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NoiAtländtfekteo Anzeiger? Ao. 2. Blauen, Sonnabends den 9, Januar .1836 König Antons achtzigste Geburtstagsfeier am 27. Dee. v. I. . Vorzüglich von den Wünschen der Ein wohnerschaft Dresdens ausgehend, wurde dic- scrhöchsterfreulicheTag besonders auch in der Residenz eben so herzlich als festlich gefeiert. Früh 5 wurde er mltKanonensalven und vom Kreuzthurme mit Glockengeläut, Gesang und Musik begrüßt. Um 6 erfolgte cm großer Zug nach der Wcißeritzstraße, wo eine über lebensgroße.gußeiserne Büste des Königs aus gestellt wurde.' Um 8 begaben sich alle Be hörden der Stadt nebst 58 Dep. der Innun gen und 80 festlich geschmückten Jungfrauen nach dem Schlöffe, um dem väterlichen Könige Glückwünsche und zugleich eine Medaille dar zubringen, auf deren Hauptseite sich des Königs Kopf befindet mit der Umschrift: „Anton König von Sachsen" und darunter: "Sein Wirken unser Wohl," auf der Rück seite eine fliegende weibliche Gestalt (Tpche sdas Glücks oder Iris sdie Göttin des Regcn- bogens u. Botin des Friedens^?), in der Rech ten die Verfaffuugsurkunde, in der Linken das Füllhorn haltcud, mit der Umschrift^ „Dd < hrwürdigeuLandesvatc^dem achtzigjährigen^ die Stadt Dresden." In allen Kirchen wurde das Tedeum gesungen, u, Truppen u. Hom. Gardeparadirten und gaben Ehrensalyen.' Die, Kön. Prinzen,Minister u. höhcrn Staatsbeaur- ten brachten ihre Huldigungen dar. Mittags gab es großer? und kleinere Fostämhle, unter lctztern eines von 30 engl. Faw^ien, wobei wnter den iärhs. u.engl. vereinten Flaggen die,- Morte: save we LlaZ (Gott erhalte den König) glanzten, und der^ Präsident des Festmahls in seinem Toaste auch dankbar rühmte: daß England erst unter den sächs. Einrichtungen und Gesetzen Höhe und Glück erreicht hätte. Abends war große Beleuch tung, welche S. M. eben so rüstig als freu dig in Augenschein nahm. Auch eine Deput. der Dresdner Amtslandschaft erschien, be stehend aus 80 Mädchen auf 10 4spannigen Wagen, zwischen deren 2 immer 8 junge Pursche zu Pferde, woran sich 9 der ältesten Männer der Umgegend angeschloffen hatten. Und da mit der Freude sich so gern die Liebe paart, so hatte die Stadt auch noch für fest liche Speisungen der Armen und für Verthei- lung von Fleisch und Wein an die Garnison gesorgt. — Auch in Leipzig wurde der schöne Tag durch kirchliche und andere Feierlichkei ten würdig und fröhlich begangen, und zwei Dep, waren nach Dresden entsendet wor den, um Glückwünsche zu bringen, cinevon der Stadt nnd eine von der Univ, (diese mit einer großen Pergamentrolle als Votivtafel mit den Worten: kro Lalute Triton!! kegis Laxoniae l?stris katriae Z?ü lusti Oemew- tes (Für das Heil Antons, Königs v. Sach sen, des Vaters des Vaterlandes, des From mes Gerechten, Gütigen). Was etwa' anderwärts noch geschehen ftyn möchte, w^r- den-wir- siitter Zeit nachkoingcN. Uebrigens sprgch d^er khnigl. Grcio die Rührungen Sei-'' nes Herzens über diese herzlichen Huldigun gen auch öffentlich in der Lcipz. Zeit, in folg. Worten aus: „Die vielfachen Beweise inni ger Liebe und-Anhänglichkeit, welche ich itt duffen Tagen, auf Anlaß Meines durch die, Sk^liche Ggadr. erlebten bo. Gebtcktsftstes, von Minen Unterthanen aller Elcffen und