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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde unöMen Gemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hanswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Nmgegend die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen «uf den All: AGser«te bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag l/,H Uhr, für die Solmabend-Rummer bi« Freitag vormittag Uhr einzusenden Schriftleitung, Sruck und dering von X. 8chuvig, Bretnig 18. Jahrgang Rr. 19 Mittwoch, den 4. März 1908 Personen, davon 57 evangelisch, 2 katholisch, 2 israelitisch, 2 Andersgläubige. Au« Chem- nitz stammen 33, ferner 22 au« dem übrigen Sachsen, 3 au« Preußen, 5 au« Oesterreich. — Ein Genesungsheim für Gastwirte. In Elterlein im Erzgebirge wird der Sächsische Gast»irt«verband ein Erholung«- und Gene- sung«heim,für Gastwirte und deren Familien angehörige errichten. Der Baugrund ist be reit« erworben und die Baupläne sür da» Heim, da« 50 Betten aufnehmen soll, sind jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre« wir Rabatt «ach Nebereinkunft. Art und Weise der Abhaltung de« Frauen turnen« am 17. Mai d. I. in Neustadt. Der zu Frankfurt turnenden Gaurieg« wurde ein Beitrag von 60 Mk. au» der Gaukaffe be dingungsweise bewilligt. Zur Kenntnisnahme gelangt« die Abhaltung der Fahnenweihe mit Prodeturnen sür da« deutsche Turnfest am 5. Juli d. I. zu Schmölln. In den Gauturn rat wurden die Ausscheivenden: Menzel, Mai, Stephan und Biener wiedergewählt, während Fischer, Gebler, Biener und Ackermann zu Abgeordneten für den Kreisturntag und Stephan, Menzel, Müller und Petzold zu deren Stellvertretern bestimmt wurden. Der nächstjährige Gautag soll in Sebnitz und im gleichen Jahre anläßlich der Fahnenweihe de« Turnverein« Frankenthal eine Gauturnsahrt nach dort abgehalten werden. K amenz. Bor dem Kriegsgericht der 2. Division Nr. 32 stand am Freitag der Unteroffizier Alwin Beyer von der 1. Kom pagnie de« 178. Infanterie-Regiment« hier wegen Soldalenmißhandlung unter Anklage. In Dezember 1907 hat er einen Rekruten mit einem Schlüffe! an den Hinterkopf ge schlagen und am 20. Januar noch zweimal mit einem anderen Gegenstand. Von dem Schlagen mit dem Schlüssel hat der Soldat «ine blutende Wunde vavongetragen. Durch da« Aufschreien de« Soldaten wurde der Feld webel aufmerksam, wodurch die Sache zur Meldung gelangte. Da« Urteil lauiete auf 3 Wochen Mittelarrest wegen Mißhandlung Untergebener in zwei Fällen. Dre«den, 28. Februar. Steuerbedars in den Gemeinden. Der Verband sächsischer Hautdesitzervereine hält jetzt Umfrage über den Steuerbedarf in den Gemeinden, sowie über den durch Gemeindegrundsteuer aufzubringen- den Anteil dieser Summen. Zur Vorberei tung einer neuen Eingabe in Sparkaffenange legenheiten über Gewährung billiger Hypo theken, Darlehen u. s. w. ist gleichzeitig in dieser Umfrage mitanzugeben, welchen Bestand an Wertpapieren die betreffende Gemeinde- kaffe aufzuweisen hat und wie groß der KurS- verlust im vergangenen Jahre war. Dre«den. Am Mittwoch abend wurde aus dem Bahnhofe zu Dresden-Friedrichstadt dem Hilssweichensteller Gubisch beim Rangie ren der linke Unterschenkel überfahren. Der Verunglückte wurve nach Anlegung eine» Not oerbande» dem Friedrichstädter Etadtkranken- hause zugeführt. Chemnitz. Der Vorstand des Chemnitzer Sängerbünde» hatte den Brooklyner Gesang- oer«in „Arion" eingeladen, aus seiner Deutsch- landreis« auch nach Chemnitz zu kommen. Diese Einladung ist angenommen worden. — Im Krematorium zu Chemnitz sind im Monat Februar d. I. 63 Einäscherungen er folgt. E» waren 35 männliche, 28 weibliche Krei«turnwart« verlesen. E« folgten al»dann die Jahre»verichte de» Gauvertreter« und d«S Gauturnwart«. Weiter wurde die Ausnahme der Vereine Stürza und Bühlau bekannt ge geben. Die Jahre«rechnung schließt mit einem leberschuffe von 12 Mk. 93 Pfg. ab. Der Vermögensbestand beträgt dagegen 355 Mk. 49 Pfg. Für da« Jahr 1S09 sollen wiederum 23 Pfg. pro Mitglied al« Vertrag zur Gau- kaffe erhoben werden und außerdem sind sür fede« Mitglied der Frauenabteilung 6 Pfg. in die Unterstützung«kaffe zu zahlen. Laut Bericht de» Gauvertreter» sind zum Gedenk lein Bier« im Gaue 215,45 Mk. gesammelt worden. Der Gauturnwart erläuterte die — Man schreibt: Die Autstattung der Felvartillerie mit Scherenfernrohren, mit der vor einem Jahre begonnen worden war, ist jetzt beendet. Jede Batterie, sowie die Abtei lung»- und Regimenttstäbe sind nunmehr mit je einem Scherenfernrohr ausgerüstet. Ein andere«, im neuen Exerzierreglement der Fsld- artillerie vorgesehene» Hilfsmittel, der Fern sprecher, läßt leiser immer noch auf sich war ten. Die Erfahrungen bei der Feldartillerie- Schießschule wie bei der Truppe haben bewie sen, daß besonders für da» Schießen au» ver deckter Stellung der Fernsprecher unentbehrlich ist. Ruferketlen, Signalflaggen usw. sind nur kümmerliche Notbehelfe. E» ist dringend zu wünschen, daß die gesamte Feldartillerie noch vor Beginn der diesjährigen Schießübungen mit dem Fernsprecher ausgerüstet wird, um sich während der Hauptau«dildung«zeit an ihn zu gewöhnen. Der di»her bei den Fern sprechern erprobte dünne Leilungtdraht hat sich schlecht bewährt und wird durch einen stärkeren, widerstandsfähigeren Draht ersetzt werden, der durch den Verkehr von Pferden und Fahrzeugen hinter den Batterien nicht zer stört werden kann. — Der Landesverband Sächsischer Feuer wehren rief ,um Gedächtnis an da» 25jährige Regierungs-Jubiläum und den 70. Geburts tag König Albert«, der über di« sächsischen Feuerwehren dar Protektorat übernommen halt«, eine König Albert-Feuerwehrstiftung in» Leben, die den Zweck hat, armen Kame raden in besonderen Nöten durch Unterstützung mit Barmitteln beizustehen. Die Stiftung, die schon mehrer« Jahre sezensreich wirkte, erfreut sich infolge der in Feuerwehrkreisen herrschenden gut kameradschaftlichen Gesin nung fortgesetzt einer Steigerung ihre» Kapi tal«, da« jetzt ca. 18 000 Mark beträgt. Die Zinsen diese» Kapital» kommen alljähr lich am Geburtstag« König Albert« an Be dürftige zur Verteilung. — Die sächsischen Turner werden zum 11. Deutschen Turnfest in Frankfurt a. M. in Sachsenhausen einquartiert. Sie treffen «uf dem Bevraec Bahnhof ein und haben gute bequeme Slraßenverbindung mit dem Fest platze. Die vielbeschäftigten Kampfrichter wohnen dagegen im Festplatz-Stadtteil. — Die alten Turner Sachsen» werdm ein« be sondere Altersriege aus dem 11. Deutschen Turnfest stellen. Großröhrsdorf. Es besteht da» Vor haben, Hierort« eine Wach- und Schließgesell schaft zu errichten, wie solche bereit« mehrfach an anoeren Orten bestehen. Hau«walde. Im Monat Februar wur« den bei der hiesigen Sparkaff« in 69 Posten 343» Mark 10 Pf. eingezahlt, dagegen er folgten 10 Rückzahlungen mit 99S Mark 65 Pf. Außerdem wurden 8 neue Bücher aus gestellt und 2 Bücher abgetan. Seeligstadl, 1. März. Auf unserem Gottesacker ist unlängst von noch unbekannter Hand insofern ein Frevel verübt worden, al« man von einigen Denkmälern die Kreuze ab geschlagen und andere Beschädigungen in fre cher Weis« vorgenommen hat. Man fahndet stark nach den unberufenen Händen. Frankenthal. Am Sonntag hielt der Meißner Hochlanü-Turngau seinen die«jährizen Gaulag im hiesigen Ecvgericht ab. Anwesend waren 76 Abgeordnete und 8 ÄauturnratS- mitglieder. Nach Eröffnung de» Gautage« durch den Äauvertreter Gebler wurden du Kartengrüße de« Kceisvertreter» und de« L-rtttch-A »m- «äcksts»-». Bretnig. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Februar in 193 Posten 15 465 Mark 92 Pf. eingezahlt und in 52 Posten 8202 Mark 69 Pf. zurückgezahlt, 16 neu« Bücher ausgestellt und 8 Bücher kas siert. — In die Kinderkaffe wurden in 37 Posten 84 Mark 75 Pf. eingelegt, dagegen in 1 Posten 35 Mark 49 Pf. zurückverlangt. — Nach einer neueren Bekanntmachung der König!. Amt»hauptmannschaft finden die diesjährigen Vferdevormusterungen folgender maßen statt: in Bretnig am 26. März vormittag« 11,45, in Hau» walde am 26. März vormittag» 10,45 und in Groß röhrsdorf am 28. März 1. Bezirk vor mittags 10,15, 2. Bezirk 11,30 und 3. Be zirk nachmittag» 12,45. — Bußtag in Sachsen. Der erste der beiden Bußtage in Sachsen fällt in diesem Jahre auf Mittwoch den 18. März. — Zur Festlegung de« Osterfest««. Die Staatsregierung hat sich, von der Beschw«roe- und Petitionsdeputatton der Zweiten Kammer befragt, zu der Petition de« Studienrate» Prof. Dr. Hoffmann in Dresden wegen Fest legung des Osterfeste» u. a. wie folgt geäußert: Da» Osterfest schwankt nach dem jetzigen Zu stand« zwischen dem 22. März und 25. April, also um 35 Tage. Dies« Ungewißheit hat aus ein« ganze Reihe von Einrichtungen und Geschäften im bürgerlichen Leben den stö- rendsten Einfluß ausgeübt. Da» Ministerium de» Innern hat von seinem Standpunkte au» diese Festlegung al« ein wüuschen»w«rte« Ziel betrachtet und hat sich, da doch der Schwerpunkt in der kirchlichen Frier liegt, mit oem Landes- konsistorium in« Einvernehmen grsetzt. Da» letzter« hat zwar auf die Bedenken hinqewie- sen, welche da« Brechen mit einer seit vielen Jahrhunderten bestehenden Kirchensitte mit sich dringen würde, e» hat sich aber doch zur Mit wirkung unter der Bedingung bereit erklärt, daß eine Verständigung mit den Regierung«», inderen Ländern der gregorianische Kalender ein geführt sei, herbeigesühlt werde. Da jedoch, wie auf Anfrage bei dem apostolischen Vikariat festgestellt wurde, bei der römisch-katholischen Kirche damal» kein Anhalt für die Aussicht gegeben werden konnte, daß auch diese Kirche sich den Bestrebungen anschließen würde, so fand sich da« Ministerium d«s Inneren nicht veranlaßt, weitere Schritte in dieser Angele genheit zu unternehmen. — Zahlungseinstellungen. Konkurs wurde eröffnet: über da« Vermögen de« Kaufmann« (Damen- und Kinderkonfektionsgeschäft) Fried lich Simon in Dresden, Struv«straß« 4, über das de» Stickereisabrikanten Loui» H-rmann Fuchs in Falkenstein, über da» de» Kaufmann« Joseph Korn, alleinigen Inhaber« der Firma I. Korn in Meerane, über da» de« Kaufmann- Fritz Oskar Oswald Schiffler in Leipzig, Lep- laystraße 10, Inhaber» der Handlung mit Be leuchtungskörpern unter der Firma: Beleuch- tung»industrie Fritz Scheffler in Leipzig, Pe- ter»steinweg 15, über da« de» Konsumverein« Pleistein und Umgegend, über das de» Zi- ganenhändler« Wenzel Bruno Hoke in Dres den, Strehlener Straße 3, über das des Haus besitzer« und Inhaber» eines Kolonialwaren- und Düngemittelgefchäft« Heinrich Theodor Ziesche in Höckendorf und über dar der In haberin eine» PapiecfabrikationSgeschäfte» Au guste verehel. Schröter verw. gew. Schwarz geb. Hübner in Olbersdorf, Inhaberin der Firma C. G. Schwarz daselbst. fertiggestellt. Plauen i. V., 26. Februar. Wegen Steuerhinterziehung ist heule von d«r Straf kammer der Spinnereibesitzer Krauß in Ober reichenbach zu 2544 Mark Geldstrafe verur teilt worden. Krauß halt« sein jährliche» Einkommen auf 1947 Mack angegeben. Die königlich« Bczirkssteuereinnahme stellte jedoch nach einer Durchsicht der Bücher da» Einkom men auf mindesten« 11650 Mark fest. Au» der Beweisaufnahme ging u. a. hervor, daß Krauß innerhalb fünf Jahren für 29000 Mark Wertpapiere gekauft hat. — Beim Hantieren mit einim neugekausten Revolver entlud sich in der Mühle ,u Wüstenwelsberg bei Rehau die Waffe und der Schuß tötet« den neunjährigen Knaben de» Mühlenbesitzer» Alemann. Der unglück liche Schütze, der Dienstknecht Muck, stellte sich selbst der Polizri. — Der an der katholischen Kirche in Oel»nttz i. E. amtierende Pfarrer Wendelin erlag einer Hal.krankheit, zu der eine Blut vergiftung trat. — Ein 16jährig«r Schreiber stolzierte am Sonnabend nachmittag in vollständiger Osfi- zier«uniform in der inneren Stadt in Leipzig umher, bis er von einem Schutzmanne ange halten wurde. Dabei stillt« sich herau«, daß der Schreiber geiste«krank ist. Er kam in die Nervenklinik. Leipzig. In seinem Geschäftszimmer in der Promenadenstraße in Leipzig erschoß sich kürzlich der Kassierer Felix Schneider von der Leipziger Immobilien-Gesellschaft. Anhal tendes Leiden wurde al» Grund zu der Tat angegeben. Erst jetzt haben eingehend« Unter suchungen zu oem Resultate geführt, daß die Leipziger Immobilien-Gesellschaft durch den Mann, der nach 22jähriger Dienstzeit durch Selbstmord endigte, um etwa 100000 Mark geschädigt worden ist. — Einen weiblichen Droschkenkutscher hat nunmehr auch Leipzig erhalten. Eine Fran Ltratmeyer hat vom Polizeiamt einen Fahr schein für die Droschke 3. Klaff« Nr. 29 be kommen. Die Frau ist bekleidet mit dunkel blauem Jakett mit gelber Litze, fußsreiem, dunk len Rock und dunkelblauer Tuchmütze. — Die spanischen Schatzschwindler scheinen zurzeit da« Gebiet der Sächsisch-Böhm. Schweiz eingehend zu bearbeiten und nach solchen zu durchforschen, die nicht alle werden. In Amt«- hainer»dorf ist «in vom 20. Februar datierte» Schreiben eingetioffen, in dem der alt« Hum bug von dem großen verborgenen Schatze wieder in etwa« adgeänderter Form aufgelischt wird. Der Schwindler stellt sich al« politischer Flüchtling dar, der auf seiner Flucht in der Nähe von Hainer»dorf einen Schatz von 240 000 Mark verborgen Haden will. Der Empsänger hat sich jedoch nicht aus den Leim locken lassen und wirs sich wohl hüten, sein , Geld jener Schwindlerbanoe zu opfern, welche : trotz zahlreicher Verhaftungen noch immer ihr ! Wesen treibt. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. die 4gespaltene Korpu«zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen «uf den Nll- Ldonnementsprei» inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltung«blatte«" gemeinen Anzeiger nehme« außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungrbote« »ierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Hau« 1 Mark' ' " " - ---- «. . 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld.