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Dieustag, deN 18. Juni Mrsss Blatt erscheint tägliK iaußer Sonu« Mw Festtags) adends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 28 Pf. — GwzMe Nummer 1« Pfennige. — SMellunge« mh«e» außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postaustalte«, Pofidotm, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalt« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen Serschmt. — LuaaLme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. 138» FernsprechsteSle Nr. 7. MtmsprechstMe Nr. 7. 1895. Wochen- M MchrMk^vU zugleich Vtschssts-AWtiMk fir SshÄsrf, MRitz» DenügT MMrsi AEgidien, HriMHsnt, MaritNW s. Msts« Amtsblatt für den Stadtrat z« Lichtendem. Bolksvivliothek Mittwoch und Sonnabend von bis Uhr» BetaimtmsHKW, «Harrdels- rmd GewerbekaWMSLbeiträge betr. Mit dem am 30. September dieses Jahres fälligen 2. EinkoMMLnsteuer- termin kommt gleichzeitig ein Zuschlag zur Deckung des Aufwandes der Handels- rrnd GewesbeZKMMsr zn Ghsmmtz zur Erhebung, welcher von denjenigen Steuerpflichtigen, deren Einkommen in Spalte cl des EinkomAessteuerkatasterZ den Betrag von 600 Mark übersteigt, zu erheben ist und zwar mit emem Pfenmg VSN jeder Mark des darauf entfallenden Steuersatzes. Die Beiträge können von den Beitragspflichtigen von heute ab in hiesiger Sladtsteuerenmahme unter Vorzeigung des EmkvMMensteuerzettelS berichtigt werden. Lichtenstein, den 13. Juni 1895. Der SLadtrat» In Bert rein Kg: Beyerlein. Bgl. HMe DisKstM Le^te HffeMiHe JNpfusg. MM — 7—- MM t 2^ * — Der große Zahltag, der 14. Juni, ist vorüber, und auch die Nachzügler unter den Karten sind glücklich von den Herren Zählern eingeheimst.. Ob sich wohl übergroße Freude aus Anlaß der Be rufs- und Gewerbezählung kundgegeben hat? Mit Ausnahme der Schuljugend, die „frei" bekommen hat, läßt sich das wohl kaum sagen. Man zählt gern Geld in seinem Kasten, erzählt aber nicht gern, was man thut und treibt, und am wenigsten gern den hohen Regierungen, unter deren Mitgliedern die Herren Finanzminister sorgsam spähend nach allen Seiten sich umschauen. Du sollst von der Art Deines Berufes, von Deinem Gewerbe klipp und klar schrift lich erzählen und durch Unterschrift feierlichst bekräf tigen, daß alle Angaben lautere Wahrheit sind. Wirklich viel wird verlangt vom heutige» Staats bürger — durchsichtig wie Glas soll er werden, so daß von einem „inneren Menschen" nicht mehr die Pfr. Riedel-Hohndorf, vie. M-xet. für sein uneigennütziges Wirken in dis Ewigkeit nachzurufen. Callnberg, am 17. Juni 1895, Der Stadtgememderst. Prahtel, Bürgermeister. Alle Meder der Kirch-Gemeinde Röblitz werden hierdurch herzlich gebeten, unserem Lreuverdienten Herrn Pfarrer Kerl durch allseitige Beteiligung an seiner Beerdigung, welche Dienstag, den 18. d. M, mchM» Z Uhr mit einem Trauergottesdienst in der Kirche beginnt, Liebe und Ehre Zu erweisen. Rödlitz, den 17. Juni 1895. Am 13. dss. Mon. verstarb unser langjähriges treues, vor wenig Wochen erst krankheitshalber von seinem Amte zurückgetretenes Mitglied, Herr Ktadtrat Franz Louis Schenker, Ritter des Albrechtsordens und Ehrenbürger unserer Stadt. Länger als 26 Jahrs gehörte der Verblichene dem Stadtgemeinderate als unermüdliches, schaffeußfrsudiges Mitglied an, und dabei hat er unentwegt, nur die Interessen der Stadtgemsinde Md das Wohl der Bürgerschaft vmtretend, allem Parteigstriebe lerngeständen und sich durch seinen bescheidenen und biederen Charakter die Zuneigung und bas Vertrauen, aller seiuer Kollegen, wie der Bürger unserer Stadt zu erwerben gewußt. Mit .niemals wankender Treue hat er auch beinahe 20 Jahre lang dem gesamten städtischen Kassenwesen vorgesianden, sich hierbei durch Sorgfalt und peinliche Gewissenhaftigkeit ausgezeichnet, und auch in dieser Stellung nicht wenig um unsere Stadt verdient gemacht. Wir erachten es deshalb als eine heilige Pflicht, auch an dieser Stells noch, ihm ein herzliches TsgLsKeschtchse. * — Lichtenstein. Wir brachten in der Sonntags- »ummer dss. Blts. aus Cossebaude die Notiz, daß dort die erste» Weinblüten gefunden worden sind. Anschließend hieran mag erwähnt sein, daß auch im Garten des H:rr» Sch., untere Bachgasse hier, schon seit einigen Tagen dessen Weinstock Blüten zeigt. Es mag immer hin zu den Seltenheiten gehören, in unserer Pflege bei der in den letzten Tagen herrschenden kühlen Witterung schon Blüten an Weinstöcksn vorzufinden. * — Im nahen Stadtbad wurde gestern nach- mittag eine Maulwurfsgrille (OlrMotrüpu vulgaris), auch Werre, Erdwolf, Moldwolf, Erdkrebs, Reut- kröte, Reutwmm genannt, lebendig gefangen. * — In letzter Zeit hat in hiesiger Gegend der Apfelbaumwickler, ein sehr schädlicher Schmetterling, seine Eler zahlreich an die Apfelbäume abgesetzt. ES sieht hier und da aus, als hätten Spinnen ihre Netze gesponnen, um ihr Raubhandwerk an den ver schiedensten Insekten zu beginnen. Unbedenklich be merkt Wohl mancher Hausbesitzer die zahlreichen Nester dieses den Apfelbäumen gefährlichen Insekts, nimmt diese aber nicht näher in Augenschein. Eine genaue Untersuchung ergiebt jedoch den Thatbestand, daß in diesen Nestern lauter lebendige Fresser, Rau pen, sind, die den Apfelbäumen das Laub rauben. Gegenwärtig sind diese Raupen mit w-nig Hand griffen noch zu töten, aber in wenig Tagen sind sie aus ihrer Wiege geschlüpft und dann wirst Du, Be sitzer von Apfelbäumen, sehen, wie die schönen Obst gärten verwüstet werden. Die Apfelbäume werden den Raupen kaum widerstehen, wenigstens werden sie auf Jahre hinaus nutzlos im Garten stehen, Dir Deine Freude daran rauben. Also nehmt die Leiter, werft die Raupennester herunter und zertretet sie, ehe die Raupen ausschlüpfc»!