler Fürsten Bismarck, im Wege Rech tens den Eigcnthumsanspruch, dessen er sich ihm gegenüber bcrühme, nachweise und begründe. Das Stadtgericht habe die Klage als unzulässig zurückgewiesen, Graf Arnim darüber aber nicht nur au das Collegium eben dieser Behörde, sondern auch weiter au das Kammer gericht Beschwerde geführt, wo die Angelegenheit nun mehr schwebe. — Heute Vormittag hat der sechste deutsche Handclstag hierselbst iu den schönen Räu me« des Rathhauscs seine Sitzungen eröffnet. Handels- ministcr ' 'r. Achenbach begrüßte die Delcgirten namens der preußischen Regierung in einer kurzen Ansprache, in welcher er wiederholt das Interesse der Regierung an den Verhandlungen betonte. 9lach der (gestern be reits telegraphisch gemeldeten) Präsidentenwahl rcferirt zunächst der ständige Secrctär des Ausschusses, Or. Alex Meyer, über den ersten Punkt der Tagesordnung, die Eisenbahntariffrage und empfiehlt folgende Resolution zur Annahme: „Der deutsche Handclstag erklärt es für dringend noth- wendig. die Ausführung der Tarisreform, welche mit dem 1. Januar k. I. in Wirksamkeit treten soll, noch zu vertagen. Er beauftragt dcn bleibenden Ausschuß, das Reichseisenbahn- amt zu ersuchen, die Ansichten des HandelsslandcS über das adoptirte sogenannte braunschweiger System durch Einberufung von Delegirten einzuholen, den Eisenbahngesellschaftcn zu ge statten, die Tarifsätze, wie solche aus Grund der Bundesraths- beschlüsse vom II. Juni bestehen, als nicht zu überschreitende Maximaltarise festzuhaltcn, daneben dieselben aber unter Auf rechterhaltung sämmtlicher bestehender Verbände unter naher festzustellenden Modifikationen zu ermächtigen, Tarisermäßigun- gen einzuführcn, auch wieder rückgängig zu machen." Herr HandelSkammersccretär Bueck (Düsseldorf) befür wortet namens des rhcinisch-westfälischen Vereins 5 Resolu tionen, welche empfehlen, sowohl vom sogenannten braun schweiger, als auch vom sogenannten elsässer System abzustehen, — 1 1 ! fonds, 26,438 Thlr. dafür verausgabt werden. Ent sprechend den erheblich gesteigerten Einnahmen ist aber, Dank dem lebhaften Interesse der Stände für die k. Sammlungen, die Position für neue Erwerbungen auf jedes der beiden folgenden Jahre bei der Bibliothek auf 80M Thlr. (dies auf eigenen Antrag der Stände), bei den übrigen Sammlungen auf 16,000 Thlr. erhöht und der Reservesond um 150,000 Thlr. aus der französischen Kriegskostenentschädigung verstärkt worden, während der Gencraldirection zugleich aus derselben Oucllc ein Fond von 1' >0,000 Thlr. für die Förderung der zeitgenössischen Kunst überwiesen wurde. Was die einzelnen Sammlungen betrifft, so erwarb die Gemäldegalerie durch Kauf 9 Werke älterer und neuerer Meister, worunter namentlich Arbeiten von Al bert Cuyp, Andrea del Castagno, Antonello da Messina und Nicolas de Largillisre, als willkommene Erwerbun gen zu nennen sind. An Geschenken gingen der Samm lung l 1 Bilder zu. Die Sammlung von Photographien, welche die Berliner photographische Gesellschaft herstellte, wurde bis zum Schluffe des Jahres 1873 auf 3M Nummern gebracht. — Für die Vermehrung der ver schiedenen Abteilungen derSammlungderKupfcr- stiche und Handzeichnungcn wurde in den beiden Verwaltungsjahren die Summe von 2916 Thlr. veraus gabt. Insbesondere auch wurde die Photographien- sammlung vermehrt. Eine Bereicherung von hervor ragendem Werthe erhielt die Sammlung der Handzeich nungen an einer Reihe von 178 Blättern, welche Sc. Exc. der wirkt. Geh. Rath Dr. Müller in Dresden der selben zum Geschenk machte. Der dritten Abteilung des sogen. Galeriewerkes wurde in dem Th. Langer'schen Stiche nach Palma Vrcchio's „Drei Schwestern" die letzte (50.) Platte hinzugefiigt. — Das Museum der Gypsabgüsse erwarb im an die Stelle der Tarifreform eine Tarifrevision treten zu lassen nnd zwar unter Beibehaltung der Wcrthclassification, ferner den Protest gegen die Loprocentige Erhöhung der Tarife aufrecht zu erhalten rc. rc. An der Debatte hierüber betheiligen sich noch die Herren Witte (Rostock-, Bertelsmann (Bielefeld), Meckel (Elberfeld), Or. Hammacher, Generaldirector, Landsberg (Aachen), IN. Schulz (Mainz), Lindemann (Essen), Ur. Emden (Hamburg), Or. Perrot rc., von denen die Meisten Vertreter besonderer Anträge waren. Von allen Seiten wurde eingestandcn, daß der in Leipzig gefaßte Beschluß, betreffend das Wagenraumsystem, ein Fehl schritt war, von den meisten Rednern der Uebergang zu dem System der Maximaltarise anempfohlen, wäh rend über einzelne theoretische Punkte vielfache Wider sprüche sich kundgaben. Schließlich findet die Meinung der Majorität in folgender Resolution ihren Ausdruck: „Der deutsche Handclstag erklärt es für dringend noth wendig, die Ausführung der Tarifreform, welche ml dem i Januar k. I in Wirksamkeit treten soll, zu vertagen. Er beauftragt den bleibenden Ausschuß, das Reichseisenbahnamt zu ersuchen, die Ansichten des Handelsstandcs über das adop- lirte sogenannte braunschweiger System durch Einberufung von Delegirten einzuhole», und sowohl bei dem Reichskanztcr- amtc, als auch bei dcn zuständigen Behörden der Einzelstaaten seinen Einfluß dahin ur Geltung zu'bringen, daß die von dcn Eisenbahnvcrwaltungcn aus Grund des Bundesraths- deschluffes vom 1>- Juni d. vorgcnommenen Tariferhöhungen im Einzelnen unter Zuziehung der Interessenten einer sorg fältigen Prüfung unterzogen und unter Berücksichtigung der wirtyschaftlichen Interessen des Landes, wie der Eisenbahnen auf ein verständiges Maß zurückgesührt werden, sowie daß die aus Grund dieser periodisch zu wiederholenden Revision fest- gestellten Tarife als nicht zu überschreitende Maximaltarife gelten. — Der deutsche Handelstag erklärt es für eine gerecht fertigte Forderung, daß dcn Eiscnbahnvcrwaltungen in jedem Falle, mag das Rannuarissystem eingeführt oder das jetzige Elassificationssystem bcibchalten werden, die Bcfugniß einzu räumen ist, Tarifänderungen innerhalb der Maximalsätze und Herabsetzungen in den Specialtarisen nach Maßgabe einer hier für zu erlassenden Jnstrucnou nach freiem Ermessen vorzuneh- men oder wieder aufzuheben." Ferner beschloß die Versammlung bezüglich des Reichs- eisenbahngesetzes de» bleibenden Ausschuß zu beauftragen, eine Bearbeitung der von den Handelskammern ein gehenden Gutachten zu veranlassen. — In der heutigen Sitzung des deutschen Land- wirthsch aftsrathe s stand zunächst der Commissions bericht über die berechtigten Anforderungen der Land- wirthschaft bezüglich des Zolltarifs auf der Tages ordnung. Referent Prof Richter aus Tharaud weist auf die Ge ringfügigkeit des der Eommission vorliegenden Materials und die mangelnde Spruchreife der einschlagenden Frage hin, um eine vorläufige Absevung derselben von der Tagesordnung zu beantragen, bis die Zolltarifresorm von der Rcichsgeseygebung ernstlich in Angriff genommen werden Die Versammlung beschließt dem Anträge der Com mission gemäß, das in mehrere Thesen auslaufende Richter'sche Referat, sowie einen Protokollanszug der heutigen Sitzung dcn landwirthschaftlichcn Hanptvereinen des deutschen Reiches in je 2 Exemplaren zusenden zu lassen mit der Aufforderung, sich über dessen Inhalt, insbesondere über die am Schlüsse ausgestellten Er- wägungSpnnktc, sowie über die dazu eingebrachten Amendements ('Niendorf Walkeck will, von v. Saucken- Tarputschen heftig bekämpft, die Aufhebung gewisser Eingangszöllc nur gegen Einführung einer die Land- wirthschaft nicht beeinträchtigenden indirccten Steuer empfohlen wissen) bis zum 1. Januar >876 sich gut achtlich zu äußern. Sodann ging die Versammlung zur Frage der Wassergesetzgcbung über. Referent Laudesökouomierath Grieveukerl (Braun schweig) will das gesammte Wasserrecht, dessen privatrcchtlichcr Theil bereits durch Gesetze vom 23. Decembcr 1873 der Reichs- competcnz unterworfen worden, aus dem bürgerlichen Recht der Einzelstaaten ausgeschieden und durch ein besonderes Reichsgesetz baldigst geregelt scheu. Der Laudwirthsckaft müsse die Benutzung der fließenden Gewässer zu Ent- und Be wässerungsanlagen gewährleistet »nd gegen lleberschwcmmungen u. s w. der nöthige Schutz gewährt werden. Die Dringlich keit der Regelung dieser Frage wird allgemein anerkannt und die deutsche Laudwirthschaft könne ohne schwere Vernachlässigung ihrer Interessen nicht vertröstet werden aus den Zeitpunkt der Publication des bürgerlichen Gesetzbuches für das deutsche Reich. Jahre 1872 durch Tausch mit dem Germanischen 'Museum zu 'Nürnberg die Abgüsse vom Grabmal des Bischofs Hildeward im Dom zu Naumburg, des Königs Rudolph von Schwaben im Dom zu 'Merseburg, des Herzogs Wittekind in der Kirche zu Engern, des Markgrafen Eckbert im Dom zu Naumburg, der Baba, ebendaselbst, des heil. Bernward in St. 'Michael zu Hildesheim, des Grafen Hermann VIII. von Henneberg zu Römhild, vou Peter Vischer. Das Angebot dieser Reproductionen gab Veranlassung, die Figuren an dcr goldenen Pforte im Dom zu Freiberg, deren Vervielfältigung im Interesse der Kunst und der Wissenschaft lange gewünscht war, abformcn zu lassen. In demselben Jahre machte der „Consiglio Communalc" zu Brescia dem 'Museum einen Abguß der berühmten Victoria von Brescia zum Ge schenke. Im Jahre 1873 wurden für die Sammlung 8 durch F. 'N. Martinelli in Athen gefertigte Abgüsse an gekauft. Außerdem wurden die von Christoffle in Paris- Karlsruhe gefertigten galvanoplastischcn Reproductionen des Hildesheimer Silberfundes erworben. Durch Tausch mit der seit 1871 in Brüssel unter dem Vorsitze Sr. königl. Hoheit des Grafen v. Flandern bestehenden Commission zur Organisation des Austausches der Rc- productioncn von Kunstwerken erwarb das Museum: die Madonna des Michel Angelo in Brügge und ein Basrelief von Tournäy, und gab dagegen die Abgüsse dcr Dresdner Dreisußbasis, dcr vierseitigen Ara, beide im Antikencabinet, und des Lessing, von Rietschel. Anch die Sammlung der Formen sür verkäufliche Abgüsse hat in dieser Periode eine wesentliche Bereicherung erfahren. Schießlich schenkte das 'Ministerium des Cultus und des öffentlichen Unterrichts dem Museum 8 von Herrn Prof. IN . Ebers in Leipzig aus dem Museum zu Bulak mitge- brachte Formen. Von diesen Formen wurden fürdieSamm- lung selbst und, auf Kosten des Cultusministerinms, für
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