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H 96. Äezirksa^^ Amtsblatt -er Lönigl. AmtshMptmannschast Flöha, -es Königs. Amtsgerichts mü -es Stadtrats zu Frankenberg. am s». ;r Vater, lkev ist. it unser zer aaä isräured !6. Ipril, iS wir Ler-! rrdurch tt««- leren Heiv- den 25. dss, : Friedhof WM ihr verschud chlaganfalliS hwieger- und hwager, der «lschrint «it «»»nähme der Sim-ind Festtage, aimd« lür dm fol- genden Tag. Pi-iS »tertüjöhrüch t M. oo Ml., monatlich do MS>, Li nj el-Nrn. s Pfg. vesiellungen nehmen alle Post- anstallen, Postba^n mb die «usgabe- Pillen de» Tage- blattk» an. rreicht hat ragen, der er Liede BegrLbM, "hsten Dmi April 1888' erlaflent». der Publikum «m rechtzeitige Aufgabe Uk?kl^ere wir m»s bis Bormittags 10 Nyr, klemere bis Mittags IS Uhr. ^rpe^itiv» cke» kraalle-berMr laxedlatles. Donnerstag, den 26. d. M, R SLtagv, Margarethenstraße, Mader Donnerstag, dm 26. Avril. z UM werden bei Herrn Oekonom t Kalb- weg geimpft, »r. I'UrLerl. BezirkSarzt. r Liebe und Begräbniss« Mutter und iebers s verpflichlti die Famili! igteninibnl nst erwiese»; iche Trostij. ld am Trabe, iche Blume«, nt zur still!« eS die- Hal -an; Ihm« ligstenDa«!. April 1888. tchter, ichen Hinter- Untersuchungshaft verbüßt. . — Die Zahl der Veteranen au» den Befreiungs kriegen schmilzt immer mehr zusammen. In Berg- gieß Hübel vollendet am 2. Mai d. I. der älteste Be wohner dieses Städtchens sein 98. Lebensjahr, e- ist diel der pensionierte Militärarzt Traugott Küchler, welcher den Feldzug nach Rußland und dabei de» verhängnis vollen Uebergang der Beresina mitgemacht hat. Der alte Herr ist noch ziemlich rüstig, geht bei gutem Wetter allein spazieren und beschäftigt sich auch noch mit kleinen häuslichen Verrichtungen, als Holzspalten rc., welche Be wegung ihm sehr zuzusagen scheint. —ch Meißen, 24. April. Mit Tulpen- und Hyazimyenzwiebeln verdienten bekanntlich in vergangenen Zeiten die Holländer Züchter und Händler dieser farben prächtigen Frühlingsboten ganz enorme Summen. Noch heutigen Tage- kommen alljährlich au- Süddeutschland vornehmlich in unsere Landstädte, auch in die hiesige und Lommatzscher Legend, Händler mit Blumenzwiebeln, welche für dieselben sehr annehmbare Preise fordern und auch, weil sie gute Ware führen, gern erhallen. Die Zucht von Blumenzwiebeln, speziell von Hyazinthen, ist von Gärtnern, welche sich in der Neuzeit immer mehr auf Spezialitäten legen, bisher noch wenig oder gar nicht betrieben worden. Jetzt hat nun aber der renommierte Kunst- und Handelsgärtner Schäme au» DreSden-Strie- sen Versuche gemacht, die lukrative Hyazinthenzucht im Großen zu betreiben und zwar hat er dazu eine Fläche Landes in der sogenannten Naßau bet dem benachbarten Dorfe Sörnewitz gewählt, wo der vorhandene feuchte Untergrund für die Wurzelfasern der Zwiebeln die diesen zu ihrem Gedeihen erforderliche reichliche Menge Feuch tigkeit bietet; es stehen daselbst viele Tausende Hyazinthen. Der Unternehmer hofft bereits im nächsten Herbste meh rere Tausend zum Verkauf fertiger Zwiebeln in den Han del bringen zu können. — Als am Sonnabend nach«, unweit des Gute» Nock witz bei Borna ein Knecht mit dem Pflügen eine» Feldes beschäftigt war, bemerkte derselbe, wie das eine Pferd mit den Hinterfüßen im Erdboden versank. Schnell löste er die Stränge der beiden Zugtiere von dem Pfluge, als mit einem Male da- Erdreich im Umfange von etwa zwei Meter sich löste und in der Tiefe verschwand. Das zuerst -mgebrochene Pferd stürzte nach und auch das andere vermochte sich nicht auf der Oberfläche zu käufern der leichten und billigen Groschenwaren, welche teilweise unter wahremJndianergeheul ausgeschrien wurden, Nutzen gebracht haben. Vielleicht haben auch die Ka russells, die zahlreichen Würstelstationen, aufdringliche an den Schanktischen ihr Geschäft abwickelnde Hausierer, Bier und Kaffee spendende Gastwirtschaften, sowie die Tanzlokale einigermaßen befriedigend Erfolg zu verzeich nen. Selbstverständlich fehlte es auch nicht an Gaben der edlen Mufika, dargebracht von ewig-jungen Prieste rinnen der Kunst, die in ihren Leistungen so sicher find, daß sie die Noten nur zu der bekannten „Nickelsuche" gebrauchen. Die in Abbruch befindlichen Buden, zahl lose den Markt bedeckende Papierstücke und vielleicht hie und da Katzenjammer und leeres Portemonnaie sind heute die Ueberreste de» Jahrmarkt». — Mit dem Alter unsere» König» Albert fällt da» Alter der Gasbeleuchtung in Dresden zusammm und dürfte diese Notiz besonderes Interesse mit Rücksicht darauf finden, daß bei der am Tage der Geburt de» Königs Albert, den 23. April 1828, veranstalteten all- gemeinen Illumination die ersten Gasflammen in Dres den brannten. Es war dies zunächst nur die versuchs weise Anwendung der Gaslichter zur Straßenbeleuchtung, welcher aber bereits am 27. April 1828 die dauernde Ingebrauchnahme folgte. Dresden war die erste Stadt Deutschlands, in welcher die Gasbeleuchtung ohne fremde Hilfe zur Ausführung kam; in Berlin und Hannover, woselbst die Eröffnung der Gasbeleuchtung im Jahre 1826 stattfand, wurde die Ausführung und der Betrieb englischen Unternehmern überlasten. — Bor dem kgl. Landgericht zu Dresden wurde am Sonnabend die am Mittwoch vormittag gegen eine sogenannte „schwarze Bande", die Kaufleute Otto Bruno Thümmel, Karl Christian Behrendt, Felix Fernbach und Engelbert Sackermann, sämtlich zuletzt in Dresden wohn- °uch d>- Abszisse, vo» den-n wahrscheinlich die jetzige Eiterung herrührt, bereiten keine besonderen Schmerzen. Er leidet nur unter den bekannten Erscheinungen starken Fieber» und vorüber- gehend, aber immer nur für kürzere Zeit an Atemnot." Charlottenburg, »S. Äpril, mittags 1 Uhr. Der Kaiser verbrachte die verflossene «acht gut. DaS Befinde« ist gegenwärtig nicht be- "«ruhiger,d. Das Meber war wahrend der Rächt niedriger als am Übend. «iS auf weiteres wird täglich nur ein «Metin a«S- gegebeu. - Örtliches «nd Sächsisches. aledister Inserat« «mapltzlertemckt»« »ellartsch« Inserat» i «ach tesonvere» Tarif. AUeratm-AiUiaM» stlr dle jaoeüljp ««iit^dimnerM vorintULa» 10 Ut«. mnitz, W Kinder, nkelkürder. NUSS Müll- rkreut an Ive«» k^ra«. ball wearn vollendeten und versuchten Betrugs,Bei- jede oder zum Teil wenigstens gegen Awns^ zahlung derselben, zu verschaffen, da» vermögen anderer durch Vorspiegelung falscher Th^lA" Nach dem abends in der neunten Stunde verkündeten Urteil erhielten Thümmel wegen vollendeten und v-rsuchtenBe- trug» 4 Jähre 6 Monate Gefängnis, Behrendt wegen in Mitthäterschaft begangenen Bettug», Beihilfe zu die- sem Vergehen und wegen Hehlerei 2 Jahre 8 Monate Gefängnis; Fernbach wegen Beihilfe zum Bttruge, ge werbsmäßiger Hehlerei, Widerstande» gegen die Staat»- gewalt und falscher Anschuldigung 3 Jahre 4 Monate Zuchthaus, sowie Sackermann wegen in Mitthäterschaft be- Ln^nen Betrugs und Gläubigerbegünstigung 4 Monate Gefängnis. Behrendt wurde auf 3 Jahre, Thümmel und Fernbach auf je 5 Jahre der bürgerlichen Ehren- rechte für verlustig, auch die Stellung Fernbach» unter »""1. Bei Thümmel und Fernbach gelten je 4 Monate, bei Behrendt 8 Monate und bei Sackermann 2 Wochen al» durch die erlittene Aus Charlottenburg. Das gestern, Dienstag, abends 18 Uhr auSaeaebene Büüetin über das Befinde« d-S Kaiser- lautes Kaiser fieberte zwar heute nachmittag ein wenig, abends aber wenger. Da» Allgemeinbefinden war Verhältnis- mäßig befriedigend." - Die Nacht -um Dienstag ver- lief für den Kaffer recht gut, weil sowohl Husten wie Auswurf bedeutend nachgelassen hatten. Die Drüsen- anschwellung ist ebenfalls zurückgegangen, desgleichen das Fieber. Im unteren Teile der Luftröhre haben sich un bedeutende Abszess- gebildet, aus welchen die Eiterent- leerung eben noch fortdauert. Der Kaiser befand sich am Morgen Wohler., Er nahm mit Appetit die ihm gereichten Speisen zu sich. Die Atmung ist weniger be- Meunigt und beträgt etwa 20 Atemzüge in der Minute. Der Kaiser wollte schon am frühen Morgen das Bett verlassen, stand aber auf Anraten der Aerzte erst am späteren Vormittage auf. vr. Krause, welcher während der letzten kritischen Tage jede Nacht im Charlottenburger Schlosse zubrachte, ist am Dienstag nach Berlin zurück- gekehrt und wird fortan nur zu den Konsultationen sich nach Charlottenburg begeben. Was die Aerzte besonders freut, ist der Umstand, daß das beunruhigende Fieber von Tag zu Tag finkt und damit der Appetit stetig steigt. Mit großem Behagen speiste der Kaiser am Dienstag zu den verschiedenen Mahlzeiten, die Fortschritte in der Kräftigung machen sich ersichtlich fühlbar. Ein Korrespondent, der aus dem Charlottenburger Schlöffe wiederholt Mitteilungen brachte, die sich als durchaus zuverlässig erwiesen, knüpft an die vielerörter- len Streitigkeiten unter den Aerzten und die tendenziöse Parteipolemik, die dadurch entfesselt wurde, an und schreibt den „Berliner Neuesten Nachrichten" folgendes: ,,E« ist gut, daß der Kaiser in den letzten Wochen unter dem Drang der RegierungSgeschSste säst gänzlich auf die frühere Zei- InngSlektüre verzichtet hat und daß er in den letzten Tagen über haupt nur wenig lesen konnte. Biele», wa» ihn schmerzen mußte, iß ihm persönlich aus diese Weise verborgen geblieben. Er hat leider immer noch genug erfahren, und die Agitation gegen seine Aerzte hat sogar die Folge gehabt, daß von sehr hoher Stelle der Rat de» Justizminister» angerufen worden ist, ob e» nicht möglich sei, diese Herren wenigsten» g»en direkte verunglimpsungen zu schützen. Nicht nur böser Wille dringt störend in die Ruhe de» Krankenhauses; auch au» Unkenntnis und Hang zu Uebertreibungen «erden, vielleicht manchmal in ganz guter Absicht, Anschauungen und Thatsachen in der Oessentlichkeit verbreitet, die bei etwa» mehr Takt und ruhiger Ueberlegung unterbleiben würden, denn sie be reiten denen Kummer, die mit sorgender Liebe um den Kranken beschäftigt find. Der Kaiser kann von einem plötzlichen «-schick ereilt werden; da» Bild, daß er an einem Abgrund wandele, rührt von Herrn Mackenzie selbst her. Bi» jetzt aber haben in keinem Stadium de» Leiden» Autoritäten wie Leyden und Senator die Katastrophe al» unmittelbar bevorstehend angesehen; der Kaiser selbst kennt seinen Zustand nicht, da» wissen wir genau. Er hofft, wie jeder Kranke, aus Genesung, und daß ihm diese Hoffnung nicht geraubt worden ist, verdankt er seinem englischen Arzte, und die sem nicht mehr allein, sondern auch den hinzugezogenen deutschen Aerzten. Der Kaiser empfindet jede leichte Besserung in seinem Zustande mit großer Freude, die er sofort äußert. Es hat noch leinen Augenblick gegeben, wo er den Mut verloren und Aeuße- rungen der Verzagtheit gethan hätte. Alle die melodramatischen Szenen und Aussprüche, die mit Bezug darauf zum Zwecke ge- jchmückterer und dataillierterer Darstellung verbreitet worden find, find unwahr. — Der Kaiser hat keinem H-sprediger -ufgetr-gen, für seine Erlösung zu beten; er hat dem Grasen Blumenthal nicht ausgeschrieben, daß sein Leiden kaum mehr erträglich sei. Er leidet wie ein Held, nicht wie ein Theaterheld; er schreibt auch gar nicht so viel, wie e« nach den Darstellungen mancher Zeitungen fcheinen müßte, denn seiner nächsten Umgebung, namentlich seiner Frau und den Aerzten, kann er sich mit den Lippen verständlich machen. U-bertrieben, wenn auch in guter Absicht, und man kann sagen, glücklicherweise übertrieben, ist auch das, wa» man über die »rperlichen Leiden de» Kaiser« zu verbreiten beliebt. Den seel,- schen Schmerz, den der in der Vollkraft der Manne,jahre von tückischer Krankheit Befallene erduldet hat und erduldet, wer will ihn ermessen? — Seine körperlichen Leiden find zum Glück ge ringer, al, sie der Laie sich vorstellt. Der Kaiser hat, da« wissen wir von kompetentester Seite, eigentliche körperliche Schmerzen nicht; da» örtliche Leiden verursacht solche seit langer Zeit nicht, Frankenberg, 25. April 1888. V Eine Wanderung durch unsere Dorfschaften belehrt jedermann, wie zahlreich in schmucken Handwerkerhäusern und offenen Geschäftsläden die früher nur in der Stadt seßhaften Gewerbe sich jetzt auf dem platten Lande ein gebürgert haben. Nach der neuen Mode arbeitende Schneider, Schuhmacher, Sattler, Klempner, Galanterie- und Schnittwarenhändler find in jedem nur einigerma ßen bedeutenden Dorfe zahlreich zu finden da darf man sich nicht wundern, wenn der in früheren Jahren so stark ausgeprägte Zug der Landleute, „auf den Jahr-" Polizeiaufsicht für zuläsfig erklärt. Märkten zu kaufen", sich immer mehr verblaßt. Auch " ... - — -- über unseren eben verflossenen Jahrmarkt wird ein son derliches Loblied nicht angestimmt. Den städtischen Ge schäften brachte er vielleicht hier und da flotten Zuspruch desjenigen Teils der Landkundschaft, die sich eben ihre Kaufsgelegenheit „bis zum Jahrmarkt" aufgehoben hatten. Die Bubengeschäfte sagten, „eS sei das Wetter zu schön gewesen" — die Landleute mußten die Zett benutzen, um nach dem langen Winter im Feld vorwärts zu kommen und so hätte sich wenig Kauflust gezeigt. Da wird wohl der immerhin in den Hauptstraßen des Jahrmarkttrei bens reichliche Menschenstrom vorwiegend nur den Ver- .F-