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1882. Donnerstag, den 2. November Nr. 25S AMtzemrAMWtm »Se al« solid bekannte» «»» noncenbureaui nehmen, ob»« Peei«erhöhuna, Jnlerate für ol« »Bautzener Nachrichten' ent» »ea«nl de«gl dietzerrenlcm»« in Bautzen (Lauengrb.i, Anilk« In Löbau, Ltptzitich in SchirgU» Waide, Hiiben» in Weitzenberg, , Döring in Sbcr«dach, Luhr t» »SnigShain bei Ostritz, M. Meutzner in Obce ilunnerrdors, L, v, Lindenau in Pulint» un» L, E. Wiedemann in Reiche»- Die „Bautzener Nachrichten" «rntetnen lautzer Sonn, u, stest- tag«) täglich abend« 7 Uhr »Ür den folgenden Tag, Abonne ment» »ret« uierleljährl, Jnierlionbbetrag für den N»umci»eiPctil-Sp°lt»«ilri2U RachweiSgebühr », Apserat »d-l Gebühr für brieflime «u»kunst«erleilung 10 .und Porto), Kleinere, bi« früh S Uhr rnigehende Inserate finden noch tn dem abend« auszugebenden ' X X back O -L Platte Ausnahme. VeroroaungSblatt »er Kreisha»ptma««schast Bautze« zugleich als KouststortalvehSrde »er Oberlaufitz. Amtsölatt der Amtshauptmannschasten Bautzen und LöbM, de« Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt, Ostritz und Reichenau, des HauptstmeramteS Bautzen, ingleicheu der Stadträte zu Bautzen und Benistadt, sowie der Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. Organ der Handel-» und Gewerbekammer zu Zittau. Bekanntmachung. Austausch von Postpacketen mit Portugal. Dom 1. Dezember ab findet, außer im Verkehr mit Lissabon, auch mit den Haubtorten Süd- vortugalS, mit ver Insel Madeira und den Azoren ein Austausch von Pottpacketen ohne Werth- angabe bis 3 kx durch Vermittelung der ReichSposl und der Königlich Portugiesischen Posten statt. Der einbeitliche Portosaß beträgt I Mark 80 Pfennig bei Sendungen nach dem Festlande Portugals, 2 Mark 20 Pfennig nach Madeira und 2 Mart 60 Pfennig nach den Azoren. Die Beförderung erfolgt auf dem Wege über Hamburg mittelst Deutscher Schiffe bis Lissabon oder, auf Verlangen des Absenders, durch Elsaß.Lothringen über Bordeaux. Die Sendungen müssen franktrt und bei der Beförderung über Hamburg von zwei, bei der Beförderung über Bordeaux von drei ZoU.Jnbaltserklärungen in Französischer Sprache begleitet sein. Für alle Packetsendungen nach Portugal, welche den Bedingungen für Postpackete nicht ent- sprechen, ingleichen für Packetsendungen jeder Art nach den übrigen Orten Portugals bleiben die bisherigen Bersendungsvorschristen in Kraft. Das namentliche Verzeichniß der zunächst an dem Austausche Theil nehmenden Portugiesischen Postorle ist bei den Reichs.Postanstalten einzusehen. Berlin IV., den 28. October 1882. Der Staatssccrctair des Reichs-Postamts. Stephan. Bekanntmachung. Postpacketverkehr nach Belgien. Zu Postpückereisendungen nach Belgien sind fortan drei gleichlautende Zoll-Inhaltserklärungen in Französischer Sprache erforderlich. Bei Sendungen mit Werthpapiere« genügt jedoch die Beigabe von zwei Zoll-Inhaltserklärungen. Berlin ÄV„ den 28.October 1882. Der Staatssccrctair des Reichs-Postamts. Stephan. Steckbrief. Der Colporteur Vmil Paul Rößler aus Friedeberg a. Qu., welcher zur Zeit für die Buchhandlung von Julius Kabitz in Görlitz reist, ist durch Strafbesehl des unterzeichneten Amtsgerichtes wegen Zuwider handlung gegen daS Gesetz vom 1. Juli 1878, die Besteuerung des Gewerbebetriebes im Umberzieben betr., rechtskräftig zu 60 ^l Geldstrafe, an deren Stelle im UneinbringlichkeitSfalle 6 Tage Haft treten, ver- urtheilt worden. Man bittet, Rößlern dem nächsten Amtsgerichte vorzuführen und richtet an Letzteres das Ersuchen, an ihm die sechstägige Haftstrafe zu vollstrecken, sofern er nicht die Geldstrafe erlegt. Kamenz, den 27.October 1882. Das Königliche Amtsgericht. Philipp. Die Herrn Herrmann Böhme in Webrsdors von der Firma I. St. Böhme L Söhne daselbst er» theilte Procura ist »urückgenommen und solches heute im Handelsregister des unterzeichneten Königlichen Amtsgerichts aus Fol. 9 verlautbart worden. Königliches Amtsgericht Schirgiswalde, am 27. Octobcr 1882. Schmalz. Lsche. Bekanntmachung. Der diesjährige Herbstkrammarkt beginnt Sonnabend, den 4. November d. Js., und wird an diesem Tage zugleich ein Viehmarkt abgehalten werden. Mit diesem Jahrmärkte treten bis auf Weiteres folgende Verkaussstellenver Änderungen ein: 1. die Kürschner, welche früher aus den Böden des Gewandhauses ihre Waaren seilgeboten haben, werden auf dem Fleischmarkte unweit der Petrikirche ihr« Verkaufsstellen haben, während 2. die Verkaufsplätze der Kammmacher vom Hauptmarkle nach der Reichenftraße vor das Post gebäude verlegt worden sind; 3. die Schuhmacher werden wie bisher auf der Heringsgasfe, der Siebergasse, der großen Brüder- gasie und wenn mehr Raum beansprucht werden sollte, auf der Hoben,affe feil halten; dahin gegen sollen auf der kleinen Brüdergaffe irgend welche Waaren nicht weiter ausgelegt werden. Indem dieses zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, nimmt man Gelegenheit, daran zu erinnern, daß während des in den bevorstehenden Jahrmarkt hineinfallenden Sonntag» das Auslegen der Waaren, Oeffnen der Buden, wie überhaupt der Handel- und Jahrmarktsbetrieb erst nach 2 Uhr Nachmittags eröffnet werden darf und AbendS 5 Uhr zu schließen ist. Der Stadtrath zu Bautzen, am 26. October 1882. Heerklotz, Stadtrath. 19. öffentlich-Sitzung des Stadtv-rordneten»Collegium- Donnerstag, den 2. November d. I., Nachmittags <» Uhr. TaaeSordnung: Vorlage I) des II. Stücks des Gesetz- und VerordnungS-BIattes; 2) des Berichtes von der am 18. d. M- bei der Stadl-Haupikaffe stattgehabten Revision; 3) dergl. am 26. von bei der Spar kaffe und Leihanstalt — zur Kenntnißnahme; 4) Raths-Dekret wegen der SladtrathS-Wahl für die zum 31. December d. I. wieder sreiwerdende Stelle des Herrn Stadtrath Oßwald; 51 Ratbs-Dekret wegen eines Abänderungs-Entwurfes für das Regulativ bei der GewsrbS-Gehilfen- und Dienstboten-Krankenkasse und für die Kaffenboten-Jnstruction sRescrent: Herr Fabians; 6) Rechnungssachen — zur Beschlußsaffung. Bautzen, 30. October 1882. Der Stadtverordneten-Borsteher. Reinhardt I. Telegraphisch- Korrefponvenz. Pesth, 30. Oktober, abds. Der Heeresausschuß der ungarischen Delegation beriet heute das Ordi- narium des Budgets des Kriegsministeriums und zwar zunächst die Abweichungen gegen das Vorjahr. Der Kriegs minister beleuchtete in einer zweistündigen Rede die Verfüg ungen betreffs der Reorganisierung eines Teiles des Heeres und hob hervor, daß die Reorganisierung nur teilweise und nach Bedarf durchgeführt sei. Der ganze Reorganisations- Plan komme erst zur Ausführung, wenn die erhoffte Geneh migung seitens der Delegation vom Kaiser sanktioniert sei. Nach der Reorganisation werde die Administration und Mo bilmachung des Heeres eine leichtere und die Kriegstüchtig keit desselben eine größere sein. Durch die Organisierung der Territorial-Armcecorps solle ein zweckmäßiges Tcrritorial- system in der Richtung verwirklicht werden, daß für den Fall einer Mobilisierung die für jedes Armcecorps erforderlichen Waffengattungen und militärischen Anstalten schon in Frie- dcnszeiten zweckmäßig gruppiert seien. Die 15 Armeecorps- kommandanten feien unmittelbar dem Kricgsministcr unter stellt. Jeder derselben erhalte einen Adlatus. Der Kriegs minister verbreitete sich sodann über die einzelnen Details des Organisationsplanes. Der Ausschuß beschloß, die Be ratung des Präliminare auf morgen zu vertagen. Rom, 31. Oktober. (B. T.) Der deutsche Botschafter Launay ist aus Berlin hier eingetroffen. — Krupp in Essen schenkte für die Überschwemmten Italiens 10000 Lire. Rom, 31. Oktober. Die bis jetzt bekannten Wahl ergebnisse lassen eine sehr starke Majorität zu Gunsten des gegenwärtigen Kabinetts erwarten. Bon den Wahl berechtigten haben etwa drei Fünftel von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, sehr viele Wahlberechtigte wurden durch das schlechte Wetter, welches am Wahltage in Italien herrschte, verhindert, an ihrem Wahlorte zu erscheinen. Sämtliche Führer der Rechten und Linken sind wieder gewählt, Baccarini ist viermal gewählt. Die Zahl der Stichwahlen ist eine verhältnismäßig geringe. Rom, 31. Oktober, abends. Obwohl die vollständigen Resultate der Deputiertenwahlen noch nicht bekannt sind, steht doch bereits jetzt fest, daß die Majorität für die Regierung eine sehr große sein wird, selbst abgesehen von den Deputierten der Rechten, welche daS von Depretis in Stradella entwickelte Programm angenommen haben. Der Minister Mancini wurde zweimal gewählt, alle Unterstaats- sekretäre wurden wiedergewählt. Ungefähr zwei Fünftel der Gewählten sind neue Deputierte. (S. auch „Italien".) Paris, 31. Oktober. (K. Z.) Gambetta weilt seit einigen Tagen im Departement der Aonue bei dem De putierten Guichard. — In offiziellen Kreisen will man wissen, daß die Royalisten bereit seien, loszuschlagen, und sich auch bereits mit Fahnen ausgerüstet hätten, um ihrerseits die jüngsten Ereignisse auSzubeuten. Menard Dorian will an die Regierung wegen de« Noyalistenbanketts eine Ansrage stellen und den Beweis liefern, daß bei den jüngsten royalistischen Unordnungen in Arles Bomben in die Präfektur gelegt worden, die zum Glück nicht geplatzt seien. Paris, 31. Oktober. Der seitherige Gesandte im Haag, Graf Lefebvre de Vehai ne, ist zum Botschafter beim Vatikan, Desmich els zum Botschafter in Madrid und der frühere Deputierte Legrand zum Gesandten im Haag ernannt worden. Paris, 31. Oktober, abends. Der bisherige Präfekt des Rhüne-Departements Oustry ist an Stelle Flo- quets zum Präfekten des Seine-Departements ernannt worden, an seine Stelle tritt der Präfekt des Somme- Departements Massicoult. Lyon, 31. Oktober. Gestern sind hier 7Anarchisten unter der Anschuldigung des Mordes verhaftet worden, zwei derselben werden auch der heimlichen Anfertigung von Dynamit beschuldigt. London, 30. Oktober. Unterhaus. Northcote kündigte an, er werde am Donnerstag die Anfrage an die Negierung richten, ob es beabsichtigt sei, die Leibrenten für Admiral Seymour und General Wolseley bereits in dieser Session zu beantragen. Ferner werde er anfragen, auf Grund welchen Kredites und welcher Autorität die Kosten für die Occupatio» Ägyptens bestritten würden. Untcr- staatssekretär Dilke erwiderte auf eine Anfrage Barclays, die Zusammensetzung der Kommission zur Beratung der Entschädigungs-Ansprüche in Alexandrien sei noch nicht ge regelt, es fänden darüber gegenwärtig Unterhandlungen zwischen den Mächten statt. Auf weitere Anfragen erklärte Dilke, die ägyptische Negierung werde die englische betreffs der künftigen, auf die Armee bezüglichen Maßnahmen um Rat fragen. Die Rekrutierung von Tscherkessen, Albanesen und anderen Ausländern habe gänzlich aufgehört. Die eng lische Regierung sei an keinerlei geheimem Vertrag, Bündnis oder Pakt bezüglich Ägyptens beteiligt. Die von der Re gierung hinsichtlich Ägyptens übernommenen Verpflichtungen seien dem Hause bereits bekannt. — Was die Beziehungen Englands zu Mexiko angche, so werde die Regierung die selben sehr gern erneuern, es ständen indessen noch sehr be deutende Schwierigkeiten im Wege. Der Unterstaatssekretär der Kolonien, Ashley, antwortete Okelly, die Auslieferung der nach Gibraltar geflüchteten Häupter der kubanischen In surgenten an Spanien sei ohne Wissen des Gouverneurs in folge eines Irrtums des Magistrats geschehen. Die Unter suchung sei angeordnet. Die Auslieferung hätte nur in Gemäßheit des Auslieferungövcrtrages erfolgen dürfen; die Wiederherausgabe der Flüchtlinge seitens Spaniens, um sie dem Auslieferungsvertrage gemäß zu behandeln, würde ein höflicher und freundschaftlicher Akt Spaniens sein, den Eng land zu würdigen wissen werde. Dilke teilte mit, die Ant wort Ashleys sei heute der spanischen Regierung übermittelt worden. Das Haus setzte hierauf die Debatte über die Reform der Geschäftsordnung fort. Der „Pall Mall Gazette" zufolge hätte die Negierung beschlossen, Lord Dufferin solle provisorisch nach Kairo gehen, um die Unterhandlungen zur Regelung der Lage in Ägypten zu führen. Der Generalkonsul Malet würde Dufferin hierbei unterstützen. London, 31. Oktober. Alle Morgenblätter sprechen sich über die Entsendung Lord DufferinS nach Ägypten zustimmend aus. Die „Times" sagt, die Mission Lord DufferinS gehe aus der Überzeugung der englischen Negier ung hervor, daß cs notwendig sei, auf den Khedivc und auf die ägyptische Regierung einen beschränkenden Einfluß aus zuüben. Nach der „Times" wäre die Regierung auch von dem Vorschläge Bakers bezüglich der Organisation der ägyptischen Armee nicht befriedigt, weil das Material der letzteren kein Vertrauen einflöße. — „Daily News" er fahren, von der englischen Regierung sei Frankreich die Er nennung eines einzigen Kommissars für die Finanzkontrolle durch den Khedioe vorgeschlagen worden. London, 31. Oktober,abends. Unterhaus. Unter- staatssckretär Dilke erwiderte auf eine Anfrage Baxters, die Lord Dufferin erteilten Instruktionen gingen dahin, der Pforte Vorstellungen bezüglich Armeniens zu machen. Die Regierung setze vollkommenes Vertrauen auf Dufferin be züglich der Art der Ausführung dieser Instruktionen. Gibson setzte hierauf die Debatte über die Reform der Geschäfts ordnung fort und beantragte ein Amendement des Inhalts, daß für den Schluß der Debatte zwei Drittel Majorität erforderlich sein solle. Der Antrag der Negierung verlangt nur einfache Majorität. Die Debatte hierüber wird voraus sichtlich drei Sitzungen in Anspruch nehmen. Madrid, 31. Oktober. Von den nördlichen und süd lichen Küsten Spaniens werden heftige Stürme ge meldet, die auf dem Meere zahlreiche Unglücks fälle an gerichtet haben. Petersburg, 31. Oktober. Gegenüber der Behaupt ung des Pariser „Times"-Korrespondenten, daß die Mächte dem französisch-tunesischen Vertrage zugestimmt jätten, bemerkt das „Journal de St. P6tersbourg", was Rußland angehe, so sei cs einzig und allein wegen der Auf hebung der Konsulargcrichtsbarkeit befragt worden; gegen diese Aufhebung und die Einsetzung französischer Tribunale werde eS nichts einwenden, wenn alle anderen Mächte zu stimmen würden. Bukarest, 31. Oktober. Der Senat wählte eine Kommission zur Feststellung des Entwurfs einer Adresse als Antwort auf die Thronrede. An Stelle des zum Minister ernannten Demeter Stnrdza wählte der Senat den General Cernat zum Bicepräsiöenten. — Die Deputierten kammer ist bis jetzt noch nicht beschlußfähig. Belgrad, 30. Oktober. Nach einer Meldung der „Polit. Korresp." hat das gesamte Kabinett dem Könige estern seine Demission gegeben, welche jedoch nicht an- enommcn wurde. (Nach einer anderen Meldung berief der Mig gestern den früheren Ministerpräsidenten Nistic und den vormaligen Minister des Innern Miloikovic zu sich, um dieselben über die gegenwärtige Lage zu konsultieren. Hierdurch entstand das Gerücht, Nistic sei zur Bildung eine« neuen Kabinetts berufen, was indessen unbegründet ist.) Belgrad, 31. Oktober. Die Mitglieder der radi alen Partei beschlossen gestern, die gegenwärtige Regierung zu bekämpfen, aber eine Deputation an den König zu senden,