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Mutmahliche Witterung: Mild, teils heiter, teils neblig. Prinzessin Luise von Belgien ist gestern hier eingetroffen Das heut« auf den Howaldt-Werken vom Stapel laufende Linienschiff „Ersatz Siegfried" wird den Namen „Helga Land" erhalten. Die deutschen Kreuzer „Dresden". „Hertha", „Bremen" und „Victoria Luise" sind gestern in Newyorl zur Hudson- Fulton-Frier eingetroffen. Der 81. Deutsche Naturforscher- und Aerzte- tag in Salzburg wurde gestern geschlossen. 11 deutsche Städte beabsichtigen, die neue Talon- fteuer selbst zu tragen. Sämtliche dänischen Landesverteidigungsgesehe wurden gestern vom Folkething endgültig angenommen. In der portugiesischen Stadt Armeaes de Baisco wurden durch Bisse toller Hunde 73 Menschen tollwütig. In Varazze an der ligurischen Küste haben eine Flut welle und ein Zyklon einen Schaden von 15 Millionen Lire angerichtet. , stenläntHgung rwkcben recdi; uns Uni» ima preutzircde Aadlrecdlrttage. Für den überzeugten Patrioten ist cs höchst erfreulich, zu beobachten, daß der gute Wille zu einer Wiederannähe rung zwischen rechts und links, die zurzeit den Angelpunkt der gesamten innerpolitischen Lage bildet, sichtlich an Kraft und Stärke gewinnt. Die besonneneren nationalliberalcn Kreise haben endlich eingesehen, dasi mit der Forcierung einer unnatürlichen Kampfstellung gegen die rechte Seite nicht nur keine parteipolitischen Geschäfte zu machen sind, sondern das, darunter auch die höchsten nationalen Inter essen je länger, desto mehr unberechenbaren Schaden er leiden müssen. Wiederholt haben letzthin angesehene natio nalliberale Organe im Reiche in praktischer Betätigung dieser Erkenntnis an ihre politischen Freunde die Mahnung gerich tet, angesichts der für die staatserhaltendc Sache so be drohlichen, durch den Hader zwischen rechts und links ge nährten Fortschritte der Sozialdemokratie die Streitaxt endlich zu begraben und das beiden Richtungen gemein same vaterländische Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Besonders wesentlich erscheint bei der Anbahnung dieser neuen Entwicklung, daß der Abgeordnete Basscrmann selbst, der zuerst nur zu sehr geneigt war, die durch die Krise in der Ncichsfinanzrcform geschaffene Situation durch Unter, stützung dcS „Rucks nach links" auszunützen, nunmehr die Unzuträglichkeit eines solchen Verfahrens etngesehen und sich zur Empfehlung einer vernünftigeren Methode durch gerungen hat. Auf der LanLesversammlung -er badischen Nationalliberalen zu Freiburg war cs. wo der genannte Abgeordnete vor etwa zwei Wochen sich mit aller Schärfe gegen radikalisiercnde, nur der Sozialdemo kratie zugute kommende Treibereien auSsprach und einen Appell an den neuen Reichskanzler rich tete, den vom Fürsten Bülow in der Schaffung deS konser vativ-liberalen Blocks verwirklichten Gedanken weiter aus- zubaucn und zu verfolgen. Zur Vervollständigung dieses für unsere inncrpvlitische Weiterentwicklung günstigen Bil des dient der Umstand, dasi neuerdings auch dem von libe raler Seite geäußerten Wunsche nach einem positiven Ent gegenkommen der Konservativen in unzweideutiger Meise entsprochen worden ist. DaS führende Organ des preußi schen Konservatismus erklärte dieser Tage unumwunden, daß cs mit dem Kriege aller gegen alle in den bürgerlichen Parteien nicht so weiter gehen könne, und betonte nach drücklich, daß die beide» grundsätzlich einander gegenüber- stehenden Lebensanschauungen des Liberalismus und Kon servatismus einen gemeinsamen Boden besitzen, der darin besteht, das Wohl dcS Vaterlandes zu fördern, und daß sic einen gemeinsamen Feind haben, die Sozialdemokratie. Gleichzeitig gab daS genannte Blatt die bemerkenswerte Versicherung ab, daß es sich auch dann, wenn solche Aeußc- rungen des FriedensbedürfnisseS der Konservativen falsch ausgclegt werden sollten, nicht davon werde abhalten lasten, einer Anbahnung erträglicher Partetverhältntffe daS Wort zu reden. Diese freimütige Ossenbarung eines ernsthaften BcrständtgungsivillcnS hat erfreulicherweise in einem füh renden nationallibcralen Organ ein lebhaftes Echo ge sunden. Die „KönigSb. Allg. Ztg." erkennt die hier aus konservativer Seite zutage tretende Loyalität au und fügt hinzu, daß die nationallibcrale Partei, als die Partei der mittleren Linie schlechthin, sich an erster Stelle zur För derung des Friedens berufen sehen müsse, sobald sie er kenne, daß auch aus gegnerischer Seite Ernst gemacht werde. Bleibt somit nnr zu wünschen, daß der von dem Königsberger Blatte vertretene Standpunkt zum Gemein- gute des gesamten gemäßigten Liberalismus werden möge, so wird man anderseits auch den Konservativen beipslichten müssen, wenn sic sich gegen einen unmöglichen Preis der Verständigung verwahren, wie er bet früheren Gelegen heiten von linksliberaler Seite gefordert worden ist. Da nach sollten Schule und Kirche in Preußen ganz nach libe ralem Muster zugcschnitten, ja sogar die gesamte preußische Politik unter die Herrschaft des „liberalen Gedankens gestellt werden. Je entschiedener der gemäßigte Liberalis mus von solchen Utopien weit abrückt, desto sicherer Wir er auch das alte Mißtrauen der Konservativen wegen der beabsichtigten Etablierung einer „liberalen Nebcnregie- rung" zerstreuen und ihnen die Ucberzcuguug verschaffen, daß es ihm lediglich um ein ehrliches politisches Zu sammenwirken mit der rechten Seite zur Erfüllung aller bedeutsamen nationalen Aufgaben unter Beschränkung aus das Maß dcS Einflusses, das der liberalen Richtung nach ihrer parlamentarische» Stärke rechtmäßig zukommt, zu tun ist. Dazu aber ist unerläßlich die rückhaltlose Aner kennung, daß auch die Konservativen während der inneren Krise streng nach ihrer gewissenhaften Ueberzeugung ge handelt haben und auch fernerhin handeln werden, unbe einflußt durch unlautere Beweggründe. Daß die links liberalen Elemente nicht imstande sind, dieser wahlberech tigten konservativen Forderung nachzukommcn. weil ihr Partetfanatismus sie an einer unparteiischen Würdigung des Tuns und Lassens eines politischen Gegners hindert, beweist die demokratische „Franks. Ztg." durch die gehässige Unterstellung, daß die plötzlich erwachte „Friedensliebe" der Konservativen nicht in der .Liebe zu den Liberalen", sondern darin zu suchen sei, daß die konservative Partei „den Boden unter ihren Füßen wanken fühle". Je mehr eine derartige Polemik auf gemäßigt liberaler Seite als abschreckendes Beispiel wirkt, desto besser wird cs für die Wiedcraubahnuna guter Beziehungen zwischen rechts und links fein. Um so bedauerlicher aber muß cs erscheinen, daß auch von freikonscrvativcr Seite versucht worden ist, einen neuen Zankapfel zwischen die nationalen Parteien zu schleudern in Gestalt der „Enthüllungen" des Freiherr« von Zedlitz über angebliche Vorgänge hinter den Kulissen beim Sturze des Fürsten Bülow. Die hierbei behauptete Mitbeteiligung der konservativen Partei ist inzwischen be reitS durch eine bündige Erklärung ihres geschästsführcn- den Fünfer-Ausschusses als eine „von Anfang bis zu End« erfundene" Lebende gekennzeichnet worden. Damit müssen nun für alle wahrhaften patriotischen Freunde einer Wiederannäherung zwischen rechts und links die Akten über diesen Fall endgültig geschloffen sein. Alle gemäßigt liberalen Kreise, denen es ernstlich um die Klärung der innerpolitischen Situation durch den Frtebensschluß mit der rechten Seite zu tun ist, haben fortan die unbedingte Pflicht, jede weitere agitatorische oder partcipolemische Ausnutzung der gedachten „Enthüllungen" gegen die Kon servativen zu Unterlasten. In der praktischen Politik bietet sich für die National libcralen als eine entscheidende Probe auf die Ernsthaftig keit ihres VcrsöhnungswillonS die Wa h l r ech t s f ra g e des führenden Bundesstaates Lar. Auf diesem Gebiete ist der LinksliberaliSmus eifrig an der Arbeit, um für seine radikalen Forderungen Stimmung zu machen. Der ge samte extreme Blätterwald hallt wider von Kampfruf, Stoß und Schlag, und alle Hebel werden in Bewegung qesetzt, um künstlich eine Aufregung zu cvzeugen. dt« in Wirk- lichkeit gar nicht vorhanden ist. Leider haben sich auch g> wisse radikale Element« des Nationalliberalismus von derartigen Machenschaften nicht ganz frei gehalten, sondern durch Ausstellung der Forderung einer allgemeinen Neu- cinteilung der Wahlkreise in das Horn deS Radikalismus mit htn«ingeblasen. Auf diesen Vorstoß ist ihnen von der Regierung prompt mit der offiziösen Absage gedient wor den, daß an maßgebender Stelle keinerlei derartige Ab sichten gehegt würden, west dahingehende liberal« Anträge bereits in -er vorigen Session des Abgeordnetenhauses glatt abgelchnt wären und auch jetzt weder dort noch »n Herrenhaus«: auf Annahme zu rechnen hätten. Wenn hier nach der gemäßigte Liberalismus sich nicht abermals dem Vorwürfe einer tendenziösen Partcipolitik aussetzcn will, wird xx auS der Negicrunascrklärung die Kouseguenz ziehen und auf die weitere Urgierung des gänzlich aus sichtslosen Verlangens nach einer Neneinteilnng der Wahl kreise verzichten müssen. Eine gegenteilige Hauung würde lediglich neue Verstimmungen und Verärgerungen zwischen rechts und links zeitigen und dadurch das aufs innigste zu wünschende Ziel der patriotischen Zusammenarbeit beider Richtungen abermals gefährden. Die Hcrbeisnhrung einer weiteren Entfremdung zwischen rechts und linksaus solchem Anlaß wäre aber um so unverantwortlicher, als die ganze vreußische Wahlrechtssrage überhaupt noch eine sehr un sichere und weiiansschanende Sache ist, in der sich fast nir gends etwas Festes und Greifbares zurzeit erkennen läßt. In der erwähnten offiziösen Kundgebung wird cs aus drücklich als an »geschlossen erklärt, daß bereits in der näch sten Session des Landtages eine Vorlage das Licht der Oesfeiillichkcit erblicken werde. Wenn aber eine Reform komme, dann müsse und werde sic auch so beschaffen sein, daß sie bei der herrschenden Parteitonstellativn Aussicht aus Annahme biete: eine bi eso rin im rein liberalen Sinne mit dem allgemeinen, gleichen Wahlrecht und einer völligen Neueinteilung der Wahlkreise habe diese nicht und sei daher von vornherein ein totgeborcnes Kind. Ter einzige Punkt, bezüglich dessen eine Einigung zwischen Liberalen und Konservativen schon heute als wahrscheinlich gelten Lars, ist die Einführung der geheimen Abstimmung. Sonst aber ist noch alles im Flusse, und es hieße daher den Ereignissen in geradezu monströser Weise vorgreiscn, wollten die Nationalliberalen sich jetzt schon ans Forderungen ver steifen, die sie nur abermals in schwerwiegende Meinungs verschiedenheiten mit den Konservativen hiiicintreibcn könnten. Ist dann der Zeitpunkt der Einbringung der Wahlrechtsrosormvorlage wirklich >da, dann wird hoffent lich auch die Annäherung zwischen rechts und links solche Fortschritte gemacht und sich so befestigt haben, daß die par lamentarische Erledigung der Frage ohne zerstörende parteipolitische Explosionen vor sich gehen kann. Neueste vradtmelüungen vom 24 September. Naturforscher- und Acrztctag in Salzburg. Zur Entdeckung des Nordpols. Paris. IPriv.-Tel.) Die heutige „Illustration" bringt ein Lichtbild, daS Eook am Nordpol ausge nommen hat. Die Ausnahme zeigt eine Eisfläche, in ihrer Mitte eine Hütte aus Schneeblöckcn und ein Sternen- und Strcisenbanner der Vereinigten Staaten, sowie an jeder Seite der Fahne einen Eskimo. Ncwyork. Peary erklärte, er besitze 8N An klagepunkte gegen Cook, von denen jeder einzelne ausrcichcn würbe, um die Unwahrheit der Be hauptungen Cooks, er habe den Nvrdpol entdeckt, überzeugend nachzuweisen. — Cook wurde gestern abend durch ein großes Bankett gefeiert, an dem nicht weniger als tausend Personen tcilnahmcn. Viele Ansprachen wur den dabei gehalten, der dänische Gesandte rief, zu Eook gewandt, aus: „Wir haben Vertrauen zu Ihnen und glauben Ihnen auch". Cook crwidercc in seiner Ansprache, er habe pon niemandem ein Mandat gehabt, den Nordpol aufzusuchcn: viele vor ihm hätten cs versucht, das Ziel zu erreichen, es sei ihnen aber mißlungen. Ihm sei cs nun geglückt, und er appelliere an alle ehrlichen Leute, ihm LaL VS c/» er ev s. ^ 7» e» cv Zn Aiilows Sturz. Berlin. sPriv.-Tel.) Tie „Korrespondenz des B n n - des der Landwirte" veröffentlicht einen Aufsatz über: „Der Kanzlersturz in Wahrheit und Dich tung". Der Aufsatz reiiimiert wie sol-^j: Der Reichskanz ler hatte aus Grund der November - Vorgänge das Ver trauen seines kaiserlichen Herrn verloren. Sein Abaang war damals schon beschlossen. Das ist die Wahrheit. Dich tung ist die Darstellung, daß er gestürzt sei durch eine ibm feindliche Majorität, und es ist nur auf das tiefste zu be dauern, daß ein Manu von solcher Bedeutung es dahin brachte oder kommen ließ, daß Wabrheit und Dichtung künstlich gemischt werden und eine dem Liberalismus gün stige Legende über seinen Abgang entstehen konnte. Salzburg. iPriv.-iTel.i In einer gemeinsamen Schlußsitzung besprach der Bvrützendc die wissenschaftlichen Ergebnisse des Kongresses, dankte allen Vortragenden für die außerordentlichen Mühen und Arbeiten sowie der Stadtgemcindc und den Behörden sür den gastfreundlichen Empfang und schloß dann die 8l. Versammlung Deutscher Naturforscher und Acrztc mit einem lebhaft aiifgenvnnnc- nen vAuf Wiedersehen in Königsberg". — Nachmittags fanden noch einzelne Sektioiissitzunge» statt. — Morgen machen die Teilnehmer der Tagung einen Ausflug nach Neichcnlmll, wo sic die liayrische Badciverwaltnng als Gäste begrüßen wird. Andere Gruppen werden Fahrten nach dem Taucrntunncl, Wallnitz, St. Wvlfgang und Berchtes gaden antrctcn. st? IW W , 'i'M !>!