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Anzeiger -SW-MS-- Zeil«, fie WM, StiMuk, Inserate kosten die SvaUenznIe oder deren Raum 10 Ns., für auswiirlige I, sereut-n IS Pf., Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzeigen sür alle Zeilungen. Klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmaunsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re. ^Nummer 131. Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. Dienstag, den 7. November 1905. ''" 1 'N . —- 18. Jahrgang. Zagdwekm der elektr. Lichtleitung in Berührung zu kom- Dienstmagd aus Markersdorf von einem Eisen bahnzuge überfahren und gelötet worden. Allein Anscheine nach hat die Unglückliche den Tod freiwillig gesucht. — Der Begründer der Ragewitzer Kohlen-Industrie, Herr Guls- und Fabrik besitzer Schippau in Mutzschen, ist am Mitt woch mitten im Berufe an einem Herzschlag verschieden. — Unter dem Verdacht des Meineids wurde in Kleinsteinberg ein 85jähriger Greis ver haftet und der Staatsanwaltschaft in Leipzig zugeführt. — In Zwickau wurde abends nach dem Konzert des Mufikvereins im Gewandthause der Landgerichtsrat a. D. Justizrat Rüger vom Schlage getroffen; er brach plötzlich zu sammen und verschied kurz darauf. Leipzig. Ein Falschmünzer, der eine große Anzahl von falschen Fünfzigpfennigstücken hergestellt hatte, wurde verhaftet, bevor er den zuletzt angefertigteu Posten in Verkehr bringen konnte. Der Betreffende, ein 22jähriger Fleischer geselle aus Horka, wird wegen anderer Straf taten von fünf auswärtigen Behörden gesucht und hatte sich hier heimlich aufgehalte». — Ein Heiratsschwindler, der in den verschiedensten Städten Deutschlands, so auch in Leipzig, seine Opfer gesucht und ge funden hat, ist nunmehr in einem angeblichen Hu5 Nab una fern. Rabenau, den 6. November. die oberste lichte Weite noch 2 Meter betragen. — Von einem Automobil überfahren wurde inPlaueni. V. das vierjährige Söhn chen des Klavierstimmers Thieme. Der Kleine hat dabei außer einem Schädelbruch Verletz ungen im Gesicht und am Halse erlitten. Annaberg. Mit Polizeibeamteil hat die Gemeinde Crottendorf entschieden Pech. Nach dem der Polizeiwachtmeister Schramm den Gc- meindekassierer beraubte und ermordete und sich dann erhängte, stand jetzt der Schutzmann Meher, der seit 1897 in Crottendorf angestcllt ist, wegen Unterschlagung im Amte vor der StrafkammerdesChemnitzerLandgerichts. Meyer hatte von Gasrechnungen und Bicrsteuergeldern über 215 Mark unterschlagen. Vor Gericht gebrauchte Meyer, der den Fehlbetrag übrigens deckte, die Ausrede, er habe das Geld nicht für sich verbraucht, sondern zur Deckung eines gleich hohen Betrages, der ihm beim Kassieren von Gasgeldern verloren gegangen sei, benutzt. Ec erhielt eine Gefängnisstrafe von 5 Monaten. Buchholz. EiueverhängniSvolle Ver wechslung hat hier den Tod einer 40jährigeu Fleischersfrau herbeigeführt. Statt Zucker hatte sie Gift zu sich genommen, das zum Vertilgen von Natten und Mäusen verwendet werden alte Fabrikarbeiterin von der Carolabrücke in die Elbe. Der Arbeiter Gäbler aus Bühlau sprang ihr sogleich vom Neustädter Ufer aus nach und brachte das junge Mädchen, das sich bemühte, aus dem Wasser wieder herauszu kommen, an das Land, worauf es der Wohl fahrtspolizei übergeben und von dieser in das Siechenhaus überführt wurde. Liebeskummer ist der Beweggrund zu dem beabsichtigten Selbstmorde. — Mit einem Hauptgewinn der Landes lotterie, der zum Teil einem jungen Mann gehörte, mit dem sie zusammengespielt hatte, wollte eine alte Frau auf dem Wettiner Bahn hofe in Dresden nach dem Auslande ver schwinden. Die Gewinnerin schien eine Böhmin zu sein. Sie konnte aber noch von dem glück lichen Mitspieler gefaßt und einem Polizisten übergeben werden. Verlaufe der letzten 25 J chre 120 000 Kronen Kass-ngelder unterschlug, dem Bezirksgericht in Tetschen eingeliefert worden. — Zum Lohn kämpfe in den sächsisch- thüringischen Webereien wird aus Glauchau unterm 3. November gemeldet: Heute schlossen auch die übrigen zum Verbände der sächsisch- thüringischen Webereien gehörenden Fabriken in Ronneburg, Neumark, Reuth, Oelsnitz und Mühltroff die Betriebe. Dadurch sind weitere 900 Arbeiter und Arbeiterinnen ausgespecrt worden. In Sachsen und Thüringen stehen nunmehr 34238 Stühle mit zusammen 18 500 Arbeitern still (einschließlich der 950 Aus ständigen in den vier bekannten Geraer We bereien). Der Gcsamtvorstand des Sächsisch- Thüringischen Webereiverbandes hat gestern in Greiz beschlossen, Montag, den 6. November, men, mußte ei» noch junges Schwei» eines Coschützer Einwohners erfahre». Während einer in den Abendstunde» vorgenommenen Slallrcinigung, bei welcher dem damit Beauf- tragten eine transportable Lichtbirne leuchtete, tummelte sich das Schwein im Vorraum zum Stalle aus. Da erregte die lange, am Boden hmlaufeuve grüne Leitungsschuuc sein Interesse. Bald begann es »ach Küiderarl a» der merk würdigen Schnur zu kauen. Plötzlich unter brach ein markerschütternder Aufschrei die fried liche Stille. Das vorwitzige Tier halte sein Spielzeug durchluffen und stürzte wie tot zu Boden. Entsetzt sprang man zu Hilfe, aber alle Bemühungen das röchelnd daliegende arme Schwein zn erheben, scheiterten an der Mattig keit der Glieder. Der herbeigerufene Arzt glaubte zwar das verunglückte Tier am Leben erhalten zu können, doch zog es der tiefer schütterte Besitzer vor, ihm den Gnadenstoß geben zu lassen. Dresden. (3. Nov.) Auf der Tagesord nung der heutigen öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer stand als einziger Punkt der Antrag der konservativen Abgg. Dr. Kühl morgen, Nudelt u. Gen. auf die Einbringung eines Gesetzentwurfs zur Aufhebung des § 19 Des Ergäuzungsstenergesetzs vom 2. Juli 1902, welcher die Freilassung des landw. Betriebs kapitals von dieser Steuer bestimmt. Abg. Dr. Kühlmorge» stellte zunächst mit Erfolg den Antrag auf sofortige Schlußberatung des vor liegenden Antrags und begründete hierauf den selben mit wenig Worten, dabei erwähnend, baß derselbe Antrag bereits in der vorigen Session von der Zweiten Kammer fast ein- sollte. Sie starb erst nach Otägigem qual vollen Krankenlager. — In Ober-Rossau bei Mittweida wurde am Donnerstag der Hausbesitzer August Dietze in seiner Wohnung tot aufgefunden. Da der Verstorbene mehrere Verletzungen auf wies, wurde eine gerichtliche Sektion der Leiche angeordnet. — In der Nacht zum Freitag ist in Flur Bubendorf bei Frohburg eine etwa 18jährige paare, mißhandelte und beleidigte die Liebhaber und gab sich diesen gegenüber als Polizei beamten aus. Am 2. Oktober ist er vom Dresdner Schwurgericht wegen Notzuchtsver brechens zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt worden. Die 3. Strafkammer erkennt jetzt nach geheimer Beweiserhebung auf eine Zusatzstrafe von 5 Monaten Zuchthaus und diktiert außerdem dem Angeklagten wegen Ungebühr vor Gericht eine dreitägige Haftstrafe zu. Gombsen. Frau Hedwig Biener hier erhielt dieser Tage von der Gräfin Luise Mon- tignoso aus Flocenj ein Paket zugesandt, ent haltend die Photographien von der Gräfin und ihrer Tochter Monika Pia. Höckendorf. Am Donnerstag wurde hier die älteste Frau des Kirchspiels, Frau Eleonore Zimmermann aus Borlas beerdigt. Sie erreichte ein Alter von 91 Jahren 3 Monaten und war bis in die letzte Zeit rüstig. Seit 38 Jahren war sie Witwe. Die Verstorbene sämtliche Betriebe wieder zu eröffnen. Die Wiedereröffnung ist zunächst nur vorläufig, da die Fortführung der Betriebe davon abhäugt, daß in allen Verbandsbctrieben dauernd eine genügende Anzahl von Arbeitswilligen sich einfiudet. Ist dieses nicht der Fall, so werden sämtliche Betriebe am 11. November erneut und dann auf längere Dauer geschloffen. — Ein Niesenschornstem, der alle bis jetzt in dem industriereichen Meißen bestehenden Fabrikschlote in den Schatten stellt, wird zur eit auf dem Neubau der großen Kollrepp-Werke errichtet. Der Durchmesser des Fundaments ieträgt 70 Meter, der äußere Durchmesser am Fuße der Esse 7 Meter, die lichte Weite ebenda iber 5 Meter. Die Gesamthöhc des Schorn- teins soll nicht weniger als 85 Meter und Kaufmann Karl Vielmayer festgenommen wor den und befindet sich augenblicklich beim Bezirksgericht Ems in Untersuchungshaft. Im angeblichen Auftrage reicher Erbinnen trat dieser Schlauberger mit heiratslustigen und vielleicht mich geldbedürftigen Männern in Verbindung und spielte sich als Vertrauens mann der betreffenden Damen auf. Nachdem der Schwindler seine Absicht erreicht und den große Auswahl in Halbwolle und Reinwolle zu spottbilligen Preisen im Ausverkauf. 68ean Hermann, kadbnau. — Oberbürgermeister Beutler in Dresden jat dem Reichskanzler gegenüber die Meinung vertreten, daß die in Bodenbach nach dem österreichischen Handelsverträge vom 1. März 1906 ab zugelassenen Schlachtungen für die ächsische Einfuhr schon jetzt gestattet werden, daß ferner in eine alsbaldige Revision des Fleischbeschaugesetz's eingetceten werden möchte. — Die am 31. August an der Familie des Glasmachermeisters Linke in Kamen; ver übte sechsfache Mordtat hat noch immer nicht ihre Sühne gesunden. Schon seit zwei Monaten befindet sich nun der mutmaßliche Mörder beim Landgerichte Bautzen in Unter suchungshaft, ohne irgend ein Geständnis ab gelegt zu haben, während welcher Zeit die Er örterungen über die Ausführung des Verbrechens weiter fortgesetzt werden. Jetzt fanden an Amtsgerichtsstelle wieder erneute Zeugenver nehmungen statt. — Am 1. d. M. ist der Kassierer des Spar- und Vo.schnßvereins in Königswald bei Bodenbach, Eugen Hitschel, welcher im — Der Gendarmerie-Oberinspektor Herr Mdarmecieoberst Heygendorfs tritt mit Ende ^es Jahres in den Ruhestand. Als dessen ^chfolger ist Herr Polizeihanptmanu Klahre Dresden in Aussicht genommen. In Döhlen wird seit 31. Oktober 50 Jahre alte Bergmann Escher vermißt. — Die vom Kammergut Döhlen in Jahren 1906/07 dem Staate zn über senden Rente ist auf 24 492 Mark pro Jahr ^«»schlagt, das sind 656 Mark mehr als im Mschen Haushaltsetat für 1904/05. jungen Männern ansehnliche Beträge zum Zwecke der Leumundseinziehung abgenommen hatte, setzte er seine Opfer brieflich in Kenntnis, daß weitere Bemühungen »m die Dame erfolglos seien, da die Auskünfte nicht günstig genug seien. — In Niederöstreich hat der Landesschul rat angeordnet, daß die Lehrerinnen seines Bezirks, ob sie ledig oder verheiratet sind, den Titel „Frau" zu führen haben und solcher Titel ihnen zukomme. wütig angenommen, dagegen von der Erster Kammer einstimmig abgelehnl worden ist. Au vie Gründe der Ersten Kammer zu dieser Be schlnßfasiung ging der Antragsteller nicht ein, sondern empfahl die einstimmige Annahme des Antrages schon aus Billigkeitsgrüuden. In der anschließende», nahezu zweistündigen De batte, an der sich Vizepräsident Opitz-Treuen, sowie die Abgg. Schieck-Frankenberg; Goldstein- Zwickau (soz.), Schulze-Dresden, Vogel-Dresden, Andrä-Braunsdorf u. a. beteiligte», kam es zu einer scharfen Auseinandersetzung der Na- tivnalliberalen, den Freisinnigen und dein Ver treter der Sozialdemokratie einerseits und den Konservativen, wobei sich Abg. Goldstein einen Ordnungsruf wegen Beleidigung der Ersten Kammer und Abg. Schulze eine Zurechtweisung des Präsidenten wegen einer persönlichen An zapfung des Abg. Kühlmorgcn zuzog. Sach lich herrschte über den Antrag im ganzen Hause Ucbercinstimmung, so daß dessen An nahme schließlich einstimmig erfolgte. Nächste Sitzung: Montag den 6. November- — In Dresden stürzte sich eine 17 Jahre . — Die bevorstehende Volkszählung ^dt uns Veranlassung darauf hinzuweisen, M Volkszählungen bereits im Altertum ver galtet wurde». Jedoch dienten alle derartige gkszählungen mehr zur Ermittelung eines ^lilärstatistischen Materials, als zu etwas öderem. Alle diese Volkszählungen bezweckten g eine Feststellung der Anzahl der waffen- Wgen Mannschaft. Schon Amasis von ^hpten und auch König David stellten der- ^ige Zählungen an. Den gleichen Charakter gen und demselben Zwecke dienten auch die gische» Volkszählungen unter Servius Tul- M, die regelmäßig alle fünf Jahre stalt- geu und von den Zensoren geleitet wur- g freilich dienten diese Volkszählungen auch gn Steuerzwecke». Im Laufe der Jahre Mor sich der militär-statistische Charakter der gkszählungen immer mehr und bereits unter Mer Augustus dienten die Volkszählungen Schätzungen. Fast während des ganzen Mittelalters ruhte» die Volkszählungen. Nur gelne große Stävtegemeinden, namentlich Städte der Hansa, nahmen gelegentlich gnal die Volkszählung vor. Hin und wie- gaben auch die Kirchenbücher einen leid- geii Abschluß über das Wachstum einer aMichx„ Gemeinde. Erst das 18. Jahr- ""üdech das „ach der allgemeine» Verwilder- M des Staatswesens durch den 30jährige» gg so vieles Gute brachte, führte» die sorg- Wg vorbereiteten und genau kontrollierten Mkszähluugen ein. Heute besitzen sämtliche ^ohäische Staaten, mit Ausnahme von Nuß- g und Griechenland, regelmäßig festgesetzte Modische Volkszählungen. k — Die beiden Zeitungen im Besitze des Mates erfordern einen nicht unerheblichen Mchuß, und zwar das „Drcsd. Journal" Mo Mk. (»lehr 1902 Mk.), die „Leipziger M'Mg" jährlich 16851 Mk. (mehr 8840 Mk.). > — Auch die Filzschuhe werden Mer. Eine Versammlung von Filzschuh- Mqnten Deutschlands beschloß eine Preis- Mhttng von 5 bis 15 vom Hundert, da Filz, und Wollstoffe bis 25 vom Hundert ^r geworden seien. . — Ein Zehntel des großen Loses ist 'M Olbernhau bezw. nach Nicdernenschönbcrg jMnme». Drei Schwestern spielten zusammen verschiedene Zehntel; daS der an eine» ^ermstr. in Olbernhau verheiratete» Schwester die Glücksmimmer; jede der drei Schwester« Mnint 14000 Mark. Der Bergarbeiter Liebscher von Brand «Mle, als der Richtung nach Freiberg lteilen Vrandberg herabfuhr, so unglücklich Meinem Rade, daß er bald darauf seinen "st ausgab. Deuben. Der bisherige Wirt des hiesigen qMnhvfs-Restaurants, der in Dresden- «itd t "n eigenes Restaurant bewirtschaften hat seine größeren Möbelstücke aus den (Mn des I. Stocks herablassen müssen. M-Wbel des neuen Wirtes mußten auf dem- " Wege ins Hansinnere befördert werden. HM Der 1876 in Deuben geborene, mit. Mähren Zuchthaus vorbestrafte Kellner i Wilhelm Gabriel belästigte Mitte - nn Ostragehege dort verkehrende Liebes- ... - hinterläßt 5 Kinder. 16 Enkel, 40 Urenkel und ""jig und allein dem Zwecke der Vermögens-,2 Ururenkel. — Wie gefährlich es ist, mit den Drähten