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Der Allaemcine Anzeiger erscheint wöcheninch zwciMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1 Mark. kreier Zusendung durch Voten ins Haus 1 Alark SO Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch »njerc Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Drtsöeßörde und den Hememderat zu Aretnig. I ns er a t e, die 4 gespal tene Korpuszeile 12 Pfg. für Inserenten im Nödertale. für alle übrigen 15 Pfg., im amt lichen Teil 20 Pfg. und im Reklameteil 30 Pfg-, nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Loksi-Mreigrr kür üir Ortschaften kremig, Zr-ßMsMrf, haurwMe, frsnüentds! unü Umgegenü. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. vlr. 52. Mittwoch, den 28. Juni 1916. 26. Jahrgang Einstellung von Ferkeln u. Läuferschweinen. I. Dec Bezirksverband der Amtshauptmannschaft hat in Erwägung gezogen, den kleineren Mdwirten und Tierhaltern die Einstellung von Junzschweinen — Ferkeln und Läufern — Mast, soweit es in seinen Kräften steht, zu ermöglichen. Er erwägt, zu diesem Zwecke diejenigen, die bisher schon 2 Schweine gshal- haben, von denen das eine für den eigenen Bedarf, das andere aber Archen Berkans bestimmt war, zur Neueinstellunz von Ferkeln oder Läuferschweinen, ^eit nötig, durch Gewährung eines Vorschusses zu unterstützen. Zu bedingen wäre Möei, daß auf jeden Fall das eine Schwein dem Kommunalverband zum Höchstpreise nach Hängung voller Schlachtreife überwiesen wird, wobei dann dec Vorschuß zur Verrechnung ge- "llgen würde, wenn er nicht vorher zurückgezahlt wird. Das Risiko für etwaiges Eingehen der »nzuschaffenden Tiere würde weiter, soweit eü nicht durch Versicherung gedeckt werden kann, Kommunalverband zur Hälfte getragen werden. . Es ist auch beabsichtigt, dem b»tr. Landwirt oder Tierhalter zur Er- Mglichung der Mast einen Zuschutz an Futter zu gewähren. Zu diesem owerke sollen ihm zunächst aus die ersten 6 Monate nach der Einstellung " bis 4V Pfund Kommunalkleie für jedes Schwein zugewiesen werden. -> Landwirte und Tierhalter, die von einem solchen Zuschuß Gebrauch machen würden, wollen bis zum 1. Juli 1916 bei der Amtshauptmannschaft melden. k Es wird aber darauf hingewiesen» daß endgültige Entschließung des Bezicksoer- darüber, ob und in welchem Umfange die in Aussicht genommene Unterstützung vecwirk- werden kann, erst nach dein Ergebnis der Umfrage gefaßt werden kann. Der Bezirksverbano erwägt, die außerordentliche Futtermittelzuwelsunz auch auf diejenigen 1 Mannten kleineren Landwirte und Tierhalter auszudehncn, die die Einstellung ihrer bei- Schweine innerhalb der Zeit nach dem l. Mai d. I. oocgenommen haben uns sich ocr- lirks "ürden, das eine der eingestellten Tiere nach Eclangyng der Schlachtreife an den Ve rband zum Höchstpreise abzugeben. Am Wenigen, die von dieser Zuweisung Gebrauch machen würden, haben sich ebenfalls bis Juli d. I. bei der Königlichen Amtshauptmannschaft zu melden. bemerkt sei überdies, daß sicher damit gerechnet werden kann, daß nach dem 1. Oktober ^Schlachtungen wieder in größerem Umfange zugewiesen werden können. ^Hgliche Amtshauptmannschast Kamenz, m 23 Zum 1916. Kurze NMrMen. s linken Maasufer fanden kleinere, für statt Infanterie-Unternehmungen rechten Maasufer wurden mehrfache höfische Gegenangriffe unter schwersten blu- Verlusten für den Feind abgewiesen. MHe Gegenstöße gegen den fortschreitenden ber Heeresgruppe Linsingen blieben LtzI ergebnislos. mch Beresteezko wurden rnffffche Angriffe s. Diesen, bei Holotvn-Grn feindliche Höhen- Hb gestürmt. v r Bukowina bezogen die k. und k. Tcup- Wischen Kimpolung und Jakobnw neue tzj„ Münzen. j^"üenffcher Angriff in den Dolomiten brach ^0 Sperrfeuer der k. und k. Truppen zusammen. ^Er Otrantostraße versenkte ein österceichisch- ^eisches Unterseeboot einen italienischen uw. einer und darnach einen vermutlich iran- Zerstörer. er Eroberung der russischen Stellungen am (Heeresgruppe Linsingen)griffen Sach- Bayern mir großem Erfolge ein. ' » "Me des linken Flügels dec tückischen ^Musarmee hat zur vollständigen Einnahme Io» Ziele genommenen russischen Stel- geführt. ^?^uabend fand in Konstantinopel unter s Feierlichkeit die Beisetzung desGeneral- Moschalls v. d. Goltz statt. «uz ^"wart je eines Vertreters des Kaisers »ob ^s Königs von Sachsen und unter Teil- iy höchster Offiziere wurde am Sonntag ^sden der verunglückte Kampfflieger A . Enant Jmmelmann eingeäschert. »ie Kampftätigkeit an der eng- d^tow Nordflügel der fraiijösischen Whtz >,letzten Tagen bedeutend. > fkamv wurde ein Angriff sehr starker Mscher Kräfte gegen unsere Stellungen Lücken der „Kalten Erde" oollstän- gasten Verlusten für den Feind schlagen. An der wothynlschen Front dauern heftize, für uns erfolgreiche Kämpfe an; die Gefangen zahl ist seit dem 10. Juni auf übet 11 100 Mann, die Beute auf zwei Geschütze und 34 Maschinengewehre gestiegen. Westlich von Sokul erstürmten deutsche Trup pen die erste feindliche Stellung in etwa drei Kilometer Breite und wiesen russische Gegen angriffe ab. Zur Wahrung dec Freiheit des Handelns wurde die Front der K. u. K. Truppen zwischen Brenta und Etsch stellenweise verkürzt. Generalfeldmarschall o. Bülow, oec Oberbefehls haber der ersten und zweiten Armee, ist in Bewilligung seines Abschiedsgesuches zur Dis position gestellt woroen. Die Wiederwahl des Geheimen Nats Kapp zum Generaldirektor oec Ostpreußischen Landschaft ist vom preußischen Staacsmuusterium nicht bestätigt worden. Grotze Erfolge der Sachsen und Bayern am Stochoo. Köl». Dec Kriegsberichterstatter oec „Köln. Ztg." meldet von der Heeresgruppe Linsingen an der wolhynischen Front: Lie Lruppenvec- schiebungen der Nüssen dauern fort, die Beharr lichkeit läßt erkennen, daß oec Angriffswille des russischen Heeres in Wolhynien noch immer un geschwächt fortbesteht. Westlich von oem von uns genommenen und gehaltenen Swionik traten neben den Sachsen bayrische Regimenter in den Kampf ein. Auf russischer Sette wurde dort wieder einmal gezeigt, wie wenig in diesem Kriege das Menschenmatecial im Zarenreiche bedeutet. Um den Stochodfluß und den südlich davor liegenden Ort Liniewka ging der heiße Kampf. Um den deutschen Ansturm zu brechen, warf oer Gegner uns ein ganzes Korps entgegen. Aber auch diesen Massen war kein Erfolg beschicden. Nach der in den Stunden nach 6 Uhr morgens einsetzenden Artillerievorbereitung gingen die Uns- ngen schon um 8 Uhr zum Sturmangriff über. Es dauerte nicht lange, so hatten die Truppen die Vorstellungen hinter sich. Die Russen, die sich auf Liniewka und die umliegenden Wald gebiete zurückzogen, sammelten sich hinter ihren Schützenlinien zum Gegenstoß, der dann auch bald mit ungeheurer Kraft einsetztc. Sächsische und österreichisch-ungarische Truppen, weitere Re serven, wurden mit in die kommenden Gefechte verwickelt, die von beiden Artillerien aufs leb hafteste unterstützt wurden. Zeitweilig war das Schlachtfeld eine wahre Hölle. Es entstand ein hartes Gegenemanderstoßen, die Russen griffen in dicken Haufen an, ununterbrochen dauerte das Gefecht fort. Am stärksten war die im Süd osten von Liniewka liegende Waldnasc umkämpft. Dort und vor den nach Osten anschließenden Waldrändern lagen Bayern und Sachsen einge graben, während die österreichisch-ungarischen Truppen nachfolgten. Nachmittags verstärkte der Feind sein Artilleriefeuer nochmals, und um 3 Uhr 45 Minuten brachen die Granaten schweren Kalibers auf unsere Linien nieder. Wieder und wieder gingen die Russen zum Gegenangriff vor. Der Stoß war so kräftig und durchhaltend, daß unsere nun seit vielen Stunden ununterbrochen im schwersten Feuer liegenden Schützenlinien langsam zurückgmgen. Der heiße Tag aber war damit noch nicht zu seinem Ende gekommen. Sechs Angriffe waren von den Bayern und Sachsen schon gemacht worden, sechs schwere Gegenstöße des Feindes waren die Antwort. Aber die Unsern gaben sich noch nicht zufrieden. In den Abendstunden brachen sie zum siebenten Male vor, wiederholte sich noch einmal: Die rus sische Hauplstellung wurde genommen und nun fest in der Hano behalten. Durch den gegen Liniewka vorgedrückten Stoß gelang es uns, die gegnerische Hauptstellung in einer Breite von ungefähr 5 Kilometern einzudrücken. Wir be kamen damit eine brückenkopfartige Stellung süd lich des überschrittenen Stochod. Oerm»« una ZWWe;. Bretuig. (Bekanntmachung, betr. Fleisch höchstpreise.) Nach Gehör der Preisprüfungs stellen werden für den Bezirk der Amlshaupt- mannschaft Kamenz einschließlich der Stadt Kamenz mit Wirkung vom 26. Juni d. I. an folgende Fleischpreise festgesetzt: 1. Rindfleisch: 1 Pfund Fleisch mit Knochen 2,20 Mk. 1 „ „ ohne „ od. Gewiegtes 2,60 „ 2. Kalbfleisch: 1 Pfund Fleisch mit Knochen 1 „ Schnitzel 1 „ Leber 1 „ Lunge, Gekröse, Gehirn 3. Hammelfleisch: 1 Pfund Kochfleisch 1 „ Rücken oder Keule 1 „ -^ulg^ 4. Schweinefleisch: 1 Pfund Mettwurst 2,40 Mk. Die übrigen Preise für Schweinefleisch und Wurst bleiben bestehen. 5. Soweit aus Not- schlachtungen gewonnenes vollgenußfähiges Fleisch durch Fleffcher verkauft wird, sind die Verkaufs preise jeweils durch die Notschlachtungskommis sion festzusetzen; die Höchstpreise gelten in sol chen Fällen nicht ohne weiteres. Wer einen höheren Preis als den festgesetzten Höchstpreis bezahlt oder fordert, wird mit Geldstrafe bis zu 1500 Mk. oder Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft. Kamenz, den 24. Juni 1916. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Der Stadt rat zu Kamenz. — (HK) Bezug vo« Gänsen aus dem besetztenGeviete Russisch-Polens. Den von oer Amtlichen Handelsstelle deutscher Handelskammern, Kalisch, nunmehr veröffentlich ten Bedingungen für den Bezug von Gänsen aus oem ' besetzten Gebiete Russisch-Polens ist, wie von sec Handelskammer Zittau mitgeteilt wird, zu entnehmen, daß jeder deutscher Ge flügelhändler, wie auch jede Kommune, jedes Lebensmmelamt oder jede sonstige Genossen schaft berechtigt ist, den Bedarf an Gänsen bei der Amtlichen Handelsstelle Kalisch anzumelden, nachdem sie sich in die Firmenliste der Amt lichen Handelsstelle deutscher Handelskammern, Bromberg, gegen eine Einschreibgebühr von 20 Mk. haben eintragen lassen. Der Preis für die Gänse, die nur wagenladungsweise ge liefert werden, ist auf 7,50 Mark für jedes Stück ab Verladestation festgesetzt worden und gilt vorbehaltlich bis zum 15. Juli 1916. Später erfolgen die Preisbemessungen nach der von dem Kriegsernährungsamt im Einvernehmen mit dem Verwaltungschef und den deutschen Kreischefs festzustellenden Marktlage. Jeder Wagen enthält etwa 1000 Gänse verschiedener Größe und Beschaffenheit, die mit Rücksicht auf den Einheitspreis möglichst gleichmäßig gemischt sind. Weitere Einzelheiten sind aus den Be dingungen selbst zu entnehmen, von denen Druck abzüge durch die Handelskammer Zittau kosten los abgegeben werden. Jeder Bestellung von Gänsen ist ein von dem Besteller unterschriebe ner Druckabzug dieser Bedingungen beizufügen. — Zwangskoutingentierung von Zeitungen. Die von der Presse schon lange erwartete zwangsweise Einschränkung des Ver brauchs an Druckpapier ist nunmehr durch den Reichskanzler verfügt worden. Die am Mitt woch erschienene Bekanntmachung über Druck papier verfügt eine Einschränkung des Ver brauchs um 10 Prozent, berechnet nach dem Verbrauch des Jahres 1915. Die Zeitungen werden je nach ihrem Umfange in 15 Stufen geteilt. Bei einem Umfange bis zu 200 Quadratmeter Jahresfläche beträgt die Ein schränkung 5 Prozent, sie steigt bis zu einer Einschränkung von 17 Prozent bei einem Jahresumfang von mehr als 1600 Quadrat meter. Solche Zeitungen, deren Quadratmeter fläche sich im Jahre 1915 gegenüber dem Jahre 1913 verringert hat, erhalten gewisse Vergünsti gungen, während solche Zeitungen, bei denen das Umgekehrte der Fall ist, eine verstärkte Ein schränkung erleiden. Alle übrigen Bezieher von „unbedrucktem, maschinenglattem, holzhaltigem Druckpapier" müssen sich eine Einschränkung von 15 Prozent ihres im Jahre 1915 bezoge nen Quantums gefallen lassen. Diese Kontin gentierung ist zunächst für die Monate Juli und August festgesetzt. Die Verordnung umfaßt 14 Paragraphen, die die Ausführung der Kon tingentierung regeln. Von allgemeinem Inter esse ist 8 8, der vie Lieferung von Frei- und Werbeexemplaren verbietet» mit Ausnahme der Freiexemplare an Mitarbeiter, Lazarette und Solbatenhcime, die jedoch nicht mehr als ein Exemplar erhalten dürfen. Ge stattet wird ferner die Abgabe von Belegexem plaren an Inserenten. Grosiröhrsdorf Die Dresdner Kammer spiele, die bei ihrem ersten Auftreten einen un bestrittenen Erfolg erzielten, gastieren Sonntag, den 2. Juli zum zweitenmal im Hotel Haufe. Sie spielen diesmal „Die Hochzeitsreise", ein Lustspiel aus der guten alten Zeit, das gegen wärtig an einem der vornehmsten Theater Ber lins den Spielplan beherrscht. Als Darsteller wurden nur erste Dresdner Künstler verpflichtet, ein Besuch ist wärmstens zu empfehlen. Radebeul. (Ehrentafel für Gefallene.) Der Kirchenvorstand hat beschlossen, zu einer vorläufigen Ehrung Gefallener eine Gedenktafel nach dein Entwurf des Professors der Dresdner Technischen Hochschule Högg an der Kirche an- zubringen. Die Gedenktafel soll am 30. Juli eingeweiht werden. Eine Ehrung der gefallenen Helden aus Radebeul und Obcclößnitz in grö ßerem Stile bleibt für spätere Zeit Vorbehalten. 1,60 Mk. 2,20 „ 2,- „ 1'- „ 2,60 Mk. 3,- „ 1,20 „