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für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^19. Freitags, den4.September 1849. Die Ausstellung auf Typographie bezüglicher Ge genstände während der vierten Säcularfcicr der Buchdruckerkunst in Leipzig. (Fortsetzung.) 1. Miniaturen. Manuskripte. Tylographische Bücher. Neunzehn Nummern, nämlich Nr. 1—9, 98 —103, 105—107 und 134. Gewiß eine bedeutende Zahl, wenn man bedenkt, daß es sich hierum lauter Kostbarkeiten handelt, die nur in wenigen Exemplaren, ja einige von ihnen nur als lOuics, existiren. Man erblickte unter ihnen die Mehrzahl der hochwichtigen, für die kunstgeschichtliche Forschung Anknü pfungspunkte gewährenden xylographischen Bücher, die Hei - neke, Heller, Sotzmann, EHatto und die anderen Forscher im xylographischen Fache erwähnen. Schwer ist cs daher wegen der Kostbarkeit aller Nummern Einzelnes na mentlich anzuführen. Doch sei hier zuerst genannt Nr. 134, Dürer's Manuskript der Proportionen aus der Dresdner Bi bliothek. Ferner: Nr. 1, vier Blätter Miniaturen auf Per gament; zu einer Folge von sechs und dreißig Darstellungen gehörig und Eigenthum des Herrn Th. O. Weigcl. Vor treffliche Blätter, wahrscheinlich aus dem Anfänge des fünf zehnten Jahrhunderts. Nr. 4, Manuscript des Valerius Maximus, für Karl V. von Frankreich geschrieben und mit einer französischen Pa raphrase des lateinischen Textes nebst praktischen Anmerkun gen von Simon deHesdin und Nicola usGonnesse versehen. Bcsitzthum der Leipziger Stadtbibliothek. Mit vortrefflichen Miniaturen. Nr. 9, die acht Schalkheiten. Einziges bis jetzt bekann tes Exemplar, im Besitz des Hrn. Th- O. Weigel, und von demselben schon in Num. 5. d. Serapeum beschrieben. Nr. 100, Hrs lnorienäi. Eigenthum des Hrn. I. A. G. Wcigel. Ein xylographisches Werk, das hinreichend be weist, wie Unrecht diejenigen haben, die behaupten, daß der 7r Jahrgang. Formschnitt in der ersten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts, wo dies xylographische Buch wahrscheinlich hingehört, blos aus eine rohe Weise getrieben worden sei. Für die kunstgeschicht liche Forschung ist gerade dieses Eremplar von vorzüglicher Be deutung, indem es seiner Vortrefflichkeit wegen durchaus nicht zu der Zahl der Eopien gerechnet werden kann. Könnte man nur über die Zeit seiner Entstehung zu einem gewissen Resul tate gelangen. 2. Alte Drucke bis ungefähr 1485. Wegen der Fülle von Gegenständen, die in dieser Rubrik Vorkommen, läßt sich ein weitläufiges Eingehen auf das Ein zelne nicht gut bewerkstelligen; ich müßte sonst am Ende den ganzen Katalog abschreiben. Uebcrdics sind ja diese Nachrich ten für Sach- und Fachkenner geschrieben, für welche aller dings schon die bloßen Andeutungen genügend sind. Es waren aus folgenden Druckorten vorhanden: Mainz: Sieben Drucke; Nr. 10—13 (a. u. b.), 285 und 288. Nämlich von Frist und Schösser vier Drucke: der Psalter von 1457, vursncki rsiionsle (beides Pergament- drucke und Eigenthum der Dresdner Bibliothek), lateinische Bibel von 1462 und Oicer. Okticis (auch aus der Dresdner Bibliothek). Von Gutenberg ein Druck: das Ostlioli- cou tles cksnus (aus der Dresdner Bibliothek). Von Pe ter Schösser ein Druck: die Dccretalen Gregor'ö (Herrn Döllein Halberstadt gehörig). Von Meidenbach ein Druck: Ilortuz ssnitstis (der Zwickauer Bibliothek gehörig). Straßburg: Drei Drucke; Nr. 15—17. Nämlich zwei vonJoh.Mentel und einer von Heinr. Eggcstein. Köln: Ein Druck; Nr. 18, von Ulr. Zell. Augsburg: Drei Drucke; Nr. 21, 22, 112. Zwei von Günther Zainer und einer von A. Sorg. Nürnberg: Drei Drucke; Nr. 32—34. Nämlich ' von Koberger; von Andr. Frisner und Sen sen- schmidt, von Friedr. Ereusner. Vom letztem der 145