Volltext Seite (XML)
und verlangte. :lten Mord auf ans Grund der und Halle bis rt. reSden. Welle:: rlter 76—78 Ic^ ssischer, rot 18ü , argenlin. , do. »euer 4, do. russischer id Posener 165 ^erste 12". —140. 62. schlesischer -176, La Placa, )öl pro 100 Kg Okg: Dresdner Dir-:: Dresdner retio ohne Sack erauSzng 28.60 1126.00—26,50. 6.00. Roggen- arten): Nc. 0 -20.00. Nr. 2 16,00. Weizen« lk'eie 11,60 dis : verstehen sich lgen gelten für re üver Notiz. Ngalie. ns dem Pteh» er Feststellung. Milcsirreis für 5,0 K»- Leben»- l sLrlncht- Ciewüht Mk. > Mk. I -.»-71 ! I j 7S-74 .'!7 ! t!4-«7 !!!-2 ! ! 5K-N2 -7-2» .-4-7 : s»0-L>.'t ro 27 2!» r>4 p, r.» »7 rr-n 55 - U» >-c 70 — 75 n.- 47 57-e.» 12 -4 t 7I—71 !I— 5.» -75 n -:<r «N-N7 >i-r,.'! 5.1-tii >4- 5.4 54-57 a-r>i «:i-n: 7-4» 58 -<>« N'om. , - ungarischer >l: „Ja. ern und niich uni ich uitt- Z Wesen er nach- -nii, den iten. oärtiger LruderS nwchte. tlig los len den i seines ,'n stets ch. und > Pater re, das; er ge- is Volk borgen Sicher es sich w noch i eine» in der lvaren. oi sein ernben fahren zreiten > einen nid so s ein- i. ' Türe ?. Er hatte oniisch Rr. «3. Donnerstag, den 16 März IMS. ^^ryrgang. läge ! Be»«aSp»>esS : Vierteijährl. 4 Mk. SV Pf. obne Seflellgcld Lei kuirerde.nschen Pol,anslaue» it. NeitungspreiSI. Sinjeln,immer I0P1 Ne dnkNonS'Svrechminde t l -12 Nbr. llnsddSkgigrr lsgrdisir für Aadidrir. Reckt a. ^nserale wecben die 6qe,xn!:?»e 1>.'Nk«ei!e .-di r deren Raum mi ZS Ps. bereu-.,ier, b.i c4»ede-.boi„n>, beteiuenrer il.abau. Puckidrneke» ei. 0?ebaktian n»r> «'rsS,.is«i>st,Ne - Tre.'der«. -4>>I!,-i«iee 2»esk>e 4 4 - a->">>.>eilier >.>lw> , Nr I!W. Eine Zurückweisung der evangelisch- bnndlerischen Friedensstörer. „Sand in die Augen" ist der altbewährte Trick der „Wartburg". Wenn man ihre Lügen widerlegt, so geht sie ihrerseits von dein Standpunkte aus, das; die eigentlichen „Wartburg"-Leser diese Widerlegung so wie so nicht zu Ge sicht bekommen. Diesen Umstand benützt nun das Blatt in ihrer Antwort, wenn es überhaupt eine gibt. In Nr. 33 unserer Zeitung vom 9. Februar haben wir ans der j einzigen Nummer 2 der „Wartburg" eine ganze Reihe ! Unwahrheiten hernusgeholt und festgenagelt. In Nr. 9 wer- ^ dlw wir in der eben angedenteten Manier einer Antwort ge- ! würdigt. Dabei geht die „Wartburg" sorgfältig um den Kern- j Punkt der Frage herum, wie eine Katze um den heißen Brei, j Ans die Lügen, welche wir ihr Nachweisen, kommt sie gar nicht zu sprechen; sie ignoriert sie vornehm. Sie geht ein fach auf einen Punkt ein. den wir nicht bestritten haben, der ^ also auch gar nicht zur Diskussion siebt. Wir haben dem ! Malte an der Hand der durch die eingezogenen Erkun digungen nachgewiesen: daß der „Sturm auf die protestan- tische Kircl'e" in Puerto Monte (Chile) am Sedanstage eine j erfundene Geschichte ist; daß das Intoleranzstückchei, ans Kletzko bei Gnesen, wo die Polen den Hut vor dem Christus- bilde nichr abnebmcn sollen, weil ein evangelischer Manrer- nvister den Sockel dazu arbeitete, eine Lüge ist-, daß die von einem Katecheten in Saaz begangenen „schweren sittliclxm Verfehlungen an Hunderten von schulpflichtigen Knaben und Mädchen" erlogen sind: daß die Einsegnung gemischter Ein» nur mebr vor dem evangelischen Geistlichen in Saaz . unwahr ist: daß die etwas höhere Kriminalität des katho lischen Teiles der Bevölkerung Deutschlands nicht in der Religion ihren Grund hat. sondern ans andere natürliche Ursachen ziirückznsühren ist. Auf all diese Punkte geht die Wartburg" nicht ein, sie ist so unehrlich, sie einfach zu igno- I rieren. Dafür reitet sie wieder auf dem Ausspruch des ka tholischen Theologen Wizel herum, wobei sie die Fortsetzung dieses Ausspruches abermals ignoriert, worin es heißt: „sehr viel Unkraut habe Luther ansgerottet, aber noch mehr Weizen." Das sagt die „Wartburg" nicht, daß Wizel vorher lutherischer Prediger war und nach seiner Rückkehr zur Mutterkirche all seine Schriften von den Gedanken getragen nviren, die Bereinigung des Luthertums mit der katholischen Kirche anznstreben. Hier müssen wir die Umdentnng unseres Artikels festnageln. Darin wurde nur bestritten, daß Wizel „einer der namhaftesten römisch-katholischen Theologen" wer, wie die „Wartburg" behauptet hat, und gesagt, daß er der Mittelpartei angehörte. Und weis macht d«s Blatt ans dieser unserer Feststellung? Es schreibt: Aber ..Wizel war ein Mitlelpartciler" und deshalb (!) nicht römisch-katholisch? Auch Kaiser Ferdinand l nnd nn» gar sein protestantisch gesinnter Sohn. Kaiser Maximilian II.. waren in ähnlichem Sinne wi< Wizel Mittelparteiler. AIw deshalb nicht römisch-katholisch? Das Habsburger Kaiserhaus ketzerisch! Und diiiili hat der unterfertigte Verfasser dieses — Scherzos „och die Stirne zu schreiben: „Also bitte, was ist widerlegt?" Wie gesagt, die „Wartburg" bedient sich eines Kniffes, der »nebrlich ist, weil er ans der Voraussetzung be richt, daß die Widerlegung der „Wartbnrg"-Lügen ibren Lesen, nicht zu Gesicht kommt. Das wollten wir bloß in eigener Sache voransschicken, bevor wir ans einen Artikel eingehen. in dem sich die „Nordd. Allg. Ztg." gegen die Wartb»rg"-Lügen offiziös zu wenden genötigt siebt: bicr wird aber der Hetzschrift der oben angeführte Kniff wohl nichts nützen. Die „Wartburg", deren Herausgeber für das ! d e u t s ch e N e i ch d e r K ö n i g l. S ä ch s i s ch e S u p e r- intendent I>. Meyer in Zwickau ist, hat sich in > Nummer 10 vom 10. d. Mts. die neuerlich wieder ge- § botene Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Teil nahme von Gymnasiasten an einer Marianischen Kongregation zu einer Hetze zu benutzen. Ter Sachverhalt ist schon vor einigen Wochen bei Beratung des Kiiltusetats im preußischen Abgeordnetenhanse klargestellt worden. In Essen war das Gesuch der katholischen Pfarrer, den Gymnasiasten den Beitritt zu den dortigen Pfarrkongre- gationen zu gestatten, in der Minislerialinstanz abgelehnt worden. Dabei wurde jedoch bemerkt, daß, so lange sich für die Schule keine Unzuträglichkeiten ergäben, nichts im Wege stehe, daß die Schüler an den erbaulichen Hebungen und gottesdienstlichen Veranstaltungen dieser Kongregationen tcilnäbmen: die Bestimmung hierüber müsse den Eltern überlassen bleiben. Der Kultusminister bat im Abgeord- netenbanse ausdrücklich betont, daß es nach Art. 12 der Verfassung, welcher das Recht der gemeinsamen bänslichen und öffentlichen Religionsübnng gewährleistet, es den Schü lern, soweit nicht das Interesse der Schule darunter leidet, gar nicht verboten werden kann, diese Gottesdienste zu be suchen, nnd den Eltern nicht, ihre Söhne in diesen Gottes dienst mitziinekmien. Niemand im Hanse bat gegen diese Behauptung Einspruch erhoben. Ter Minister erklärte ans eine Anfrage des natioiialliberalen Abgeordneten Tr. Fried berg weiter, daß er bis jetzt noch keine einzige S ch ü l e r k o n g r e g a t i o n b e w i l l i g t habe. Das alles wußten die Herren vom Evangelischen Bunde, die die „Wartburg" beransgeben. Tut nichts! Es wird doch eine Hetze veranstaltet. Das Hetzorgan ergebt sich, wie die „Nordd. Allg. Ztg." zutreffend lagt „in heftigen Angriffe» nnd Schmähungen" gegen den Minister. Es nein in seinem Verhalten eine „zielbewnßte Auslieferung der deutschen Knltnrwerke an den Ultramoiitanismns" und prophezeit, daß wegen dieser Entscheidung dem Minister seine Nachfolger „i n s G rab hineinfluche n" werden, weil er „den Strick habe drehen helfen, womit R o m den freien Staat erdrosseln wird". „Solche Worte beweisen," meint die „Nordd. Allg. Ztg.", „zu welchen u n - s innige n Schlußfolgerungen der lirchenpolitische Kampf verleiten kann". Noch mehr zu beanstanden sei das Ver halten der „Tägl. Nnndsch.", „welche die Hetzereien der „Wartburg" sich aneignet nnd mit Bemerkungen, welche die Sache nnd Rechtslage entstellt wiedergeben, ihren Lesern anftischt". Das offiziöse Blatt findet solche Angriffe „nn- begreislich" nnd legt den Sachverhalt nochmals klar. Natürlich nützt das bei Leuten, wie sie in der „Wart burg" nnd in der „Tägl. Nnndsch." das Wort führen, nicht das mindeste. Sie wollen eben Hetzen nnd können deshalb die Wahrheit nicht brauchen, nnd ans ihrer fana tischen Hetzliist begreift es sich vollständig, wenn sie sich um alle Aufklärung und Richtigstellung nicht kümmern. Wenn sie bei der Wcihrbeit blieben, wäre das Geschäft bald zu Ende. Irgend etwas Greifbares denken sich diese Leute ja gar nicht, wenn sie von „zielbewußter Auslieferung der deutschen Knltnrwerke an den Ultrtimoiitanismns" nnd der gleichen reden. Ihre gläubigen Zuhörer denken sich erst recht nichts dabei: das sollen sie auch gar nicht, mir ihr Haß gegen „Rom" soll ansgei'tgchelt werden. Als Beispiel dafür, „zu „reichen Blüten blinder Eifer führt", weist die „Nordd. Allg. Ztg." noch daraus bin, daß , einige Blätter einfältig genug lvaren, ans den Aprilscherz ! der „Germania" über die Errichtung katholisch theologischer Fakultäten in Kiel, Greifswald usw. anzubeißen nnd „dar aus ein neues Argument für die Liebedienerei des Kultus ministers gegenüber dem Zentrum allen Ernstes herzu- leiten". Es ist eben nichts, was „Nom" betrifft, so dumm, es findet bei den konfessionellen Fanatikern sein Publikum, oder diese scheuen sich wcnigslens nicht, mit den unglaub lichsten Tiliiimheiten das Publikum zu fange». Was wird nicht noch alle Tage gesäbelt über die katbol. Studenten- korporatioiien. Die abgeschmacktesten Märchen und plump sten Verleumdungen werden in der „Tägl. Nnndsch.", im „Hannoverschen Kurier" und Blättern ähnlichen Schlages einer urteilslosen Lcserickxift ausgetischt. Welclfer haar sträubende Blödsinn ist nicht ans Anlaß der bedauerlichen Vorkommnisse am sächsischen Hose in Mafien verbreitet und geglaubt worden! Angesichts solcher Erscheinungen kommt man doch aus eigentümliche Gedanken, wenn über die „Auslieferung der deutschen Knltnrwerke an den Ultramontanismiis" gezetert wird. Was für Kultiirwerke haben denn eigentlich Leute zu verlieren, die den Hetzern jeden banebüchenen Unsinn willig glauben? Und auf welcher Höbe der .Kultur stehen denn die Leute, die nuansgesetzt die Lügen. Verdrehungen und Schimpsereien erfinden und verbreiten? Tie konfessio »elle Hetze ist ein Zeiclxm ungemein niedriger Kultur. „Jeder Vgterlandssrennd kann es nur mit Schmerz beobachten, welche Verwirrung i» den Gemütern durch diese zum konfessionellen Unfrieden treibenden Hetze reien angerichtet wird," rust die „Nordd. Allg. Ztg.," ans. Gewiß: ober den Fanatikern fehlt es an der Einsicht unk dem guten Willen, um auf solche Mahnungen zu hören. Sie sind bereit, das Vaterland in die größte Verwirrung zii stürze», wenn sie dabei nur ibren Haß gegen die Katbo like» befriedige» können. Wie es besser werden soll, ist nicht abznseben. Angeblich wäre man zufrieden, wenn das Zen trum verschwände oder wenigstens ans Parlamentarischem Boden zur Lhnmacht verurteilt würde und wenn die Katho liken die „grundsätzliche Absondernng von ibren Protestan- tischen Mitbürgern" anfgäben. Und dabei nötigt man ge rade die Katholiken durch die fortgesetzten Angriffe, Be drohnngen und Beschimpfungen, sich enger zusammenzu- schließen n»d sich im Zentrum eine starke Organisation z» erhalten! Wie kann man uns die Torheit zntranen, ange sichts des immer wilder gegen uns aiistürmeiideii konfessio nellen Hasses und der Schiirnng zu einem neuen Kultur kämpfe, vertrauensselig alle Verteidigungswaffen nieder zulegen und uns der Gnade unserer Okgner zu überliefern? Die Militärvorlnqe in zweiter k'esimft. Die Budgettonimission des Reichstages begann am Dienstag mit der zweiten Lesung der Miiitärvorlcige. Dr. S p a l, ii tZentr.) begründet den hierzu vorliegenden An- tnig des Zentrums und beginnt mit der Resolution, nach welcher die Ausgaben nm ein Jahr ziirnckgcstellt worden solle». Diese Absicht ist begründet, nm den Etat ohne Zu- schiißanleihe balancieren zu können: wir wollen die Zuschuß- aiileibe unbedingt beseitigen. Könnte» die Bundesstaaten den Mehrbedarf durch höhere Matriknlarbeiträge ans- bringen, so satten unsere Bedenken weg, nnd wir sind nicht inehr Gegner des Inkrafttretens im heurigen Etat. Zuge geben ist. dgß das Verhältnis der Kavallerie z» den anderen Truppen sich sehr verschoben bat: ein Ausgleich ist geboten. CS fragt sich nur in welchem Tempo. Die Regierung fordert zn rasches Vorgehen: unser Antrgg will den Abschluß der Unpolitische Zeitläufte. sNnchdrnck »erboten.) Die Asche vor der Stirn ist kein angenehmer und lieb lieber Puder, aber gesünder, als die üblichen Verschönerungs mittel. Ein Schwärmer für die Leichcnberbrennnng sagte mir einmal: „Euere Kirche nimmt zu dem Aschermittwochskreuz keine Erde, sondern Asche, das Erzeugnis der Verbrennung. Darin liegt nngcdeutet, daß der Körper eigentlich verbrannt werden sollte." Ter eifrige Mann griff bei diesem Beweisversuche ins Blaue. Die Formel beißt nicht: Gedenke, daß du Asche wirst, sondern vielmehr: Gedenke, daß du Staub (pnlvin) bist und znm Staube ziirückkebren wirst! Die Kirche hat also den Erdenstaiib im Auge, zu dem gerade das Begräbnis im Schoße der Erde auf geradem Wege zurückführt. Daß zur Stirnbczeichniing nicht geweihte Erde, sondern geweihte Asche genommen wird, zeugt von dem praktischen Sinn, der bei Einführung dieser Zeremonie gewaltet bat. Die Erde, die man vom Boden aufliest, macht einen unsanbercn Ein druck. Tie Asche aber, der Rückstand nach dem Vcr- bremmiigsprozcß, gilt überall als ein sauberer Stoff. So- gnr im Sinne der modernen Dazillenlehre. Als ich jung ivar, habe ich mir viel den Kopf zerbrochen über daS Wesen des Schmutzes und die Ursache des Ekels, den wir gegen gewisse Stoffe empfinden. Seitdem die Bak- terien und Kokken usw.. die unsichtbaren Einwohner der widerwärtigen Stoffe, entdeckt worden sind, ist das Rätsel leicht z» lösen. Der trockene Sand enthält in der Regel keine schädlichen Keime: deshalb ekeln wir uns nicht vor ihm. ja wir benutzen ihn sogar znm Scheuern und Putzen oder nach alter Sitte zum Bestreuen der Dielen. „Sand scheuert den Magen", sagte man uns Kindern, wenn wir beim Essen auf ein versprengtes Sandkorn bissen. Tie cigentliclce Erde dagegen, ein Stück von dem fruchtbaren Boden, bat man stets als verdächtig oder geradezu als schmutzig erachtet. Ebenso batte und haben die Leute einen instinktive» Ab scheu vor dem Haar, das in die Suppe oder in die Butter geraten ist, obschon doch das Haarröhrchen an sich ein ganz harmloses Ding ist. Ehe das Mikroskop den sichtlichen Be weis gebracht, ahnt man ganz richtig, daß am Haar leicht gesundheitssckiädliche keime sitzen. Und längst ebe die ge lehrten Herren den Inhalt der Mundhöhle durchforscht hatten, hatte das Volk einen urkräftigen Widerwillen gegen den Speichel, ja sogar gegen den eigenen Speichel, sobald er nur die heimatliche Mundhöhle verlassen batte. Ter In stinkt ist der Forschung voransgeeilt, die volkstümliche Praxis war schon sehr alt, als die Theorie erst bintennach kam. So bat die Kirche zu ihrem Aschenkreuz schon in grauer Vorzeit einen Stoff gewählt, gegen den auch der Bazillen- Vater Dr. Koch nichts einwcnden kann. Bekanntlich bat die Bazillcnlehre zn einem ärgerlichen Streit in der protestantischen Kirche geführt wegen der ge- meinsamen Benutzung des Abendmahlkelches. Tie katho- lische Kirche batte auch ans diesem Gebiete ihre praktische Erbweisheit sclxon längst bewiesen. Es ist sehr schwierig und gefährlich, in einer großen Gemeinde das Allerheiligste in der Form des Weines anszuteisen. Die Kirche hat also die Anwendung dieser Form von Alters her ans dos Not wendige beschränkt, nämlich auf die Wiederholung des Krenzesopfers bei der heiligen Messe. Das konnte sie, da in der Form des Brotes allein den Gläubigen das ganze hei lige Geheimnis gespendet wird. Daher sind wir von allen Aergernisscn, welche die Benutzung des Kelches in neuerer Zeit für die protestantische Gemeinde herbeiführt, ganz un berührt geblieben. Die Bazillenjägcr wollen aber doch vor unseren Kirchen- türen nickt Halt macken nnd habe» das WcihN'osser unter die Lupe genommen. In das Weibwasserbccken tunken ver schiedene Fingerspitzen, und es ist immerhin denkbar, daß sick dort bedenklicke Keime ansiedeln. Aber das Weihwasser ist nickt zum Trinken oder znm Wascken bestimmt, sondern nur zu einer schwache» Besprengiing. Irgend eine An steckung ist meines Wisiens nach nickt nachgewieseii und wird auch wobt nickt leicht eintreten. Das Weihwasser, das der Geistliche beim Asverges oder den sonstigen Gebränckien be nutzt, isl ja überhaupt nickt durch die Finger der Gläubigen verunreinigt, und das Wasser im Becken an der Kirckentür > kommt in der Regel nnr mit den Fingerspitzen und der i Stirnhaiit in Mriibrnng. Die menschliche Oberbant wirk i aber nickt gleich von jedem 2*azillns angegriffen. Dann ! kämen Nur ans den Krankheiten ja überhaupt niclit heraus, da in der Lust fortwährend Krankheitskeime liei»msliegen ! und jeder Mensch, mit dem wir sprechen, uns Ausscheidungen ! seines Körpers ans die Stirn haucht. In noch höherem ^ Maße kommen die Finger, die alles möglickv ansassen ^ müssen, fortwährend mit Bazillen und allerhand Wnckier- ^ Pilzchen in Berührung. Jedenfalls ist das gemeinsame Wcih- ! Wasserbecken nickt gefährlicher, als der Händedruck, und den ! tauschen wir dock trotz aller Bazillentheorie immer noch ohne ^ ersichtlichen Sckiaden ans. Es ist weiter nichts nötig, akS dgß die Weihwgsserbecken häufig gcn-einigt und mit iwnem Weihwasser versehen werden. Man sollte auch die Becken nicht so tief mackieii, sondern mebr in flacher Sckialenfonn halten: den» die Masse des Wassers tnt's nicht, sondern die Andacht beim Gebrauch. * 4 * Dem AsclMikreuz möchte ich nun noch eine tröstliche nnk bofsnungspolle Seite abgcwinnen. Asche sind wir und zn Asckxe müssen wir werden: alier der Mensch gleicht dem Phönix, von dem die schöne Legende